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Häusliche Gewalt

637 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Deutschland, Ausland ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Häusliche Gewalt

16.12.2013 um 20:47
Es ist schon so, dass auch Männer betroffen sind. Ich kenne selbst einen und ich kann nicht verstehen, wie man mit so einer Frau, nachdem man sogar im Krankenhaus war, weil sie ihn so zugerichtet hat, noch Kinder zeugen kann. Aber er ist immer noch bei ihr und hat mittlerweile Kinder mit ihr. Ich denk halt, jemand der seinen Partner schlägt, wird auch irgendwann seine Kinder schlagen. Außerdem hat sie dann noch behauptet dass er sie schlägt. Zum Glück hat ihr das die Polizei nicht geglaubt.

Andererseits hab ich einen Fall mitbekommen, wo alle dachten, die arme Frau, bis sich herausgestellt hat, dass die beiden sich einfach gegenseitig verprügelt haben. Leider haben sie mehrere Kinder, die sind mittlerweile beim Jugendamt in Betreuung, weil die beiden sich nicht kontrollieren können.

Bei einer ehemaligen Freundin war auch der Verdacht da, dass der Freund sie psychisch unter Druck setzt und sie einsperrt. (eingesperrt hat er sie wirklich mal). Sie hat mit allen Freunden den Kontakt abgebrochen weil er das wollte und er hat es sogar fast geschafft, sie von ihrer Familie abzuschotten. Zum Glück hat sie noch begriffen, dass ihr 6jähriger Bruder sicher kein Intrigant ist. (ihr Freund hat alle möglichen Lügen erzählt und sie hat ihm geglaubt). Mittlerweile ist die Beziehung vorbei. Es ist allerdings furchtbar, wenn man sieht was passiert und man einfach gar nicht mehr helfen kann. Ich hab ihren Freund nicht mal mehr kennengelernt, weil sie schon prophylaktisch den Kontakt abgebrochen hat. Als ich sie nicht mehr erreicht hab, nach einem Kurzurlaub, hab ich zuerst geglaubt, sie hätte einen Unfall gehabt oder so was. Keine Nachricht, kein Anruf, keine Sms, sie hat auf nichts reagiert. Dabei wollte sie mir vorher ihren Freund unbedingt vorstellen. Keine Ahnung was in ihr vorgegangen ist. :-(

Ich finde es schlimm, wenn man sich als Opfer nicht trennt. Vor allem wenn Kinder drunter leiden.

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Häusliche Gewalt

02.01.2014 um 10:48
Die unsichtbaren Opfer

Berlin (MOZ)

Jährlich werden in Deutschland 3000 Männer körperlich und psychisch misshandelt. Die häusliche Gewalt an Männern ist allerdings gesellschaftlich immer noch unbeachtet. Nur wenige Einrichtungen sind Ansprechpartner für die Opfer. Eine ist die Männerberatung Berlin.
"Gesellschaftlich wird es Zeit, auch einmal die andere Seite der Geschichte zu hören", sagt Peter Thiel, Leiter der Männerberatung Berlin. Auf der Internetseite seiner Einrichtung können Fälle von Gewalt an Männern nachgelesen werden. So schreibt ein besorgter Mann, dass sein Bruder seit Jahren von seiner Ehefrau geschlagen und gedemütigt werde. Was diese E-Mail eindeutig zeigt: Auch Männer sind Opfer häuslicher Gewalt.

Ungefähr 3000 Männern wird in deutschen Haushalten jährlich Gewalt zugefügt. "Eine ähnlich hohe Zahl erwarten wir Anfang diesen Jahres für 2013", berichtet Kerstin Ziesmer, Sprecherin der Polizei Berlin. Zwar sei die Zahl der weiblichen Gewaltopfer dreimal so hoch, aber ungeachtet lassen dürfe man Gewalt an Männern deshalb nicht.

