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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

09.04.2022 um 13:58
Zitat von NemonNemon schrieb:Und wie soll ein Schneebrett gleichzeitig als möglich, aber unwahrscheinlicher Auslöser verteidigt werden?
Und ich frage mich, wieso überhaut Ressourcen und Energie in die Erforschung, ob ein Schneebrett dort möglich wäre gesteckt werden. Die Verletzungen der Vierergruppe waren zu schwer, als dass sie damit noch hinuntergehen hätten können. Somit scheidet ein Schneebrett oder eine Lawine als Ursache aus und es ist daher irrelevant, ob so etwas dort möglich wäre.

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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

09.04.2022 um 14:17
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Die Verletzungen der Vierergruppe waren zu schwer, als dass sie damit noch hinuntergehen hätten können. Somit scheidet ein Schneebrett oder eine Lawine als Ursache aus und es ist daher irrelevant, ob so etwas dort möglich wäre.
Da stimme ich nicht zu. Erstens ist im Falle eines Schneebretts nicht klar, wo sie sich die Verletzungen zugezogen haben. Das Schneebrett könnte sie zur Flucht aus dem Zelt veranlasst haben und die Verletzungen könnten weiter unten am Hang entstanden sein.
Zweitens (wenn die Verletzungen im Zelt entstanden sind) war wahrscheinlich nur Nikolai Tibo-Brinjol so schwer verletzt, dass er nicht ohne fremde Hilfe den Wald erreichen hätte können.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

09.04.2022 um 14:32
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Die Verletzungen der Vierergruppe waren zu schwer, als dass sie damit noch hinuntergehen hätten können
1. Ist es nicht gesichert, dass sie sich diese Verletzungen im Zelt zugezogen hätten.
2. Und wenn, dann haben sie es ja trotzdem geschafft, damit runter zu gelangen, denn sie wurden ja schließlich alle unten gefunden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

09.04.2022 um 15:03
Zitat von StreuselStreusel schrieb:Das Schneebrett könnte sie zur Flucht aus dem Zelt veranlasst haben
Dann wären sie nicht soweit nach unten gegangen. Auch wenn sie aufgrund des Geräusches einer abgehenden Lawine in Panik geraten wären, hätte dieses Geräusch relativ bald geendet und spätestens da wäre ihnen klar gewesen, dass der weitere Weg nach unten der in den sicheren Tod ist.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Und wenn, dann haben sie es ja trotzdem geschafft, damit runter zu gelangen, denn sie wurden ja schließlich alle unten gefunden.
Und daraus folgt, dass sie eben nicht mit lebensgefährlichen Verletzungen nach unten gegangen sind. Es grenzt doch vielmehr an ein Wunder, dass sie es in gesundem Zustand überhaupt so unzureichend gekleidet geschafft haben. Die Bedingungen waren absolut lebensfeindlich.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

09.04.2022 um 15:08
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Und daraus folgt, dass sie eben nicht mit lebensgefährlichen Verletzungen nach unten gegangen sind.
So gesagt, schon. Nur klang es vorher so, als würdest Du anzweifeln, dass sie nach unten gegangen wären.


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09.04.2022 um 15:21
Zitat von StreuselStreusel schrieb:war wahrscheinlich nur Nikolai Tibo-Brinjol so schwer verletzt, dass er nicht ohne fremde Hilfe den Wald erreichen hätte können.
Wie du zu dieser Einschätzung kommst, bleibt ungeklärt ... u. a. ist Slobodin ohne fremde Hilfe auf offener Strecke gestorben.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

09.04.2022 um 15:37
Zitat von NemonNemon schrieb:Wie du zu dieser Einschätzung kommst, bleibt ungeklärt ... u. a. ist Slobodin ohne fremde Hilfe auf offener Strecke gestorben.
Auch Djatlow und Kolmogorova sind am Hang gestorben. Die Frage ist: Waren sie auf dem Weg nach unten oder nach oben?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

09.04.2022 um 16:26
Zitat von StreuselStreusel schrieb:Auch Djatlow und Kolmogorova sind am Hang gestorben.
Hier ging es aber um die Schwerverletzen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

09.04.2022 um 17:36
So, dann wollen wir mal...
Ich knüpfe hier an:
Beitrag von Nemon (Seite 767)
... und das bezieht sich auf diesen Artikel:
https://www.nature.com/articles/s43247-022-00393-x

Es handelt sich um einen Nachfolgeartikel zur Veröffentlichung dessen, was hier mit der Suchmaschine als "Schweizer Studie" zu finden ist, falls jemand den Hintergrund nicht kennt.

