Können Kinder Geister sehen?

@spiller1983

Ich auch nicht.
Ich war zwar als Kind sehr fantasievoll, aber einen imaginären Freund brauchte ich nicht.
Kann daran gelegen haben das mein Opa bei uns wohnte.
Zu ihm konnte ich mit den Gesprächen und Anliegen gehen, die für Mama und Papa nicht geeignet waren.
Zudem war er Realist.

@Bodo

Bodo schrieb:Kenn wohl auch niemanden. Aber es müssen doch soviele sein. Könnt mich aber auch nicht erinnern, dass jemand im Thread mal gesagt hat "Ja, ich hatte einen Fantasiefreund".

Wenn Kinder Geister sehen können und es ihnen "abtrainiert" wird müssen doch einige dabei sein, die welche gesehen haben in der Kindheit. Die wären jetzt interessant. :) Auch wissenswert wäre, wann sie den Fantasiefreund/Geist verloren haben und ob die Eltern da eine Rolle spielten. Stichwort: "Es gibt sowas nicht!" Oder ob die kleinen selbst in die Realität geflüchtet sind.

Also bitte an die ehemaligen Fantasiefreundebesitzer: Ran an die Tasten! :D

Ich hatte schon in irgendeinem Thread mal meinen damaligen Fantasiefreund erwähnt.

Da war ich 4-5 Jahre alt und war mir auch dessen bewusst, dass ich den Fantasiefreund erfunden habe und dieser nicht wirklich existiert, wie z.B. Mama, Papa oder die alte Oma von nebenan das tun ...

Meine Eltern haben sich, soweit ich mich noch erinnern kann, nie dazu geäussert.

Und das mit dem Abtrainieren ist natürlich eh Unsinn, denn man kann niemandem abtrainieren Dinge, die für das menschliche Auge grundsätzlich sichtbar sind zu sehen. Stellt sich ja auch die Frage, wenn der Geist vor einem steht, aber man ihn nicht sehen kann, weil es abtrainiert wurde - was sieht man dann anstelle des Geistes ...?

@ahri

X-RAY-2 schrieb:
Aber Geschichten a la "Monster haben Angst vor Nachtlichtern" würde ich persönlich nicht anwenden, weil ich denke, dass es das Kind vielleicht zusätzlich zur Angst noch mehr verwirren könnte ...


Verwirren tut es das Kind eher weniger. Man zeigt dem Kind damit eher, dass man seine Ängste somit ernst nimmt. Warum denkst du es würde das Kind verwirren?

Ich denke, man sollte versuchen, die Ängste ernstzunehmen, aber ohne gleichzeitig das beispielgebende "Monster" zu bestätigen. Eine klar Message, dass da kein Monster ist, sollte doch auch das beruhigendste sein und hat ja mit "nicht ernstnehmen" eigentlich nichts zu tun ...

X-RAY-2 schrieb:
Ich denke, dass Dinge wie das Monster unter dem Bett oder das Gespenst im Schrank aus Ängsten, resultierend aus einem mangelndem Sicherheitsgefühl, hervorgehen.


Naja das hat nicht zwangsweise was damit zu tun. Kinder schnappen unglaublich viel aus ihrer Umwelt auf. Da reicht schon eine Gruselgeschichte, die das Kind mal irgendwo gehört hat und schon ist die Angst da.

Ja, solche äusseren Einflüsse können natürlich grossen Einfluss darauf nehmen in welche Richtung die Ängste gehen bzw wovor genau das Kind Angst hat. Oder was für Ängste entwickelt werden.

Die Angst kommt dem Kind ja auch nicht an einem sonnigen Nachmittag auf dem Spielplatz, sondern nachts alleine im dunkeln. In so einer Situation kommen dann leicht die Ängste aus dem Unterbewusstsein hoch und schon wird unter dem Bett plötzlich was lebendig ^^

ahri schrieb:Und wie würdest du es handhaben? :)

Ich würde auch z.B. ein kleines Nachtlicht empfehlen oder ein Hörspiel das nebenbei läuft. Und natürlich versuchen irgendwie das Sicherheitsgefühl beim Kind (wieder) herzustellen und es in eine Stimmung zu versetzen, aus der diese Ängste nicht hervorgehen.

