Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

shionoro schrieb:Mich wundert ja ehrlich gesagt eigentlich, wie schlecht Politiker immer noch darin sind, genau das zu sein.

Welche Partei hat denn ein Personal- und Nachwuchsmanagement das in der Nachkriegszeit angekommen ist? Bei der CDU-CSU geht das immer noch nach dynastischem Geklüngenl, Hinterzimmer-Altherrenrunden und Connections, bei der SPD gilt die Devise "Einmal JUSO, dann Sozi bis ins Grab", die Grünen im relevanten Alter kommen noch aus der Zeit als sie betont gegen sowas waren weil es "spießig" war und das System, auf das die SED-Linke ihre Leute abgerichtet hat gibt's nicht mehr (Bartsch z.B. war ja so ein 200%-er, mit Studium in Moskau und allen Beilagen). Über die AFD brauchen wir nicht reden, und die FDP hat das Problem dass die Leute die zum Programm passen und Kompetenzen haben stattdessen in der freien Wirtschaft unterwegs sind weil Politik sich nicht so richtig lohnt.

Außerdem spielen sich Wahlkämpfe in Deutschland, gemessen an den Summen die da mittlerweile fließen und an der Ernsthaftigkeit der Probleme vor denen wir stehen immer noch auf lächerlich niedrigem Niveau ab - das Höchste der Gefühle ist noch, dass man sich dazu herablässt mal ein Jahr vor der Wahl einen "Berater" zu engagieren, ansonsten schickt man wie anno dunnemals die eigene Partei"jugend" (also alles U50) mit dem berühmten Sonnenschirm und einem Packen Kugelschreiber in die Fußgängerzone, frisst dreimal am Tag auf irgendwelchen Kaufhausvorplätzen demonstrativ die Bratwurscht (Modell "volksnah", mit Senf ODER Ketchup) und sitzt ansonsten in den gleichen muffigen ARDundZDF-Sendungen den Cordsamt von den Couchbezügen in denen auch schon Helmut Kohl so manchen leisen Furz verdrückt hat. Die träge Gletschermasse "öffentliche Meinung" wälzt sich halt so vor sich hin, bis irgendwo mal wieder eine demoskopische Endmoräne ("Umfragehammer" "Schock-Resultate") abgeht und die noch-nicht-ausgestorbenen Politfossilien kurzfristig aufschreckt.

Selbst einfachste Wahlkampfgrundlagen wie die Verwendung eines "Redhat"-Teams oder dergleichen kommt den Leuten nicht auf den Schirm, ganz zu schweigen von solch undenkbaren Taten wie "professionelles Personal einsetzen" "zeitgemäße Dialogformate anbieten" oder allgemein "aus den 60er Jahren rauskommen". Was für Oppa gut genug war, wird auch, im Sinne der Nachhaltigkeit, die nächsten 50 Jahre nicht so schlecht sein.

Dieser mentale Mehltau macht auch vor Leuten nicht halt, denen man zumindest qua Beruf unterstellen müsste, es besser zu können - die "Hatte mal ne Chance"-selbsternannte-Internetpartei "Piratenpartei" hat z.B. vor einiger Zeit ihre neuen Werbemittel ganz stolz präsentiert: Sonnenschirm. Und Kugelschreiber. Für die Fußgängerzone.

Man man man... wo kommt nur diese Politikverdrossenheit her.

@bgeoweh

Also daher kommt die POlitikverdrossenheit glaube ich nicht. In den USA ist der WAhlkampf durchprofessionalisiert bis zum geht nicht mehr und die Politikverdrossenheit ist höher.

Nein, ich finde es gut, wenn es die Jusos sind, die Wahlkampf machen und nicht irgendwelche angeheuerten Firmen und Berater. Ich find das gut, wenn es Parteimitglieder sind, die Wahlplakate kleben und keine angeheuerten Firmen und wenn nicht alles durchprofessionalisiert ist.

Ich würde da lieber wieder einen Schritt zurückgehen, dass eben auch die Kandidaten sich wieder wie normale Menschen verhalten und reden können und nicht wie Roboter, nicht zwei Schritte nach vorn.

Ich will, dass eine PArtei eine Partei ist und keine Medienkampagne.

shionoro schrieb:Also daher kommt die POlitikverdrossenheit glaube ich nicht.

