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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 00:17
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:Die Dyatlovsgruppe hat den Ofen nicht am Abend verwenden
Privet, Wladimir, kak dela?

Du scheinst ja am meisten Ahnung von den russischen Originaldokumenten zu haben. Wodurch ist das denn belegt, dass der Ofen nicht verwendet wurde. Und weisst Du ob es irgendwo ein Foto oder eine Zeichnung von diesem Ofen gibt. Wurde er im Zelt gefunden oder ausserhalb?
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:Das eingestürzte Dach des Zeltes, mit dem darauf liegenden Schnee, verursachte die Verletzungen
Das glaube ich auf keinen Fall. So viel Schnee kann es gar nicht gewesen sein um solche Verletzungen hervorzurufen. Wenn es so eine riesige Lawine gewesen wäre, wären sie bestimmt gar nicht mehr aus dem Zelt herausgekommen.

Ausserdem hätten sie sich mit diesen Verletzungen bestimmt nicht noch 2 km durch den Schnee in den Wald geschleppt. Die Verletzungen müssen da entstanden sein wo sie gefunden wurden.

Und vor allem: Warum sollten sie nachdem die Lawine/Schneebrett schon durchgegangen war und sie alle am Leben waren, das Zelt panisch verlassen und zum Wald fliehen? Dann hätten sie doch besser einfach den Schnee wieder weggeräumt und wären geblieben wo sie waren.

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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 03:10
@passato
Zitat von passatopassato schrieb:Wodurch ist das denn belegt, dass der Ofen nicht verwendet wurde.
Das sagten die aus, die das Zelt fanden.

Diese Punkte wurden im Thread schon vielfach besprochen:
Zitat von passatopassato schrieb:Das glaube ich auf keinen Fall. So viel Schnee kann es gar nicht gewesen sein um solche Verletzungen hervorzurufen. ...
Ausserdem hätten sie sich mit diesen Verletzungen bestimmt nicht noch 2 km durch den Schnee in den Wald geschleppt. ...
Warum sollten sie nachdem die Lawine/Schneebrett schon durchgegangen war und sie alle am Leben waren, das Zelt panisch verlassen und zum Wald fliehen?
Um wirklich mitreden zu können, solltest du den Thread etwa ab Seite 100 lesen oder die Suchfunktion unter dem Threadtitel benutzen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 10:26
Zitat von TajnaTajna schrieb:Um wirklich mitreden zu können, solltest du den Thread etwa ab Seite 100 lesen oder die Suchfunktion unter dem Threadtitel benutzen.
Bedaure, aber das halte ich nicht gerade für eine gute Idee. Gerade die früheren Diskussionen haben auf einer völlig unzureichenden Informationsgrundlage operiert, mit dem Ergebnis, dass diverse unverifizierte Behauptungen unwidersprochen blieben, was bei einigen Lesen den Eindruck erweckt haben könnte, diese Behauptungen wären Fakten.

Wer sich eine informierte Meinung über die aktuellen Streitfragen in diesem Thread bilden möchte, dem empfehle ich folgende Links (bei den Googleübersetzungen habe ich Englisch gewählt, weil oft verständlicher):

Die auf Englisch übersetzten case files:
https://dyatlovpass.com/case-files

Ein Interview mit Sharavin (Mitglied der Suchmannschaft) u.a. zum Foto des "verschütteten" Zelts:
http://translate.google.com/translate?hl=en&sl=auto&tl=en&u=http%3A%2F%2Fsamlib.ru%2Fp%2Fpiskarewa_m_l%2Fsharavinkontakt.shtml&sandbox=1

Die Theorie von Buyanov und Slobtsov auf der Seite des St. Petersburger Bergsportverein:
http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=ru&tl=en&u=http%3A%2F%2Fwww.alpklubspb.ru%2Fass%2Fdyatlov.htm&sandbox=1

Die Theorie von @WladimirP
https://translate.google.com/translate?depth=2&hl=de&rurl=translate.google.com&sl=ru&sp=nmt4&tl=en&u=https://taina.li/forum/index.php%3FPHPSESSID%3D36m69mrtuevo8c5fbm70mn7mk5%26topic%3D5623.0&xid=25657,15700023,15700124,15700149,15700168,15700186,15700190,15700201,15700208

Eine direkte Erwiderung auf die Buyanov-Theorie von Sogrin (Mitglied der Suchmannschaft und erfahrener Wintersportler):
https://translate.google.com/translate?depth=1&hl=de&rurl=translate.google.com&sl=ru&sp=nmt4&tl=en&u=https://taina.li/forum/index.php%3FPHPSESSID%3D2n3qrufq4v05elpcjjgnm6a7s7%26topic%3D72.0&xid=25657,15700023,15700124,15700149,15700168,15700186,15700190,15700201,15700208
Und noch einmal Rakitin:
http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=auto&tl=en&u=http%3A%2F%2Fmurders.ru%2FDyatloff_group_1_v2_glava_17.html&sandbox=1

Einschätzung von @Soluna4 (Medizinerin) zu den Verletzungen:
Beitrag von Soluna4 (Seite 344)
Beitrag von Soluna4 (Seite 345)
Der Dyatlov-Pass-Vorfall (Seite 346)
Bezogen auf Wladimirs Theorie: Beitrag von Soluna4 (Seite 362)

Desweiteren ist @thunderlizard gerade dabei, fachmedizinische Einschätzungen von Spezialisten zu den Verletzungen einzuholen, eventuell auch zu der Frage, wie wahrscheinlich der von Wladimir behauptete Hergang bzgl der Schädel- und Rippenfrakturen ist. Bin jedenfalls SEHR gespannt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 12:35
@XpersephoneX
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb:Gerade die früheren Diskussionen haben auf einer völlig unzureichenden Informationsgrundlage operiert, mit dem Ergebnis, dass diverse unverifizierte Behauptungen unwidersprochen blieben, was bei einigen Lesen den Eindruck erweckt haben könnte, diese Behauptungen wären Fakten.
Das könnte schon sein, dass sich neue Aspekte ergeben würden, wenn hier mehr Leute dazu bereit wären, sich mit diesen fremdsprachigen Quellen zu beschäftigen.
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb:Wer sich eine informierte Meinung über die aktuellen Streitfragen in diesem Thread bilden möchte, dem empfehle ich folgende Links ...
Hier wäre es schon sinnvoll, wenn du anhand der einzelnen Links erklären könntest, was du in diesen Links wo gefunden hast, das eine von bisherigen Beurteilungen abweichende Meinung erfordern könnte.
Sonst glaube ich nicht, dass hier viele erkennen, was du sagen willst.


