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Häusliche Gewalt

637 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Deutschland, Ausland ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Häusliche Gewalt

15.03.2014 um 11:44
@ramisha

Zum Glück nicht. Ich würd mich auch wundern wenn ich eines Nachts sehe das meine Ex neben mir im Bett hockt oO Und, zugegeben, schreien.

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15.03.2014 um 11:46
@Fredericfail
Entschuldige - ist ja deine EX - kann mir vorstellen, dass du dann anfängst zu schreien! :-)


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15.03.2014 um 11:48
@ramisha

Ach komm. Da wär ich nicht der erste der seine Ex trotzdem noch im Bett hat, von daher gibts da nichts zu entschuldigen. Ist heutzutage ne normale Annahme. Aber bei ihr würd ich jedem abraten...


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15.03.2014 um 13:45
@almiero
Natürlich kann man sich leider auch im gewählten Partner täuschen, in dem Sinne gibts ja keine Garantie


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Häusliche Gewalt

16.04.2014 um 15:02
Häusliche Gewalt
Herr Maier, das Opfer
Männer, die von ihren Frauen misshandelt werden, sind eine Minderheit. Für die Betroffenen ist das ein Problem: Sie fallen durch jedes gesellschaftliche Raster.

Frauen können brutal sein. Sie können zuschlagen oder den Partner mit Worten verletzen. Die Rede ist hier von häuslicher Gewalt. Weibliche Gewalt gegen Männer ist in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch kaum präsent. Dabei haben Täterinnen einerseits und männliche Opfer andererseits in den letzten Jahren zugenommen.

Laut Polizeistatistik waren in Berlin 2001 bei häuslicher Gewalt 14,7 Prozent aller Tatverdächtigen Frauen. 2013 sind es schon 23,8 Prozent. Das heißt: Zwar sind Frauen immer noch ungleich stärker – und wenn, dann meist auch in heftigerem Ausmaß – von häuslicher Gewalt betroffen. Das heißt aber auch: Es gibt sie, die männlichen Opfer. Und sie haben ein Problem: In unserer Gesellschaft gibt es für die betroffenen Männer wenig Verständnis – und noch weniger Hilfsangebote. Männer, die sich von ihrer Frau schlagen lassen, werden nicht einmal mehr als Männer wahrgenommen. Sie gelten als Waschlappen, als Schwächlinge.

So könnte auch Herr Maier denken – von sich selbst. Die Suche nach Herrn Maier, der eigentlich anders heißt, war nicht leicht: Kaum ein Mann ist bereit, und sei es unter dem Schutz der Anonymität, über dieses gemeinhin als ganz und gar unmännlich wahrgenommene Phänomen des Opferseins zu sprechen.

Treffpunkt ist ein gediegenes Restaurant am Hackeschen Markt. Herr Maiers Händedruck ist fest, mit seiner legeren Kleidung und den blank polierten Lederschuhen macht er einen jugendlichen, sympathischen Eindruck. Herr Maier ist 34 Jahre alt, er hat ein paar Jahre sein Geld in der Finanzbranche verdient und vor Kurzem ein Studium in Wirtschaftsinformatik begonnen.
Herr Maier erzählt, wie die Lage zu Hause eskalierte. Wieder einmal. Wegen einer Geringfügigkeit kommt es zum Streit. Seine Ehefrau habe ihm eine Ohrfeige gegeben, sagt er. Es sei zu einem Handgemenge gekommen, dann ruft er die Polizei. Da, sagt Herr Maier, sei seine Frau, mit der er seit zwei Jahren verheiratet ist, ausgetickt. „Sie hat gedroht zu erzählen, dass ich sie geschlagen hätte. Sie spuckte mir ins Gesicht, hat mich gekratzt und mir dann eine Glasvase an den Kopf geworfen.“ Bei den Beamten erstattet er Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.
Die betroffenen Männer sind in mehrfacher Hinsicht bestraft

Herr Maier zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus. Seine Mutter weigert sich, ihn aufzunehmen, und vor Freunden schämt er sich. Über das Internet erfährt er von dem Familientherapeuten Peter Thiel. Der bietet ihm eine sogenannte Zufluchtswohnung in Lichtenberg an.

