Das Geheimnis der Mumien
24.05.2009 um 19:28
so habs mal aus meinem Bücherfundus Kopiert
das stammt nun aus Die welt des Unerklärlichen
NUr noch ein weiteres erwähnenswertes Werk über Unverweslichkeit, nämlich das von Joan Cruz, einer Hausfrau aus New Orleans, die in jahrelanger Kleinarbeit die von Thurston begonnene Liste der Unverweslichen fortsetzte. Ihr Buch (herausgegeben 1977) behandelt 102 solcher Fälle, die von der Kurien¬kongregation der katholischen Kirche anerkannt wur¬den. Joan Cruz behauptete, daß es sehr wahrscheinlich noch viele weitere Fälle gibt. Hinweise darauf würde man sicher in den geheimen Archiven des Vatikans fin¬den. Obwohl sich die Autorin eingehend mit der Hagio-graphie (Lebensbeschreibung der Heiligen) beschäftigt hat, ist ihr Werk keine medizinisch-wissenschaftliche Stu¬die über Unverweslichkeit und enthält nur wenige Aus¬sagen von Medizinern, die bei Exhumierungen anwesend waren. Die folgende Begebenheit ist ein typisches Beispiel. Die heilige Maria Anna Ladroni starb 1624 in Madrid. 107 Jahre nach ihrem Tod wurde ihr Leben und Sterben vor dem Heiligsprechungsprozeß von der Kurienkongregation und angesehenen Fachleuten einge¬hend untersucht. In ihrer offiziellen Biographie ist zu lesen:
»Nicht weniger als 11 Professoren der Medizin und der Chirurgie, die besten und berühmtesten von ganz Madrid, nahmen an der Exhumierung teil. Einige hol¬ten ihre Instrumente aus den Taschen und begannen tief in ihre Haut zu schneiden, andere legten die Brust frei, manche untersuchten die Bauchhöhle, andere wiederum untersuchten jede auch noch so kleine Öff¬nung, in die man vielleicht Konservierungsmittel hätte geben können. Jeder Quadratzentimeter ihres unschuldigen Körpers wurde begutachtet. Die inneren Organe, die Eingeweide und die Haut waren völlig intakt, straff, feucht und elastisch. Die Flüssigkeit, die aus ihrem Körper drang, imprägnierte nicht nur den ganzen Körper, sondern auch sämtliche inneren Organe. Je tiefer die Schnitte, desto intensiver war der Geruch...«
Die Tatsache, daß es Menschen gibt, deren Körper nach dem Tode nicht verwesen, ist zwar seltsam, aber noch eigenartiger mutet das Faktum an, daß das Phäno¬men der Unverweslichkeit häufig sogar unter Umstän¬den auftritt, welche eine Zersetzung der Leichname nor¬malerweise noch hätte beschleunigen müssen: Krank¬heit, Begräbnis neben bereits verwesten Leichen. Einige, wie der heilige Scharbel, die heilige Katharina von Bologna und der heilige Pacifico von San Severino, wurden ohne Sarg der Erde übergeben. Ihre Körper blieben nahezu unversehrt, abgesehen von kleineren Wunden, die durch den Druck entstanden waren. Erstaunlich ist, daß die Kleider einiger Heiliger am unversehrten Körper vermoderten, wie bei der heiligen Theresa von Avila oder der heiligen Caterina von Siena (verstorben 1380), deren Leichnam für längere Zeit dem Regen ausgesetzt war, bevor man sie endlich beisetzte. Als man 1933, 56 Jahre nach ihrem Tode, die Leiche der heiligen Katharina Laboure exhumierte, stellte man fest, daß durch die Feuchtigkeit zwar der dicke Holzsarg zu modern anfing, ihr Körper jedoch keinerlei Anzeichen von Verwesung zeigte.
Eine ganze Reihe von Unverweslichen waren zu Lebzeiten Stigmatisierte, und in einigen Fällen waren die Wundmale auch noch nach dem Tode zu erkennen. Zu ihnen gehörte die heilige Katharina von Siena. Als man ihren Körper 1597 untersuchte und ihr Arme und Beine abtrennte - die später als Reliquien verehrt wurden -, waren 217 Jahre nach ihrem Tod die Wundmale an ihrem linken Fuß noch immer erkennbar. Im Falle der heiligen Osanna von Mantua (verstorben im Jahre 1505), deren intakter Körper dreimal im Jahr in der Kathedrale von Mantua aufgebahrt wird, waren die Stigmata nach ihrem Tode deutlicher zu sehen als zu Lebzeiten. Ein Pilger, der sie 1964 erblickt hat, schrieb, daß »ihr Körper zwar ausgetrocknet, bräunlich verfärbt und eingefallen war, aber keinerlei Anzeichen von Verwesung zeigte«.
Scharbel Makhluf, der 1898 in einer Einsiedelei beim Kloster des heiligen Maroun in Annaya (Libanon) starb, wurde, wie viele Unverwesliche, ohne Sarg begraben. Wochenlang konnte man seltsame Lichterspiele an sei¬nem Grab beobachten. Genau das gleiche ereignete sich an der Ruhestätte des heiligen Johannes vom Kreuz (Jüan de la Cruz), der im Jahre 1591 das Zeitliche seg¬nete und dessen Körper bei der letzten Exposition 1955 in Segovia (Spanien) zwar etwas verfärbt, aber immer noch geschmeidig war. 45 Tage nach dem Begräbnis Scharbeis ordnete der Abt des Klosters eine Exhumierung an.