Nicht nur, schon klar. Das größte Problem ist, dass man bei dieser Wahl nicht das Gefühl hat, wirklich wählen zu können: egal ob man jetzt den Karnevalsprinzen Armin, den selektivdementen Olaf (ob er sich nach der Wahl wohl an seine Versprechen besser erinnern kann als an die Sachverhalte in der Wirecardaffäre) oder "zwei Katzen" Baerbock (Katzen haben ja dem Volksmund nach 9 Leben, Baerbock 18 Lebensläufe), alles irgendwie 50 Shades of weiter so.

shionoro schrieb:Nein, ich finde es gut, wenn es die Jusos sind, die Wahlkampf machen und nicht irgendwelche angeheuerten Firmen und Berater. Ich find das gut, wenn es Parteimitglieder sind, die Wahlplakate kleben und keine angeheuerten Firmen und wenn nicht alles durchprofessionalisiert ist.

Können sie wegen mir alles weiter so machen, mir geht es um die übergreifende Planung. Das ist ja alles nicht mehr feierlich.

shionoro schrieb:Ich würde da lieber wieder einen Schritt zurückgehen, dass eben auch die Kandidaten sich wieder wie normale Menschen verhalten und reden können und nicht wie Roboter, nicht zwei Schritte nach vorn.

Das hat sich seit dem Aufkommen von Social Media erledigt, seitdem hast du da 24/7 geifernde Horden von Spinnern aus den Jugendorganisationen zu befrieden. Stark, alles ganz stark.

shionoro schrieb:Ich will, dass eine PArtei eine Partei ist und keine Medienkampagne.

Die "Medienkampagne" ist mindestens so sehr Selbstbeweihräucherung und Selbstvergewisserung der Medien wie sie notwendig für die Parteien ist. Gerade der ÖRR simuliert da einmal mehr die eigene Wichtigkeit und Relevanz gerade auch für eine Zielgruppe die ihn sonst nicht mit dem Arsch anschaut. Dass dabei handwerklich schlecht gearbeitet wird ist zweitrangig hinter "Wir haben die Menschen zusammengeholt" und "Unsere Zuschauer diskutieren fleißig mit, auch im Internet". Das sind die Mantras, über die man dann später Staffel 82 der Rosenheim-Cops und den Fernsehgarten rechtfertigt.

@shionoro

Jesses, es ging mir auch nicht um irgendwelche realistischen Szenarien, sondern um Profil, Kanten und starke Ausprägung der vertretenden Partei.

Da würde wenigstens ein bisschen was rappeln im Karton.

@EinElch

Ich fänd es viel besser, wenn die wähler miteinander diskutieren. Lade jeweils 2 oder 3 Wähler der Parteien ein, die sich dann auch ein bisschen vorbereiten dürfen und die können dann miteinander diskutieren.
DAS wäre Volksnah und wir würden von diesem Knadidatenblödsinn wegkommen.

shionoro schrieb:DAS wäre Volksnah und wir würden von diesem Knadidatenblödsinn wegkommen.

Das Einzige was diesem Kandidatenunfug noch die Krone aufsetzen könnte wäre wenn sie einen Manfred Weber abziehen und einfach jemand ganz Anderes Bundeskanzler wird als einer der drei Kandidaten :D

Auch noch grauslich: nächstes Jahr ist ja auch noch Bundespräsidentenwahl, mal gespannt ob die Kandidaten da auch zum Topfschlagen bei Joko und Klaas müssen oder ob wenigstens das Amt noch Restwürde behalten darf.

@bgeoweh

Wenn ich das richtig verstanden habe, scheinen sich die größeren Parteien einig zu sein, den amtierenden Präsidenten zu behalten.
Insofern bleibt uns da eine Version von 'Takashi's Castle' für 6 Kandidaten erspart.

So wenig ich von Herrn Steinmeier halte, besonders weil er artig dem Terror Regime im Iran gratuliert,

hätte es erst mal den Vorteil, dass nicht noch ein weiterer Ex Präsident unterhalten werden muss nach den zwischenzeitlichen Kurzzeitpräsidenten und uns eben folgendes erspart bleibt:

Ursula Jelpke, Claudia Roth, Sigmar Gabriel, Horst Seehofer, Kubicki und Gauland kämpfen auf RTL II um die Rose fürs Weiterkommen.

Eine Präsidentin Claudia Roth würde mich sehr glücklich machen.

Natürlich wäre das ein unfairer Wahlkampfnachteil für die AfD. Es ist kaum abzuschätzen, wie viele AfDler an einem Herzinfarkt versterben müssten, wenn sie Claudia Roth als Präsidentin reden hören.

