Neue Erkenntnisse im Fall der Göhrde-Morde

LuckyLuciano schrieb:wird er dieses Fahrzeug schon aus dem Grund nicht bewegt haben, weil eine Mercedes S-Klasse in im Jahre 1989 eine vielleicht noch höhere Auffälligkeit genoss, als das vielleicht heute noch der Fall ist.

Aber das ganz sicher nicht...

Eine Mercedes-S-Klasse der damaligen Baureihe 126 gehörte damals in den 80ern weitaus mehr zum allgemeinen Strassenbild als heutzutage die aktuell kürzlich abgelöste S-Klasse-Baureihe 221.

Wurde hier denn schon einmal darüber spekuliert, der Täter könnte auch ein Polizist gewesen sein?

@Mc_Manus

In Großstädten gebe ich Dir recht. In Ortschaften wie Bad Bevensen eher weniger.

Hinzu kommt: Hast Du das Auto der Frau Warmbier mal gesehen?

Ich nehme Rechnungen aus dem Restaurant NIE mit. Kann bei Anderen natürlich anders sein.

Wenn er die Rechnung gesehen hat, dann wusste er, dass Frau W. alleine dort essen war. Es seiden sie hatte einen sehr großen Hunger und aß zwei Portionen.

So kann jeder Leser selber entscheiden, ob er einen Spoiler anklickt, oder nicht:

SpoilerWenn jemand hier zu brutale Sachen, die zu den Morden leider dazu gehören, posten möchte, kann er dies ja in einen Spoiler packen. Dadrüber kann man ja schreiben: Nicht geeignet für Familienangehörige und zart Beseitete! Oder so ähnlich.

Wie man einen Spoiler macht und z.B. auch wie man zitiert seht ihr hier:

Allmystery-Wiki: Formatierung des Beitrags - BB-Codes

@Lady_Amalthea

Man muss ja nicht immer, wenn man sich zweit in einem Restaurant verabredet, zwingend zusammen essen. Wenn er eine Rechnung fand, dazu sehr wahrscheinlich eine Uhrzeit und zwei Personen dazu ... warum denn nicht?

@LuckyLuciano

Wieso ist eine S-Klasse für dich automatisch noch auffälliger, als der angeblich auch so auffällige Toyota?

@ede-vom-walde
Ich interessiere mich nicht besonders für Automarken. Ich würde aber schon sagen, dass das "Design" eines Mercedes im allgemeinen etwas gelungener und optisch ansprechender ist als bei Toyota oder Honda.
Daher wird es mehr (besonders männliche) Hingucker geben als beim Toyota Tercel.
Es wäre noch viel auffälliger gewesen hätte der Täter Warmbiers Mercedes zum Rumfahren genutzt.
Außerdem war die Familie von W. mit Wohnsitz Uelzen quasi "am Ort". Der Täter hat auch eine kleine schwarze Tasche mit Ingrid Warmbiers Papieren an sich genommen.
Da ist doch klar, das er damit rechnen musste, das Angehörige aus Uelzen hier schnell nach W. beziehungsweise ihrem Mercedes suchen würden.

Die sind in 15 Minuten in Bad Bevensen, anders als Frau K. aus Hannover mit drei Kindern.

@Lady_Amalthea
Ich probier das jetzt mal, bitte nicht als Angehöriger lesen, ist nur eine Theorie, die nicht schön ist.

SpoilerIch habe mir die letzten Tage mal Gedanken dazu gemacht, unter welchen Voraussetzungen den Täter etwas dazu angetrieben haben könnte, so zu handeln, wie er es tat.
Gerne dürft ihr meine Gedanken dazu diskutieren, verwerfen, aufgreifen, wie auch immer, vielleicht bringt uns das ja weiter.


Der Täter sah das Ehepaar bzw. zu einem späteren Zeitpunkt das Liebespaar ZUFÄLLIG auf dem Parkplatz, sie erinnerten ihn an seine Eltern (oder vielleicht Vater + Stiefmutter oder Mutter + Stiefvater, wo möglicherweise etwas vorfiel, das sein Handeln verursachte), vielleicht aber auch an seine Verflossene, die nun mit einem anderen Mann glücklich war. Er folgte Ihnen unauffällig über die Pirschwege tiefer in den Wald hinein, wo es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit einsam war.
Er beobachtete sie, Hass stieg in ihm auf, vielleicht, weil sie glücklich waren und er so frustriert, gedemütigt. Er musste etwas unternehmen, er konnte es nicht mit ansehen. Er wusste, wenn er jetzt nichts macht, wird er es hinterher bereuen, nichts dagegen getan zu haben. Er ging also zu ihnen hin, bedrohte sie, es gab ihm ein Hochgefühl, dieses offensichtliche Glück von geradeeben in Angst und Verzweiflung zu sehen. Er fühlte die Macht, die er plötzlich besaß. Vermutlich versuchte der Mann dann, die Frau zu beschützen, auf ihn einzureden, Fragen zu stellen. Bevor die Situation - für ihn - eskalieren konnte, brachte er den Mann um. Es erfüllte ihn mit einem Hochgefühl, die Frau nun derart gebrochen zu sehen, angsterfüllt. Das gab ihm einen Kick, er spielte mit ihren Gefühlen und wußte doch von Anfang an, sie würde verlieren. Aber es war interessant für ihn, was sie alles tun würde, nur um zu entkommen. Oder wie sie reagieren würde. Kurze Zeit später konnte er es vielleicht nicht mehr hören, dieses Gejammer, war sie doch selbst schuld. Er brachte sie auch um, um endlich Ruhe zu haben. Er zog sie aus, nicht, weil er erregt war, nein, er wollte er die Blöße geben, der Finder sollte sie nackt sehen. Aber nicht sofort. Sollten sie sich doch alle Gedanken machen, wieso sie und er heute nicht heim kamen. Er zog die Leichen weg, deckte sie zu, vielleicht hatte er ja etwas vergessen, deswegen sollten sie nicht gleich gefunden werden. Er nahm die Schlüssel an sich, wo das Auto stand, wußte er ja. Er ging zum Auto und fuhr es nach Winsen, um die Suche von der Göhrde erstmal abzulenken.