Du musst ja nicht alles auf einmal schreiben, sondern kannst dir Zeit lassen.

Die Schwere der Verletzungen, wie sie entstanden und welche unmittelbaren Folgen sie hatten, können eigentlich nur Gerichtsmediziner zuverläsig beurteilen, die die Untersuchungs-Ergebnisse vorliegen haben.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 14:25
Zitat von TajnaTajna schrieb:Die Schwere der Verletzungen, wie sie entstanden und welche unmittelbaren Folgen sie hatten, können eigentlich nur Gerichtsmediziner zuverläsig beurteilen, die die Untersuchungs-Ergebnisse vorliegen haben
Genau diese Gerichtsmediziner haben beschrieben dass die Verletzungen der Wucht eines Autounfalls entsprechen, dann müsste es eine riesige Lawine gewesen sein die solche Verletzungen hervorrufen könnte. Solche Lawinen sind aber an diesem Berg völlig unmöglich und ausserdem wäre dann niemand mehr aus dem Zelt rausgekommen weil sie unter meterhohem Schnee begraben wären. Das ist fundamentale Logik. Diesen Gedanken kann man also ausschliessen.

Ausserdem zeigten die acht (plus eins) Fussspuren die vom Zelt wegführten weder Anzeichen von panischem rennen noch sich verletzt dahinschleppen, noch wurde jemand getragen. Es war ein ganz ruhiger, geordneter Abmarsch von acht (plus eins) gesunden Personen.

Die Verletzungen können also nur beim Sturz in das Bachbett entstanden sein wo sie gefunden wurden, aber auf keinen Fall im Zelt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 16:05
Zitat von TajnaTajna schrieb:Hier wäre es schon sinnvoll, wenn du anhand der einzelnen Links erklären könntest, was du in diesen Links wo gefunden hast, das eine von bisherigen Beurteilungen abweichende Meinung erfordern könnte.
Sonst glaube ich nicht, dass hier viele erkennen, was du sagen willst.
Ich wüsste nicht, was an "Wer sich eine informierte Meinung über die aktuellen Streitfragen in diesem Thread bilden möchte, dem empfehle ich folgende Links" schwer zu verstehen ist. Damit meine ich übrigens ganz sicher nicht, dass eine "abweichende Meinung" erforderlich wäre, da soll sich jeder seine eigene bilden. Mir geht es darum, dass möglichst alle über die konträren Argumente zu den "plausiblen Theorien" im Thread informiert sind.

Zu deiner Bitte, dieszgl sämtliche Argumente hier noch mal aufzudröseln: Die Antwort ist nein. Da ich in solchen Fällen versuche, möglichst genaue, leicht nachvollziehbare Quellenangaben zu machen, wäre das ein Haufen Arbeit, den ich nicht bereit bin auf mich zu nehmen, nur weil einige keine Lust haben, sich die Links selbst anzuschauen.

Aber machen wir's an einem Beispiel konkret, und zwar bei der Frage, wie hoch die Lawinen- bzw. Schneebrettgefahr am Dyatlov-Pass überhaupt ist. Buyanov hat dazu eine Reihe von "analogen Unfällen" angeführt[1]. Sogrin erwidert, dass sich diese Vofälle im Subpolarural ereigneten, wo eine signifikante Lawinengefahr vorhanden wäre[2], während es im nördlichen Ural (wo der Dyatlov-Pass liegt, vermute ich mal) keine derartige Lawinengefahr gäbe und damit die von Buyanov behauptete Analogie nicht existent wäre[3].


[1] http://translate.googleusercontent.com/translate_c?depth=1&hl=de&rurl=translate.google.com&sl=ru&sp=nmt4&tl=en&u=http://www.alpklubspb.ru/ass/dyatlov_13.htm&xid=17259,15700002,15700023,15700124,15700149,15700186,15700190,15700201,15700214&usg=ALkJrhiyj3nmQSvsbaN6dAOxmEv5BLMpxA
[2] "[...] according to the classification to the first group: "A region with a significant avalanche danger: avalanches are encountered often, they go off annually." The circumpolar Urals on this map is also assigned to the first group. There avalanche accidents with groups of tourists took place, which Bujanov refers to in support of his version"
[3] "But analogies can not be carried out, since the entire region of the Northern Urals is referred to the 4th group. We read: "Areas with a potential avalanche danger (now safe), i.e." avalanches are not fixed "(see" Following the traces of avalanches ", KS Losev, Hydrometizdat, 1983). Ibid read (p. 115): "On the map of the avalanche danger of the Soviet Union, compiled by avalanche workers, the places of potential avalanche danger are indicated. Now these areas are quite safe, as dense forests grow on the slopes of the mountains, but researchers warn - take care of the forest: if it is destroyed, there will be white death ».
So that! According to authoritative avalanche workers, there is no, and there can be no avalanches in the Northern Urals. Buyanov's entire enormous work was originally built on a "soap bubble"."
https://translate.google.com/translate?depth=1&hl=de&rurl=translate.google.com&sl=ru&sp=nmt4&tl=en&u=https://taina.li/forum/index.php%3FPHPSESSID%3D2n3qrufq4v05elpcjjgnm6a7s7%26topic%3D72.0&xid=25657,15700023,15700124,15700149,15700168,15700186,15700190,15700201,15700208

Und das wäre nur eines von vielen Gegenargumenten.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Die Schwere der Verletzungen, wie sie entstanden und welche unmittelbaren Folgen sie hatten, können eigentlich nur Gerichtsmediziner zuverläsig beurteilen, die die Untersuchungs-Ergebnisse vorliegen haben.
Jein. Ich denke, ein Gerichtsmediziner wäre der optimale Ansprechpartner, aber bei der Beurteilung von Verletzungen, die zweifelsfrei vor dem Tod auftraten, ist ein solcher nicht notwendig.
Zitat von passatopassato schrieb:Genau diese Gerichtsmediziner haben beschrieben dass die Verletzungen der Wucht eines Autounfalls entsprechen, dann müsste es eine riesige Lawine gewesen sein die solche Verletzungen hervorrufen könnte. Solche Lawinen sind aber an diesem Berg völlig unmöglich und ausserdem wäre dann niemand mehr aus dem Zelt rausgekommen weil sie unter meterhohem Schnee begraben wären. Das ist fundamentale Logik. Diesen Gedanken kann man also ausschliessen.

