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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

13.588 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Prozess, Trial, Pistorius ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 16:00
@KlaraFall
Das Problem bei Ozzy ist eben, dass er nicht eine wahre Geschichte erzählt, sondern an einer Version bastelt, daraus ergeben sich dann solche Logiklöcher.

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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 16:02
Zitat von KlaraFallKlaraFall schrieb:auch nicht weiter verwunderlich, dass dieses vom Tatort verschwand genauso wie das 5. Handy, Uhren oder die Handtasche von Reeva. Natürlich wird wieder der Polizei die Schuld in die Schuhe geschoben. Lächerlich!
Wenn es Nel wirklich nur um die Formulierung von OP ging, dann hat die Verteidigung mit der ominösen verschwinde-Aktion sich noch mehr lächerlich gemacht. An Peinlichkeit ist das dann nicht mehr zu überbieten :)


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 16:03
@Mauberzaus
Zitat von MauberzausMauberzaus schrieb:Weil OP die Fans eben nicht eingesteckt hat, die Kabellänge daher absolut keine Rolle spielte, diskutiert er mit Nel über MÖGLICHKEITEN er sagt, sie SCHEINEN ihm lange genug. Hm, wenn er sie doch eingesteckt haben will, muss er das doch zu 100 Prozent wissen! ;-))
Der Oberhammer ist ja noch, dass der andere Fan am Balkon gernicht eingesteckt werden konnte, weil kein Platz an der Verlängerung mehr war. Aber wir wissen ja jetzt alle dass us Ossi iwie magische Pistolen hat die von selber losgehen und die Fans laufen da halt auch ohne Strom. ;)


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 16:08
Auch das ist kurios:

http://forums.digitalspy.co.uk/showpost.php?p=73845094&postcount=3583

Wenn wir auch wahrscheinlich nicht die ganze Wahrheit erfahren werden, ganz sicher gibt es in Nel`s Plädoyer noch viele Antworten.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 16:13
@KlaraFall
Mit den Schuhen muss ich aber da sagen, es giebt Haushalte, da muss man im Flur die Schuhe auszihen. Das seh ich noch als normal alles an. Nur mit der Jeans is schon merkwürdig.
habe ich glaubich vor Wochen auch mal erwähnt. Ob Reeva so ne Schl... war die alles rumliegen lässt. Was ich ehr nich glaube.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 16:14
Meine Tasta spinnt mal wieder. :(


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 16:22
Bin auch mal gespannt ob die Jeans im Garten im Plädo vorkommt. Komisch, dass sie während dem Prozess nich erwähnt wurde.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 16:45
@Baruchan


Immerhin wurde sie als Fotobeweis eingereicht und das sicherlich nicht ohne Gründe. Die Jeans im Garten könnte(!) ein Indiz dafür sein, dass sie während eines heftigen Streits aus dem Fenster geschmissen worden ist...
Ich glaube aber nicht unbedingt, dass es in Nels Plädoyer vorkommen wird, da die Anklage ja nicht in der Zwickmühle ist ein Motiv zu beweisen. Sie hat das, worauf es ankommt, die Intention, bereits bewiesen, mehr geht nicht.
Von Nel ist absolute Klarheit zu erwarten, er wird sich mMn nicht auf Nebenschauplätze begeben... schon allein um auch den letzten Zweiflern Transparenz zu verschaffen und eine Verurteilung zu erreichen. ;-)


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 21:33
Nel´s Plädo wird entlarven, falls eine vorgerechtliche Einmischung von der Höhe vorliegen sollte...


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 21:33
Zitat von KlaraFallKlaraFall schrieb: Die Jeans im Garten könnte(!) ein Indiz dafür sein, dass sie während eines heftigen Streits aus dem Fenster geschmissen worden ist...
Darauf weist viel hin - und die anderen "Verwüstungen" sprechen die gleiche Sprache.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 21:55
@fortylicks
Zitat von fortylicksfortylicks schrieb:Darauf weist viel hin - und die anderen "Verwüstungen" sprechen die gleiche Sprache.
Es muss einen Streit gegeben haben, warum sollte er sie sonst erschossen haben??
Verwechselt hat er sie definitiv nicht.
Zu schade, dass Reeva unnötig sterben musste, bevor Oscars "anger problems" jetzt mehr und mehr durch solche Berichte ans Licht der Öffentlichkeit kommen. Nach seiner Verurteilung werden sich mEn noch mehr trauen den Mund aufzumachen, weil sie sich dann durch das Urteil auch bestärkt sehen. Viele Stimmen behaupten ja, dass ihm der Ruhm zu Kopf gestiegen ist und er sich erst mit diesem vollkommen verändert hat.
Einigen schienen seine "anger problems" dennoch lange bekannt zu sein ( er selbst hat diese ja auch offiziell zugegeben: http://www.mirror.co.uk/news/world-news/oscar-pistorius-admitted-anger-issues-1743483 ).
In einer ihrer sms schrieb Reeva ihm selbst:
"I cant be attacked by outsiders for dating you and be attacked by you - the one person I deserve protection from" (Reeva Steenkamp, 8 February)
Sicherlich haben diese Menschen es mit ihr nur gut gemeint, weil sie Oscar besser kannten. Aber weil sie verliebt war, hat sie die Gefahr, die von diesem Mann ausging genauso unterschätzt, wie es heute seine treudoofen Anhänger immer noch tun. Man muss kein Psychologe sein um hier die Struktur einer destruktiven Beziehung zu erkennen.
Ich kann mir nie und nimmer vorstellen, dass sich die Richterin für ein Culpable Homicide entscheidet. Culpable Homicide schliesst Intention aus und diese wurde vor Gericht bewiesen. Oscar hatte mehrfach beschrieben, dass er beabsichtigte, die Person hinter der Toilettentür zu töten und wusste, was das Ergebnis sein wird, wenn er mit einer solchen Munition 4x (!) auf einen Menschen schiesst. Culpable Homicide kann aber grundsätzlich nicht die Ergebnisse der eigenen Handlungen voraussehen.
Genau darum ist er ja auch wegen vorsätzlichem Mord angeklagt. Vollkommen zu Recht, denn da waren auch noch die von den Nachbarn gehörten Schreie. Dass er ausgerechnet nach dem 4. Schuss aufhörte zu schiessen, wie sie aufhörte zu schreien, soll auch wieder ein Zufall sein??