Heute macht die Bildzeitung mobil. Sie will unbedingt ihren Wunschkandidaten Merz als Wirtschaftsminister.
Ihr wisst schon: Black rock

Billionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen ist BlackRock der weltgrößte Vermögensverwalter.[5] BlackRocks Kunden sind Privatanleger und Institutionen wie Banken, Pensionskassen, Stiftungen, Versicherer, Staatsfonds und Zentralbanken

Quelle: wikipedia

m März 2016 wurde der deutsche Rechtsanwalt und CDU-Politiker Friedrich Merz zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Berater der BlackRock Asset Management Deutschland AG ernannt.[39] Anfang Februar 2020 kündigte Merz an, sein Aufsichtsratsmandat bei Blackrock zum Ende des ersten Quartals 2020 zu beenden und sich zeitlich mehr politisch zu betätigen.[40]

Quelle: wie vor

Black Rock Die Unheimliche Macht eines Finanzkonzerns Doku 720p

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Ja und was wird dann aus unserer Rente. die Renten der jungen Generation gehen dann gegen Null und wie ich im Internet sah: In den Philippinen ist eine Neunzigjährige, die keine Rente hat auf allen Vieren über die belebte Verkehrsstraße gekrochen.
Aber das kann die junge Generation ja im Sportunterricht lernen:
https://www.welt.de/vermischtes/video194121465/Kurioses-Hobby-Ja-diese-Maedchen-galoppieren-wie-Pferde.html

Und Annalena Baerbock mit ihrer Klimapolitik war auch in der Bildzeitung auf der Vorderseite wieder dran:

Und dann noch der Wahlkampf mit Kindern;

Das ist eine an fürchterliche Regime erinnernde politische Strategie“, kommentiert Weltwoche-Chef Roger Köppel den Wahlkampf mit Kindern. Dies zeige einen „Grad der Verzweiflung, der beunruhigen sollte“.

Köppel kritisiert vor allem die Grünen dafür, Kinder dazu zu bringen, Druck auf die Großeltern-Generation auszuüben. „Das ist eine Realitätsflucht in eine ganz primitive Inszenierung“, so Köppel weiter.

Quelle: Bildzetung

Und dann unser beliebter Showmaster Gottschalk in der Bildzeitung:

TV-Star und Entertainer Thomas Gottschalk meint, dies sei eine neue Art von Fernsehen. Trotzdem findet Gottschalk: „Jemanden mit einem Knopf im Ohr in ein Studio auf Kandidaten der politischen Szene loszuschicken – das ist perfide.“

Quelle: wie vor
Hat uns nicht lange Zeit dieser Shomaster die Ohren beteubt: "Haribo für Kinder und Erwachsene ebenso", das Zahnkrankmachende Zuckerzeug und hat Gottschalk nicht ein Wochenendhaus in der kalifornischen Wüste, das Wasser für den Swimmingpool abgeleitet vom Colorado (in der Klimakrise" und wie hat Gottschalk dann geweint, als das Wochenendhaus in der Wüste wegen der Klimakrise abfackelte ? Da fragt man sich schon. Naja mit RRG müsste ja auch Gottschalk in einer Bürgerversicherung SV wie wir alle zahlen und
dann noch die Argentinische Reichensteuer: 1% von seinem Vermögen abgeben, dieser arme Gottschalk

Und Annlena Baerbock

Wie ist das mit der Geldwäsche gemeint ?, wohl weil nach wie vor riesige Barzahlungen für Immobilien aus kriminellen Geschäften
von kriminellen Banden in Deutschland erlaubt sind, wo Wohnungen mit Geldwäsche gekauft und entmietet werden, um die Wohnungen dann verteuert wieder anzubieten.
Fand ich sehr gut, dass Annalena Baerbock dies gestern angesprochen hat, und sicher diese kriminelle Geldwäsche in der Immobilien- und Wohnungsmarktbranche) abstellen will.
Die riesige Wohnungsverknappung und Wohnungsmietsteigerung infolge der kriminellen haufenweise Bargeldzahlung im Immobilinmarkt
soll sofort mit der rrg natürlich verschwinden. Kein krimineller Bargeldimmobilienmarkt.
Armin Laschet hat sich wieder gegen die Bürgerversicherung und Renteneinzahlung für alle (gegen die bewährte Österreichische Rente) ausgesprochen, Bürgerversicherung (SV für alle, insbesondere staatliche Versicherung auch für kleine Gewerbetreibende, damit sie nicht vor Renteneintritt noch schnell ihr Unternehmen abmelden und arbeiten gehen müssen, um nicht im Rentenalter riesige Krankenversicherungsbeträge zu zahlen).
Armin Laschet wiill gern die Klimakrise und den Wohnungsmarkt mit dem Markt regulieren. Aber die letzten 30 Jahre haben eindeutig bewiesen, dass der Markt hier versagt hat und die Unternehmen lenken muss. Und über die Finanzierung des Klimawandels und der Coronakosten hat Olaf Scholz den besten Weg durch Versteuerung hoher Einkommen. Die Corona und das Klima dürfen keinesfalls
uns Normalbürger aufgebürdet werden, was ja die CDU/CSU und die FDP gern will.

