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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

10.04.2022 um 14:55
Zitat von NemonNemon schrieb:So hat es keinen Sinn. Auf so was sollte ich eigentlich gar nicht antworten. Worauf willst du überhaupt hinaus? Wenn du ein Schnee-Ereignis an den Zeltplatz zaubern willst, sag es am besten gleich. Dann können wir abkürzen.
Zaubern wäre schön, aber selbst die Forscher sagen, dass ihre Theorie nur eine mögliche Erklärung ist. So sehe ich es auch. Meine Einwände bezogen sich lediglich auf Passagen, die fachlich nicht korrekt sind. Und bei so starken Worten wie Fake sollte doch ein gewisses Basiswissen vorhanden sein.

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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

10.04.2022 um 19:01
Zitat von RedRuRedRu schrieb:Und bei so starken Worten wie Fake sollte doch ein gewisses Basiswissen vorhanden sein
Hier sind meine zwei Aussagen, in denen „fake“ vorkommt.
Zitat von NemonNemon schrieb am 01.04.2022:Ich hatte meine Zweifel, die so weit gingen, das könnte gefaked sein.
Zitat von NemonNemon schrieb am 01.04.2022:Nun zum anderen Foto: Dieser Hang hat eine Neigung von 45°, also 100%. Einen solchen Hang-Abschnitt gibt es am Kholat Syakl weit und breit nicht, und der Artikel weist nicht einmal nach, wo sich die fotografierte Stelle mit der Lawine denn befinden soll. Da sind wir hart an der Grenze von Fake News.
So viel dazu (ich habe da nach dem ersten Überfliegen schon geschrieben. Mit etwas mehr Bedenkzeit hätte ich hier und da andere Worte gewählt, aber im Kern ändert es alles nichts daran, dass die Unzulänglichkeiten aus dem Artikel herrühren.)
Zitat von RedRuRedRu schrieb:Meine Einwände bezogen sich lediglich auf Passagen, die fachlich nicht korrekt sind.
Meine Fake-Ausagen resultierten daraus, dass der Artikel nicht sauber belegt. Du hättest für fachliche Kritik im Artikel mehr Ansätze finden können als in meinen Anmerkungen.
Keiner hat bis jetzt meine Einwände entkräftet.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.05.2022 um 01:38
Ich möchte zum Thema Gruppendynamik mal etwas loswerden, muss aber dazu etwas ausholen.
Als ich jünger war, verabredeten einige Freunde und ich uns um nachts in einen nahegelegenen Wald zu einem Weiher zu gehen, an dem es angeblich spukt.
Als wir ungefähr 20 Minuten dort verweilten, rief einer laut "Oh nein.." und rannte los..einer nach dem anderen rannte ohne nachzudenken einfach hinterher. Später sagte er, er habe ein mulmiges Gefühl bekommen und etwas gehört was ihm Angst machte. Sonst aber hörte niemand etwas.

Ich weiß, dass es nicht 1 zu 1 übertragbar ist, wollte aber damit nur sagen, es reicht in manchen Situationen, dass nur eine 1 Person Schreck verbreitet und der Rest geht mit...
Könnte es denn dort auch so gewesen sein? Zumindest in der Richtung?

Verzeiht mir bitte nochmal meine Ausschweifung zur Erklärung...


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.05.2022 um 09:59
@MYTHOS27
Also besonders ausschweifend warst du jetzt nicht, also kein Grund für eine Entschuldigung ;)
Jedenfalls ist ein solcher Vorgang durchaus denkbar. Es gibt da mehrere Möglichkeiten, wie man das Geschehen herleiten könnte. In Extremsituationen wurden auch immer wieder mal irrationale oder ungewöhnliche Phänomene und Handlungsweisen beobachtet und beschrieben. Es ist wohl auch eine fatale Verkettung von Ereignissen denkbar, die nur von einer Person ausgegangen sein könnte. Es müssen sich aber alle in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben. Der nach einigen Minuten, aber zu spät, wieder abklang. Was auch immer man annimmt, muss am Ende in das vorgefundene Szenario passen. Wobei es leider zum Zelt sowie den dortigen Gegenständen unklare und widersprüchliche Augenzeugenberichte gibt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.05.2022 um 15:19
Zitat von MYTHOS27MYTHOS27 schrieb:Könnte es denn dort auch so gewesen sein? Zumindest in der Richtung?
Oh, durchaus. Irgend etwas hat ihnen richtig Angst eingejagt, denn denn ziemtlich sicher war ja gar keine echte Gefahr vorhanden. Was die Sache eigentlich noch tragischer macht.