Die Schweizer (Puzrin/Gaume) haben mit ihrer Studie nicht belegt, dass ein Schneebrett/Schneelawine das Zelt der Dyatlov-Gruppe erwischt haben könnte. Und auch der Nachtrag in Form des verlinkten Artikel ändert daran nichts. Im Grunde bringt der Autor mit Letzterem nicht mal eine These voran. Er meint nur, nachweisen zu können, dass in dieser Gegend durchaus solche Schnee-Ereignisse möglich sind. Das ist für die eine Geländeformation nicht der Fall und für die andere keine Neuigkeit. All dies hat ohnehin mit dem Zeltplatz gar nichts zu tun. Die eine Location liegt knapp 3km von diesem entfernt, die andere 12 km.

Ins Thema 1 und zu den Belegen. Hier der Bilderblock aus dem verlinkten Artikel:
SchweizerOriginal anzeigen (0,4 MB)

Warum in Abb. a der Zeltstandort mit "2021 Monument" bezeichnet ist, ist unklar, aber auch nicht relevant. Es geht um die Senke bzw. Wechte, die links markiert ist sowie in Abb. b und Abb. c gezeigt wird. Die Bilder sprechen fast schon für sich. Wie man da Lawine oder Schneebrett hineininterpretieren will, erschließt sich nicht. Ist aber auch wieder nicht besonders relevant, weil sich diese Geländeformation jederzeit, immer schon, fast exakt so zeigt. Es wurde also nicht die Folge eines Ereignis im Bild festgehalten, sondern lediglich ein bekannter Zustand dokumentiert. Einfach nur eine Senke/Wechte, wie sie sich dort im Winter immer zeigt.
Schon diese wenigen Bilder beweisen den Dauerzustand:
Overview tent-wechte mit GradientOriginal anzeigen (1,7 MB)
Bild: Google-Earth von 2003, aufbereitet von Günter Wolf. Randnotiz: Die max. Steigung beträgt auch hier nur gut 26%.

Wechte frontal 2003Original anzeigen (1,4 MB)
Bild: Frontal-Ansicht dieser Stelle, anhand derselben Google-Earth-Aufnahme von 2003. Auch hier spricht das Bild für sich: Kein Schneebrett, keine Lawine. Nur der Dauerzustand im Winter.

YT Shura 2013 01Original anzeigen (1,1 MB)
Bild: Standbild aus einem Video von "Shura" und "wab" vom März 2013. Die Geländeformation, wie immer (oben, etwas links von der Mitte). Kein Schnee-Ereignis. Einfach nur die gegebene Geländeformation.

Thema 2:
Die Abbildungen d und e aus dem Schweizer Artikel sind dort NICHT lokalisiert und können auch nicht von demselben Hang stammen wie die anderen. Es gibt dort nirgends eine Hangneigung wie diese. Dass diese Geländeformation nicht dort ist, sieht auch jedermann. Es gibt eine bekannte Stelle weit und breit, eine einzige, an der Lawinen abgehen. Die sehen wir hier:

YT Shura 2013 02Original anzeigen (1,6 MB)
Bild: Standbild YT-Video Shura/wab 2013. 12 km entfernt, an einem Hang oberhalb des kleinen Bergsees am Otorten.

Dazu hat Wladimir (wab) mal geschrieben:
Zitat von wabwab schrieb am 22.03.2021:Am authentischsten ist die Statistik der Beobachtungen von "Lawinenphänomenen" an diesem Ort. In den letzten 62 Jahren wurde dieser Ort im Winter von mehreren hundert Skigruppen und mehreren hundert Gruppen mit Schneemobilen und Hunden besucht (die beiden letztgenannten Kategorien von Gruppen erst seit 2010, und vor allem seit 2013...2014). NIEMAND und NIEMALS hat dort auch nur kleine Bewegungen von Schnee gesehen. Der nächstgelegene Ort, an dem es irgendwelche Schneeerscheinungen gibt, liegt 12 km nördlich von dort (in der Nähe des Berges Otorten). Es gibt einen sehr steilen Hang oberhalb des Sees und Wächten stürzen dort SOFORT ein, aber nicht oft.
Die maximale Hangneigung beträgt dort ca. 60%, die Abb. d lässt aber eher 100% (45°) vermuten. Bis auf den Fotografen selbst weiß niemand, wo sich diese Lawine ereignet hat. Hat ohnehin nicht, überhaupt nichts, mit dem Zeltplatz tun.