Nein, zuviele Zufälle in dieser Nacht machen seine Geschichte nur noch unwahrscheinlicher!
I genuinely think we're going to be surprised with Masipa's decision. For the opposite reason. It will be far harsher than I think anyone expects. Her integrity, history and meticulous detail to OP getting a fair trial (to avoid any later whining) is setting up some massive justice to be handed out IMO. And I think part of that will be to dispel this idea that the rich and famous will escape justice. Saying that though, who knows what the appeal process will bring.

http://www.websleuths.com/forums/showthread.php?250280-Trial-Discussion-Thread-48&p=10778362#post10778362
weiter zu Masipa:
"No one is above the law." - Judge Thokozile Masipa

http://www.ctvnews.ca/world/the-woman-who-will-decide-oscar-pistorius-fate-1.1764771#ixzz30qidVrJa
Verräterisch auch diese sms von OP:
"Angel please don't say a thing to anyone…Darren told everyone it was his fault. I can't afford for that to come out" (Oscar Pistorius, 11 January 2013 following alleged shooting incident)
Für nichts übernimmt dieser Feigling eine Verantwortung. Wenn er es schon nicht bei dem Schuss im Tashas tut, den ich selbst sogar als unbeabsichtigt einstufe, dann wird er es erst recht aus oben gefetteten, selbigen Gründen nicht bei einem Mord tun. So etwas entgeht auch der Richterin nicht.

Dass seine Familie ihn liebt und ihm helfen will, ist noch zu verstehen, nur wird von ihnen nicht verstanden, dass sie ihm keinen Gefallen damit tun, dass er für nichts geradestehen muss.
Das ist falsch verstandene Liebe.
Seine Strafe wird er bekommen, ab wann diese umgesetzt wird, ist noch wegen der Berufung dahingestellt.
Möglicherweise wäre er mit viel weniger davongekommen, wenn er von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte.
Bleibt noch der kritische Punkt, dass die Verteidigung die schriftlich eingereichten Head Arguments zu sehen bekommt, BEVOR Nel diese am 7. August in seinem Plädoyer vorträgt und diesen Vorteil dazu nutzen könnte um weiter "evidence zu tailorn" oder auch zu "leaken".
The original and 2 copies of such heads of argument will be filed with the registrar and copies shall be delivered to the other parties.
The heads of argument shall contain references to the record as well as the authorities relied upon.

http://www.justice.gov.za/lcc/pracdir/practice-04.html
Oldwadge und Roux ist immer noch alles zuzutrauen.
Aber auch darauf wird Nel bestimmt gut vorbereitet sein, kennt er diese "procedures" doch und hat sich unnachgiebig gezeigt, was einen Deal anbelangt.
Nel ist nicht bestechlich und nicht anders schätze ich die Richterin ein.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

22.07.2014 um 21:59
Zitat von MauberzausMauberzaus schrieb:Die Frage, ob das Kabel lang genug war, die Fans einzustecken oder nicht, beschäftigte uns mitunter ja auch....
Ich finde nicht, dass OP hier in eine besonders tiefe Falle geraten wäre. Das wäre ein guter Signal beim Verhör während der Voruntersuchungen gewesen, aber für Plädo gibts da nicht viel - OP hat ja nur die Kurzsichtigkeit von Nel zu erweitern versucht - wieso ist das nicht lang genug, siehst du nicht, das reicht ja. Dass er die Fans angeschlossen hatte, war für ihn ja eine Selbstverständlichkeit! Etwa so würde Roux das parieren können. Also, ich glaube nicht, dass diese Tatsache in Plea Verwendung finden wird. Aber für das weitere Verwirrungbringen von OP diente diese Mise en Scène gut:-)


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

23.07.2014 um 14:13
@all
Danke, dass ihr auch in der Prozesspause so viel interessantes Material zusammenstellt.
Zitat von KlaraFallKlaraFall schrieb:Ich kann mir nie und nimmer vorstellen, dass sich die Richterin für ein Culpable Homicide entscheidet. Culpable Homicide schliesst Intention aus und diese wurde vor Gericht bewiesen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es nur zu einer Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung (culpable homicide) oder sogar zu einem Freispruch kommt.
Das, was die Verteidigung insgesamt im Rahmen ihrer Beweisführung vorgebracht hat, kann nach meinem Dafürhalten nicht mal ansatzweise einen Entschuldigungsgrund für die schreckliche Tat begründen.
Es wurde im Gegenteil vielmehr deutlich, dass OP jedes Mittel Recht ist, um sich möglichst glimpflich aus der Affäre zu ziehen. Mit dem erbärmlichen Versuch, dem Gericht eine Angststörung unterzuschieben (wobei sich OP auch nicht zu schade war, seine tote Mutter und ihre angeblichen Alkoholprobleme zu benutzen), hat er sich sicher keinen Gefallen getan.
Feststeht nun, dass er zum Tatzeitpunkt voll schuldfähig war. Es lag keine Geisteskrankheit oder sonstige psychische Störung vor, die sein Verhalten entschuldigen könnte. Er konnte seine Handlungen selbst steuern und muss daher auch selbst die Verantwortung für diese übernehmen.