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23.05.2022 um 21:13
Moin zusammen,

bin leider nur noch sehr sporadisch hier. Ist die aktuelle Analyse von WAB zu der neuerlichen Lawinentheorie von Puzrin-Gaume schon mal diskutiert worden (habe jedenfalls den Text hier noch nicht entdeckt)?

Hier der Link:
https://dyatlovpass.com/borzenkov?rbid=18461

Meines Erachtens wird die Lawinentheorie an den entscheidenden Stellen treffend hinterfragt und anschaulich widerlegt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.05.2022 um 21:22
Zitat von StecknadelkopfStecknadelkopf schrieb:Ist die aktuelle Analyse von WAB zu der neuerlichen Lawinentheorie von Puzrin-Gaume schon mal diskutiert worden (habe jedenfalls den Text hier noch nicht entdeckt)?
Nein, aber danke für den Hinweis :Y:
Ich hatte zuletzt in Zusammenarbeit mit Günter etwas dazu gesagt. Ob etwas davon bei Wladimir vorkommt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich kann ich es mir morgen erst in Ruhe ansehen.
Buyanov hat er ja eine sehr lange und ausführliche Ausarbeitung entgegengehalten. Und die Schweizer habe sich m. W. an ihm orientiert. Bin gespannt, was wab diesmal macht …


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24.05.2022 um 10:09
Ok ein Schneebrett oder eine Schneelawine sind nicht möglich. Debunked.
Nun können wir ohne dieses Thema jemals wieder diskutieren zu müssen, zum nächsten übergehen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

24.05.2022 um 11:22
Zitat von StecknadelkopfStecknadelkopf schrieb:Hier der Link:
https://dyatlovpass.com/borzenkov?rbid=18461
So, jetzt hab ich's gelesen.
Während ich zuvor moniert hatte, dass die Schweizer für die 3 km vom Zelt entfernte Geländeformation nicht belegen, dass es die Location des Borisov-Videos ist, nimmt wab das wohl so hin. Was aber am Ende keine Rolle spielt, weil a) der Puzrin-Artikel sowieso keiner ist, der wissenschaftlichen Standards genügt, und b) mit der 3 km vom Zeltplatz entfernten Location ganz offensichtlich ohnehin keine Aussage über den Zeltplatz zu machen ist.

Wladimir bezichtigt die Schweizer völlig zurecht der medienwirksamen Augenwischerei. Leider gibt es jetzt keine ganz kompakte Zusammenfassung für alle, die das nicht alles lesen können oder wollen.
Man kann daher nur noch mal sagen: Eine Lawine (oder vergleichbares Schnee-Ereignis) am Zeltplatz der Dyatlov-Gruppe kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden. (Und es gibt weitere Detail-Ausführungen dazu in anderen Artikeln, die hier nicht mal mehr herangezogen werden müssen).

Was ich noch interessant fand: Einiges, was mir bezüglich Prof. Popovnin unklar war, wird jetzt beschrieben. Unter anderem:
Prof. V. Popovnin took part in the the expedition of the Prosecutor's Office of the Russian Federation in March 2019 and they measured a yet different location but with the same error margin.(…)

Here the authors are wrong. The respected by me Viktor Vladimirovich Popovnin, conducted only a part of those experiments at the place under study, which he himself recommended to me 4 years before. He studied: the structure of the snow, the distribution of different layers and their boundaries, the depth of the snow, the approximate steepness of the slope (at one point!) And the presence of wind. I did not find a documentation that it was measured with some kind of device.(…)

Unfortunately, Popovnin conducted his research on location only once and only for 1…3 hours.
Dass diese staatsanwaltliche Expedition den Zeltplatz deutlich verfehlt hat, kommt ja noch hinzu.

Quelle: https://dyatlovpass.com/borzenkov?rbid=18461

Auch die realitätsfernen Aussagen der Meteorologin zu Wind und Schnee sind jetzt noch mal deutlich entkräftet.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.06.2022 um 23:08
Nach ausführlichem Querlesen durch den Fred halte ich die Verschüttungs- oder Einschneiungstheorie für am Schlüssigsten.