Herr Maier hat Glück. Denn nicht nur in Berlin sind Notunterkünfte für Männer eine Seltenheit. Für Frauen, die in der Hauptstadt von häuslicher Gewalt betroffen sind, gibt es 5 Frauenhäuser und 117 Zufluchtswohnungen, insgesamt 317 Plätze – immer noch zu wenig: Freie Kapazitäten gibt es nicht. Und doch ist das Angebot groß im Vergleich zu dem, was Männern, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind, zur Verfügung steht. „Unsere Zufluchtswohnung in Lichtenberg ist fast das ganze Jahr über belegt“, sagt Peter Thiel. „Etwa ein Dutzend Männer, die jeweils bis zu drei Wochen bleiben.“

Thiel berät schon seit Jahren Paare und vor allem Männer, die häuslicher Gewalt entkommen möchten. Die Zufluchtswohnung für eine Person ist privat finanziert, der Senat verweigert bisher einen finanziellen Zuschuss. „Häusliche Gewalt gegen Männer wird in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen, die betroffenen Männer sind gleich in mehrfacher Hinsicht gestraft: Sie werden nicht nur misshandelt, sie bekommen auch keine Hilfe“, sagt Thiel. „Männer haben keine Opferidentität, sie werden nicht ernst genommen.“
Daniela Tschierpe ist Koordinatorin für häusliche Gewalt in der Polizeidirektion 3, Bezirk Mitte. Die Gewaltstatistik, sagt Tschierpe, verursache „eine Fehlinterpretation“. Denn oft sei es so, „dass eine Frau sich gegen den prügelnden Mann wehrt – und der Mann dann eine Anzeige erstattet. Gegenanzeige nennen wir das“. Stefan Bonikowski, bis vor Kurzem Gewaltpräventions-, jetzt Jugendbeauftragter bei der Berliner Polizei, sieht das anders. Er findet, man müsse die Statistik so nehmen, wie sie sei. Denn „Frauen erstatten schließlich auch Gegenanzeigen“.
Belastbare Studien gibt es nicht

Soziologen sprechen bei Statistiken nicht ohne Grund häufig von einem Dunkelfeld. Das Dunkelfeld bei häuslicher Gewalt gegen Männer ist groß – belastbare Studien gibt es nicht. Die einzige große Untersuchung zu dem Thema überhaupt in Deutschland gab 2004 das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag. Groß ist dabei relativ: Auch hier war die Stichprobe mit 266 Männern eher klein. Laut dieser Studie erlebten 27 Prozent der Männer in ihrer aktuellen oder letzten Partnerschaft körperliche Gewalt. Zu ähnlichen Zahlen kommen auch die wenigen anderen Studien, die es gibt. Was sich hinter dem weiten Feld „häusliche Gewalt“ versteckt, welche Qualität die Gewalterfahrungen der Männer hatten, darüber machen die Studien keine Angaben.

Umgekehrt steht zweifellos fest: In der Regel sind Frauen physisch im Nachteil. Jennifer Rotter von der BIG – Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen – sagt denn auch: „Frauen haben nach unseren Erfahrungen die schlimmeren Verletzungen.“
Die Opferhilfe Berlin in Moabit kümmert sich als einzige Beratungsstelle in der Hauptstadt auch um männliche Opfer häuslicher Gewalt. Janice Bridger, die hier als Beraterin arbeitet, geht bewusst diesen Weg. „Wir haben uns zunächst gefragt, ob der Name ’Opferhilfe‘ auf Männer abschreckend wirken könnte. Männer können sich viel schwerer als Opfer sehen – denn ein Mann, der von seiner Frau geschlagen wird, entspricht in keinster Weise dem gängigen Bild von einem Mann“, meint Bridger.
„Für die meisten Männer ist es eine große Überwindung, hier überhaupt aufzutauchen. Umso erstaunlicher ist es, dass bei uns letztes Jahr unter 87 Personen, die von häuslicher Gewalt betroffen waren, 24 Männer waren.“ Das sind immerhin rund 27 Prozent – und entspricht ziemlich genau der Prozentzahl der Polizeistatistik häusliche Gewalt. Janice Bridger findet inzwischen, dass sich in der Förderpolitik etwas ändern müsse. Die Politik hinke dem Problem „Männer als Opfer häuslicher Gewalt“ hinterher. „Es kommt vor, dass wir hier Männer sitzen haben, die uns glaubhaft versichern, sie könnten nicht mehr nach Hause.“