Ausserdem zeigten die acht (plus eins) Fussspuren die vom Zelt wegführten weder Anzeichen von panischem rennen noch sich verletzt dahinschleppen, noch wurde jemand getragen. Es war ein ganz ruhiger, geordneter Abmarsch von acht (plus eins) gesunden Personen.

Die Verletzungen können also nur beim Sturz in das Bachbett entstanden sein wo sie gefunden wurden, aber auf keinen Fall im Zelt.
Dieser Einschätzung schließe ich mich an. ^.^


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 17:03
@XpersephoneX
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb: Da ich in solchen Fällen versuche, möglichst genaue, leicht nachvollziehbare Quellenangaben zu machen, wäre das ein Haufen Arbeit, den ich nicht bereit bin auf mich zu nehmen, nur weil einige keine Lust haben, sich die Links selbst anzuschauen.
Musst du natürlich auch nicht.
MMn ist die Anzahl der Leser begrenzt, die solche langen femdsprachigen Texte lesen.
Der Rest verfügt dann nicht über die Informationen, die du für wichtig hältst.
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb: Sogrin erwidert, dass sich diese Vofälle im Subpolarural ereigneten, wo eine signifikante Lawinengefahr vorhanden wäre[2], während es im nördlichen Ural (wo der Dyatlov-Pass liegt, vermute ich mal) keine derartige Lawinengefahr gäbe und damit die von Buyanov behauptete Analogie nicht existent wäre[3].
Solche Aussagen zu Lawinenrisiken sind im Einzelfall nicht von Bedeutung, da Lawinen und Schneebretter in Abhängigkeit von der Schneemenge und dem Aufbau der Schneedecke theoretisch überall entstehen können.

Siehe z.B. das Unglück von Galltür/Valzur (1999, 38 Tote, 48 Verletzte):

ZITAT:
Zu den Kritikern, die sich nachdrücklich für eine frühzeitige Räumung Galtürs ausgesprochen hatten, gehörte auch ein Experte aus Tirol.
Sein Argument, dass es in Galtür in einem Zeitraum von 500 Jahren zu 13 Lawinenabgängen mit insgesamt 57 Toten gekommen sei, wurde von Galtür nicht akzeptiert.
Alle diese Lawinen seien vom mittlerweile gesicherten Osthang abgegangen und von der Westseite, woher diesmal die Lawinen kamen, hätte sich bisher noch keine einzige Lawine gelöst.

Wikipedia: Lawinenkatastrophe von Galtür

Das betrifft auch deinen Text, @passato .

Außerdem zitierst du zwar Gerichtsmediziner, der Rest der Schlußfolgerungen ist aber von dir und relativ unhaltbar:

Wie kommst du von einem Auto zu einer riesigen Lawine?

Wieso sollen die spärlichen Fußspuren beweisen, dass alle unverletzt waren?
Mussten nicht gerade die mit Rippenbrüchen besonders vorsichtig und nur langsam gehen?

Welcher Gerichtsmediziner sagte, die Verletzungen konnten nur beim Sturz in das Bachbett entstanden sein?
Soviel ich weiß, Keiner!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 17:15
Zitat von TajnaTajna schrieb:Wie kommst du von einem Auto zu einer riesigen Lawine?
Weil es für jeden, der auch nur eine rudimentäre Ausbildung in Physik hat, offensichtlich ist, dass Schnee auf dem Dach der das Zelt im Mittelteil hätte kolabieren lassen während die Aussenpfosten aber stehen blieben, nie und nimmer eine solche Energie aufbringen kann, dass die darungerliegenden Personen Schädel und Rippenbrüche erleiden würden. Solche Kräfte hätte nur eine wirklich gewaltige Lawine aufbringen können, aber so eine kann man vollkommen ausschliessen.
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb:Dieser Einschätzung schließe ich mich an. ^.^
Ein einziger Gedanke alleine führt ja die ganze Lawinentheorie schon ad absurdum: Das Zelt war weder vom Schnee vollkommen plattgedrückt noch innen voller Schnee. Der Rettungstrupp konnte hineinsehen und erkennen dass darin Sachen herumlagen. Allein das macht schon jede Lawinentheorie völlig unmöglich.

Aber man muss sich ja nur allein mal das sanfte Gefälle dort anschauen. Alle Personen, die selbst am Berg waren haben bestätigt dass es keine Lawine gewesen sein kann, ja, dass man sogar Lawinen dort generell ausschliessen kann und der Suchtrupp hat es auch sofort ausgeschlossen als sie die Anordnung beim Zelt gesehen haben. Es wurden auch keinerlei Anzeichen einer Lawine gefunden.

Wie man da überhaupt ernsthaft auf die Idee einer Lawine kommen kann ist schon seltsam, wer soll denn dann die ganzen Skier und Stöcke wieder so aufgestellt haben haben wie man sie später dort vorfand und wozu?

Mir erscheint das eher eine willkommene Möglichkeit für den Autor sein Buch an den Mann zu bringen als eine ernst zu nehmende wissenschaftliche Theorie.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 18:20
@passato

Das hatten wir alles hier im Thread schon genauestens diskutiert (und nicht so vage mit rudimentären Physikkenntnissen :) ).
Lies das einfach mal nach!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 18:55
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das hatten wir alles hier im Thread schon genauestens diskutiert (und nicht so vage mit rudimentären Physikkenntnissen).Lies das einfach mal nach!
Welche Annahmen für die kinetische Energie E kin = 1/2 m v^2 und die potentielle Energie E pot = m *g *h wurden denn da gemacht? Hat jemand das Kraftstossintegral mal nachgerechnet?

Die Unterschiede zwischen dem quadratischen Term und der einfachen Lageenergie sind ja so gigantisch, das braucht man nicht mal nachzurechnen und man erkennt schon dass da mehrere Grössenordnungen dazwischen liegen.