Seit 1970 hat sich das Thema Gewalt in Familien als soziales Problem in der Öffentlichkeit etabliert, vorwiegend bezüglich Gewalt gegen Frauen. Wenig später kam die Misshandlung von Kindern an die Öffentlichkeit. In den Achtzigern erregte zudem Gewalt gegen alte Menschen Aufmerksamkeit. Dass auch viele Männer von Gewalt betroffen sind, ist bis heute weitgehend unbeachtet. Einige feministische Kritiker sehen Gewalt an Männern sogar als Konkurrenzthema beziehungsweise Infragestellung der Gewalt an Frauen.

Peter Thiel kämpft seit 2002 dagegen an. Er will, dass dieses ernste Thema auch in der Politik wahrgenommen wird. Im selben Jahr hat er die Männerberatungsstelle Berlin ins Leben gerufen. Seitdem beantragt er die finanzielle Unterstützung vom Berliner Senat, die ihm bis heute nicht bewilligt wurde.

"Die Fälle sind nicht immer einfach", erklärt er. "Mehr als gedacht stellen sich weibliche Täter als Opfer dar, sodass der Mann meist immer den Kürzeren zieht", führt Thiel fort. Aus seiner Arbeit kennt der gelernte Familienpsychologe viele Fälle, die ihm diese Annahme bestätigt haben. Nachdem er 2001 den Kriminologen Michael Bock mit einem Gutachten zur Gewalt an Männern gehört hatte, fühlte er sich angeregt, eine Stelle zu schaffen, an die sich misshandelte Männer wenden können.

"Die Verletzlichkeit von Männern ist immer noch ein Tabuthema", kritisiert Thiel. Durchschnittlich melden sich bei der Männerberatung fünf Betroffene in der Woche. Monatlich verzeichnet die Webseite 60 000 Zugriffe. Aber nicht alle melden sich persönlich. "Oft sind es Menschen, die introvertiert sind und wenig soziale Kontakte haben. Viele von ihnen verkriechen sich auf Parkbänken oder unter Brücken." Thiel betont zudem, dass die Betroffenen aus allen gesellschaftlichen Schichten kommen.

In ganz Deutschland gibt es lediglich zwei Institutionen für betroffene Männer, eine in Oldenburg, eine in Berlin. Die Berliner Unterkunft kann nur eine Wohnung bieten, die allerdings ständig belegt sei. "Seit über zehn Jahren gibt es uns schon, aber wir müssen uns über private Spenden aufrecht erhalten", erklärt Thiel. Für 2014 wünscht er sich mehr Beachtung. Würde die Gewalt an Männern gesellschaftlich mehr anerkannt, würde auch die finanzielle Unterstützung nicht mehr so stark infrage gestellt, hofft er.

www.maennerberatung.de; Betroffene finden Hilfe unter Telefon 030 49916880 oder per E-Mail unter: info@maennerberatung.de

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1230269/ (Archiv-Version vom 30.06.2018)


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Häusliche Gewalt

31.01.2014 um 08:29
HÄUSLICHE GEWALT
Wenn der Mann das Opfer ist

Laut einer Studie werden etwa ebenso viele Männer Opfer von häuslicher Gewalt wie Frauen. Oft halten die Betroffenen lange still. Sie schämen sich und ziehen sich auch aus ihrem Freundeskreis zurück. Hilfe finden sie aber nur, wenn sie aus der Defensive kommen.

Lange Zeit dachte Michael Fuhl (Name geändert), er sei schuld, dass seine Frau ihn schlug und trat. Sie warf Sachen nach ihm, ging mit Hammer, Säge und Schere auf ihn los, kippte Flaschen und Aschenbecher über ihn aus. „Anfangs habe ich gefragt, was ich falsch gemacht habe. Dann habe ich alles verdrängt und mich an den schönen Momenten festgehalten“, erzählt der 42-Jährige. Häusliche Gewalt gegen Männer ist immer noch ein Tabuthema. Dabei sind laut der aktuellen Gesundheitsstudie des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin fast ebenso viele Männer wie Frauen Opfer körperlicher Gewalt ihres Partners.