Herr Maier hat sich noch mal gemeldet, derselbe Treffpunkt. In dem voll besetzten Lokal kommen dem ehemaligen Wertpapierhändler die Tränen. Er spricht von den Anfängen seiner Beziehung. Er lernte seine zukünftige Ehefrau als lebenslustige Immobilienmaklerin kennen, sagt er. Er nennt sie „meinen Engel“, obwohl sie ihn immer wieder geschlagen hat. Erst die kleinen Schubser, dann die Ohrfeigen. Er habe sich dann wohl irgendwie an die zunehmende Gewalt gewöhnt, sagt er hilflos.
Eine Provokation

Herr Maier hat Fotos auf seinem Smartphone: er vor dem Badezimmerspiegel, mit entblößtem Oberkörper. Am Nacken, an den Armen, an den Schultern – gerötete Haut, Striemen. Es sind Beweisfotos, die Herr Maier in jener Nacht aufgenommen hat, damit man ihm glaubt.
Die Frage bleibt: Wie kann ein Mann sich zwei Jahre lang von seiner Frau physisch und psychisch quälen lassen? Psychische Abhängigkeit, materielle Not, lauten die Erklärungsversuche, die bei misshandelten Frauen häufig ins Feld geführt werden. Bei einem Mann reagiert man mit Unverständnis, denkt: selber schuld. Die Gesellschaft weiß nicht, was sie von einem Mann wie Herrn Maier halten soll. Sie kann mit ihm nicht umgehen, weil er das Rollenverständnis untergräbt. So, wie Herr Maier hier sitzt und erzählt, mal traurig, dann wieder gefasst, ist er wohl – eine Provokation.

http://www.taz.de/Haeusliche-Gewalt/!136866/


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Häusliche Gewalt

05.05.2014 um 20:10
...ob man in dieser art....
Meist trifft es Männer, die sehr konfliktscheu sind und Streitereien lieber aus dem Weg gehen. Sie verfallen in einem Konflikt in eine derartige Hilflosigkeit, dass sie eine Mauer um sich aufbauen und nicht mehr in der Lage sind, sich zu äußern. Dies interpretiert die Frau jedoch als Gleichgültigkeit und versucht nun, durch immer lauteres Geschrei bis hin zu körperlichen Angriffen, den Mann zu irgendeiner Reaktion zu bewegen.
...schreiben würde wenn es um frauen geht...mhhh...vage ich einmal zu bezweifeln....-.-...

http://www.focus.de/gesundheit/experten/sonnenholzer/haeusliche-gewalt-gegen-maenner-was-tun-wenn-die-wut-in-gewalt-umschlaegt_id_3693878.html


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06.05.2014 um 09:43
@Vernazza2013

Finde es sehr gut das du dieses Beispiel aufgezeigt hast.
Mal die andere Seite. Zugegeben stiegen mir gerade unkontrolliert die Tränen in die Augen.
Ob Mann oder Frau - die Menschen die ihren Partner erniedrigen, klein halten und schlagen gehören behandelt.

Wie soll man sich je vertrauensvoll nochmal auf jemanden einlassen nach solch einer Erfahrung :(
Bei jedem überprüfe ich mittlerweile fast krankhaft wie er reagiert wenn er sauer wird.

Obwohl man mich heute blutig schlagen könnte - ich würde nicht mal mehr weinen weil das nicht mehr weh tut - hab ich solche Angst davor das es mir nochmal passiert.


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Häusliche Gewalt

06.05.2014 um 11:32
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Wie soll man sich je vertrauensvoll nochmal auf jemanden einlassen nach solch einer Erfahrung
Eine schwierige Frage. Der Verlust von "Urvertrauen" ist ein Problem.
Aber Du könntest Dir vor Augen halten, dass der Normalfall eben bedeutet, dass Konflikte nicht gewaltsam gelöst werden. Dass Deine Chancen, eine gewaltfreie Beziehung zu führen größer sind, als dass Du erneut mit Gewalt konfrontiert wirst. Aber eine Garantie gibt es natürlich nicht.


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06.05.2014 um 13:14
Es gibt erschreckend viele Männer, denen es genauso geht. Schrecklich! Von den Frauen kann ich jetzt erst gar nicht anfangen!


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06.05.2014 um 13:56
Wichtiges Thema, das viel zu häufig tabuisiert wird. Vor allem bedenklich, da es schichtenübergreifend stattfindet und viel zu selten wirklich angegangen wird weil das Familienbild nach außen den Beteiligten oft wichtiger ist als die interne Familienchemie.