Er hatte getan, was er tun musste. Er ging weiter in den Wald, genoss es, endlich diesen Schlußstrich gezogen zu haben. Bis dann im Juli erneut ein Pärchen in den Wald kam. Nun kam alles wieder in ihm hoch. Das konnte doch nicht wahr sein. Es ging von vorne los, sein Frust, dieses glückliche Paar zu sehen, wo es ihm selber doch gar nicht gut ging. Er verfolgte sie wieder, ähnlicher Ablauf wie oben. Das Fahrzeug verbrachte er nach Bad Bevensen, auch dies neuerdings ein Zeichen der Macht, eine Trophäe. Er fährt das Auto des Opfers vom Tatort weg, nutzt es jedoch diesmal täglich, weil er ein Hochgefühl entwickelt, jedes Mal, wenn er den Zündschlüssel rumdreht. Angst, erwischt zu werden, hat er keine, die blendet er aus, ihm geht es um das Gefühl, der Sieger zu sein. Das sind seine Lorbeeren.

Dann hat er vielleicht die Frau seines Lebens kennengelernt, war selber glücklich, hatte endlich das, was er immer wollte. Oder seine Mutter, die er für irgendetwas verantwortlich machte, starb und das Kapitel war für ihn damit begraben. Oder ihm ist selbst etwas zugestoßen.
Anders kann ich es mir nicht vorstellen, er hätte sonst nicht damit aufgehört.

Zur Frage, wie er in die Göhrde gelangte: Das ist m.M.n. eher belanglos. Ob er nun mit der Bimmelbahn, dem Fahrrad oder zu Fuß dorthin gelangte, spielt m.E. keine übergeordnete Rolle. Für mich ist klar, daß er ortskundig / ortsansässig war und der Weg in die Göhrde kein Problem darstellte.

@lattemacchiato: So ähnlich stelle ich mir das auch vor. Er hatte ein m.E. ein Problem mit älteren Frauen. Seine Mutter war m.E. eine herrschsüchtige Person, die ihn autoritär erzogen, ihm gebenüber als Kind sicher nicht mit Bestrafungen (Schlägen oder dergleichen) gegeizt hat.

Vielleicht war seine Mutter auch frühzeitig und unverheiratet schwanger. Der Täter wurde dann möglicherweise auch von sehr strengen Großeltern hier zeitweise auf einem Hof erzogen.

Noch eine Frage: das Fahrzeug der Frau W. Stand doch noch immer da, wo sie es selbst abgestellt Hatte, in der Nähe des faehrhauses, oder?

@lattemacchiato

Das ist richtig.

@Strandschwalbe
Es muss ja nicht zwangsläufig seine Mutter gewesen sein...

@lattemacchiato: Ja, das Fahrzeug hatte Frau W. ca. 200m vom Hotel Fährhaus seitlich auf einem Waldweg am Medinger Forst geparkt.
So wie sie es geparkt hatte, wurde es unversehrt gefunden.

@LuckyLuciano
Also kann man davon ausgehen, dass er nicht ahnte, wo sie ihr Fahrzeug stehen hatte, sonst hätte er dieses bestimmt auch genutzt oder zumindest umgeparkt

@lattemacchiato: nein die Mutter, muss es nicht zwangsläufig gewesen sein. Andere Bezugspersonen kämen auch in Frage, eine gescheiterte Beziehung zu einer älteren Freundin oder dergleichen.

Wenn er selbst um die 40 war, denke ich eher an eine gescheiterte Beziehung mit dem Umstand, dass die ex gleich wieder glücklich wurde, ganz im Gegensatz zu ihm. Deswegen musste auch der Begleiter sterben, denn der war auch schuld.

Ich möchte auch zu bedenken geben, daß Männer um die 40 in vielen Fällen jünger geschätzt werden. Vielleicht war er schon knapp 50, hat sich aber gut gehalten. Dann muss es nicht eine ältere Frau sein, die ihm böses angetan hat. Nur jung war sie definitiv nicht.

Es wäre denkbar, dass er anderen Männern deren "Erfolg" bei Frauen neidete und diese dafür auch hasste.
Ich glaube aber, es ging ihm vordringlich um die Frauen.

@lattemacchiato

Das Fahrzeug stand dort "ziemlich" versteckt. Ich gehe auch eher davon aus, dass er nicht wusste, wo es sich befindet.

@LuckyLuciano
Egal, ob versteckt oder nicht, ich glaube er ahnte nichtmal, daß ein weiteres Fahrzeug in der Nähe ist.
Er ging vermutlich davon aus, daß er sie zu Hause abgeholt hatte.
Ich bin überzeugt, daß er die Lebensumstände der Opfer auch nicht kannte, geschweige denn, daß sie ihn interessiert hätten. Ihm reichte, was er sah, um auszuticken.