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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.11.2019 um 18:02
Weil Bären Winterschlaf machen.
Am ehesten müßte man sich wohl im Winter vor einem Wolfsrudel fürchten.

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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.11.2019 um 19:32
@ Iva

Die Waffengesetze waren extrem streng damals. Die Gruppe hatte drei „Finnen- Messer“ dabei, selbst die waren schon nachweispflichtig. Schusswaffen wurden, soweit ich weiß, nur nach sehr strengem Gehmigungsverfahren für den Dienstgebrauch vergeben. Bestimmt nicht einfach so für eine Tour, denke ich.
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Was mich beim Wind-Szenarium stört ist, das man das Zelt fluchtartig und halb bekleidet verlassen hat.
Da bin ich ganz bei Dir. Die Wattejacken wurden auf einem Haufen im Zelt gefunden. Da wäre es ein Handgriff gewesen, eine Jacke zu nehmen.
Zitat von NemonNemon schrieb:heute um 12:50
Würdet Ihr klamme, angefrorene oder ganz gefrorene Kleidung mitnehmen?
Erstens: ja, würde ich definitiv in dieser Situation.
Und zweitens- wie kommst Du auf die Idee, dass die Sachen steifgefroren waren? Es ist ja nicht so, dass die Gruppe gerade aus einer höllischen Biwak- Nacht am Nanga Parbat kam. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass denen die Klamotten am Leib gefroren sind. Und wenn doch, dann hätten sie sich eher allesamt zusammengekauert, um sich zu erstmal zu wärmen.

Warst Du schonmal auf einer Bergtour im Schnee? Irgendwie muss ich bei Deinen Überlegungen doch manchmal etwas sehr schmunzeln.

Die Gruppe hatte sich gerad niedergelassen, um das Nachtlager einzurichten. Man geht davon aus, dass sich in der Enge des Zeltes immer nur zwei Leute gleichzeitig umziehen konnten. Zolotarev und Krivo waren offensichtlich noch draußen und noch nicht umgezogen.
Zina hingegen z.B. trug ihren dicken Pullover linksherum, wie man es auf einer Tour macht, wenn man Sachen am Körper trocknen will.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.11.2019 um 20:13
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Mich auch. Weshalb ich ja davon ausgehe, dass die Kleidung, zumindestens für den Moment, eben nicht mehr erreichbar war (verschüttet?).
Wieso war die Kleidung dann beim Auffinden des Zeltes nicht mehr verschüttet? Sie lag im Zelt. Und auch das Zelt war zwar teilweise verschneit, aber trotzdem noch an der Oberfläche und sogar vom Hubschrauber aus sichtbar, obwohl es Februar war und keine Tauwetterperiode.

In den Tagen um den 2./3. Februar wurde sogar heftiger Schneefall in der Gegend beschrieben, d.h. wenn überhaupt mußte beim Auffinden durch den Suchtrupp mehr Schnee vorhanden gewesen sein als zum Unglückszeitpunkt.

Man mußte das Zelt nicht metertief aus dem Schnee ausgraben und freilegen, wie es auch oft genug vorkommt, wenn man nach vermissten Bergsteigern und ihren Lagern sucht.

Hier nochmal die Auffindesituation des Zeltes, nach den Aufzeichungen u.a. von Boris Slobtzov.

„Als die Suchmannschaft das Zelt entdeckte, war es bereits von einer 20 bis 30 Zentimeter dicken Schneeschicht bedeckt. Unter dem Zeltboden lagen acht Paar Ski, im Inneren waren neun Rucksäcke ausgelegt, um dem Boden mehr Stabilität zu verleihen. Auf der Südseite des Zelts (wo sich der Eingang befand) war der First an einem Skistock befestigt, auf der Nordseite war er eingefallen und nicht fixiert. Über den Rucksäcken waren zwei Decken ausgebreitet und sieben weitere Decken bildeten entweder gefaltet oder zusammengeknüllt einen gefrorenen Haufen.
.....
Auf den Decken lagen sechs achtlos hingeworfene Wattejacken.