Quelle: Allmystery
Und dann dieser Hubertus Heil von der SPD: Er will das Wiener Modell für den Wohnungsmarkt. Nicht auszudenken, wenn die Mieter in diesem Land nicht mehr ausgelaugt werden können.

Und nun soll diese Top Schlagzeile der Bildzeitung Merz zum deutschen Wirtschaftsministerkrönen:
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/politik/ig-metall-chef-warnt-klimaschutz-kostet-hunderttausende-von-jobs-77687830.bild.html

Ja logisch:

„Bislang war der Wahlkampf eine Enttäuschung,

fürdiesen Herrn Hoffmann, er will Merz, nicht AUAZUD
Quelle: bild.de
Nicht auszudenken RRG für diesen Superreichen Herrn Hoffmann

Ja da hat Herr Hoffmann aber recht:

Hofmann: „Nein, ich bin überzeugt, dass wir den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft schaffen können. Aber dafür brauchen die Industrie und die dort Beschäftigten jetzt Planungssicherheit, andernfalls sind weit mehr als 100 000 Jobs in Gefahr. Wenn wir aber jetzt massiv Ladesäulen bauen, in Batteriezellfabriken und Recycling investieren, eine Wasserstoffinfrastruktur aufbauen, Unternehmen davon abhalten, alles in Billiglohnländer zu verlagern und die Menschen aktiv weiterbilden, dann kann die Transformation ein Erfolgsmodell werden.

Quelle: Bild.de
Nur wenn unsere Regierung die richtigen Weichen in unserer Marktwirtschaft stellt, gelingt dies. (super gute Technologien wie Panzer, Raketen, Radar, Düsenjäger konnten im Krieg auch nur entstehen, wenn dies der Industrie vorgeschrieben wurde)
Nur rrg kann nun die richtigen Weichen stellen, um aus unserer Wirtschaft wieder ein Erfolgsmodell zu machen, die Winterkorns müssen nur richtig angeleitet und kontrolliert werden.

shionoro schrieb:Eine Präsidentin Claudia Roth würde mich sehr glücklich machen.

Weil?

Ihr Auftritt ist nicht unbedingt staatstragend.....

Man merkt richtig, wie die ganzen Reichen in unserem Land aufgeschreckt sind wie die Hühner, ja nicht auszudenken rrg für dies Leute.
Es wäre gut wenn diese Rechen mal bei Dirk Rossmann nachlesen würden. Dann gäbe es nicht diese Hetze gegen rrg

Bruderchorge schrieb:Weil?

Keine Ahnung, aber von grüner Seite ist, soweit es das "politische Berlin" munkelt tatsächlich Renate Künast im Gespräch. Kommentiere ich das weiter? Nein.

Zeitmaschine78 schrieb:Und dann dieser Hubertus Heil von der SPD: Er will das Wiener Modell für den Wohnungsmarkt. Nicht auszudenken, wenn die Mieter in diesem Land nicht mehr ausgelaugt werden können.

Zum "Wiener Modell" gehören eine ganze Reihe von Problemen... Fehlbelegungen, "vererbte" Wohnungen die gerade nicht an die Sozialfälle gehen, weil die Fehlbelegerabgabe immer noch günstiger ist als eine ungebundene Miete, und die nicht unwesentliche Tatsache dass das ganze Land, jeder, vom Azubi bis zum Rentner, eine Sondersteuer zahlt um die Wiener Miete zu bezuschussen. Und bei einer Stadt würde es in Deutschland nicht bleiben, wir müssten (mindestens) Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Freiburg und die großen Ruhrstädte bezuschussen. Danke, aber nein Danke.

@bgeoweh

Dazu kommt ja noch, dass die Wohnungen in Wien sich bereits in öffentlicher Hand befinden, teilweise ewige Zeiten lang. Die müssten ja in allen Großstädten erst mal staatlich gebaut oder erworben werden.

Ja aber das Wiener Modell ist wesentlich besser als das Wohnungs- und Mietpreischaos in unseren Großstädten Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Freiburg und die großen Ruhrstädte. Im Fernsehen gab es schon gute Berichte über Wien.

sacredheart schrieb:Die müssten ja in allen Großstädten erst mal staatlich gebaut oder erworben werden.

Gab's ja mal, ging Pleite. "Neue Heimat" und so.