Also kann man sich das auch sparen, es ist einfach zu offensichtlich.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das hatten wir alles hier im Thread schon genauestens diskutiert
dadurch wird es aber auch nicht plausibler. Hören wir dazu doch einfach mal einen Zeugen der selbst vor Ort war:

Mikhail Petrov:

"His first observation as he looked at the ridge was how unlikely the avalanche theory was now seeing the location of the tent and the slightly sloping ground above it which certainly was no more than a couple of hundred feet at the very most. Mikhail said that the ground was fairly flat and not big enough for any kind of an avalanche to cause the kind of injuries to members of the Dyatlov group that have been suggested, nor even enough of an avalanche to seriously damage the tent. He ruled the avalanche out completely now that he had seen the site."

Übersetzung:
Seine erste Beobachtung als er auf den Höhenzug schaute war, wie unwahrscheinlich die Lawinentheorie ist, jetzt, wo er den Ort wo das Zelt stand selbst gesehen hatte und den nur schwach abfallenden Grund darüber, der höchstens maximal ein paar 100 Fuss (paar dutzend Meter) ausmachte. Mikhail sagte dass es dort ziemlich flach war und nicht genug für irgendeine Lawine um solche Verletzungen hervorzurufen, nicht mal genug um das Zelt grossartig zu zerstören. Eine Lawine schloss er, jetzt da er den Ort selbst gesehen hatte, vollkommen aus.

McCloskey, Keith. Journey to Dyatlov Pass: An Explanation of the Mystery (S.46). Keith McCloskey

Also die Lawinentheorie kann man wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschliessen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 20:36
Hallo und schönen Sonntag zusammen,

habe nochmal bezüglich des schweren Kyschtym-Unfalls, der sich nur 16 Monate zuvor im Ural ereignet hat, recherchiert. Was ich rausgefunden habe, finde ich erstaunlich und frage mich, ob das noch Zufall ist und die zwei Tragödien nicht doch in einem sehr engen Zusammenhang stehen. Erstmal, der Unfall hat sich quasi vor der Haustür von Sverdlovsk, der Stadt in dem die Dyatlov-Gruppe studierte und lebte, ereignet. Die kerntechnische Anlage Majak ist nur rund 90 km Luftlinie entfernt. Und Rustem Slobodin als auch Yuri Krivonischenko scheinen dort gearbeitet zu haben, wenn die Angaben im Internet richtig sind:

Über Krivonischenko:
After graduation he started working on Plant number 817 (the "Mayak") along with Rustem Slobodin.
http://ermakvagus.com/Europe/Russia/Cholat-%20Syachil/krivonischenko.html

Über Slobodin:
After graduation Rustem worked as an engineer on Plant number 817 (also known as "Mayak"- "Lighthouse" in Russian). The plant is a closed regime facility that belonged to Chelyabinsk- 40. Among other things this closed plant worked with weapon grade plutonium. He came to work to this secret facility a year before George Krivonischenko.
http://ermakvagus.com/Europe/Russia/Cholat-%20Syachil/slobodin.html

Wikipedia dazu:
Im Laufe der Zeit wurde die Anlage häufiger umbenannt: Von 1946 bis 1967 wurde Majak als „Kombinat 817“ (russ. Комбинат № 817) bezeichnet
https://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Majak

Nach dieser Quelle hat Slobodin dort 1958 angefangen zu arbeiten und Krivonischenko 1959. Krivonischenko wurde wohl ausserdem für "Aufräumarbeiten" nach dem Unfall rekrutiert:
While working in Chelyabinsk - 40 a secret nuclear facility he experienced a disaster that became known as Kushtumkoy Accident. On September 29, 1957 plutonium plant experienced radioactive leak. Yuri (or Georgiy) Krivonishenko was among the people who was sent to clean it up.
https://dyatlovpass.com/yuri-krivonischenko
Since Ozyorsk/Mayak (named Chelyabinsk-40, then Chelyabinsk-65, until 1994) was not marked on maps, the disaster was named after Kyshtym, the nearest known town.
https://en.wikipedia.org/wiki/Kyshtym_disaster

Nach diesen Quellen und der Nähe von Sverdlovsk zur Anlage ist davon auszugehen, dass die Dyatlov-Gruppe im Bilde über den Unfall war. Weiter müssen zumindestens Slobodin und Krivonischenko mitbekommen haben, wie der Unfall vertuscht wurde. Er wurde ja nie in der Öffentlichkeit bestätigt, die Explosion, die wohl mehrere hundert Kilometer weit zu sehen war, wurde als Wetterleuchten bzw. Polarlichter erklärt. Rund 10.000 Menschen wurden innerhalb von mehreren Jahren evakuiert.
At least 22 villages were exposed to radiation from the disaster, with a total population of around 10,000 people evacuated. Some were evacuated after a week, but it took almost 2 years for evacuations to occur at other sites.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kyschtym-Unfall

Ausserdem habe ich gelesen, dass – unabhängig vom Unfall – radioaktives Material in den Fluss Tetscha abgeleitet wurde. Flussabschnitte nahe der Anlage wurden für Fischerei und als Trinkwasser für die Bevölkerung verboten. Da keine Gründe für diese Massnahme genannt wurden, hielten sich viele nicht daran. Daraufhin wurde der Fluss wohl eingezäunt. Leider finde ich den Link grade nicht mehr, reiche den nach.

Wichtig ist, das alles im Kontext der Zeit und ihren politischen Verhältnissen zu sehen. Nach Stalins Tod 1953 folgte zwar die Entstalinisierung und die politischen Verhältnisse wurden lockerer und liberaler, das Regime blieb aber in den Grundzügen repressiv. Dazu der kalte Krieg, das Wettrüsten zwischen USA und Sowjetunion. Die Anlage Majak war wichtiger Plutonium-Lieferant für Atombomben und war als solche (wie auch alle anderen Fabriken in der Region) streng geheim. Die Angestellten lebten in der geschlossenen Stadt Osjorsk, die Stadt hatte damals noch keinen Namen und existierte nicht auf der Karte. Die Adressen der Angestellten lauteten auf ein Postfach und sie durften selbst Angehörigen weder von ihrer Tätigkeit noch der Anlage erzählen. Es ist auch davon auszugehen, dass Krivonischenko für die Aufräumarbeiten zwangsrekrutiert wurde. Eine russische Anwältin (sie musste Asyl in Frankreich beantragen, weil sie sich für die Opfer von Majak einsetzt) berichtet von Grossmutter und Vater, die nach dem Unfall aushelfen mussten – ab Minute 13:00:

https://www.youtube.com/watch?v=8XdQKAdCO3s (Video: Re: Russlands Atomkatastrophe - Auf den Spuren des vertuschten GAUs von Majak Doku (2017))