Alles weitere würde vom Einzelfall abhängen ...

@x-ray-2

x-ray-2 schrieb:Eine klar Message, dass da kein Monster ist, sollte doch auch das beruhigendste sein und hat ja mit "nicht ernstnehmen" eigentlich nichts zu tun ...

Stell dir vor du bist dir zu 100% sicher, dass du etwas siehst. Du erzählst es jemandem und der sagt dir "Nein da ist nichts". Nimmt er dich damit ernst? Ich finde nicht.

x-ray-2 schrieb:was sieht man dann anstelle des Geistes ...

Glaube, dass das bis jetzt noch nicht beantwortet wurde. :(

@ahri

ahri schrieb:Stell dir vor du bist dir zu 100% sicher, dass du etwas siehst. Du erzählst es jemandem und der sagt dir "Nein da ist nichts". Nimmt er dich damit ernst? Ich finde nicht.

Das Kind hat ja weniger das Bestreben, die Eltern von irgendwas zu überzeugen, sondern eher einfach nur Angst. Und dem Kind mitzuteilen, dass es einfach nur Angst hat, denn da kommt das "Monster" ja her, hat doch auch nichts damit zu tun, dass man die Ängste nicht ernstnimmt ...

Grundsätzlich hat doch auch der Überzeugung von jemandem zu widersprechen nichts mit nicht-ernstnehmen zu tun ...

Ich weiss gar nicht mehr, wie es bei mir persönlich in der Kindheit war. Ich hatte zwar sporadisch Alpträume, aber sowas wie ein Monster unter dem Bett oder ein Geist im Schrank hatte ich, glaube ich, nicht ... Müsste meinen Vater mal fragen ...

Edit:

Bodo schrieb:Glaube, dass das bis jetzt noch nicht beantwortet wurde. :(

Da wird auch keine kommen, weil es absolut keinen Sinn ergibt.

@x-ray-2

Hat nichts damit zu tun, dass das Kind die Eltern überzeugen soll.
Angenommen ein Kind ist zu 100% davon überzeugt, dass es ein Monster sieht, das in seinem Schrank wohnt und du willst ihm sagen, dass da gar nichts ist? Also ich persönlich würde mich damit null ernst genommen fühlen. Es geht ja gar nicht darum, dass die Eltern das auch sehen müssen, sondern dass sie dem Kind einfach glauben, dass es in seiner Wahrnehmung so ist und das dann auch nicht mit einem "Nein da ist nichts" abtun. Das hilft dem Kind nämlich nicht wirklich weiter, wenn es zu 100% überzeugt ist etwas zu sehen.

Ich kann zwar gut nachvollziehen, warum es sinnvoll ist, wie Du es beschreibst @ahri. Aber wenn ich als Kind Angst hatte, nahm mich mein Papa in den Arm und sagte: "Du brauchst keine Angst zu haben. Da ist nichts." Dann war für mich alles gut. Denn ich wußte, wenn Papa das sagt, kann nichts passieren. Es kann auch manchmal ganz einfach sein.

Wenn man dem Kind sagt, es gibt keine Geister, dann sieht man aber auch nichts Anderes. Meine Meinung. Denn wenn es dennoch an Geister glaubt und die Erwachsenen bestreiten es, dann wird es auch einen Geist sehen. Es sieht dann nicht plötzlich ein Einhorn oder einen tanzenden Zwerg.@x-ray-2

@Feelee

Klar kann es so einfach sein. Ist aber nicht immer unbedingt bei jedem Kind der Fall. Nur weil es bei dir als Kind geklappt hat, heißt das ja nicht, dass es immer so funktioniert. Ich denke aber da die Eltern ihr Kind immer am besten kennen, sollte man das einfach individuell abschätzen.