Daran kann mMn auch das „Gutachten“ des Prof. Derman nichts ändern. Wie einige „Experten“ vor ihm hatte dieser nach dem Kreuzverhör durch Nel jede Glaubwürdigkeit verloren.
Letztlich beschrieb er mit der Fight- und Flight-Response ja ohnehin nur einen ganz normalen biologischen Vorgang, eine körperliche Stressreaktion auf Bedrohungssituationen, die für alle Menschen und Tiere typisch ist: Während der Fight-or-Flight-Reaktion veranlasst das Gehirn die schlagartige Freisetzung von Adrenalin, das Herzschlag, Muskeltonus und Atmungsfrequenz erhöht. Diese bereitgestellte Kraftreserve liefert dann die Energie für überlebenssicherndes Verhalten, das der Stresssituation angemessen ist: Kampf oder Flucht. Es wurde aber durch den Vortrag Dermans sehr deutlich, dass die Fight- und Flight-Response die Fähigkeit, zu denken, nicht vollständig ausschließt, sondern bestenfalls einschränkt – wobei Derman diesen Effekt nicht mal generell und schon gar nicht in Bezug auf OP quantifizieren konnte. Die These, dass die Fight- und Flight-Reaktion bei einigen behinderten Personen ausgeprägter ist, lässt keine zuverlässigen Rückschlüsse darüber zu, ob dies auch bei OP zum Tatzeitpunkt der Fall war. Die Einlassungen OPs haben vielmehr sehr deutlich gemacht, dass dieser während des gesamten Tatgeschehens sehr bedacht vorgegangen ist und sehr überlegt gehandelt hat – damit war er offenkundig durch eine etwaige Fight-Reaktion nicht erheblich in seiner Steuerungsfähigkeit eingeschränkt.

Für das Gericht kann aber letztlich nur die Frage entscheidend sein, ob OP zum Tatzeitpunkt in der Lage war, sein Verhalten selbst zu steuern. Derman sagt selbst, dass diese Fähigkeit durch den Fight- und Flight-Response nicht ausgeschlossen wird – die Denkfähigkeit wird nicht gestoppt. Nur dann, wenn die Steuerungsfähigkeit vollständig ausgeschlossen ist, käme aber ein Entschuldigungsgrund für die Tat in Betracht. Eine ledigliche Einschränkung der Handlungsfähigkeit kann sich allenfalls bei der Festlegung des konkreten Strafmaßes auswirken, ändert aber nichts daran, dass eine Tötungsabsicht gegeben ist.

Wenn überhaupt kann sich mMn aus den Ausführungen des Prof. Derman nur eine solche Einschränkung (kein Ausschluss) der Steuerungsfähigkeit ergeben – aber selbst das bezweifle ich nach dem fast schon dilettantischen Auftritt des Sportmediziners.
Von einem Experten kann man erwarten, dass er in Bezug auf einen konkret betrachteten Fall wissenschaftliche Erklärungen abgibt. Derman war aber nicht mal ansatzweise in der Lage, den ganzen Tatablauf einmal schrittweise wissenschaftlich zu analysieren.

Schon seine Herangehensweise erscheint mir sehr befremdlich. Es ist völlig unüblich, sich zu den wesentlichen Punkten, auf denen letztlich ein wissenschaftliches Gutachten aufgebaut wird, keine Notizen zu machen. Dies wäre evtl. dann noch verzeihlich, wenn man ein sehr gutes Gedächtnis hat. Allerdings hat Derman diesbezüglich ja eindrucksvoll bewiesen, dass dies bei ihm nicht der Fall ist.

Im Grunde war er im Rahmen der wissenschaftlichen Analyse nur bereit, nochmal OPs Version nachzuerzählen (und das aufgrund seiner Erinnerungslücken auch mehr schlecht als recht). Dies ist der Kategorie „Wenn es so gewesen sein soll, dann ist es wohl möglich“ (sinngemäße Aussage des Orthopäden zu OPs Mobilität auf Stümpfen) zuzuordnen und bietet damit null Komma null Erkenntnisgewinn und hat schon überhaupt nichts mit einer wissenschaftlichen Aussage zu tun. Man benötigt keinen Experten, der nochmal Auszüge der Aussage des Angeklagten wiederholt.