Sie bietet Erklärungen für einige der Verletzungen. Darüber hinaus ist die Situation sowohl ein zwingender, rationaler Grund, das Zelt von innen zu zerschneiden, als auch das Zelt zu evakuieren.

Das Zelt zu zerschneiden wäre meines Erachtens auch im Fall einer Einschneiung mit CO2-Vergiftung durch Abschluss der Luftzirkulation gerechtfertigt. In diesem Fall hätten diejenigen, die die Situation bemerkt hätten, eventuell zunächst Schlitze oben angebracht, wie sie das bei CO-Ansammlung durch den Ofen wohl schon praktiziert wurde.
In jedem Fall hätte man nach Beseitigung der Gefahrenlage jedoch einen Unterstand vor Ort erstellen können. Meiner Einschätzung nach hätte das von neunen dann mindestens einer unternommen - nach den Berichten scheint mit Sauerstoffzufuhr die Panik schnell zu enden. Auch hätte man sich anzuehen können.

Eine Konstrllation, die die Zerstörung des Zeltes und eine Evakuierung talwärts rechtfertigen würde, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Der Vollständigkeit halber möchte ich sie jedoch erwähnen, da sie bei einem Schneesturm vorkommen kann.

Wenn am Aufenthaltsort seltsame Phänomene auftreten wie plötzlich zu Berge stehende Haare, Brummgeräusche, Kribbeln auf der Haut oder gar Elmsfeuer, ist dem Bergwanderer seit jeher dringendst angeraten, den Aufenthaltsort unverzüglich zu verlassen, da binnen Sekunden ein Blitz einschlagen kann (sic!). So unverzüglich also, dass nicht neun Personen durch einen Zelteingang krabbeln können, den einer von ihnen noch mit klammen Fingern aufknöpft. An ankleiden ist auch nicht zu denken.
Angeraten ist ebenfalls, sich zügig talwärts zu begeben und hierbei eher kleine Schritte zu machen - wegen der Schrittspannung. Eine Schneehöhle oder mindestens eine isolierende Schicht wären zumindest nicht nachteilig. Zur Verkleinerung der Kontaktfläche wird sogar geraten, sich auf ein Seil zu stellen, wenn man eines hat.
Bei Metallgegenständen wäre man eventuell geneigt, sich sehr genau zu überlegen, ob sie benötigt werden.

Wenn es aufklart, kann man es wagen, zum Zelt zurück zu gehen.

Das Zelt so zu präparieren, dass man gute Chancen hat, es wiederzufinden, wäre eine Aufgabe für einen Menschen mit Nerven wie Drahtseile. Ein Weltkriegsveteran weiß vielleicht, wie es ist, wenn jederzeit etwas einschlagen kann - aber auch, dass man sich dann besser zügig entfernt.

Ein Feuer unter einer hohen Zeder würde man ebenso eher nicht entzünden - es sei denn, es wäre aufgeklart. Ein „Ausguck“ könnte dann den Weg zum Zelt weisen. Verzweifeln, wenn seine Ansagen nicht mehr beantwortet werden, und dennoch ausharren.

Ein weiterer Schwachpunkt ist die Notwendigkeit weiterer Unglücksfälle, um die Verletzungen zu erklären.

Wie gesagt, mehrfach sehr unwahrscheinlich und nur der Vollständigkeit halber erwähnt, da meines Erachtens plausibler als die Anwesenheit Dritter (gar aus anderen Welten). Meines Erachtens ähnlich wahrscheinlich wie Verwirrung oder völlig grundlose Panik - zumal auch die Fehlinterpretation von ähnlichen Phänomenen als Anzeichen extrem hoher statischer Elektrizität oder ein (!) Blitzeinschlag in unmittelbarer Nähe (wenige 100 m) diese Handlungsweisen auch bei -30 Grad rechtfertigen. Spring' ich links vom Dach - oder spring' ich rechts vom Dach...


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.06.2022 um 00:07
Zitat von Loewe78Loewe78 schrieb:Nach ausführlichem Querlesen durch den Fred halte ich die Verschüttungs- oder Einschneiungstheorie für am Schlüssigsten.
Nach Ockham ist sie auch das, und alles deuted darauf hin.
Klar kann man auch Ufos, yetis, irgendwelche militaerischen oder Geheimdienstaktionen als Erklaerung in den Raum stellen, aber schluessig sind die alle nicht.