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Häusliche Gewalt

14.05.2014 um 17:32
Saarbrücken
Häusliche Gewalt: Neue Richtlinien für Polizei

Autor: Dietmar Klostermann

Die Fälle von häuslicher Gewalt werden immer öfter aufgedeckt. Die Polizei im Saarland bekommt nun eine neue Broschüre zu den Handlungsrichtlinien. (Veröffentlicht am 14.05.2014)

Saarbrücken.

Die 2800 saarländischen Polizistinnen und Polizisten bekommen in diesen Tagen die neue, 119 Seiten umfassende Din-A-5-Broschüre zum Thema „Häusliche Gewalt 2014“ auf ihre Schreibtische. Darin enthalten sind so genannte Handlungsrichtlinien. Da wird etwa geraten, einen Fotoapparat zum Tatort mitzunehmen und das „Formular zur Wohnungsverweisung“.

„Wir haben im vergangenen Jahr 2500 neue Ermittlungsverfahren in Sachen häuslicher Gewalt eröffnet“, sagte gestern Justiz-Staatssekretärin Anke Morsch (SPD) vor Journalisten in der Saar-Staatskanzlei. Das sei gegenüber dem Jahr 2002, als das Sonderdezernat der Staatsanwaltschaft eröffnet wurde, eine Steigerung um knapp 150 Prozent.

„Das ist ein großer Erfolg, dass wir die Angriffe zumeist der Ehemänner auf ihre Frauen aus dem Dunkelfeld ins Hellfeld geholt haben“, sagte Morsch. Ein Mitarbeiter ihres Ministeriums ergänzte, das im vergangenen Jahr von 2465 vor den Saar-Gerichten anhängigen Verfahren in Sachen häuslicher Gewalt „etwa 200 bis 400 Urteile“ ergangen seien. Innenstaatssekretär Georg Jungmann (CDU) sagte, für die gestiegenen Fallzahlen seien auch Änderungen im Polizeigesetz verantwortlich. Denn bei der Annahme von „Gefahr im Verzug“ können die Beamten nun auch die Wohnungen betreten. Erst so sei es letztlich möglich, Gewalttaten festzustellen, sagte Jungmann.

http://www.saarbruecker-zeitung.de/aufmacher/lokalnews/Haeusliche-Gewalt-Polizei-Richtlinien-Aufdeckung-Saarland;art27857,5264972


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Häusliche Gewalt

21.05.2014 um 11:45
21. Mai 2014 10:49
Häusliche Gewalt
Immer mehr Frauen in Not

Die größte Gefahr für Frauen lauert nicht in dunklen Wäldern, sondern in der eigenen Wohnung: Die Fälle häuslicher Gewalt haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Doch an der Zahl der Frauenhäuser hat sich nichts geändert.

Von Dietrich Mittler
Gerade hat Doris Brodkorb, Verwaltungsfachkraft im Frauenhaus Fürth, wieder einen dieser Momente erlebt, die sie "schrecklich" findet: Sie hat eine Hilfesuchende abweisen müssen, weil im Haus alle Plätze belegt sind - von Frauen, die vor ihren gewalttätigen Partnern geflohen sind. "Die Nürnberger Frauenhäuser sind voll, wir sind voll, die Erlanger Häuser sind auch voll", schildert Brodkorb die prekäre Situation. Sie hätte noch viele weitere Städtenamen aufzählen können. Dabei wären doch immer mehr Frauen auf Schutz angewiesen.

Die bekannten Fälle von häuslicher Gewalt haben in Bayern drastisch zugenommen, wie aus einer aktuellen Landtagsanfrage der Grünen hervorgeht. Wurden 2005 noch 12 760 Fälle registriert, so waren es 2013 bereits 19 438. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Gut 80 Prozent der Opfer sind weiblich, in 34 Prozent der Fälle wurden Kinder Zeugen massiver Misshandlungen. Nur geringfügig stieg hingegen die Zahl der Männer, die zu Opfern häuslicher Gewalt wurden.

Die größte Gefahr lauert in der eigenen Wohnung
Die vom Innenministerium gelieferten Zahlen sind für Verena Osgyan, die frauenpolitische Sprecherin der Grünen, ein Indiz dafür, dass in den zurückliegenden Jahren in Bayern viel zu wenig für die bedrohten Frauen getan wurde. "Seit Jahren stagnieren in Bayern die finanziellen Hilfen für Frauenhäuser und Frauennotrufe, die sich dieser Opfer annehmen", sagte Osgyan. Auch die Staatsregierung müsse "nun endlich kapieren", dass die größte Gefahr für Frauen nicht in dunklen Wäldern oder verlassenen Parkanlagen lauere, sondern in der eigenen Wohnung.