Die gestellten Fragen zur wissenschaftlichen Analyse des Ablaufs wollte Derman erst gar nicht verstehen und gab dann nur ausweichende Antworten. Auf das erste Startle (das geöffnete Fenster, wobei ich mich immer noch frage, wie man das „Öffnen“ am Geräusch erkennen kann) soll OP ja mit einer Freeze-Reaktion reagiert haben. Nie wirklich geklärt wurde dann allerdings die Frage, ob die Handlungen nach dem Freeze bis zum zweiten Startle (Zuschlagen der Klotür) auch noch mit dem ersten Startle zu erklären sind oder ob hier eine „normale“ bewusst gesteuerte Handlung vorlag: zum Bett rennen, bedenken, dass die Waffe ausnahmsweise auf der anderen Seite liegt, Waffe suchen, aus dem Holster nehmen, entsichern, Reeva mit softer Stimme auffordern, sich auf den Boden zu legen und die Polizei zu rufen, bis zur Passage rennen, dann abstoppen, weil ihm ja in der Passage jemand auflauern könnte, Waffe vor sich ausrichten – aber nie ganz ausgestreckt, damit sie ihm keiner aus der Hand greifen kann, in der Passage anfangen zu schreien – zuerst zu Reeva, damit die Einbrecher wissen, dass jemand wach ist und die Polizei gerufen wird – dann zu den Einbrechern, währenddessen vorsichtig an die Wand gelehnt den Gang entlang schleichen. Diese wäre dann ja definitiv keine Freeze-Reaktion mehr.

Die Frage, ob es auf ein Startle zwei Reaktionen (erst freeze, dann fight) geben kann, wurde nie zuverlässig geklärt.
Auf das zweite Startle gab es dann überraschender Weise gar keine Reaktion (weder freeze noch flight noch fight). Ohne Überprüfung des Records wollte sich der „Experte“ dazu überhaupt nicht äußern. Auffallend ist schon mal, dass –obwohl durch die Stressreaktion alle Sinne besonders geschärft sind – OP das Abschließen der Toilettentür (das sich mit seiner Version nur schlecht vereinbaren ließe) nicht gehört haben will (gleiches muss für die Toilettenspülung gelten). OP hat das zweite Startle gekonnt ignoriert und sein Programm weiter durchgezogen: vor der Ecke hingekniet, vorsichtig um die Ecke gespäht, aufgehört zu schreien, um die Position nicht zu verraten, langsam in die Passage Richtung Bad eingebogen, an der nächste Ecke das gleiche Spiel. Nachdem er festgestellt hat, dass im Bad niemand ist, blickt er zwischen Fenster und Tür hin und her, richtet die Pistole auf die Tür. Auf einen Warnschuss verzichtet er, damit er sich nicht selbst gefährdet. Auch seine Bewaffnung erwähnt er nicht, um keine Eskalation zu provozieren (:(). Er fängt dann wieder an zu schreien.

Dann kommt das 3. Startle (magazin rack – über mehr hat Derman mit OP angeblich nicht gesprochen). Auf dieses soll es nun erstmalig eine unmittelbare Fight-Response gegeben haben – wobei nicht geklärt wurde, warum es genau zu den 4 Schüssen kam. Mit einer unvermittelten Schreckreaktion ließe sich bestenfalls ein Schuss erklären; in völliger Panik hätte man dagegen erwartet, dass das gesamte Magazin verschossen wird. Dank der Ausführungen des Orthopäden ist ja nun zumindest bekannt, dass die Schussabgabe auf Stümpfen - noch dazu auf gefliestem Untergrund im relativ dunklen Raum - für OP eine besondere körperliche Herausforderung darstellte. Das Ausgleichen der Rückstöße und das erneute Positionieren der Waffe verlangten einige Konzentration, die mit einer unbewussten, nicht kontrollierbaren Handlung nicht zu vereinbaren ist.

Unabhängig davon hatte ich ja schon geschrieben, dass es das 3. Geräusch und damit das 3. Startle auch nach der Version OPs mMn nicht gegeben haben kann. Erwiesen ist jedenfalls, dass der von OP angegebene Standort des Zeitungsgestells nach dem Aufbrechen der Tür falsch und somit gelogen ist. Das bestätigen sogar seine eignen Experten. Das Gestell stand wie auf den Polizeifotos festgehalten direkt neben dem Klo an der Wand. Um das massive Gestell zu bewegen und somit durch ein Verschieben ein Geräusch zu verursachen, hätte sich Reeva in Richtung des racks hinunterbeugen müssen. Sie stand aber beim ersten Schuss von dem Gestell abgewandt – das Rack stand hinter ihr. Da dank des Fight-Impulses sofort das Feuer eröffnet wurde, gab es für sie keine Gelegenheit, ihre Position zu ändern.

Interessant fand ich auch die Ausführungen Dermans zu einem anderen Vorfall, bei dem OP ebenfalls mit ausgeprägtem Fight- und Flight-Response reagiert hat: Pistorius schlief während eines Films ein, dort wurde geschossen, er wacht auf und rannte panisch in einen anderen Raum . Damit ist belegt, dass es bei OP grundsätzlich sehr wohl auch eine Flight-Reaktion gibt – er ist also nicht zwanghaft aufgrund seiner Behinderung auf die Fight-Variante festgelegt.

Nach der Aussage Dermans blieben somit wichtige Fragen offen: Wieso gab es auf das erste Geräusch gleich zwei Reaktionen? Warum erfolgte auf das zweite Geräusch dafür keine Response? Die Schilderung OPs verdeutlicht, dass er sehr überlegt vorgegangen ist. Wie ist dies mit der erwarteten starken Verminderung der kognitiven Fähigkeiten zu vereinbaren? Könnte dies dafür sprechen, dass er gar nicht unter dem Einfluss eines Startles stand? Wie lange wirkt ein solcher nach?

