Leilan schrieb am 02.08.2025:Die Antwort bleibt aber noch aus, woher die unentrinnbaren Mechanismen denn kommen. Wer oder was erfindet oder hat die Struktur erfunden, wonach die Materie sich ordnet? Woher kommen diese Ordnungskräfte?
Fragen nach dem Ursprung von Ordnung und Gesetzmäßigkeit - also die eigentlich uralten Fragen, woher
Kosmos (griechisch κόσμος kósmos ‚Ordnung‘, ‚Weltordnung‘) und Logos stammen - lassen sich derzeit
nicht abschließend beantworten. Heißt nicht, dass sie sich
gar nicht beantworten lassen, sondern nur, dass die Antworten letztendlich nicht zufriedenstellend sind, weil sie bspw. - je nach Antwort - diverse weitere Fragen aufwerfen.
Leilan schrieb am 01.08.2025:Gehen wir einmal von den Mineralien aus. Was tun sie, was können sie aus sich selbst heraus, was liegt an Fähigkeiten und Kraft in ihnen? Sie bilden Kristalle! Nur, wie kann ihre Materie wissen, Kristalle zu bilden und immerzu dieselben bei gleichartigen Mineralien?
emanon schrieb am 01.08.2025:Was hast du denn zu Kristallgittern, Kristallisation etc. schon gelesen?
Wenn dich das Thema ernsthaft interessiert, ist da doch bestimmt schon was angefallen.
Leilan schrieb am 02.08.2025:Wenn mich das Thema ernsthaft interessiert, dann kümmere ich mich nicht um unnötige Details wie Kristallgitter, sondern um das Prinzip der Sache, nämlich warum Mineralien Kristalle bilden. Sie tun es, wie ähnlich ein Mensch unter Hypnose steht, nur sind sie ja kein Mensch mit Bewusstsein.
Wenn man sich für ein Thema ernsthaft interessiert, dann sollte man auch bereit sein, sich damit ernsthaft auseinanderzusetzen. In diesem Fall wird ja auch nicht einmal ein Studium oder die Lektüre ausgiebiger Fachliteratur verlangt. Das diskutierte Phänomen lässt sich schon in wenigen Zeilen erläutern:
Mineralien bilden Kristalle, weil ihre Atome, Ionen oder Moleküle aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften bestrebt sind, sich in einer stabilen, geordneten Struktur zu arrangieren. Dieser Prozess wird als Kristallisation bezeichnet. In einer Lösung oder Schmelze bewegen sich die Teilchen frei, aber sobald die Bedingungen stimmen (z. B. Temperatur und Druck), beginnen sie, sich in einem regelmäßigen, wiederholenden Muster zu organisieren. Das Ergebnis ist ein Kristall, der energetisch stabil ist. Die spezifische Form des Kristalls hängt von den chemischen Bindungen und der Art der Wechselwirkungen zwischen den Teilchen ab, die für die Kristallstruktur verantwortlich sind.Insofern sehe ich hier das Problem nicht. Bzw. ist das einzige Problem, welches ich sehe, die Naivität hinter solcher Fragestellungen (sinngemäß zitiert):
Was liegt an Fähigkeiten und Kraft in Mineralien?
Wie kann ihre Materie wissen, dies oder jenes zu tun?Das ist ungefähr so abstrus, als würde man fragen, welche Fähigkeiten und Kräfte in Steinen liegen. Und woher so ein Stein denn eigentlich wissen könne, dass er nach unten fallen muss...
Nix für ungut, aber auf einem derartigen Niveau scheint mir jegliche ernsthafte Diskussion ebenfalls von Vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn solchen philosophisch wie naturwissenschaftlich im Kern eigentlich hochinteressanten Fragestellungen nicht mit einer angemessenen Ernsthaftigkeit und Wertschätzung begegnet wird.