So viel dazu. Ein bisschen was kommt noch. Aber hierzu ist bereits das Wesentliche gesagt und gezeigt.


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09.04.2022 um 22:06
@Nemon,

dass Puzrin/Gaume quasi Bildmaterial gefälscht haben könntest Du Ihnen direkt schreiben, Kontakt ist ja angegeben und findet sich auch an der ETH Zürich im Vorlesungsverzeichnis. Vielleicht antworten sie.
Zuvor vielleicht den Zusammenhang Wechte/Schneebrett nachlesen Wikipedia: Wechte
, danach nochmal Movie #2 (siehe oben) schauen.
Die Bilddokumentation bezieht sich ausschliesslich auf die Wechte und den unterhalb gelegenen Hang, ist auch verbal als Wechte dort so bezeichnet und auch dass sie die Wechte dort als permanent klassifizieren erschliesst sich dem geneigten Leser ebenso wie ein vermuteter Wechtenabbruch als Auslöser für den Schneebrettabgang.
Deshalb halte ich eine Antwort von beiden für eher unwahrscheinlich solltest Du Deine Zweifel an beide addressieren


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10.04.2022 um 11:24
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:dass Puzrin/Gaume quasi Bildmaterial gefälscht haben könntest Du Ihnen direkt schreiben, Kontakt ist ja angegeben und findet sich auch an der ETH Zürich im Vorlesungsverzeichnis. Vielleicht antworten sie.
Arbeitest dich daran ab, was ich wem schreiben könnte/sollte? Lassen wir das mal außen vor. Was im Hintergrund an Schriftverkehr stattfindet, gehört u. U. nicht hierher.
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Zuvor vielleicht den Zusammenhang Wechte/Schneebrett nachlesen Wikipedia: Wechte
, danach nochmal Movie #2 (siehe oben) schauen.
Sag bitte einfach selbst, was du hier mitteilen möchtest. Falls es um Wortklaubereien rund um Wechte, Schneebrett und Lawine gehen sollte, lässt sich das sicher klären, ohne dass sich der Sachverhalt ändert.
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Die Bilddokumentation bezieht sich ausschliesslich auf die Wechte und den unterhalb gelegenen Hang, ist auch verbal als Wechte dort so bezeichnet und auch dass sie die Wechte dort als permanent klassifizieren erschliesst sich dem geneigten Leser ebenso wie ein vermuteter Wechtenabbruch als Auslöser für den Schneebrettabgang.
Ich kann nur ahnen, was du meinst. Es wäre vielleicht an der Zeit für wörtliche Zitate, wenn du das schon explizit ansprichst. Also bitte den Beleg für deine Aussage.
Davon aber mal abgesehen: Das würde es ja für die Lawinen-Hypothese nicht besser machen. Aus dem Artikel:
Nevertheless, the area is clearly avalanche prone, and the avalanche danger on the night of February 1st, 1959 was real.
Das konterkariert sich gegenseitig. Wenn eine bekannte Stelle quasi eine permanente Lawinengefahr darstellt (so deute ich deine unklare Aussage), ist die Gegend insgesamt keineswegs „clearly avalanche prone“. Dagegen spricht nicht nur bekanntlich alles, sondern es wäre ja lächerlich, den Abbruch einer gegebenen Wächte als allgemeine Lawinengefahr zu deklarieren. Zumal das die einzige infrage kommende Stelle wäre, diese aber 3km vom Zelt entfernt liegt.

Und verstehe ich dich recht, dass für dich Abb. d und Abb. e dieselbe Stelle zeigen wie die vorigen Abbildungen?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

10.04.2022 um 12:35
Zitat von NemonNemon schrieb:Und verstehe ich dich recht, dass für dich Abb. d und Abb. e dieselbe Stelle zeigen wie die vorigen Abbildungen
Nicht mich, Puzrin/Gaume...

Es ist doch klar ersichtlich dass sich Fotos d +e auf Foto c beziehen. Warum? Weil im Foto c explizit aufgeführt.
Foto c bezieht sich auf Foto b. Warum? Weil mit rotem Quadrat und roten Linien als Ausschnittsvergrößerung aus b kenntlich gemacht.
Foto b bezieht sich auf Foto a. Warum ? Weil mit rotem ...
Muss man denn heutzutage einen ingenieurtechnischen Beruf ausüben um solcherart kenntlich gemachten Fotos und deren Zusammenhänge zu verstehen?
Ich hoffe nicht.