Insgesamt kann ich aus den Ausführungen Dermans nur mitnehmen, dass Stressreaktionen zum normalen menschlichen Verhalten gehören. Sie sind also nicht per se geeignet, ein Verhalten zu entschuldigen, zumal eine krankhafte Störung oder Schädigung auf Seiten OPs ja ausgeschlossen wurde. OPs Schilderung zeigt selbst, dass seine kognitiven Fähigkeiten offenbar nicht besonders eingeschränkt waren. Er hat bewusst und überlegt gehandelt.
Würde man die Berufung auf die Fight- und Flight-Response als Entschuldigung akzeptieren, ergäbe sich daraus eine Universalerklärung und –entschuldigung für alle möglichen Gewaltverbrechen, die man dann als eine spontane Stressreaktion abtun könnte. Dies kann keinesfalls gewollt sein. Die Erkenntnisse zur Fight- or Flight-Reaktion können daher bestenfalls ein gewisses Verhalten erklären – können aber keine Entschuldigung sein. Zumal ja feststeht, dass OP durchaus zum Tatzeitpunkt in der Lage war, sein Verhalten zu steuern.

Auch der Versuch der Verteidigung, für Behinderte einen gesonderten Maßstab dafür, was als angemessene Reaktion auf eine Bedrohungssituation anzusehen ist, zu etablieren, kann und darf aus meiner Sicht keinen Erfolg haben (dies würde dann relevant, wenn die Richterin OPs Version akzeptiert und sie von einer Putativnotwehrsituation ausginge).
Um zu beurteilen, ob z.B. eine Notwehrhandlung angemessen war, ist es aus gutem Grund üblich, subjektive Aspekte außen vor zulassen und eine objektive Beurteilung vorzunehmen. Es wird ein Maßstab angelegt, den die Gesellschaft von allen voll schuldfähigen Personen (zu denen OP nun ja bewiesener Maßen gehört) erwarten kann. Das bedeutet für Notwehrhandlungen, dass sie nur dann angemessen sind, wenn sie zur Abwehr oder jedenfalls Erschwerung des Angriffs geeignet sind und das – hinreichend sichere – mildeste Mittel darstellen. Maßgebend ist dabei eine nachträgliche Betrachtung aus der Sicht eines besonnenen Dritten in der Position des Angegriffenen.

Der lebensgefährliche Einsatz einer Schusswaffe kann immer nur das letzte Mittel der Verteidigung sein. Wenn man der drohenden Gefahr (Bedrohung) entkommen kann, ohne das eigene Leben zu gefährden, muss man dies nach südafrikanischem Recht tun. Wenn man eine Person tötet, müssen so gravierende Umstände vorliegen, dass es eigentlich (praktisch) keinen anderen Weg gibt, um das eigene Leben zu schützen.

Fängt man nun an, diesen Maßstab für Behinderte aufzuweichen, müsste man dies auch für viele andere Personengruppen machen, die z.B. besonders verletzlich oder körperlich unterlegen sein können (Alte, Kranke, Frauen, Übergewichtige, besonders zarte, zierliche Personen …). Wenn man aber subjektive Kriterien zugunsten des Angeklagten einbezieht, muss dies umgekehrt auch für subjektive Faktoren zulasten des Angeklagten gelten. Hier wäre zum Beispiel zu berücksichtigen, dass OP hinsichtlich solcher Bedrohungssituationen trainiert war, er war waffenerfahren und als Leistungssportler insgesamt körperlich fit. Allein durch die Bewaffnung mit entsprechend wirkungsvoller Munition war seine Verletzlichkeit bereits mehr als kompensiert. Unter dem Strich dürfte OP daher von einer subjektiven Bewertung bei Einbeziehung aller relevanten Faktoren nicht profitieren. Ich kann mir auch beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass die Richterin zu dem Schluss kommt, dass es für Behinderte angemessen sein soll, bei einer vermeintlich bevorstehenden Bedrohung (und sei es nur ein Geräusch in der Nacht) vorsorglich (gerne auch durch geschlossene Türen) um sich zu schießen, ohne sich zuvor zu vergewissern, wer sich hinter der Tür befindet und ob die übrigen Hausbewohner in Sicherheit sind. Das kann gesellschaftlich absolut nicht gewollt sein.