Verschuettetes Zelt und das Problem ist geloest, sozusagen.
Einzig ist die Verschuettung an sich zu erklaeren, und die ist zunaechst einmal nicht ausgeschlossen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.06.2022 um 09:29
Zitat von Loewe78Loewe78 schrieb:Nach ausführlichem Querlesen durch den Fred halte ich die Verschüttungs- oder Einschneiungstheorie für am Schlüssigsten.
Das Problem ist nur, dafür der Schnee fehlt.
Zitat von Loewe78Loewe78 schrieb:Sie bietet Erklärungen für einige der Verletzungen.
Nicht wirklich.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Nach Ockham ist sie auch das, und alles deuted darauf hin.
Ockham verlangt es, Zusatzannahmen auszusortieren und nicht, Zustände herbeizudenken.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Verschuettetes Zelt und das Problem ist geloest, sozusagen.
Es war aber nicht verschüttet.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.06.2022 um 10:03
@THX1138
Zitat von NemonNemon schrieb:THX1138 schrieb:
Verschuettetes Zelt und das Problem ist geloest, sozusagen.

Es war aber nicht verschüttet.
Also zugeschüttet kann man das tatsächlich nicht nennen.
t11QPie Daytloffz group 24 palatka

Warum stehen eigentlich noch die Ski ,die Skistöcke under der Frontteil des Zelteingangs ?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.06.2022 um 10:24
Zitat von Loewe78Loewe78 schrieb:Wenn am Aufenthaltsort seltsame Phänomene auftreten wie plötzlich zu Berge stehende Haare, Brummgeräusche, Kribbeln auf der Haut oder gar Elmsfeuer, ist dem Bergwanderer seit jeher dringendst angeraten, den Aufenthaltsort unverzüglich zu verlassen, da binnen Sekunden ein Blitz einschlagen kann (sic!). So unverzüglich also, dass nicht neun Personen durch einen Zelteingang krabbeln können, den einer von ihnen noch mit klammen Fingern aufknöpft. An ankleiden ist auch nicht zu denken.
Angeraten ist ebenfalls, sich zügig talwärts zu begeben und hierbei eher kleine Schritte zu machen - wegen der Schrittspannung. Eine Schneehöhle oder mindestens eine isolierende Schicht wären zumindest nicht nachteilig. Zur Verkleinerung der Kontaktfläche wird sogar geraten, sich auf ein Seil zu stellen, wenn man eines hat.
Bei Metallgegenständen wäre man eventuell geneigt, sich sehr genau zu überlegen, ob sie benötigt werden.

Wenn es aufklart, kann man es wagen, zum Zelt zurück zu gehen.
Das klingt zuerst mal gut und plausibel. Es gab hier ja auch schon qualifizierte Aussagen dazu.
Zitat von GueniGueni schrieb am 09.08.2019:Elektrostatische Effekte werden durch "Influenz", also elektrische Felder weitergegeben. Das kann bedeuten, dass ein Zelt sich durch Ionen von außen elektrostatisch auflädt (siehe mein Bericht S.83) und durch Felder auf andere Gegenstände überträgt. Ob dazwischen Luft oder ein Vakuum existiert, ist völlig egal. Wer mir nicht glaubt, reibe einen Luftballon an Wolle und halte ihn nahe der Kopfhaare (frisch gewaschen:-)).
Die Aufladung des Baumwollzeltes wurde durch die sehr tiefe Außentemperatur und der äußerst geringen Luftfeuchte extrem begünstigt.
...
Zitat von GueniGueni schrieb am 06.08.2019:Nach gründlicher Recherche im Internet und in der Physik, zeigte sich, dass "Elektrostatische Aufladung" im Zelt mit großer Sicherheit stattgefunden hat. Alle Formen des Moleküls H2O waren draußen vorhanden, tiefste Temperaturen, extreme Windgeschwindigkeiten - alles wie in einem normalem Gewitter- und ein Baumwollzelt. Durch Influenz an der Zeltwand entsteht Ladungstrennung im Zelt.