Direkt beim Eingang wurde links (vom Eingang aus gesehen) fast das gesamte Schuhwerk der Gruppe gefunden: sieben Filzstiefel (dreieinhalb Paar) und sechs Paar Skischuhe, unordentlich durcheinandergeworfen. Weitere zwei Paar Skischuhe lagen im mittleren Teil des Zelts auf der rechten Seite. Ebenfalls rechts, nur etwas näher zum Eingang, befanden sich die Sachen, die man als hauswirtschaftliches Inventar bezeichnen kann: Äxte (zwei große und eine kleine), eine Säge in der Scheide, zwei Eimer (anfangs lag in einem von ihnen die Feldflasche mit Alkohol, die Boris Slobzow am Vortag mitgenommen hatte), zwei Kessel sowie der zylinderförmige Ofen, der beim Eintreten des Notfalls offensichtlich nicht in Verwendung war. Neben dem hauswirtschaftlichen Inventar lagen zwei oder drei Beutel mit Zwieback.“


Kein Hinweis darauf, dass die Klamotten verschüttet waren. 26 Tage nach dem Unglück nicht, und vermutlich hat keiner in der Zwischenzeit aufgeräumt. 😉

Quellen sind die üblichen, Dyatlov.com u.v.m.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.11.2019 um 21:06
Nicht ganz @Chelsi. Es wird von einem der Entdecker schon beschrieben, dass eine Eisschicht aufgeghackt werden musste, um überhaupt Zugang zum Zelt und den Gegenständen zu haben. Die Fotos zeigen nach seiner Aussage das Zelt als es schon freigelegt war.

Vor kurzem wurde das Interview mit M. P. Sharavin auf dyatlov-pass veröffentlicht:
https://dyatlovpass.com/sharavin-1?rbid=18461


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30.11.2019 um 21:41
@Le_Ciel

Ja, da hast Du recht. Der Eingang des Zettels wurde ja auch offen gefunden, und deshalb hatte sich da eine Eisschicht drinnen erst recht entwickeln können. Immerhin sind 26 Tage vergangen.
Aber ich meinte eher, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Klamotten zum Unglückszeitpunkt vereist oder gar verschüttet bzw. sonstwie nicht zugänglich waren, wie es oben von @off-peak als Begründung dafür bringt, dass man nicht trotz Panik noch ein paar Kleidungsstücke gegriffen hat vor der „Flucht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.11.2019 um 22:30
Bären halten Winterruhe und keinen Winterschlaf. 2 völlig andere biologische Mechanismen. Das bedeutet auch, dass sie ab und zu aufwachen und sonstwas machen.

Hier eine Quelle dazu: https://www.baerenwald-mueritz.de/unsere-baeren/braunbaer-uebersicht/braunbaer-winterruhe (Archiv-Version vom 14.05.2023)

Die Kleidung zurücklassen macht nur Sinn, wenn sie völlig durchnässt gewesen wäre und trockene in greifbarer Nähe (Lager?) war.
Selbst dann ist es fraglich.

Kälteidiotie macht auch keinen Sinn, weil sie später überlegt handeln.

Andere Idee: wäre der Zeltausgang groß genug gewesen, einen Verletzten hinaus zutransportieren?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.11.2019 um 22:57
Zitat von IvaIva schrieb:Bären halten Winterruhe und keinen Winterschlaf. 2 völlig andere biologische Mechanismen. Das bedeutet auch, dass sie ab und zu aufwachen und sonstwas machen.
Ah, das war mir nicht so klar, das sie evtl. mal aufwachen und raus gehen.
Theoretisch könnte sie also ein Bär, der sein Territorium bedroht sah, und dort herumstrich, erschreckt haben.
Aber der müßte ja auch Spuren hinterlassen haben.
Ein Tierangriff würde also auch sehr unwahrscheinlich, außer, es würde fliegen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.11.2019 um 23:06
Das war mir sehr klar, mein Exmann hatte als Kind eine winterliche Begegnung mit einen Braunbären, der wohl von den spielenden Kindern geweckt wurde 😱

Ich behaupte auch gar nicht, dass es ein Bärenangriff war, trotz allem bestand halt grundsätzlich die Gefahr einem auf der Reise zu begegnen. Deswegen die Frage nach der Waffe.