Laut dieser Studie leiden Männer seelisch sogar erheblich mehr als betroffene Frauen. „Dies kann als Hinweis auf eine fehlende sozial akzeptierte Opferrolle für Männer interpretiert werden“, heißt es in der Studie. Die Psychotherapeutin Christa Roth-Sackenheim aus Andernach sieht das ähnlich. „Das Thema häusliche Gewalt ist insgesamt hoch tabuisiert. Und bei Männern kommen noch höhere Schamgefühle hinzu, da es nicht der männlichen Rolle entspricht, geschlagen zu werden.“

Von Anfang an griff sie ihn an

Michael Fuhl hat sich vor zwei Jahren von seiner Ehefrau getrennt und sich einem Psychotherapeuten anvertraut. Mittlerweile kann er offen über seine Erlebnisse sprechen. Er hatte seine Frau im Jahr 2005 kennengelernt, bereits kurz darauf wurde geheiratet. Von Anfang an griff sie ihn immer wieder an - zunächst verbal. Er wehrte sich nicht. „Zurückschießen ist nicht so mein Ding“, erzählt er. Beim ersten gemeinsamen Weihnachtsfest des jungen Ehepaares wurde sie ihm gegenüber gewalttätig. Sie ging mit einer Schere auf ihn los. Verletzt wurde er nicht, sie entschuldigte sich kurz darauf. „Ich habe es verstanden und mich auch bei ihr entschuldigt. Ich dachte, es bleibt bei dem einen Mal.“

Doch nur einmalige Übergriffe sind sehr selten - wer das erste Mal zuschlägt, überschreitet eine Grenze und geht meist nicht mehr dahinter zurück. Die Opfer sind oft Männer, die sich fair verhalten wollen. Viele von ihnen nehmen die Schuld für das Verhalten ihrer Partnerin auf sich. „Dieses Phänomen findet man auch bei geschlagenen Frauen“, erklärt Roth-Sackenheim. Frauen, die selbst prügeln, neigen generell rasch zu Wutausbrüchen. Sie haben wenig Einfühlungsvermögen und schlagen zu, weil sie sich vermeintlich nicht anders zu helfen wissen.

Im Laufe der Ehe gewalttätiger

Die Frau von Fuhl wurde im Laufe der Ehe gewalttätiger. Immer wieder ging sie ihn an, schlug ihn sogar mit einem Hammer auf den Kopf. An Karneval 2011 hieb sie mit einem Holzgriff auf ihren am Boden liegenden Mann ein. Dabei wurde sein Jochbein angebrochen und sein Auge verletzt, er musste ins Krankenhaus. „Ich habe mir immer wieder überlegt, ob ich aus der Beziehung rausgehe. Aber Konsequenzen habe ich lange Zeit letztlich nicht gezogen.“

Die Gewaltausbrüche seiner Frau taten ihm nicht nur körperlich und seelisch weh, auch die Auswirkungen auf sein sonstiges Leben waren enorm. Fuhl berichtet, wie er mit niemanden über seine Erlebnisse sprach, sich von seiner Familie zurückzog und seine Freunde verlor. Wie er mit Gesichtsverletzungen in seine Firma kam und Kollegen scherzten: „Na, hat dich deine Frau geschlagen?“ Wie er sich zu Hause nur noch als „gehasster Gast“ fühlte, keinen sicheren Rückzugsort mehr hatte. Und wie er immer häufiger in ein tiefes Loch fiel und an Selbstmord dachte.

Endlich schaffte er den Absprung

Im Januar 2012 schafft er endlich den mühsamen Absprung. Seine Frau versteckte noch sein Geld und seine Papiere vor ihm, so dass er nicht ausziehen konnte. Nach einigen Querelen bekam er sein Eigentum wieder und mietete sich eine Wohnung. „Das war wichtig zum Überleben.“ Er schloss sich zunächst einer Gruppe für geschiedene und verlassene Männer an, dort fühlte er sich mit seinen Erlebnissen jedoch als Exot. Hilfe brachte ihm schließlich eine Therapie.