Diese ganzen Fragen müsste man ohnehin nicht beantworten, wenn die Richterin (sollte sie OPs Version akzeptieren) in dem vernommenen Geräusch in der Nacht im eigenen Haus in einer gesicherten Wohnanlage keine lebensgefährliche Bedrohung erkennt. Ohne Bedrohung gibt es auch keine angemessene Notwehrreaktion. Hier hat Judge Greenland mMn sehr treffend festgestellt:
„A bump in the night is not a threat.”
Youtube: bump in the night is not a threat
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Auch die übrigen Zeugen der Verteidigung konnten mMn für OP keine relevante Entlastung bringen.
Wichtige Erkenntnisse der Anklage (wie insbesondere die Schussfolge) wurden vielmehr bekräftigt, womit automatisch nicht widerlegt werden konnte, dass Reeva vor und während der Schüsse geschrien hat. Diesbezüglich konnte man vielmehr z.B. von Gerichtsmediziner Botha erfahren, dass es sehr wahrscheinlich war, dass Reeva nach dem ersten Schuss schrie, wenn sie in der Toilette in Todesangst war (was ja letztlich nach beiden Versionen der Fall war: Sie hatte entweder panische Angst vor OP oder vor dem Einbrecher).
Auch wurde durch die Ausführungen der Anästhesistin letztlich noch mal deutlich, dass Reevas letzte Mahlzeit nicht bereits um 19 Uhr erfolgt sein kann – nach der Berechnungsformel dieser Expertin hätte Reeva zum Abendessen um 19 Uhr Spinat und Käse in einem Volumen von 4 Litern zu sich nehmen müssen, was dann auch der Ärztin etwas sehr viel vorkam.
Der Soundexperte musste letztlich auch bestätigen, dass es durchaus möglich ist, dass selbst Burger/Johnson Schreie aus OPs Haus hören konnten. Bezeichnend ist, dass er nicht auf die großartig angekündigte Stimmprobe von OP eingegangen ist. Damit fehlt ein Beleg, wonach sich OPs Stimme in Panik wie die einer Frau anhört. Auch fehlt eine Erklärung, wie er es schafft, gleichzeitig wie ein Mann und eine schreiende Frau zu klingen. Nach dem Videomaterial von OP, in dem er geschmackvoller Weise die Tat im Kreise seiner Familie nochmal nachspielt, ist relativ klar, warum man darauf verzichtet hat. Seine Schreie klingen gut erkennbar nicht wie die Schreie einer Frau.
Auch der Ballistiker der Verteidigung bestätigte letztlich die Schussfolge, die Mangena und Saymaan rekonstruiert hatten (der erste Treffer geht in die rechte Hüfte, erst der letzte ist der Kopftreffer). Zudem bestätigte dieser (in Übereinstimmung mit dem Blutspurexperten), dass Reeva beide Arme schützend nach oben vor den Körper gehoben hat. Wenn sie zu dieser Schutzreaktion fähig war, ist für mich auch kein Grund erkennbar, warum sie nicht auch hätte schreien können.

Letztlich haben auch die eigenen Experten (Wolmarans und Dixon) OP hinsichtlich des Standortes des magazin racks einer Lüge überführt. Das Gestell kann nicht so gestanden haben, wie von OP beschrieben – die Blutspuren widersprechen dem. Auch die Angabe, wie er Reeva nach dem Öffnen der Tür vorgefunden haben will, ist offenkundig unwahr. Die Beschreibung vor Gericht (die sich insoweit damit deckt, wie er es in dem Video selbst bzw. mit seiner Schwester als Leiche Reeva nachgestellt hat), kann nicht stimmen. Dazu die Bilder bei
http://juror13lw.wordpress.com/2014/07/11/screen-shots-of-sunday-night-program/

So weit rechts neben der Toilette kann Reeva nicht gesessen haben, denn dort stand ja das magazin rack (was OP bestreitet). Auch der Arm kann so nicht über der Toilette gelegen haben. Tatsächlich war der Deckel ja geöffnet. Es hätte somit aus der Schusswunde am rechten Oberarm direkt in die Schüssel bluten müssen. Das wurde aber so nicht festgestellt. Die Armwunde blutete rechts neben die Toilette. Die Kopfwunde blutete in die Toilette. Diese Erkenntnisse der staatlichen Experten wurde auch von Gerichtsmediziner Botha für die Verteidigung bestätigt.
Selbst bei diesem Punkt sagt OP also offenbar nicht die Wahrheit.

Wenn ich mir die Beweislage insgesamt ansehe, müsste es eigentlich eine ziemlich klare Angelegenheit (im Sinne einer Verurteilung wegen Mordes) sein. Was ich allerdings beunruhigend finde, ist OPs Verhalten in den letzten Prozesstagen (sein auffallend häufiges, unpassendes Grinsen) und in den Tagen danach. Ich hoffe, das diese „ausgelassene“ Stimmung kein Zeichen dafür ist, dass es tatsächlich einen Deal zugunsten OPs geben wird, von dem dieser bereits ausgeht (wobei ich weniger annehme, dass die Richterin oder Nel daran beteiligt sein könnten, als vielmehr dass eine ähnliche „Lösung“ wie im Fall Selebi angedacht wird).
Noch hoffe ich, dass diese unpassenden Verhaltensweisen nur Ausfluss OPs Selbstgerechtigkeit sind und er keinen Grund hat, darauf zu hoffen, dass er glimpflich davon kommt.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

23.07.2014 um 14:44
Zitat von BaroninVonPorzBaroninVonPorz schrieb:Noch hoffe ich, dass diese unpassenden Verhaltensweisen nur Ausfluss OPs Selbstgerechtigkeit sind und er keinen Grund hat, darauf zu hoffen, dass er glimpflich davon kommt.
Ja, das muss man mittlerweile wirklich so sehen - und das ist beängstigend.
Ansonsten danke ich Dir für Deine - wieder einmal- tollen Ausführungen!
Und das Video mit Judge Greenland - ich sehe und höre ihn immer wieder gern :D


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

23.07.2014 um 15:17
Zitat von fortylicksfortylicks schrieb:Ja, das muss man mittlerweile wirklich so sehen - und das ist beängstigend.
Ansonsten danke ich Dir für Deine - wieder einmal- tollen Ausführungen!
Kann dir nur zustimmen.