Wie so oft sind Details wichtig zu verstehen - in dem Fall und dem Link in Wikipedia bzgl. Schneewechte nur mal zur Kenntnis nehmen dass ebendort (Wechte) oft Lawinenabgänge entstehen. So lang ist der Artikel dort nicht.
Und da Du die betreffende Stelle als Wechte beschreibst und Puzrin/Gaume einen Wechtenabbruch ("cornice fall") als höchstwahrscheinliche Ursache für den Abgang des beschriebenen Schneebrettes im Foto a vermuten (Foto a - welches ebenfalls im Text als Stelle einer möglichen Wechte aufgeführt wird:
A dozen international avalanche scientists or practitioners whom we talked to suggested that these could be classified either as a snow cornice, cornice falls or small wind slab avalanches
) ... sollte klar sein wo sich die Schneebretter ereignet haben.
Mehr wollte ich nicht dazu sagen.
Ausser dass Du - und das scheint jetzt klar zu sein warum - beiden Autoren gefälschtes Bildmaterial unterstellst. In dem Fall aber nicht wissentlich, sondern nur in der Unfähigkeit begründet deren Fotodokumentation zu verstehen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

10.04.2022 um 12:44
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:dass Puzrin/Gaume quasi Bildmaterial gefälscht haben könntest Du Ihnen direkt schreiben
Wenn man in Google E. den betreffenden Hang entlangwandert, stimmen die Geländemerkmale mit dem Panoramaschwenk des Films überein. Standort ist wie im Artikel beschrieben links der Wechte.
Zitat von NemonNemon schrieb am 01.04.2022:Dass das Gelände eine felsige Buckelpiste ist, die voll von Senken ist, war schon immer bekannt, abgebildet und auch handvermessen. Abbildungen hierzu reichlich im Thread. Wenn das also mal über zwei, drei Meter 30°+ Neigung herrschen, macht das keinen Lawinenhang.
Diese Vorraussetzungen werden doch im Hauptartikel von 2021 berücksichtigt. Man geht von wenigen Quadratmetern beim Abgang aus.
Zitat von NemonNemon schrieb am 01.04.2022:Im Gegenteil ist die stark kompaktierte, vereiste Schneeschicht (die kaum Schichtaufbau zeigt, wie belegt) mit dem Gelände stark verzahnt.
Der Satz mutet etwas kurios an. Man kann durch Punktuntersuchungen die Schichtung einer Schneedecke nur temporär ermitteln, jeder Winter hinterlässt diesbezüglich einen individuellen Fingerabdruck. Der Dyatlov Pass ist kein besonders exotischer Hang, der Boden ist wie in vielen anderen Gebirgsregionen der Welt geprägt von geomorphologischen Prozessen wie Solifluktion, d.h. eine Abfolge von Gestein und Vegetation mit überwiegend hangparalleler Ausrichtung. Grundsätzlich sind tiefere Altschneeschichten relativ kompakt miteinander verbunden, sofern sich keine Becherkristalle gebildet haben. Hier wäre der Begriff Verzahnung - zwischen den Schichten - korrekt. Von Verzahnung mit dem Gelände zu sprechen ist irreführend, tatsächlich fördert die unregelmässige Topografie einen inhomogenen Schneedeckenaufbau und somit den Bruch von Schichten (für Gleitschneelawinen gelten andere Voraussetzungen).


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

10.04.2022 um 13:11
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Ausser dass Du - und das scheint jetzt klar zu sein warum - beiden Autoren gefälschtes Bildmaterial unterstellst. In dem Fall aber nicht wissentlich, sondern nur in der Unfähigkeit begründet deren Fotodokumentation zu verstehen.
Zu keinem Zeitpunkt habe ich den Autoren gefälschtes Bildmaterial unterstellt. Das wollen wir mal festhalten.
Es gibt keine zuverlässige Zuordnung. Die Autoren waren selbst nicht da, haben Bildmaterial bekommen. Sag doch mal was zu meinen Einwänden bezüglich d und e.

Im Übrigen steht die Frage im Raum, wie sich das da ereignet haben soll. Dieser Kronenabbruch - von wie viel Material sprechen wir da? Und ist es dieses abgebrochene Material, das selbst die Lawine bildet? Oder stößt es die Schneedecke hangabwärts an, die dann abrutscht? Ist das eine oder andere anhand dessen, was wir da in Bildern der tatsächlichen Geländeformation sehen, plausibel darstellbar (das Autoritätsargument des Autors mal ausgenommen von wegen Dutzend Experten. Völlig wertlos ohne Belege)? Und wie passt das zusammen mit der Tatsache, das sich diese Krone offenbar immer gleich darstellt - auch in all den Jahren, in denen sie nie abgebrochen ist und eine Lawine ausgelöst hat? Ich hätte gern die GPS-Koordinaten der Aufnahmen d und e.