Was motiviert Geister dazu, sich einem Kind als Freund anzuschließen? Danach klingt "Geisterfreunde" jedenfalls für mich.

@Feelee

Feelee schrieb:Aber wenn ich als Kind Angst hatte, nahm mich mein Papa in den Arm und sagte: "Du brauchst keine Angst zu haben. Da ist nichts." Dann war für mich alles gut. Denn ich wußte, wenn Papa das sagt, kann nichts passieren.

Ich denke, das stellt die richtige Herangehensweise dar. Als Eltern einfach nur Sicherheit und Vertrauen vermitteln. Das Kind hat ja keine fixe Idee, sondern nur Angst.

@ahri

ahri schrieb:Hat nichts damit zu tun, dass das Kind die Eltern überzeugen soll.
Angenommen ein Kind ist zu 100% davon überzeugt, dass es ein Monster sieht, das in seinem Schrank wohnt und du willst ihm sagen, dass da gar nichts ist? Also ich persönlich würde mich damit null ernst genommen fühlen. Es geht ja gar nicht darum, dass die Eltern das auch sehen müssen, sondern dass sie dem Kind einfach glauben, dass es in seiner Wahrnehmung so ist und das dann auch nicht mit einem "Nein da ist nichts" abtun. Das hilft dem Kind nämlich nicht wirklich weiter, wenn es zu 100% überzeugt ist etwas zu sehen.

Es hat doch eigentlich nichts mit einer Überzeugung zu tun, die vom Kind vertreten wird, und ich denke nicht, dass es dem Kind darum geht, sondern nur mit Angst. Und wenn eine Angst rational unbegründet ist, wüsste ich nicht, warum man dem Kind das nicht auch entsprechend vermitteln sollte ...

Ich denke auch, dass es grundsätzlich viel wichtiger ist, dass Kinder den Erwachsenen bedingungslos glauben, als umgekehrt ...

@Strigoaica

Strigoaica schrieb:Was motiviert Geister dazu, sich einem Kind als Freund anzuschließen? Danach klingt "Geisterfreunde" jedenfalls für mich.

In meinem Falle war es defiinitiv kein Geist, sondern ein Produkt meiner lebhaften kindlichen Fantasie ...

Aber Geister mal als gegeben angenommen, wäre das eine sehr interessante Frage ^^

Dawnclaude schrieb:Was ich meine ist, dass Fantasiefreunde und reale Geister vermischen können. Oder Geister geben sich als Fantasiefreunde aus usw. Sie können ja ihr Aussehen beliebig anpassen. Die sind sehr listig. ^^

Listig mit welchem Ziel?

@x-ray-2

Tote Verwandte, die noch mit ihren Nachfahren zu tun haben möchten, wären ja noch irgendwie plausibel. Andererseits käme ich mir dann ziemlich verlassen vor, mit mir wollte bisher kein toter Verwandter einen Teil seiner unerschöpflichen Zeit verbringen. ;) Okay, das war übertrieben.

Was gibt es insgesamt für Theorien dazu, warum und wie sich Geist und Kind anfreunden sollten @ alle, die zwischen Fantasiefreunden und Geisterfreunden unterscheiden?

- Toter Verwandter/Bekannter/Freund will Kontakt - hatten wir schon.
- Das Kind sieht ohnehin alle möglichen Geister und mit einem davon versteht es sich zufällig besonders gut. Der Geist freut sich natürlich auch, dass ihn endlich mal einer sieht.
- Der Geist verspricht sich eigennützig etwas vom Kontakt mit dem Kind - bloß was?
- Interferenzen zwischen Geisterwelt und Diesseits sind rein zufällig. Durch noch viel mehr Zufälle sind bei diesen Störungen Geist und Kind immer gleichzeitig an der gleichen Stelle. Mit der Zeit lernt man sich schätzen.
- Geist sein ist langweilig und Kinder sind lustig.