Schade ,dass Greenland nicht der Richter ist :D

festhalten können wir auch ,dass Vosters Gutachten durch die Nachuntersuchung hinfällug ist . Man merkt ,was erreicht werden sollte. Halbseidene Experten schneiderten die Dinge für Oscar zurecht, gegen Geld. Und das ist bei all diesen Experten der Fall gewesen. ask Dixon :)


Und wo die Bedrohung war ,wenn man ein Geräusch hört , frage ich mich schon die ganze Zeit. Deswegen wollten die ja auch auf GAD heraus

nice trial -> epic fail


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

23.07.2014 um 15:51
@fortylicks
@Luminarah

Das Video von Judge Greenland hatte @KlaraFall hier glaub ich schon mal eingestellt.
Die Ausführungen von ihm sind gut nachvollziehbar. Ich sehe mir auch immer gerne seine Analysen an. Auch in diesem Video äußert er sich u.a. noch einmal zu dem bump in the night.

Youtube: Finding = oscar was not mentally disordered
Finding = oscar was not mentally disordered
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Ihrer Rolle als Richterin entsprechend hat sich Masipa bisher sehr zurückgehalten, sodass es schwierig ist, einzuschätzen, wie sie den Fall beurteilt. Das durchsichtige Bemühen der Verteidigung, mit angeheuerten Experten (die größtenteils noch nicht mal Aussagen zu ihrem eigentlichen Fachgebiet, sondern bestenfalls zu Randgebieten machten) Oscars Geschichte irgendwie zurechtzuschneidern, dürfte aber auch ihr nicht entgangen sein. Ich bin davon überzeugt, dass sie dieses Schmierentheater bei ihrer Urteilsfindung berücksichtigen wird.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

23.07.2014 um 15:55
Hallo @ll....es gab viel zu lesen und ihr wart ja wieder alle fleißig :-))

ich habe einfach mal ein wenig quer gelesen und mir so ein paar Gedanken zu Fragen gemacht, die immer wieder auftauchen

da war mal die Geschichte mit dem Schlüssel, den er sich aus der Toilette geangelt haben will - habe ich zuerst für unmöglich gehalten, bis ich auf ein paar Fotos gekommen bin, die zeigen, dass die Türfüllung bis auf etwa 80cm rausgebrochen war - also durchaus denkbar....

aber so manche Frage wurde im Prozess garnicht oder nur sehr oberflächlich behandelt, z.B.:

OP zeigt, wie er Reeva linksseitig (Kopf links) getragen haben will - komisch nur, dass auf der Treppe Blutspritzer an der Wand und der darunter liegenden Couch sind - aber RECHTS!!!
- außerdem
"Blood spatter was found on the arm of the chair on the right side of the room.
And spatter was also found on the chair on the left side of the room."

http://juror13lw.wordpress.com/2014/03/14/oscar-pistorius-trial-days-9-and-10-crime-scene-photos/

- demnach sind die Blutspritzer ganz schön weit geflogen - und vor Allem: so wahllos durch die Gegend = passt also nicht!!!
+ Blutspuren auf dem Bat (Vorder- UND Rückseite), Tropfspuren ließen sich ja evt. noch erklären, aber BESCHLEUNIGTE Blutspuren???? plus WISCH-SPUREN ???
+ Blutspuren am GRIFF des Bat - warum am Griff: Weil OP so ordentlich ist in einer Paniksituation??? = ich würde das Teil einfach an die Seite schieben....
+ Blutspuren UNTER der Badezimmermatte, auf der die entsicherte (noch gespannte) Waffe gelegen hat??? - Er müsste die Waffe demnach erst abgelegt haben NACHDEM er Reeva aus der Toilette gezogen hat !!! (Reihenfolge-erst Blut, dann Badematte, dann Waffe...)

Apropos Waffe: Es wurde ein noch nicht abgefeuertes Geschoss auf der Badezimmermatte gefunden - demnach hat OP während oder nach dem Abfeuern NOCHMAL DURCHGELADEN !!! - sonst wird keine Patrone ausgeworden.....evt. die kleine Pause zwischen dem/den ersten und den dann folgenden Schüssen (Ladehemmung???) - soviel zur Panikattacke des Herrn P.

Die Blutspuren auf dem Duvet, bzw. am/auf dem Bett erklärt OP mit der Suche nach seinen Handys - merkwürdig ist hier nur, dass die Handys alle blutspurenfrei sind......
- außerdem will er ja noch irgendwann einmal die Vorhänge aufgezogen und die Balkontüren geöffnet haben (der Grund, warum pitchdark....) - aber auch hier keine Blutspuren....wahrscheinlich ist Ozzy so schnell "on" oder "onto" (weiß man ja bei ihm nicht so genau) the balcony "gerannt", dass das Blut bereits getrocknet war....es galt ja immerhin die "Liebe seines Lebens" zu retten - die übrigens noch gelebt haben soll:

Giz Explains: What Happens when You Get Shot in the Head
"Your brain stops functioning almost immediately. In just a fraction of a second, you're gone.

http://kotaku.com/5798102/giz-explains-what-happens-when-you-get-shot-in-the-head

Jaja---es gibt tatsächlich noch Leute, die der Meinung sind, nach solch einer verheernden Wirkung will das Gehin tatsächlich noch arbeiten.....