Bayern, das sich bundesweit sonst stets in der Champions League wähnt, ist - wenn es um den Schutz bedrohter Frauen geht - eher abstiegsgefährdet. "Es ist wenig ermutigend, dass der Freistaat mit seinen Frauenunterstützungsangeboten an vorletzter Stelle steht", sagt Monika Meier-Pojda, die Landesgeschäftsführerin des Sozialdienstes Katholischer Frauen, mit Bezug auf den bereits 2012 erschienenen Bericht der Bundesregierung zur Situation der Frauenhäuser. Dieser Bericht löste bei den Helfern Betroffenheit aus. "Die Lage der Frauenhäuser ist - bis auf wenige Ausnahmen - nach wie vor katastrophal", hieß es etwa aus der Zentralen Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser in Bonn. Und weiter: "Gerade in vielen Regionen Bayerns sind die Wege, die gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder bis zum nächsten Frauenhaus zurücklegen müssen, unzumutbar weit."

Doch offenbar sah die Staatsregierung bislang wenig Anlass zum Handeln. Nur ein einziges Mal innerhalb von 20 Jahren, so kritisiert Margit Berndl, Vorstandsmitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband, seien die Fördermittel für Frauenhäuser und Fachberatungsstellen erhöht worden. Das geschah im Januar 2009, kurz nach dem Amtsantritt von Christine Haderthauer als Sozialministerin. "Auch Gutes muss von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand gestellt werden", sagte Haderthauers Nachfolgerin Emilia Müller kürzlich. Noch in diesem Jahr werde in Abstimmung mit den Kommunen der aktuelle Finanzbedarf für Frauenhäuser ermittelt, hieß es am Dienstag aus dem Ministerium. "Schutz gibt es nicht zum Nulltarif", ist sich auch Müller sicher. Doch der Druck auf sie wächst.

Zu wenig Einrichtungen
Im Januar 2008 hatte Melanie Huml - jetzt Gesundheitsministerin - als damalige Staatssekretärin im Sozialministerium den Einsatz Bayerns für die Frauenhäuser gelobt und hinzugefügt: "Jeden Tag leisten in Bayern 38 Frauenhäuser und 33 Notrufe unverzichtbare Arbeit." Vor wenigen Wochen, also gut sechs Jahre später, lobte Sozialministerin Müller erneut die Arbeit der staatlich geförderten Frauenhäuser. Und siehe da: Es sind nach wie vor nur 38.

"Es gibt hier eindeutig zu wenig solcher Einrichtungen", protestiert Julia Liebl, die im Fürther Frauenhaus als Sozialpädagogin tätig ist. Und das ist bei weitem nicht ihre einzige Kritik: "Es gibt nur ganz wenige Frauenhäuser, die auch behindertengerecht ausgebaut sind", sagt sie. Behinderte Frauen aber seien einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Gewalt zu erfahren. "Dem wird nicht ausreichend Recht getragen", sagt Liebl. "Wir brauchen mehr Unterstützungsangebote für Frauen mit Behinderung", heißt es auch beim Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Aber auch für Frauen mit Migrationshintergrund - sie stellten 2013 nach Angaben des Innenministeriums rund 27 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt - fehlt es vielfach an Hilfsangeboten. Derzeit ist es kaum möglich, sie bei Behördenterminen oder bei der Wohnungssuche zu begleiten, um Sprachschwierigkeiten zu überbrücken. "Aber da sind wir wieder beim Thema fehlendes Personal, also letztlich wieder beim Geld", sagt Doris Brodkorb vom Fürther Frauenhaus.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/haeusliche-gewalt-immer-mehr-frauen-in-not-1.1970290


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Häusliche Gewalt

21.05.2014 um 12:07
"In guten wie in schlechten Zeiten"

Vielleicht sollten die Leute mal anfangen darüber nachzudenken, was sie da versprechen wollen.