Im Grunde müssen wir das alles nicht diskutieren. Alles, was dabei herauskommt ist, dass die Schweizer es nicht so genau nehmen. In Bezug auf das Dyatlov-Zelt ist hier keine Relevanz gegeben.


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10.04.2022 um 13:13
Zitat von RedRuRedRu schrieb:Von Verzahnung mit dem Gelände zu sprechen ist irreführend, tatsächlich fördert die unregelmässige Topografie einen inhomogenen Schneedeckenaufbau und somit den Bruch von Schichten
Diese Aussage lässt sich auch mit Quellen belegen (Nemon wird danach fragen). Für weitere Interessierte:
Beitrag von bergfreund (Seite 591)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

10.04.2022 um 13:35
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:RedRu schrieb:
Von Verzahnung mit dem Gelände zu sprechen ist irreführend, tatsächlich fördert die unregelmässige Topografie einen inhomogenen Schneedeckenaufbau und somit den Bruch von Schichten
Diese Aussage lässt sich auch mit Quellen belegen (Nemon wird danach fragen). Für weitere Interessierte:
Okay, dann auf ins Hamsterrad. Ich verweise auf die Ergebnisse der Schneestudie vor Ort am Zeltplatz, März 2019 durch wab und SHURA. Alles hier im Thread verlinkt. @RedRu Es gibt praktisch keinen Schichtaufbau, es ist quasi monolithisch.

Der aufmerksame Leser hat einen interessanten Umstand gefunden. Die Schweizer berufen sich auf Prof. Popovnin. Hier die Passage in deutsch aus dem oben verlinkten Artikel:
„Glücklicherweise fanden wir die Namen von zwei prominenten russischen Wissenschaftlern, die dem örtlichen Staatsanwalt geholfen hatten, nachdem der Strafprozess der Dyatlov-Gruppe im Jahr 2019 wieder aufgenommen wurde. Professor Victor Popovnin von der Moskauer Staatlichen Universität, ein führender Schneelawinenforscher in Russland, bestätigte, dass die Annahmen über die Schneeeigenschaften, die wir in unseren Modellen verwendet haben, mit seinen Messungen während einer Winterexpedition zum Dyatlov-Pass im Jahr 2019 übereinstimmen.“
Quelle: ebd.

Das ist exakt der Prof. Popovnin, nach dessen Methode wab und SHURA im März 2019 ihre Schneestudie in situ vorgenommen haben (so gut es die Umstände erlaubten). Ich zitiere den Beitrag, der übrigens seinerzeit eine Widerlegung in Richtung bergfreund war:
Zitat von wabwab schrieb am 14.01.2020:Für die Zeit von Dezember bis Ende Februar ist die Kruste fast eine einzige Schicht, in der es praktisch keine Trennungsschichten der einzelnen Schichten gibt. Genauer gesagt - sie sind zwar im Detail sichtbar, aber mechanisch sehr fest gebunden. Der März ist die beste Zeit, um die Möglichkeit von Schneeverfrachtungen zu bestimmen. Dann beginnt mehr Schnee herauszufallen, und es entstehen frische Schichten, die sich klar in Schichten aufteilen lassen. Im März 2019 hatten wir das Glück, recht viel Schnee vor uns zu haben (viel mehr als im Januar 1959!) und wir konnten die Möglichkeit einer Schneeverlagerung unter nahezu idealen Bedingungen untersuchen. Das war ein paar Tage bevor die Staatsanwaltschaft und die Presse da waren. Wir haben, wie von der Staatsanwaltschaft behauptet, eine vollständige Untersuchung durchgeführt. Die Methoden dieser Studien habe ich bereits im Januar 2015 mit Viktor Popovnin, außerordentlicher Professor (Dozent) der glaziologischen Abteilung des Geographischen Instituts der Moskauer Lomonosov-Universität, abgestimmt.
Offene Frage: Was stimmt da nicht? Nach meinem Verständnis war Popovnin im März 2019 nicht vor Ort, also können es nicht seine Messungen gewesen sein, wie vom Schweizer Autor angegeben sondern nur die von wab und SHURA. Nach denen war durchaus eine Expedition dort, aber mir ist nicht bekannt, dass Popovnin dabei war.