Fliegende Tiere fallen bei Sturm wohl auch aus, und selbst wenn fallen mir keine ein, welche eine Massenpanik verursachen könnten.

Ich halte immer noch einen Unfall im Zelt für am Wahrscheinlichsten.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.11.2019 um 23:20
Zitat von chelsichelsi schrieb:Die Gruppe hatte sich gerad niedergelassen, um das Nachtlager einzurichten
Dann notiere uns bitte die Timeline.
Wir können sie dann über die Wetter-Timeline mit dem sich verschlimmernden Sturm und dem Temperatursturz legen.
Was meinst du, an welcher Temperatur friert feuchte Kleidung am Körper und frieren dir die Schuhe?

Über die Augenhöhlen möchtest du nicht mehr sprechen?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.11.2019 um 23:32
@chelsi
Zitat von chelsichelsi schrieb:Wieso war die Kleidung dann beim Auffinden des Zeltes nicht mehr verschüttet?
Ja, echt. Weiß doch jeder, dass Schnee nicht schmilzt, wenn es wärmer wird oder gar von weiteren Winde auch wieder abgetragen werden könnte. Rätsel über Rätsel.


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30.11.2019 um 23:45
Gibts irgendwo Aufzeichnungen, wie die Temperaturen sich in diesen Tagen verändert hat?

Wer weiß schon was der Wind auch am Zelt wieder an Schnee abgetragen hatte?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.12.2019 um 11:08
Zitat von IvaIva schrieb:Gibts irgendwo Aufzeichnungen, wie die Temperaturen sich in diesen Tagen verändert hat?
Es wurde hier alles schon mal gesagt. ;)
Zitat von NemonNemon schrieb am 14.07.2019:Ich hatte vor einer Weile mal die Temperaturentwicklung anhand der Tagebücheinträge rausgeschrieben:
Nemon schrieb am 07.06.2019:
26.01.: "Outside temperature is -17 C."
28.01.: "It's only -8C outside"
29.01.: "The weather is –13C. (...) We often find ice on the Lozva river. "
30.01.: "Weather: temperature in the morning - 17 С / day - 13 С / night - 26 С. The wind is strong, south-west, snow begins to fall, heavy clouds, drop in temperature. The temperature is normal for Northern Urals."
31.01.: "Today was surprisingly good accommodations for the tent, air is warm and dry, despite the low temperature of -18C to -24C."
Siehe den letzten Eintrag. Das war schon verdammt kalt, aber gerade so, dass sie gut zurecht kamen. Aber auch, wohlgemerkt, bei trockener Luft. Trockene Luft zieht schnell Feuchtigkeit raus.

Aber: Dann kam der Temperatursturz und zusätzlich der katabatische Wind. Das ging dann in rel. kurzer Zeit nochmal rund 20° runter. Diesen besonderen Kälte-Schock-Effekt inklusive psychologischem Effekt muss man sich immer wieder vor Augen führen.

Mir fällt jetzt auch nicht sofort zu den verstreuten Schuhen was ein. Aber die feuchte Kleidung (kann nur feucht sein nach 1 Tag hartem Wanderung) kann unter den bisherigen Umständen noch ein "Komfort-Klima" geboten haben und wurde dann aber doch zum Eisklumpen.
Üblich sind dort um diese Jahreszeit wohl irgendwas von -20°C bis -30°C.
Dann noch Temperatursturz bei Sturm und Windchill oben auf dem Bergrücken führt geschätzt bis zu -60° gefühlte Temperatur.