„Betroffene Männer können sich auch bei uns melden“, sagt eine Sprecherin der Opferhilfe Weißer Ring in Mainz. Unter der Telefonnummer 116006 bekämen sie sofort Hilfe, außerdem würden Ansprechpartner vermittelt. Auch Roth-Sackenheim empfiehlt Männern, sich professionelle Unterstützung zu suchen. „Sie sollten sich nicht an ihre Kumpel am Stammtisch wenden, sondern an eine Selbsthilfegruppe oder einen Therapeuten.“ Wer über längere Zeit in einer gewalttätigen Beziehung lebt, könne psychisch krank werden, warnt Roth-Sackenheim.

Keinesfalls mit der Situation arrangieren

Wenn sich über ein bis zwei Jahre trotz Versprechungen des Partners nichts ändert, wird die Beziehung besser beendet. Keinesfalls sollte sich der Betroffene mit der Situation arrangieren und sich zum Beispiel einreden, er müsse nur Anzeichen des nächsten Gewaltausbruchs erkennen und könne dann gegensteuern. „Damit organisiert man sein ganzes Leben um die Störung des Partners herum“, sagt Roth-Sackenheim. Nach einer Trennung seien die Männer oft so verunsichert, dass sie erst einmal keine neue Beziehung eingehen würden. Michael Fuhl gehört zu den Ausnahmen, er hat seit dem vergangenen Sommer eine Freundin. (dpa)

http://www.rundschau-online.de/psychologie/haeusliche-gewalt-wenn-der-mann-das-opfer-ist,15856040,26028482.html


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Bodo ehemaliges Mitglied

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Häusliche Gewalt

31.01.2014 um 09:18
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Wenn sich über ein bis zwei Jahre trotz Versprechungen des Partners nichts ändert, wird die Beziehung besser beendet.
Zwei Jahre den "Qualen" aussetzen finde ich sehr arg. Welcher Mensch will ca. zwei Jahre darauf hoffen, dass er nicht mehr geprügelt wird?
(Kann mich vielleicht aber auch schlecht in so eine Lage reinversetzen :) )


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Häusliche Gewalt

01.02.2014 um 22:58
Zitat von BodoBodo schrieb:Welcher Mensch will ca. zwei Jahre darauf hoffen, dass er nicht mehr geprügelt wird?
bei einem gewalttätigen partner kann schon ein einziger tag zu viel sein, und das ist dann der tag an dem der geschlagene partner dumm fällt und eine tötliche wunder wunde hat, oder wo der schlag so fest ist das knochen brechen, oder der tag an dem jemand ins komageprügelt wird.

jedem menschen sollte klar sein das ein liebender mensch das objekt seiner liebe nicht absichtlich verletzt (physisch) oder die geliebte person verbal bei jeder gelegenheit fertig macht


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02.02.2014 um 11:21
Gewalt hat in zwischenmenschlichen Beziehungen nichts zu suchen. Es sei denn, sie ist in bestimmter Form vereinbart. :D


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Häusliche Gewalt

11.03.2014 um 11:24
Häusliche Gewalt
Vor den Kopf geschlagen
Die Initiative BIG leistet Präventionsarbeit an Schulen. Jetzt stellen Mittelkürzungen des Senats das Projekt infrage – obwohl der Bedarf nach Hilfe groß ist.

Amina vergräbt das Gesicht in ihren Händen. „Ich kann im Moment nicht gut schlafen“, flüstert sie. Ihre Lehrerin beugt sich zu ihr, berührt sie vorsichtig an der Schulter. „Was ist denn los, Amina?“, bohrt sie nach. Das Mädchen hält den Blick gesenkt. „Meine Eltern streiten die ganze Nacht“, sagt sie schließlich leise. „Manchmal schlagen sie sich auch.“
Amina ist nicht real. Das verzweifelte Mädchen ist in Wirklichkeit 30 Jahre alt, heißt Iljana Lampasiak und ist angehende Grundschullehrerin in Marienfelde. Die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG e. V.) bietet seit dem Jahr 2006 Workshops an, die Lehrern, Eltern und Schülern helfen sollen, mit Situationen wie diesen richtig umzugehen.