Sverdlovsk (heute Jekaterinburg) ist immer noch eine wichtige Universitäts- und Industriestadt, das UPI (heute USTU) ist eine renommierte technische Universität mit starker Bindung zur Industrie.
Ural State Technical University (USTU) is a higher education institute in Yekaterinburg, Sverdlovsk Oblast, Russian Federation. It is the biggest technical institution of higher education in Russia, with close ties to local industry in the Urals. Its motto, Ingenium Creatio Labor, means "brilliance creates work".USTU was founded in 1920. It was formerly known as Ural Polytechnic Institute (UPI). The school has rapidly expanded due to the industrialization program of the Soviet Government, which created a high demand for engineering positions. The USTU was key in providing local industrial enterprises with technical and engineering staff.
https://en.wikipedia.org/wiki/Ural_State_Technical_University

Ich denke, dass die Dyatlov-Gruppe im guten Glauben ihre Ausbildung gewählt hat. Die Atomenergie war zu der Zeit noch unbefleckt und galt als höchst innovativ. Ausserdem waren Berufe in dem Bereich hoch angesehen, Bewohner der geschlossenen Städte hatten einen gehobenen Luxus in Form von Waren und Lebensmitteln, die anderen Orts schwer erhältlich waren. Einige der Dyatlovs hatten auch Eltern, die in dem Bereich u.a. als Professoren Ansehen genossen. Wie wird es ihnen wohl ergangen sein, als sich der Unfall ereignete? Was haben sie zu der Vertuschung und der Evakuierung der Menschen der Region gedacht? Ich glaube nicht, dass Krivonischenko und Slobodin sich ihren Job in Majak frei wählen konnten, er wurde ihnen nach dem Unfall und den gehobenen Personalanforderungen vermutlich nahegelegt. Auch war es sicher nicht möglich, diese Arbeit nach Belieben zu kündigen und anschließend durchs Land zu ziehen. Die anderen der Gruppe waren noch Studenten, war es auch ihre Perspektive dort eingesetzt zu werden? Wie sehr konnten sie das Ausmass des Unfalls einschätzen und wie beklemmend war die Aussicht dort zu leben und zu arbeiten? Die Region um Majak gehört zu den verseuchtesten Gebieten der Welt, der Kyschtym-Unfall gilt mindestens als der drittschwerste Gau der Geschichte. Einige Quellen vermuten sogar, dass er sogar weitaus schwerer als Tschernobyl war. Die radioaktive Substanz ist, anders als bei Tschernobyl, allerdings nicht in die Stratosphäre gelangt und wurde nicht so weit getragen. Laut Wikipedia ereignete sich die starke Verseuchung in einem Radius von mehreren hundert Kilometern. Es ist sehr gut denkbar, dass der Glaube der Gruppe an ihren Job, die Atomenergie und ev. auch deren politische Gesinnung stark erschüttert wurde. Aus dem Gruppentagebuch:
While traveling we sang songs, discussed various topics like love, friendship, cancer illness and cures.
https://dyatlovpass.com/dyatlov-group-diary?rbid=17742

Ausgehend von diesen Umständen, ist jetzt viel denkbar. Waren sie tatsächlich sowas wie geheime "Umweltaktivisten"? Der Fluss Tetscha bei Majak mündet in einen grösseren Fluss, der im Nordpolarmeer endet. Weiter wird das Wasser durch viele abzweigende Flüsse auch in die Region des Dyatlov Pass getragen. Wenn man sich die Route der Gruppe anschaut, sieht man, dass sie entlang der Flüsse war. Vielleicht weil es die "Navigation" erleichterte.
https://dyatlovpass.com/maps
Sollte Yuri Yudin nie die ganze Tour mitbestreiten und sein Auftrag bestand darin, lediglich Bodenproben der ersten Tage zu beschaffen (aber nicht alle waren in die Mission eingeweiht?)?
After breakfast, some of the guys Yura Yudin, Kolya and Yura Doroshenko went for the rocks in the core storage, where they decided to collect minerals for the collection. Nothing but pyrite, and there were no quartz veins in the rock.
It's time to go out, but they are still digging and digging. I do not understand what's taking so long.
https://dyatlovpass.com/diaries

Das Foto finde ich ganz interessant, weil das nicht nach einem Mineral aussieht, sondern eher wie der Teil eines Sedimentkerns mit der perfekten Rundung vorne. Würde man radioaktive Belastung der letzten Jahre messen wollen, bräuchte man nur einige Zentimeter Kern. Allerdings glaube ich nicht, dass man bei so einer brisanten Mission, einen Sedimentkern fröhlich in die Kamera hält:

sedimentOriginal anzeigen (0,9 MB)

Eher glaube ich, dass die Gruppe oder einige der Gruppe wie Slobodin oder Krivonischenko auffällig oder verdächtig wurden. Krivonischenko war der, der singend mit einer Mandoline von einem Polizisten aufgegriffen wurde und trotzdem weitermachte. Das hört sich nicht sehr angepasst und brav an. Vielleicht standen Mitarbeiter von Majak grundsätzlich unter besonderer Beobachtung, es ging schliesslich nicht nur um die Vertuschung des Unfalls sondern auch um die unbedingte Geheimhaltung des Standorts. Wurden einer oder mehrere als Risikofaktoren eingestuft? Wollte man sich unauffällig einer ganzen Gruppe entledigen? Atomindustrie und Militär operierten eng miteinander.

In dem Artikel den @mashourah mal gepostet hat, berichtet Vladimir Askinadzi, damals Student in der Suchmannschaft, folgendes:
And just before my departure, I was again summoned to the party committee and told bluntly: make sure the tourists didn’t abscond to America through the North Pole. And if you find any details that speak of them leaving to America, then do not talk to anyone about it.
https://dyatlovpass.com/askinadzi?rbid=18461

In einem anderen Artikel (Quelle finde ich leider nicht mehr), berichtet jemand, dass es die Befürchtung gab, die Gruppe wolle sich nach Skandinavien absetzen. Man kann sich vorstellen, wie ernst solche Befürchtungen genommen wurden. Vielleicht hatte die Gruppe tatsächlich solche Pläne (wenn auch nicht während der Skitour) oder haben zumindestens mal darüber geredet. Und vielleicht wurde Zolotaryov mit seiner militärischen Laufbahn tatsächlich als Aufpasser und Beobachter eingespannt.