Der Punkt jener: Die Ergebnisse der Schneestudie vom März 2019 nach der Methode von Prof. Popovnin können nicht, wie im Artikel behauptet, gleichzeitig das Schweizer Modell stützen. Hier gibt es noch Aussagen, die ich ebenfalls gerade nicht finde - aber wenn ich mich recht erinnere, wurde das Fazit der Schneestudie dann auch von Popovnin gestützt.

Aber auch hier sei nochmals gesagt: Das hat ja auch wieder nichts mit dem Zelt zu tun. Auch nicht im übertragenen Sinne. Am Zelt gab es eine kniehohe Kante, die beim Planieren der Zeltfläche herausgearbeitet wurde. Es kann dort keinen 1,50 m hohen Sims aus Triebschnee gegeben haben. Selbst in Lee-Lage bildet Triebschnee dort keine so hohen Wechten, erst recht nicht bei Orkanstärke und in dieser Zeit. Die Wachhabenden hätten sich auch darum gekümmert. Das Schweizer Modell, wie die Grafik auf einen Blick zeigt, ist realitätsfern und absurd. ...wie x-mal schon besprochen.


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10.04.2022 um 14:23
Zitat von wabwab schrieb am 14.01.2020:Für die Zeit von Dezember bis Ende Februar ist die Kruste fast eine einzige Schicht, in der es praktisch keine Trennungsschichten der einzelnen Schichten gibt. Genauer gesagt - sie sind zwar im Detail sichtbar, aber mechanisch sehr fest gebunden. Der März ist die beste Zeit, um die Möglichkeit von Schneeverfrachtungen zu bestimmen. Dann beginnt mehr Schnee herauszufallen, und es entstehen frische Schichten, die sich klar in Schichten aufteilen lassen. Im März 2019 hatten wir das Glück, recht viel Schnee vor uns zu haben (viel mehr als im Januar 1959!) und wir konnten die Möglichkeit einer Schneeverlagerung unter nahezu idealen Bedingungen untersuchen. Das war ein paar Tage bevor die Staatsanwaltschaft und die Presse da waren. Wir haben, wie von der Staatsanwaltschaft behauptet, eine vollständige Untersuchung durchgeführt. Die Methoden dieser Studien habe ich bereits im Januar 2015 mit Viktor Popovnin, außerordentlicher Professor (Dozent) der glaziologischen Abteilung des Geographischen Instituts der Moskauer Lomonosov-Universität, abgestimmt.
Die Untersuchungen waren sicher eine gewissenhafte Angelegenheit, nur es wäre schön wenn es so einfach wäre. Dann würde eine Beurteilung des Schneeprofils bei ähnlichen Wetterbedingungen für alle Zeiten ausreichen. Das ist aber abseits der Realität, denn wie erwähnt geben Punktuntersuchungen nur temporär Aufschluss. Und das lokal sehr begrenzt, manchmal kann nur einige Meter weiter die Situation ganz anders aussehen. Kurz, bei Temperaturschwankungen können sich ehemals fest verbundene Schichten durchaus in Becherkristalle umwandeln. Winverpresste, verharschte Schichten begünstigen diesen Prozess sogar.


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10.04.2022 um 14:33
Zitat von RedRuRedRu schrieb:Das ist aber abseits der Realität
Nichts ist näher an der Realität als die Untersuchungen durch die Expeditionen vor Ort.
Zitat von RedRuRedRu schrieb:denn wie erwähnt geben Punktuntersuchungen nur temporär Aufschluss. Und das lokal sehr begrenzt, manchmal kann nur einige Meter weiter die Situation ganz anders aussehen.
Darum müssen wir beide nicht feilschen. Jene, die über die Jahre immer wieder vor Ort waren, wissen ziemlich genau Bescheid und beziehen auch dies in die Gesamtbetrachtung mit ein.


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10.04.2022 um 14:41
Zitat von NemonNemon schrieb:Nichts ist näher an der Realität als die Untersuchungen durch die Expeditionen vor Ort.
Ja und nein. Ich war siebenmal im winterlichen Graubünden und es gab keine Voraussetzungen für Schneebrettabgänge, ergo passieren sie dort nicht?


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10.04.2022 um 14:45
@RedRu
So hat es keinen Sinn. Auf so was sollte ich eigentlich gar nicht antworten. Worauf willst du überhaupt hinaus? Wenn du ein Schnee-Ereignis an den Zeltplatz zaubern willst, sag es am besten gleich. Dann können wir abkürzen.


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