Bisher wurde die präventive Arbeit der Initiative mit 200.000 Euro jährlich von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft unterstützt. Dieses Jahr werden die Mittel um 40.000 Euro gekürzt. Das Projekt steht in Frage – dabei ist der Bedarf nach Hilfe groß.

15.797 Fälle häuslicher Gewalt wurden im Jahr 2012 bei der Polizei in Berlin registriert, die Mehrzahl der Opfer sind Frauen. 2.512 Frauen und Kinder suchten in Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen Schutz. Eine gerade veröffentlichte EU-Studie hat ergeben, dass ein Drittel aller Frauen in der Europäischen Union schon mindestens einmal körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt hat. Betroffen sind davon nicht nur die Frauen selbst, sondern auch ihre Kinder – sei es als Zeuge oder als Opfer.
Der Verein ist alarmiert über die anstehenden Mittelkürzungen: „Wir wissen nicht, wie wir weiter unsere Arbeit machen sollen“, sagt Projektmitarbeiterin Anne Thiemann. „Das bedeutet für uns, dass wir Personal entlassen müssen oder viel weniger Seminare anbieten können.“ Erst am 19. Februar hätten sie von den Kürzungen erfahren. Bis dahin seien sie davon ausgegangen, zusätzliche Gelder zu den im Haushalt veranschlagten 160.000 Euro zu erhalten – so wie bereits in den vergangenen Jahren. „Noch im Dezember hieß es, dass wir wieder mit 200.000 Euro rechnen können“, sagt Thiemann.

40.000 Euro weniger
Die Senatsverwaltung bestätigt die Mittelkürzung. In der Anfangsphase habe man das Projekt schnell und wirksam anschieben wollen, sagt Sprecher Ilja Koschembar. Deshalb seien zusätzliche Gelder an BIG geflossen. „Der Träger macht ohne Zweifel eine wichtige Arbeit, die uns jedes Jahr eine Menge Geld wert ist.“ Mittlerweile sehe der Senat aber keinen Ausnahmebedarf mehr bei BIG.
Einen sinkenden Bedarf können die MitarbeiterInnen von BIG nicht erkennen. Die Workshops kommen gut bei den Schulen an, die Warteliste für einen Termin ist lang. 2014 sieht es nun für viele interessierte Schulen schlecht aus. Dabei sei es wichtige, häusliche Gewalt zu thematisieren, sagt Thiemann. „Obwohl in Deutschland jede vierte Frau davon betroffen ist, ist das Thema nicht in die Lehrerausbildung integriert“, kritisiert sie. Viele Lehrer seien deshalb überfordert, wenn sie an der Schule – über die Kinder – zum ersten Mal mit diesem Thema in Berührung kämen.

Wie schwierig es sein kann, im Gespräch mit Eltern oder Kind die richtigen Worte zu finden, hat die angehende Grundschullehrerin Agnieszka Nowak beim BIG-Workshop gelernt. Auch sie ließ sich auf die Übung mit der fiktiven Amina ein und spielte sich dabei selbst – als überforderte Lehrerin. „Es ist mir sehr schwer gefallen, mit Amina zu sprechen“, sagt die 32-Jährige nach dem Rollenspiel. „Ich habe mich einfach hilflos gefühlt.“