Es ist hilfreich, die Suchfunktion zu nutzen:
https://www.allmystery.de/ng/search?thread=49817

Da kommt einiges, wenn man "Temperatur" oder "Temperaturen" eingibt :klugmaul:

Gueni hatte es genau analysiert und eine Wetter-Theorie aufgestellt. Aber die liegt nun nicht mehr hier vor.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.12.2019 um 13:22
@chelsi

Um es noch einmal deutlich zu sagen:
Einblutungen bedeuten nur, dass jemand zum Zeitpunkt der Verletzung noch gelebt hat. Diese Einblutungen können so gering sein, dass sie kaum wahrnehmbar sind. Sie müssen keine Folge von Gewalteinwirkung sein. Einblutungen infolge von Hypothermie sind wissenschaftlich dokumentiert.
Auch, dass man mit den genannten Verletzungen nicht auf Anhieb tot sein muss, ist belegt. Die histologischen Befunde widersprechen daher der Unfalltheorie nicht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.12.2019 um 13:28
@Nemon
Zitat von NemonNemon schrieb am 14.07.2019:The temperature is normal for Northern Urals.
Interessant. Sie wussten also, mit welchen Tmperaturen sie zu rechnen hätten.
Zitat von NemonNemon schrieb am 14.07.2019: Das war schon verdammt kalt, aber gerade so, dass sie gut zurecht kamen.
Weshalb ich die Die, dass sie nicht vorhatten, den Ofen aufzustellen, für absurd halte.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.12.2019 um 13:46
@chelsi

Das Foto vom Zelt zeigt doch, dass es fast auf der gesamten Länge eingefallen und von Schnee bedeckt war. Wie hätte man da noch etwas mitnehmen können?

@off-peak

Es wurde von Leuten, die selbst solche Touren gemacht haben, erklärt, dass es durchaus üblich ist, auch mal auf den Ofen zu verzichten. Das Aufbauen hat Zeit und Energie beansprucht. Dieses letzte Lager diente als Schutz vor Wind und Schnee für eine kurze Nachtruhe nach einem anstrengenden Tag. Am nächsten Tag sollte es bei hoffentlich besserem Wetter weitergehen. Auf den Ofen zu verzichten, war eine nachvollziehbare Entscheidung.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.12.2019 um 13:46
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Weshalb ich die Die, dass sie nicht vorhatten, den Ofen aufzustellen, für absurd halte.
Kommt drauf an, wieviel Holz sie dabei hatten. Wenn sie unterwegs nichts gesammelt haben, oder nur sehr wenig, lohnt es sich nicht, den Ofen an zu heizen, weil er gleich wieder aus geht. Um z.B. nasse Kleidung zu trocknen müßte der schon die ganze Nacht befeuert werden. Dafür braucht man etliches Holz. Solche transportablen" Blecheimer" halten keine Temperatur, die heizen nur, so lange das Feuer brennt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.12.2019 um 13:50
Zitat von MazehareMazehare schrieb:Das Foto vom Zelt zeigt doch, dass es fast auf der gesamten Länge eingefallen und von Schnee bedeckt war. Wie hätte man da noch etwas mitnehmen können?
Zumindest die direkt neben dem stehen gebliebenen Eingang liegenden Stiefel und die Axt hätte ich versucht zu bergen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.12.2019 um 13:54
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Zumindest die direkt neben dem stehen gebliebenen Eingang liegenden Stiefel und die Axt hätte ich versucht zu bergen.
Sie konnten den Eingang offenbar nicht erreichen, sonst hätten sie sich nicht durch Schnitte befreien müssen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.12.2019 um 14:07
Zitat von MazehareMazehare schrieb:Sie konnten den Eingang offenbar nicht erreichen, sonst hätten sie sich nicht durch Schnitte befreien müssen.
Ich meinte, das sie die Ausrüstung nach dem Ausbruch aus dem Zelt hätten bergen können. Ein Messer oder irgendwas hatten sie ja, um das Zelt zu zerschneiden, damit hätten sie von außen den Eingang aufschneiden können.
Da das nicht passiert ist, müssen sie fluchtartig das Zelt sowie dessen Umgebung verlassen haben, wohl wissend, das sie in ihrer derzeitigen Ausstattung dort keine Stunde überleben würden.
Ich sehe die Fluchtursache also nicht innerhalb, sondern außerhalb und in der näheren Umgebung des Zeltes.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.12.2019 um 14:22
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Ich meinte, das sie die Ausrüstung nach dem Ausbruch aus dem Zelt hätten bergen können.
Da sie dies nicht taten, war es offenbar nicht möglich. Sie hatten nichts, womit sie den Schnee hätten wegschaufeln können.


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