aber die sauberen Handys haben natürlich eine ganz logische Erklärung: Er hatte garkein Blut an den Händen, weil er es sich abgewaschen hat - mMn hat ihn das Blut von Reeva angeekelt.....als er am Tatort durch den damals ermittelnden Beamten Botha gefragt wurde, warum er saubere Hände hätte, war seine schlichte Antwort:" Ich habe sie mir gewaschen, weil alles voller Blut war (sinngemäß)"

Zu guter Letzt ist mit noch die Jeans unterhalb des Toilettenfensters eingefallen....wurde ja oft spekuliert.
- Zuerst war ich auch der Meinung, dass könnte ein Indiz für einen Streit sein, aber ein paar logische Überlegungen sprechen eher dagegen:
1. Wenn Reeva so sehr in Not war, warum ist sie nicht einfach so aus dem Haus, mit Shorts? - Ich glaube, dass sie nie damit gerechnet hat, dass der Typ so durchknallt - und als es ihr bewußt wurde, war es zu spät....
2. für einen Wurf aus dem Fenster ist die Hose etwas zu glatt (mMn) - sie hätte kopfüber mit dem schwereren Hosenbund unten landen müssen und das sähe -glaube ich- anders aus.

.....diese und ganz viele andere Fragen sind hier im Forum sicherlich ausführlicher bedacht worden, als bei der Gerichtsverhandlung....warum nur????

----Ganz einfach: Die Verteidigung hat NICHTS vorbringen können, was OP vom Vorwurf des Totschlages frei spricht, bzw. seine tatsächlich aufgrund des Sachverhaltes erwiesene Schuld irgendwie mindert.....

----Die Staatsanwaltschaft hat hinreichend die Absicht dargelegt und braucht die vielen, vielen kleinen Details nicht....

und dann natürlich die große ungewisse Frage: Was passiert nach einer Verurteilung?
- klar: Antrag auf Revision
- dann: höchstwahrscheinlich Ablehnung durch Masipa
- als Letztes: Beschwerde gegen diesen Entscheid beim höchsten Gericht

.....und das dauert..... :-(

--------------unterm Strich gibt´s aber ´nen satten Freiheitsentzug !!!


Auf die Vermutung dass Ozzy nicht all zu lange einsitzen wird, fallen mir eigentlich nur zwei Dinge ein:

entweder
- Strafantritt und dann plötzlich ist er krank - haftunfähig....irgendwas wird schon gehen in SA mit dem notwendigen Bakschisch......

oder
- Flucht.
Dafür sprechen wurde sein jetztiges Verhalten - ist mir eh Alles egal...bin in Kürze sowieso nicht mehr hier oder so eine ähnliche Denkweise....
...außerdem das Veräußern seiner Immobilie - evt. günstige Umstände des Geldtransfers ins Außland.....Geldmangel habe ich zu keinem Zeitpunkt bei OP angenommen: Immerhin hat er gut 2 Mio Dollar JEDES JAHR verdient.....


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

23.07.2014 um 16:07
@elweko
ja, alles sehr gute Fragen!!!
Ich habe mich auch schon oft gefragt, wie diese ganzen Blutspuren zustande kamen.....?
Und warum an gewissen Stellen -wie den Vorhängen- keine sind :(
Die Blutspritzer im Treppenaufgang und auf der Couch kamen mir nie wie solche
vor, die beim Heruntertragen der wohl toten Reeva entstanden sein sollen.
Und diese Blutanhaftungen am Bat fand ich gleich nach dem ersten Bild merkwürdig.
Ich bin sicher, wir werden NIE erfahren, was an dem Abend/der Nacht dort abging.
Aber eine Quintessenz muss einfach aus diesen ganzen Dingen erfolgen;
SO wie OP den Abend schildert, ist er nie und nimmer abgelaufen!

Sein Benehmen und sein arrogantes Grinsen lassen auch bei mir diesen Gedanken
aufkommen, dass er entweder mehr weiß oder aber Plan B schon in der Tasche hat
(Flucht etc. :()

Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen könnte! :(


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

23.07.2014 um 16:10
Zitat von fortylicksfortylicks schrieb:Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen könnte! :(
...ich glaube nicht, dass der Typ auch nur ´ne Pommes wert wäre, die ich mir dann wieder durch den Kopf gehen lassen würde... ;-)


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

23.07.2014 um 16:15
Zitat von elwekoelweko schrieb: Wenn Reeva so sehr in Not war, warum ist sie nicht einfach so aus dem Haus, mit Shorts?
Ich denke, das konnte sie nicht mehr, nachdem man ins Schlafzimmer übergewechselt
war?! Denn die Tür zum Treppenhaus war ja mit dem Bat abgesichert - angeblich, weil
wieder mal irgendwas kaputt war am Schloss in dieser Bruchbude -
Die Jeans auf dem Boden mit den verräterischen Blutspuren auf der Bettdecke und in
gerader Linie auf der Jeans, lassen vermuten, dass sie sich anziehen wollte, na klar,
um zu gehen. Gerade diese Aktion dürfte evtl. zur Eskalation geführt haben, denn
da wusste OP, dass es endgültig war.....und wer weiß, was Reeva angedroht hatte
zu erzählen, was vorgefallen war??
Und natürlich war ihr nicht im Mindesten klar, dass er sie erschießen würde....

Für mich hat diese ganze sich aufschaukelnde Eskalation unten begonnen, wer weiß,
ob es bei verbalen Ausfällen geblieben ist?


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