...?

@x-ray-2

x-ray-2 schrieb:Ich denke auch, dass es grundsätzlich viel wichtiger ist, dass Kinder den Erwachsenen bedingungslos glauben, als umgekehrt ...

Ernsthaft? :D Warum denkst du, dass Kinder Erwachsenen Bedingungslos glauben sollten?
Ist vielleicht etwas OT, aber das würde mich jetzt schon interessieren..

@ahri
Da steckt keine besondere Weisheit hinter, aber das hypothetische Kind hat ja Angst und nicht der hypothetische Erwachsene und daher ist es natürlich wichtig, dass das Kind dem Erwachsenen glaubt, dass es keine Angst zu haben brauch.

Und ganz allgemein ists natürlich auch wichtig, dass das Kind vertrauen zu den Eltern hat und was diese sagen auch "Gewicht" hat, auch wenn es um Dinge wie das "Monster unterm Bett" geht ...

Wichtig ist natürlich, dass man die Angst des Kinds an sich ernstnimmt, und nicht nur weil das "Monster" nur eingebildet ist, deswegen auch die Angst als nicht weiter wichtig abzutun. Auch wenn das "Monster" nicht real ist, Angst hat das Kind ja wirklich, woher diese auch kommen mag ...

Ich verstehe aber auch, glaube ich, was du meinst - man erfindet ein Ritual oder eine Geschichte, um das Kind, auch wenn man ihm die Angst nicht gänzlich nehmen kann, zumindest im Moment zu beruhigen, wie z.B. mit dem Nachtlicht vor dem die Monsten Angst haben oder sowas. Grade im Umgang mit Kindern muss man auch mal improvisieren können ^^

@x-ray-2

Ja verstehe was du meinst.
Ich glaub im Prinzip meinen wir sogar so ziemlich das Selbe nur etwas anders ausgedrückt :D

@ahri
Ich denke, jeder von uns kann den anderen, trotz ursprünglich unterschiedlichen Standpunkten, nachvollziehen :)

Heyhey.
Ich war gestern mit meiner Tochter (sie ist vor ein paar Tagen 2 geworden) und meiner mutrer auf dem Friedhof um eine Kerze am Grab meiner Großeltern anzuzünden. Die Kleine war den ganzen Tag schlecht drauf ( zu wild gefeiert ;) ). Wir mussten sie tragen weil sie nur gemotzt hat. Als wir den Friedhof betreten haben wollte sie sofort runter. Sie ist dann von Grabsrein zu Grabstein gelaufen und hat geredet. Eher geplappert. Sie spricht noch nicht sehr gut. Sie war plötzluch gut gelaunt und hat ununterbrochen auf Gräber gezeigt und geplappert. Als würde sie mit jemandem reden. Irgendwann kam sie ganz ernst zu meiner Mutter und meinte: "Kinder! Kinder heija!" Das war irgendwie sehr gruselig für uns. Meine Tochter schien aber großen spaß zu haben.
Meint ihr es war einfach Zufall??

Tschuggeyy schrieb:Meint ihr es war einfach Zufall??

Zumindest gibt es keinen rationalen Grund, anzunehmen, das Kind hätte Geister gesehen.

Auch tut man sich selbst und noch weniger dem Kind einen Gefallen, wenn man anfängt irgendwelche Geistergeschichten (um das Kind) zu spinnen ...

@x-ray-2

Also für mich klingt das schon nach einem rationalen Gruind anzunehmen das das Kinder Geister sieht...

Kinder sind nunmal empfänglicher für sowas...

@Tschuggeyy
Standet ihr am Grab der Großeltern und die Kleine hat sich die umliegenden Gräber angesehen?

@davros

davros2.0 schrieb:Kinder sind nunmal empfänglicher für sowas...

Nicht so sehr, wie scheinbar einige Erwachsene, die ihren Geisterglauben dann in das Verhalten von Kindern hineininterpretieren.

Man sollte doch bei den Fakten bleiben ...