So wie ihr geht es vielen Lehrern, weiß Thiemann. Viele hätten Angst, etwas falsches zu sagen oder nicht sofort eine Lösung zu finden. „Wichtig ist aber vor allem, dem Kind gegenüber Ruhe und Sicherheit auszustrahlen“, sagt die Mitarbeiterin. „Es muss das Gefühl haben, dass jemand an seiner Seite steht. Nach einer Lösung kann man später gemeinsam suchen.“
Scham und Loyalität
Damit es den Kindern leichter fällt, sich zu öffnen, bietet BIG im Rahmen der Workshops an Grundschulen auch eine Kindersprechstunde an. Immer wieder würden Schüler dort zum ersten Mal von ihren Gewalterfahrungen berichten, erzählt Thiemann. Das falle oft leichter, als die Offenbarung gegenüber den Lehrern: manche Kinder schämen sich oder wollen aus empfundener Loyalität gegenüber der Familie nichts sagen, weiß Thiemann.
Die Auswirkungen von häuslicher Gewalt für die Kinder seien massiv, sagt die BIG-Mitarbeiterin. Häufig litten sie unter psychosomatischen Erkrankungen und hätten Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Ein häufige Folge: auch die schulischen Leistungen werden schwächer. Manche Kinder zögen sich stark zurück, hat Thiemann beobachtet, andere würden aggressiv. Oft wird häusliche Gewalt von Generation zu Generation weiter getragen.
Nach dem Workshop leert sich der Raum, Iljana Lampasiak zieht ihren Mantel an. Amina ist aus dem Gesicht der jungen Frau verschwunden. Jetzt ist sie wieder Lehrerin und muss sich um die realen Probleme an ihrer Schule kümmern. Ein Junge in ihrer Klasse ist verhaltensauffällig. Die Klassenleiterin hat ihr empfohlen, mit den Eltern zu sprechen. Lampasiak zögert noch, sie will nichts falsch machen.
Vielleicht wird ihr das Rollenspiel aus dem BIG-Workshop dabei helfen. Den Lehrern mehr Handlungssicherheit geben, „damit sie früh eingreifen, statt nichts zu tun, aus Angst etwas falsch zu machen“, sagt Thiemann. Einfach nichts tun gegen häusliche Gewalt, das würde sie äußerst ungern. Doch ohne die ausreichenden Gelder sehen sie und ihre KollegInnen schwarz für das Projekt.

http://www.taz.de/Haeusliche-Gewalt/!134583/


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Häusliche Gewalt

11.03.2014 um 18:06
@Vernazza2013
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen
...wenn ich das schon lesen muss...-.-...so ähnlich wie der beliebte satz..."es gab acht zivile Opfer, unter den opfern zwei frauen"...:nerv:...und um unterstellungen vorzubeugen heiße ich hier gewalt an frauen nicht gut sonderen heiße gewalt ob nun gegen frauen, kinder oder gar männer etc. nicht gut....
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:die Mehrzahl der Opfer sind Frauen
...dann sollte man sich vielleicht auch einmal informieren wieviele "studien" etc. davon sprechen dass das Geschlecht der betroffenen relativ "ausgeglichen" ist...bevor man hier die männlichen opfer einmal mehr im grunde "tabuisiert"...
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Eine gerade veröffentlichte EU-Studie
...fällt in die obere kategorie...desweiteren auch abgesehen von dem oben genannten punkt ist die EU-"studie" ohnehin soweit ich es mitbekommen habe relativ "zweifelhaft"...
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb: werden die Mittel um 40.000 Euro gekürzt.
...und wenn man sich überlegt das die zwei Männerhäuser die es gibt überhaupt keine staatliche förderung erhalten...-.-....


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Häusliche Gewalt

12.03.2014 um 19:16
Frauen, welche ihren ethnischen Hintergrund in Deutschland haben, wählen ihren Partner selbst mit aus, denn es gehören immer zwei dazu. Schließlich leben wir nicht in Afghanistan. Tragen denn nicht auch die traditionellen Auswahlmuster nach denen Frauen ihren Partner aussuchen zu dieser Situation bei ?


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Häusliche Gewalt

13.03.2014 um 10:22
@almiero
Willst du etwa damit sagen das die Frau ja mitschuldig ist weil sie ja auch diesen Partner ausgewählt hat?


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Häusliche Gewalt

13.03.2014 um 20:20
Ich sage mal zum großen Teil, da auch das Materielle eine große Rolle spielt. So manches angebliche Weichei oder angeblicher Looser wird von der Damenwelt verschmäht, obwohl dieser in manchen Fällen die bessere Alternative zum gewählten Partner wäre, weil er ein höhere soziale Kompetenz oder bessere Charaktereigenschaften besitzt. Keine Frau braucht heute doch heute noch jemanden, der sie vor Hunnen-oder Mongoleneinfällen schützt. Die Damenwelt wird wohl nie schlauer.

Ist damit Deine Frage beantwortet?