Selbst wenn die Gruppe natürlich verunglückte, ist verständlich, dass die Aufklärung höhere Autoritäten des Militärs auf den Plan gerufen hat. Wenn der Miliitär selber an dem Unglück beteiligt waren, gibt es viele Möglichkeiten, wie es ablief. Dann sind Zurückhaltung von Informationen und Manipulation der Akte denkbar. Nach wie vor finde ich, dass nur anhand der Akte die Verunglückung mit Schnee am naheliegensten ist. Vielleicht war genau das beabsichtigt. Wenn der Militär beteiligt war, ist es möglich, dass bspw. ein Hubschrauber eine Lawine auslöste, sobald die Gruppe weit ab von der Zivilisation war.

Youtube: Lawinensprenger
Lawinensprenger
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Dann sind da noch die Berichte über die Messung von Radioaktivität vor Ort, die aber nicht in der Akte erwähnt wird.
Ein ehemaliger Ermittlungsbeamter sagte in einem privaten Interview, dass sein Dosimeter am Cholat Sjachl einen hohen Grad an Strahlung angezeigt habe und dass dies der Grund für die an den Kleidungsstücken gemessene Strahlung gewesen sei. Die Quelle der Strahlung wurde jedoch nicht gefunden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ungl%C3%BCck_am_Djatlow-Pass

Besonders interessant finde ich nun auch Yuri Yudins Aussagen. Er hat sein Leben lang daran festgehalten, dass die Gruppe vom Militär oder West-Spionen angegriffen wurde. Er kritisierte ausserdem die Gründlichkeit der Ermittlungen und wunderte sich, dass die Ermittler immer wieder nachfragten, was die Gruppe vorhatte. Den Link muss ich nochmal rauskramen, leider findet man über Yuri Yudin auf deutsch sehr wenig.
Yuri Yudin criticized the official criminal investigation until his death. He believed that Dyatlov Pass Incident was a murder that was carefully hidden by the officials, either because the murder was carried out by the Soviet special forces or because Soviet intelligence allowed Western spies to kill the group.
http://ermakvagus.com/Europe/Russia/Cholat-%20Syachil/yudin.html

Auf youtube habe ich folgendes Interview mit ihm gefunden. Die automatische Übersetzung ist sehr schlecht, man versteht nur bruchstückhaft um was es geht. Ab Minute 1:10 sagt er in der Übersetzung "Ich denke, das ist alles verbunden dort einige Fabrik oder dort durch welche Tests" später sagt er etwas von atomar, aber der Zusammenhang ist in der verwurstelten Übersetzung schwer auszumachen. @WladimirP: Falls Du Zeit und Lust hast, wäre es prima, wenn Du kurz ab Minute 1:10 einige Sätze übersetzen könntest. Herzlichen Dank!

https://www.youtube.com/watch?v=lyaWE_jYXNo (Video: Перевал Дятлова / Интервью Юрия Юдина / Там были вещи военных)

Wenn Yuri Yudin mehr wusste, hatte er Angst konkreter zu werden?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 22:41
@nachtigaller
Zitat von nachtigallernachtigaller schrieb: Waren sie tatsächlich sowas wie geheime "Umweltaktivisten"?
Wenn sie das gewesen wären, hätten sie entweder Strahlungsmessungen durchführen müssen (Alpha- und Betastrahlen-Detektoren sind aber relativ teure Geräte) oder viele Bodenproben sammeln müssen, die dann später ausgewertet werden sollten.

Ihre Ergebnisse hätten sie aber in ihrem eigenen Land nicht veröffentlichen können und im Ausland wären sie auch nicht anerkannt worden.
Die Atomlobby war nämlich nicht daran interessiert, dass derartige Unfall-Folgen bekannt würden.
Siehe dazu diesen Zeit-Artikel über Majak:

Zitat:
Im Frühherbst 1957 explodierte auf dem Gebiet der Plutoniumfabrik Majak an der Südostseite des Urals ein riesiger Betontank mit hochradioaktiver Flüssigkeit. Die freigesetzte Wolke verseuchte einen etwa acht Kilometer breiten und 110 Kilometer langen Streifen Land. Kurz darauf begannen die Behörden, Dörfer und Siedlungen zu evakuieren.

Von diesem Unglück drang nichts an die Öffentlichkeit, und jahrzehntelang ist es die bestverschwiegene Atomkatastrophe der Geschichte geblieben. Dass sie überhaupt noch zu Sowjetzeiten publik wurde, ist vor allem einem Mann zu verdanken: Shores Medwedjew. ...

https://www.zeit.de/2007/34/A-Atomkatastrophe/komplettansicht
Zitat von nachtigallernachtigaller schrieb:Wenn Yuri Yudin mehr wusste, hatte er Angst konkreter zu werden?
Das kann man nicht mehr feststellen.
Yuri Yudin soll einen Schlaganfall erlitten haben und er kann anscheinend keine sinnvollen, verständlichen Sätze mehr bilden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 23:20
Hi passato
Zitat von passatopassato schrieb:Du scheinst ja am meisten Ahnung von den russischen Originaldokumenten zu haben. Wodurch ist das denn belegt, dass der Ofen nicht verwendet wurde. Und weisst Du ob es irgendwo ein Foto oder eine Zeichnung von diesem Ofen gibt. Wurde er im Zelt gefunden oder ausserhalb?
Laut Zeugenaussagen lag der Ofen im Zelt zerlegt und in eine Tasche eingepackt, zusammen mit den Rohren.
Die Abmessungen von dem Ofen ca. 190х240х400 mm., ca. 4 Kg. schwer. Bilder gibt es nicht.
Zitat von passatopassato schrieb:Das glaube ich auf keinen Fall. So viel Schnee kann es gar nicht gewesen sein um solche Verletzungen hervorzurufen. Wenn es so eine riesige Lawine gewesen wäre, wären sie bestimmt gar nicht mehr aus dem Zelt herausgekommen.

Ausserdem hätten sie sich mit diesen Verletzungen bestimmt nicht noch 2 km durch den Schnee in den Wald geschleppt. Die Verletzungen müssen da entstanden sein wo sie gefunden wurden.