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21.05.2014 um 13:13
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb:Gut 80 Prozent der Opfer sind weiblich,
...aha da weicht diese studien aber stark von nicht wenigen anderen (verteilung ca. 50 zu 50) ab...-.-.....
Zitat von Vernazza2013Vernazza2013 schrieb: Nur ein einziges Mal innerhalb von 20 Jahren, so kritisiert Margit Berndl, Vorstandsmitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband, seien die Fördermittel für Frauenhäuser und Fachberatungsstellen erhöht worden.
...na immerhin denn die, um die vier, Männerhäuser werden überhaupt nicht mit fördermittel unterstützt...


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Häusliche Gewalt

21.05.2014 um 14:59
@kaffeejunkie

Ganz einfach, keine Beziehung mehr. Denn eine Lektion habe ich gelernt, die Hand die dich streichelt kann in der folgenden Sekunde zorgen, das du keine Luft mehr bekomst, der Mund der dir noch gesagt hat wie sehr er dich liebt, sagt in der folgenden Sekunde ganz andere Dinge. Und das innerhalb von einem Fingerschnippser.dazu eine Umwelt die dir gratuliert zu dem tollen Mann.

Seit der Beziehung fange ich an zu rennen an, wenn jemand mehr will als flirten. Denn die Erfahrung hat mir gezeigt und gelehrt was passieren kann, leider bleibt es im Hinterkopf. Ich vertraue nicht mehr, geht nicht. Die Angst bleibt.


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Häusliche Gewalt

21.05.2014 um 16:05
@velvetdream

Ich vertraue auch nicht mehr.
Bzw es brauch Jahre bis ich vertrauen fassen kann. Bis dahin hab ich meistens schon jeden vertrieben mit meinen Ängsten und unsicherheiten.
Und nicht immer willst du zu Anfang erzählen was dir schreckliches passiert ist.
Gerade ich eher garnicht - weil ich ja immernoch die Schuld bei mir sehe, das es überhaupt passiert ist.
Und so lebe ich diesbezüglich (Gefühle) in Scham - und deswegen einsam.


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Häusliche Gewalt

21.05.2014 um 16:11
Zitat von velvetdreamvelvetdream schrieb:... die Hand die dich streichelt kann in der folgenden Sekunde zorgen, das du keine Luft mehr bekomst, der Mund der dir noch gesagt hat wie sehr er dich liebt, sagt in der folgenden Sekunde ganz andere Dinge.
DAS kann dir auch ohne Beziehung passieren.


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Häusliche Gewalt

21.05.2014 um 16:24
@kaffeejunkie
Du musst nicht in Scham leben und ängstlich und unsicher sein.
Was vergangen ist, ist vorbei. Und wenn du dich noch so schämst und bereust, du kannst die Vergangenheit nicht ändern.
Deshalb schau nach vorn, liebe das Leben und mach es nach Möglichkeit besser.
Und vor allem – keine Selbstvorwürfe mehr, es bringt nichts.
Fange wieder an zu vertrauen, geh es langsam an.


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Häusliche Gewalt

21.05.2014 um 16:25
@kaffeejunkie
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:weil ich ja immernoch die Schuld bei mir sehe, das es überhaupt passiert ist.
Du bist NICHT Schuld daran.
Schuld haben die Täter und nicht die Opfer.

Häusliche Gewalt teilt mit einigen anderen Verbrechen die verabscheuungswürdige Eigenheit das positive Eigenschaften von Menschen ausgenutzt werden um sie zu verletzen.
Was soll deine Schuld sein? Dass du geliebt hast? Dass du vertraut hast?
Es ist nichts falsch an Liebe und Vertrauen. Verabscheuungswürdig ist es wenn sie missbraucht werden.
Es ist völlig verständlich dass du jetzt Angst davor hast wieder jemandem zu vertrauen.
Aber Plage dich nicht mit Schuldgefühlen.


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Häusliche Gewalt

21.05.2014 um 16:28
@Merlinde

Bei einigen Personen die "neu" in mein Leben getreten sind (vor 3 Jahren) habe ich es bereits geschafft vertrauen aufzubauen. Ganz unabhängig von dieser Beziehungskiste jetzt mal.
Es hat gedauert, war enorm schwer, gab viele unverstandene Situationen und verlustängste gepaart mit "komm mir nicht zu nah"
Einer - war immer da und geduldig.
Und jetzt kann man mal VIELLEICHT auch an sowas wie eine Beziehung denken.

Sicher kann ich die Vergangenheit nicht ändern. Aber sie hat mich geprägt.


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