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Häusliche Gewalt

14.03.2014 um 21:23
@almiero
Es gibt da ja trotzdem noch die Theorie, dass die Frauen sich Männer die ein "besseres Äußeres" haben auswählen, weil das auf einen guten Versorger hindeutet :D


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Häusliche Gewalt

14.03.2014 um 22:59
@Arisu_Yuki

Ja, das tuen Männer auch in dem Sie sich die attraktivsten Partnerinnen aussuchen. Aber es gibt auch durchschnittlich aussehende Männer, die trotzdem beruflich erfolgreich sind.


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Alano ehemaliges Mitglied

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Häusliche Gewalt

14.03.2014 um 23:01
Hässliche Männer sind oft beruflich erfolgreicher.


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Häusliche Gewalt

14.03.2014 um 23:01
@Arisu_Yuki

Ich muss auch zugeben, dass man sich in dem gewählten Partner auch täuschen kann.


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Häusliche Gewalt

14.03.2014 um 23:59
Was haltet ihr von solchen Fällen?
Schlimm. :(
WIe würdet ihr reagieren? Würdet ihr helfen?
Wenn man meine Hilfe annimmt, na sicher.
Wie kommt es zu häuslicher Gewalt und wie kann man sie eurer Meinung nach verhindern?
Dies hat viele Gründe und kann man hier nicht hopplahopp so einfach "bereden" oder denken zulösen.


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Häusliche Gewalt

15.03.2014 um 02:22
Ich muss da jetzt mal ne Frage stellen auch wenn sie den meisten von euch vermutlich ziemlich dumm vorkommt, aber redet man nur im wachen zustand von "Häuslicher Gewalt"?

Meine Ex z.B war an sich, tagsüber, ein sehr netter und ruhiger Mensch (mir gegenüber) aber nachts... Sagen wir so nach einigen Monaten hab ich gemerkt, das ich besser so tue als würde ich schlafen, wenn sie sich im Bett aufsetzt.

Zur Erklärung: Ich bin ein sehr empfindlicher Schläfer sobalt sich um oder auf meinem Bett was bewegt, werde ich wach.

So, und irgendwann begann meine Ex dann, sich einfach aufrecht zu setzen. Mitten in der Nacht. Man(n) beobachtet das ja kurz, und wenn die Dame dann nichts macht (Klo, trinken, irgendwas) fragt man was los ist. Ist ja nicht normal das jemand da sitzt wie ein Zombie und sich keinen milimeter bewegt. Jedenfalls schlafwandelte sie dann... Und wurde äusserst ungemütlich. Neben den Versuchen mir eine rein zu donnern musste ich so manchen Anschiss und einige Drohungen sowie Erpressungen anhören, bis ich eben entschied sie nachts zu ignorieren.

Ich muss ganz ehrlich sagen mir schmeckte das absolut nicht da ich der Meinung bin beim Schlafwandeln agiert das Unterbewusstsein, was mir das Gefühl gab das sie doch irgendwas gegen mich hatte... Aber Zählt das rechtlich bzw moralisch schon als häusliche Gewalt? Ist ne Interessensfrage, ist doch okay nehme ich an?


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Häusliche Gewalt

15.03.2014 um 11:37
@Fredericfail

Interessante Frage ;)! Ich würde aber sagen, nein. Da sie ja nicht weiss was sie tut und eigentlich in nem traumzustand ist, das ganze aber halt durch das schlafwandeln nach aussen gelangt würde ich nicht sagen das sie dir tatsächlich weh tun will. Das unterbewusstsein wirkt tatsächlich mit bei träumen, allerdings äussert es sich auf manchmal ziemlich abgefahrene weise und hat nur bedingt etwas mit der realität zu tun.


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Häusliche Gewalt

15.03.2014 um 11:40
@aseria23
Alles klar. Danke^^ Hoffe die Frage war nicht allzuweit vom Schuss.


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Häusliche Gewalt

15.03.2014 um 11:42
@Fredericfail
Du schriebst in der Vergangenheit - passiert das derzeit auch noch?


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