Und vor allem: Warum sollten sie nachdem die Lawine/Schneebrett schon durchgegangen war und sie alle am Leben waren, das Zelt panisch verlassen und zum Wald fliehen? Dann hätten sie doch besser einfach den Schnee wieder weggeräumt und wären geblieben wo sie waren.
Lies bitte meine Beiträge. Die meisten Fragen sind schon besprochen.
https://www.allmystery.de/fcgi/?m=mposts&user=163527
Wenn du russisch kannst, auch meine Version https://taina.li/forum/index.php?topic=5623.0
da ist leider ein Problem - die meisten hochgeladenen Bilder sind gestern verschwunden. Ich hoffe es wird irgend wie behoben.
Zitat von nachtigallernachtigaller schrieb:Auf youtube habe ich folgendes Interview mit ihm gefunden. Die automatische Übersetzung ist sehr schlecht, man versteht nur bruchstückhaft um was es geht. Ab Minute 1:10 sagt er in der Übersetzung "Ich denke, das ist alles verbunden dort einige Fabrik oder dort durch welche Tests" später sagt er etwas von atomar, aber der Zusammenhang ist in der verwurstelten Übersetzung schwer auszumachen. @WladimirP: Falls Du Zeit und Lust hast, wäre es prima, wenn Du kurz ab Minute 1:10 einige Sätze übersetzen könntest. Herzlichen Dank!
Ok
0.54
- Die Leute, die wussten, dass sie gestorben sind, die waren im Schatten .... und ....
1.03
- Und wer wusste? Was für Leute waren das?
- Jetzt können wir schon annehmen ...
1.10
- Ich nehme an, dass dies auf einige Fabrikprüfungen oder einige Tests zurückzuführen ist. Und da (auf dem Pass) waren Leute, die im Dienst waren ...
1.26
- Das ist meine Meinung, ihr schreibst es nirgends. Ich denke, dass sie ... und... Ich bin ein Anhänger von Kunzewitsch-Version. Dass sie dort "aufgeräumt" wurden ... 1.36
Kein Problem, das ist seine Version. Nur die Fakten, die es bestätigen, gibt`s keine.
Zitat von nachtigallernachtigaller schrieb:Wenn Yuri Yudin mehr wusste, hatte er Angst konkreter zu werden?
Ich glaube nicht, dass er "mehr wusste".


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 23:55
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:Lies bitte meine Beiträge. Die meisten Fragen sind schon besprochen.https://www.allmystery.de/fcgi/?m=mposts&user=163527Wenn du russisch kannst, auch meine Version https://taina.li/forum/index.php?topic=5623.0 da ist leider ein Problem - die meisten hochgeladenen Bilder sind gestern verschwunden. Ich hoffe es wird irgend wie behoben.
Spasibo, Wladimir, du hast ja wirklich schon sehr viel darüber verfasst, das kann man natürlich so schnell nicht alles im Detail studieren. Ich habe ein bisschen angefangen es zu lesen, deswegen lass mich nur zwei Fragen stellen:

So viel ich jetzt verstanden habe, hast du ein Experiment mit einem Kürbis gemacht. Aber meiner Meinung nach kann ein Kürbis doch nicht wirklich den Menschlichen Körper simulieren, hätte man da nicht eher eine Schweinehälfte nehmen müssen? Und da wäre es doch ziemlich fraglich ob da auch die Rippen gebrochen wären.
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:Wenn du russisch kannst, auch meine Version https://taina.li/forum/index.php?topic=5623.0
Leider kann ich nicht so viel Russisch dass ich das verstehen würde. Deswegen hier nur diese Frage:

Wenn ich deine Theorie richtig verstanden habe, ist das Zelt unter der Schneelast in der Mitte kollabiert.

Unabhängig von der Frage, ob das die Verletzungen verursachen konnte, oder nicht, warum haben sie es denn dann in Panik verlassen und sind ohne Schuhe und Kleidung in den Wald geflüchtet?

Wenn es schon zusammengestürzt war bestand doch gar keine Gefahr mehr. da hätten sie doch einfach den Schnee wegräumen können und es wieder aufstellen. Es war ja an den Seiten noch zugänglich. Das wäre doch viel sinnvoller gewesen als in den sicheren Tod zu laufen. Und dann auch noch ohne Schuhe, Kleidung und Decken.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.09.2018 um 23:55
Zitat von passatopassato schrieb:Die Unterschiede zwischen dem quadratischen Term und der einfachen Lageenergie sind ja so gigantisch, das braucht man nicht mal nachzurechnen und man erkennt schon dass da mehrere Grössenordnungen dazwischen liegen.
...dieser Fakt schliesst nicht aus dass ein Schneebrett oder eine Schneelast - also keine Lawine! - zum erzwungenen Verlassen des Zeltes führte. Aber ohne dass jemand verletzt war - die Zelthöhe war nicht ausreichend die notwendige Bewegungsenergie der Schneelast für das Erzeugen der Knochenbrüche hervorzurufen.
Das Fallhöhe in das Bachbett schon eher (aber nicht zwingend wie unter den Links oben von XpersephoneX heute um 10:26 nachzulesen
) zumal es dunkel war und das Fallen dann nicht abgefangen werden konnte.
Die Dunkelheit und das nicht einschätzbare Risiko weiterer Verschüttungen sowie das aufgeschnittene, unbrauchbare Zelt liesen als beste Wahl den Weg in das Tal erscheinen um einen geschützten Platz zu finden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

03.09.2018 um 00:12
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:...dieser Fakt schliesst nicht aus dass ein Schneebrett oder eine Schneelast - also keine Lawine! - zum erzwungenen Verlassen des Zeltes führte. Aber ohne dass jemand verletzt war
Das ist natürlich ein sehr guter Aspekt, so würde das Ganze schon eher einen Sinn ergeben.
Zelt bricht unter Last ein, aber ohne Verletzungen zu erzeugen. Sie kommen nicht an die Tür und schneiden es deswegen von innen auf.
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:die Zelthöhe war nicht ausreichend die notwendige Bewegungsenergie der Schneelast für das Erzeugen der Knochenbrüche hervorzurufen. Das Fallhöhe in das Bachbett schon eher
Da bin ich absolut mit dir einer Meinung
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Die Dunkelheit und das nicht einschätzbare Risiko weiterer Verschüttungen sowie das aufgeschnittene, unbrauchbare Zelt liesen als beste Wahl den Weg in das Tal erscheinen um einen geschützten Platz zu finden
Das macht Sinn, aber ich sehe hier trotzdem noch ein paar Unstimmigkeiten:

1. Wenn es schon eingestürzt war, was für ein Risiko für weitere Verschüttungen sollte es dann noch geben? Dann war doch die ganze Schneelast schon weg.