Jeder Mensch hätte bei brüllendem Orkan, in tiefster Dunkelheit, und elektrostatischer Entladung den Schluss gezogen, dass unmittelbar ein Blitzeinschlag am höchsten Punkt der Gegend (Zelt) stattfindet.
Ein Blitz bedeutete praktisch zu 100 % den Tod für fast Alle. Das unmittelbare Verlassen des Zeltes war in den Augen der Gruppe die richtige Entscheidung, denn draußen im Tal sah man eine größere Überlebenschance.
... warum sich niemand von den Leuten, die sich auskennen, auf Angst vor Blitz als Auslöser festgelegt hat, weiß ich im Moment nicht. Vielleicht liegt die Auflösung in den Tiefen dieses Threads. Mir fällt auch nicht ein, wo mal ein Bergführer und Bergwanderer (inkl. wab) mal darüber gesprochen hätte. Vielleicht liegt es daran, dass die schon fast alles erlebt haben, was man da erleben kann, und sie nun mal nie einen Blitz am Zelt erlebt haben?


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15.06.2022 um 12:30
@Nemon
Danke für den Hinweis auf den Beitrag. Den Umgang mit der Suche muss ich noch üben... ich dachte, ich hätte alle Beiträge zum Thema „Blitz“ im Forum gesucht.

Diese Theorie liefert Erklärungen für das Zerschneiden des Zeltes und für das Zurücklassen nahezu aller Ausrüstung (außer dem, was am Mann war) und für zügigen, aber „kleinschrittigen“ Rückzug, möglichst in mehrere Gruppen aufgeteilt, idealerweise im Abstand >3m zwischen den Personen. Für vieles andere, die Verletzungen eingeschlossen, liefert sie keine Erklärung.

Wenn Elmsfeuer auftrat, könnte es erklären, warum ein Eispickel und eine Filmdose sowie eine Metall-Taschenlampe in Zeltnähe liegen - Metallobjekte leuchten dann.

Hier ein Bericht aus dem ausgehenden vorletzten Jahrhundert:
Als ich in die Nähe eines etwa zwei Meter hohen Felsblockes kam, der isoliert ungefähr zehn Meter südlich der Hütte steht ( die „ Fahnenburg " ), flammte plötzlich ein intensiver rötlicher Flächenblitz auf; es schien mir, als sei ich rings von Feuer umgeben, das meinem Gesicht entströmte. Erschrocken kehrte ich mich um, der Hütte zu, da sah ich zu meinem Erstaunen deren Dachfirst und Kamin in bläulichem Lichte erstrahlen. Ich rief meine Gefährten und wir bewunderten das ungewohnte Schauspiel, trotz dem Schnee, der in großen Flocken bei schwachem Nordwind um uns her wirbelte. Die Temperatur war auf — 0,5 ° C. gesunken. Die Wolken hingen tief herab, so daß die umliegenden Höhen bedeckt waren; es herrschte ziemlich tiefe Finsternis. Um so schöner strahlte das Elmsfeuer auf der Hütte. Der ganze First war mit bläulichweißen Lichtbüscheln besetzt, die sich an den beiden Giebelecken zu weißlichen, stark leuchtenden Strahlenbündeln vereinigten und an den Giebelkanten abwärts schwächer wurden. Das Hüttendach besteht aus Holzschindeln, die mit eisernen Nägeln befestigt sind. Es trägt keinen Blitzableiter. Auf dem Kaminrohr aus Eisenblech, das den Dachfirst etwas überragt, befand sich eine Krone ( Corona de nuessa Senhora) von einzelnen Lichtbüscheln, deren Länge wir übereinstimmend auf etwa 20 cm. schätzten. Das Phänomen war von einem schwachen Zischen begleitet, etwa so stark, wie man beim gewöhnlichen Sprechen den Buchstaben s ausspricht. Von Zeit zu Zeit flammte ein rötlicher Blitz auf, ohne sichtbare Blitzbahn, fast unmittelbar gefolgt von schwachem, rollendem Donner. Dann erlosch momentan das Elmsfeuer und das Zischen, aber nur um wenige Sekunden später wieder aufzulodern, zuerst schwach, dann bis zur vorherigen Stärke.