2. Das aufgeschnittene Zelt hat sie aber nicht davon abgehalten, später doch wieder dahin zurückkehren zu wollen (zumindest 3 von ihnen)

3. Sie mussten doch zumindest immer noch so viel Verstand haben, nicht ohne Schuhe, Kleidung und Decken (die sie ja immer noch rausholen konnten) in den sicheren Tod zu laufen. Soviel Zeit wäre doch bestimmt noch gewesen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

03.09.2018 um 00:20
@passato
@bergfreund

Es ist wirklich unbedingt notwendig zumindest die Dinge im Thread nachzulesen, über die man gerade schreibt (Thread-Suchfunktion benutzen).
Sonst bringt die Diskussion nichts.
Ich werde da auch nichts mehr schreiben.

Das schrieb z.B. der Forensiker Nikitin über die Verletzungen:
https://translate.google.com/translate?sl=auto&tl=de&js=y&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&u=https%3A%2F%2Fdyatlovpass.com%2Fzolotaryov-exhumation-2%3Frbid%3D18461&edit-text=


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

03.09.2018 um 00:30
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das schrieb z.B. der Forensiker Nikitin über die Verletzungen:https://translate.google.com/translate?sl=auto&tl=de&js=y&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&u=https%3A%2F%2Fdyatlovpass.com%2Fzolot
Also ich habe zu dem Thema die Beiträge von Soluna4 gelesen und die scheinen mir recht eindeutig und einleuchtend zu sein


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

03.09.2018 um 00:33
Zitat von TajnaTajna schrieb:Wenn sie das gewesen wären, hätten sie entweder Strahlungsmessungen durchführen müssen (Alpha- und Betastrahlen-Detektoren sind aber relativ teure Geräte) oder viele Bodenproben sammeln müssen, die dann später ausgewertet werden sollten.

Ihre Ergebnisse hätten sie aber in ihrem eigenen Land nicht veröffentlichen können und im Ausland wären sie auch nicht anerkannt worden.
Hallo Tajna,
obwohl ich es nicht für sehr wahrscheinlich halte, dass die Gruppe zwecks Forschungsaktivitäten die Tour unternommen hat – das Wissen um die Schwierigkeit einer Veröffentlichung von Ergebnissen in der Sowjetunion oder im Ausland muss nicht unbedingt gegeben gewesen sein.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Die Atomlobby war nämlich nicht daran interessiert, dass derartige Unfall-Folgen bekannt würden.
Ja. Trotz des kalten Krieges ist davon auszugehen, dass auch die westliche Atomindustrie kein Interesse daran hatte, das Image der sicheren und jungen Atomtechnik zu schädigen.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Siehe dazu diesen Zeit-Artikel über Majak:

Zitat:
Im Frühherbst 1957 explodierte auf dem Gebiet der Plutoniumfabrik Majak an der Südostseite des Urals ein riesiger Betontank mit hochradioaktiver Flüssigkeit. Die freigesetzte Wolke verseuchte einen etwa acht Kilometer breiten und 110 Kilometer langen Streifen Land. Kurz darauf begannen die Behörden, Dörfer und Siedlungen zu evakuieren.

Von diesem Unglück drang nichts an die Öffentlichkeit, und jahrzehntelang ist es die bestverschwiegene Atomkatastrophe der Geschichte geblieben. Dass sie überhaupt noch zu Sowjetzeiten publik wurde, ist vor allem einem Mann zu verdanken: Shores Medwedjew. ...
https://www.zeit.de/2007/34/A-Atomkatastrophe/komplettansicht
Vielen Dank für den Link! Den Artikel kannte ich bislang nicht. Er ist sehr interessant und aufschlussreich. Besonders diese Stelle:
Es nützte auch wenig, dass sich ein Augenzeuge zu Wort meldete. In einem Leserbrief an die Jerusalem Post beschrieb der nach Israel emigrierte Wissenschaftler Lew Tumerman, wie er 1960 mit einem Wagen durch das betroffene Gebiet im Südural gefahren sei: "Zu beiden Seiten der Straße […] war das Land ›tot‹: keine Dörfer, keine Städte, nur Schornsteine von zerstörten Häusern, keine bestellten Felder oder Weiden, keine Viehherden, keine Menschen… nichts. Das ganze um Swerdlowsk liegende Gebiet war extrem ›heiß‹. Ein riesiges Areal von einigen Hundert Quadratkilometern war brachgelegt, nutzlos und unproduktiv geworden auf lange Zeit, Dekaden oder vielleicht Hunderte von Jahren."
Interessant ist auch die Anfrage des Geheimlabors und die Frage, ob er Student der UPI war und der besagte Professor dort angestellt. Aleksander Kolevatov soll auch in einer geheimen Einrichtung gearbeitet haben. Ich recherchiere das mit Zeit mal gründlicher. Heute ist es schon zu spät ;)
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:Kein Problem, das ist seine Version. Nur die Fakten, die es bestätigen, gibt`s keine.
Vielen Dank, Wladimir! Leider sind seine Worte nicht sehr konkret.
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:Ich glaube nicht, dass er "mehr wusste".
Im Sinne von gesichertem Wissen, vermute ich das auch nicht. Eventuell Ahnungen, die er so konkret nicht ausformuliert hat. Aber es bleibt Spekulation, wie sehr die gesamte Gruppe über den Kyschtym-Unfall aufgeklärt war oder überhaupt sein konnte. Ob bspw. Slobodins und Krivonischenkos Arbeit in Majak allen bekannt war.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

03.09.2018 um 00:42
Zitat von passatopassato schrieb:Also ich habe zu dem Thema die Beiträge von Soluna4 gelesen und die scheinen mir recht eindeutig und einleuchtend zu sein
Diese Beiträge sind keine fachmännische Expertise und sagen auch nichts konkretes über bspw. die Mobilität der Verletzten aus. Das sind allgemeine Textfragmente zu Verletzungen der Art.


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