Wenn wir die Hände erhoben, strahlten auch aus den Fingerspitzen blaue Lichtbüschel, genau den positiven Büschelentladungen einer Influenzmaschine gleichend. Nach vorheriger Benetzung der Finger zeigten sich bei den meisten von uns diese Büschel auf allen fünf Fingern, zeitweilig mehrere Centimeter lang. Auch an meiner Wollmütze traten kleine Lichtpunkte auf, ebenso an den Haaren und namentlich an den Spitzen des wohlgepflegten Schnurrbartes eines meiner Gefährten. Am stärksten trat aber das Elmsfeuer auf an der Eisenspitze eines Gletscherpickels, den ich in die Höhe hielt. Auffallend war, daß an den Felsblöcken am Boden, selbst an der oben genannten, zwei Meter hohen „ Fahnenburg ", keinerlei Leuchten wahrnehmbar war.

Lange Zeit vergnügten wir uns mit dem Betrachten und Hervorrufen dieses Schauspiels, das keinerlei beängstigendes Gefühl erweckte, offenbar, weil die zeitweise auftretenden Donnerschläge nur schwach waren. Auch meine Frau, die sich in unserer Gesellschaft befand, ängstigte sich gar nicht.

Da die Erscheinungen unverändert anhielten, zogen wir uns schließlich in die warme Hütte zurück, das Geschehene lebhaft besprechend.
Weiter unten:
Wenn ich erwähnt habe, daß diese schöne Elmsfeuererscheinung keinen beängstigenden Eindruck auf uns machte, so muß ich doch beifügen, daß dem nicht immer so ist. In dem eben geschilderten Falle war offenbar die negativ elektrisch geladene Wolke, die das Ausströmen positiver Influenzelektricität aus dem Erdboden, respektive der Hütte veranlaßte, sehr tief schwebend. Durch den Ausgleich der Elektricitäten an den umliegenden Bergkämmen und durch den reichlichen Schneefall konnte keine allzuhohe Spannung zu stände kommen; daher die schwachen Blitzschläge.

Anders ist es, wenn eine stark geladene Gewitterwolke sich einem Berggrat oder Gipfel nähert. Dann wird auch den Blitzschlägen vorangehend ein Ausströmen von Influenzelektricität stattfinden, kenntlich an dem mehrfach erwähnten zischenden Geräusch, oder im Dunkel an den Elmsfeuererscheinungen.
https://www.sac-cas.ch/de/die-alpen/elmsfeuer-und-blitzgefahr-im-gebirge-8354/


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15.06.2022 um 12:49
@Loewe78
Mir wurde Recherche-Material zum Thema bereitgestellt. Ich komme nur aktuell nicht dazu, das zu sichten und aufzubereiten. Das Wesentliche hat Gueni aber wohl schon gepostet.
Zitat von Loewe78Loewe78 schrieb:Wenn Elmsfeuer auftrat, könnte es erklären, warum ein Eispickel und eine Filmdose sowie eine Metall-Taschenlampe in Zeltnähe liegen - Metallobjekte leuchten dann.
Ich will aber gleich schon ein bisschen bremsen. Man muss sicher noch zwischen Wetterlagen mit potenziellem Gewitter und daraus hervorgehenden Phänomenen unterscheiden und andererseits lokalen Gegebenheiten wie die mit der elektrostatischen Aufladung des Zeltes.

Das waren zudem Techniker, die sich nicht vordergründig von irgendwelchen Phänomenen aus der Fassung bringen lassen würden. Man muss halt immer schon eine stark beeinträchtigte Psyche und körperliche Angeschlagenheit zugrundelegen. Angst vor Blitz ist aber nach wie vor ein verlockendes Modell.


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15.06.2022 um 13:42
@Nemon:
Das waren zudem Techniker, die sich nicht vordergründig von irgendwelchen Phänomenen aus der Fassung bringen lassen würden.
Sie waren auch erfahrene Tourengeher und werden sich mit Risiken ihrer Unternehmen auseinandergesetzt haben. Schilderungen über ernstzunehmende Hinweise werden ihnen bekannt gewesen sein, ebenso sinnvolle Gegenmaßnahmen auf dem Stand der Zeit.
Aus der Fassung geraten wäre es dann nicht, wenn das Zelt bei genanntem Phänomen so schnell wie möglich talwärts evakuiert wird, im Gegenteil.

Interessant wäre die Ansicht erfahrener Alpinisten, ob sie bei Elmsfeuer mit schwachen Blitzen und leisem Donner so gelassen bleiben würden wie der Herr Professor aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Eventuell ist das nicht der Fall.

In meiner Jugendzeit las ich überkommene Hinweise hierzu aus den 50ern und 60ern, die rieten, Metall möglichst abzulegen, da der Blitz gerne in Metall einschlage. Das ist obsolet, der Blitz schlägt in jedes hoch stehende Objekt, so die derzeitige Ansicht. Welchen Stand Djatlow und seine Gruppe hatten, weiß ich nicht.


Allerdings kann sich Metall stark erhitzen und sogar schmelzen, wenn der Blitz einschlägt - unnötiges Metall sollte man bei Blitzgefahr also auch nach heutigem Stand ablegen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.06.2022 um 14:00
Zitat von Loewe78Loewe78 schrieb:Aus der Fassung geraten wäre es dann nicht, wenn das Zelt bei genanntem Phänomen so schnell wie möglich talwärts evakuiert wird, im Gegenteil.
Dass das Verlassen des Zeltes, zuvor schon das Aufschlitzen der Wand, ein sicheres Todesurteil war bei dem Wetter und der Kälte ist dann das Dilemma gewesen. Man muss aber davon ausgehen, dass zumindest ein maßgeblicher Teil der Gruppe zeitweise nicht bei klarem Verstand war und abwägen konnte.


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15.06.2022 um 15:29
@Nemon
Da wären Tourengeher / Alpinisten aus dieser Zeit zu fragen, welches Übel sie bei (wahrgenommenen) Anzeichen eines Blitzschlags gewählt hätten und was genau damalige Empfehlungen waren. Links vom Dach oder rechts vom Dach...

Wie dem auch sei, es gibt Gründe, dieses Szenario für unwahrscheinlich zu halten, unter anderem wegen folgendem: Im Gegensatz zur Verschüttung wäre es hier möglich, was eben greifbar ist mitzunehmen. Kleidung, einen Rucksack, die Ersatzplane, mehr als ein Messer... alles hätte die Chancen bei unversehrtem Entkommen aus dem Zelt zumindest einige durch die Nacht zu bringen und später Rettung zu organisieren, beträchtlich erhöht.

Gründe genug - wie bei jeder Theorie. Meines Dafürhaltens gibt es jedoch bei der Verschüttungstheorie weniger Gründe, sie für unwahrscheinlich zu halten.

Meine neueste Erkenntnis bezüglich dieser Theorie war, dass es nicht so wichtig ist, ob eine Gefahr einer echten Lawine bestand, oder ob die noch Aktionsfähigen nur dachten, es bestünde diese Gefahr. Ob sie sich realisiert oder nicht, spielt keine Rolle.
Bei Lawinengefahr ist es in jedem Fall besser, den Ort des Geschehens zu verlassen - nicht unbedingt talwärts, aber Not kennt kein Gebot, nur umsetzbar oder nicht.

Ein Blitzschlag muss aber auch nur angenommen werden - das wäre ein Grund für sofortige Evakuierung talwärts. Ob sich die Gefahr dann realisiert, ist irrelevant. Neben talwärts in eine Senke gehen wäre auch in die Hocke gehen sinnvoll. In den 50ern wäre eventuell noch flach hinlegen empfohlen worden, wie vom oben genannten Professor Ende des 19. Jahrhunderts auch - dann hätte man auch im Zelt liegen bleiben können.


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15.06.2022 um 16:52
Zitat von NemonNemon schrieb:Das Problem ist nur, dafür der Schnee fehlt.
Die Frage ist:

Wann fehlt dafür der Schnee?
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Warum stehen eigentlich noch die Ski ,die Skistöcke under der Frontteil des Zelteingangs ?
Weil das Spannseil zeischen den Skiern riss, nachdemm der mittlere Zeltpfosten an der Einkerbung für den Ofen brach und das Seil plötzlich ein paar hundert Kilo Schnee tragen musste, was es nicht konnte. Soweit die Verschüttungstheorie. Der Frontteil soll eilig wieder aufgerichtet worden sein, um später einen Anhatspunkt zu haben, wo sich das Zelt befindet.
Zitat von NemonNemon schrieb: Nicht wirklich.
Doch, wirklich. Wenn ein paar hundert Kilo aus eineinhalb Metern auf Brustkorb oder Kopf stürzen, treffen die mit etwa 5 km/h auf. Da sind schwere Verletzungen zu erwarten. Untypisch dürften sie teilweise auch aussehen, weil die Zeltplane die Energie auf den Körper überträgt. Das sieht der Pathologe muaßlich selten.


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