Zeitmaschine78 schrieb:Ja aber das Wiener Modell ist wesentlich besser als das Wohnungs- und Mietpreischaos in unseren Großstädten Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Freiburg und die großen Ruhrstädte. Im Fernsehen gab es schon gute Berichte über Wien.

Kannst du auch vernünftig diskutieren? "Besser" ist immer relativ, für den der woanders wohnt aber Wienerbespaßungssteuer zahlt ist das garantiert nicht "besser".

Mal was zu Leistungsträgern:

Schließlich zeigen Union und FDP wenig Begeisterung, aggressive Steu­ergestaltung einzuschränken. So sind keine weiteren Regelungen gegen so­genannte Share Deals bei der Grunderwerbsteuer geplant, obwohl die Fu­sionspläne von Vonovia und Deutsche Wohnen gerade sehr eindeutig zeigen, dass auch bei großen Übernahmevorgängen Grunderwerbsteuer leicht voll­ständig vermieden werden kann. Demgegenüber fällt bei privaten Er­werbsvorfällen ausnahmslos Grund­erwerbsteuer in Höhe von 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises an.

Insgesamt entfernen sich die bürgerlichen Parteien in ihrer Steuerpolitik vom Leistungsfähigkeitsprinzip, was an­gesichts steigender sozialer Un­gleich­heit und der hohen Neuverschuldung durch die Covid-19-Hilfen ein fragwürdiges Verständnis von Leistung und Liberalismus offenbart. Förderwürdige Leistungsträger scheinen aus Sicht von Union und FDP nicht unbedingt diejenigen zu sein, die hohe Ar­beitsleistungen erbringen, sondern eher diejenigen, die hohe Renditen aus ihrem Kapitalvermögen generieren.

Sebastian Eichfelder ist Professor für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Jonas Knaisch ist wissenschaftlicher Assistent an seinem Lehrstuhl.

Quelle: https://zeitung.faz.net/fas/wirtschaft/2021-09-12/a5e8d3655bd3d2cd4cdb443fb9af7e42/?GEPC=s9

@Zeitmaschine78

In Wien gehören 220.000 Wohnungen der Stadt und an weiteren 200.000 ist sie relevant beteiligt. Das heisst, für die Wohnungen in Wien muss 'nur noch' Instandhaltung und Modernisierung staatlich bezuschusst werden.

Der Stadt Berlin selbst gehören direkt ca 50.000 Wohnungen.

Berlin hat aber ca doppelt so viele Einwohner wie Wien, müsste also ca 750.000 Wohnungen kaufen, um auf einen ähnlichen Bestand zu kommen. Wenn wir mal 'nur' 200.000 Euro für eine Wohnung veranschlagen, müssten also mal eben 150 Milliarden Euro nur in die Anschaffung von Wohnungen investiert werden und dann hätten wir gerade mal Berlin abgedeckt.

Wenn man das Modell auf wenigstens wichtige Großstädte in Deutschland übertragen wollte, wäre man sehr leicht bei mehr als 2 Billiarden Euro Anschaffungskosten.

Klar, wo das klemmt?

Ja aber Habertus Heil hat da schon eine gute Idee und wer das will, darf ja schon rrg wählen, wir haben ja demokratische Wahlen.
Deutschland ist Mieterland und das ist für Energie und Klima ja auch gut.

Sozialer Wohnungsbau Warum Wiener günstig wohnen
Der soziale Wohnungsbau in Wien hat eine lange Tradition. Er funktioniert, weil er breiten Bevölkerungsschichten zugänglich ist, hunderttausende Wohnungen umfasst und die Kosten von der Gemeinschaft bereitwillig getragen werden. Das Modell ist allerdings nur begrenzt übertragbar.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/sozialer-wohnungsbau-warum-wiener-guenstig-wohnen.769.de.html?dram:article_id=428615

Gleiche Kosten in jedem Bezirk
„Das Tolle an den Wiener Gemeindebauten ist, dass es sie in allen 23 Bezirken gibt, also vom 1. Bezirk knapp neben dem Stephansdom bis in den 11. Bezirk. Und wir verlangen überall die gleiche Miete. 5,80 Euro pro Quadratmeter, dazu kommen die Betriebskosten und zehn Prozent Steuern. Aber es gibt keine Aufschläge, keine Maklerprovision, keine Gebühren.“

Für die freie Dachgeschosswohnung in Simmering ist eine Warmmiete von circa 600 Euro fällig. Werner Zossinger zahlt aber deutlich weniger, weil er schon seit über 40 Jahren hier wohnt: „Sagt's niemand – ich zahl 210 Euro.“ Der 72-jährige Rentner wohnt in einer 57-Quadratmeter-Wohnung. Mit Strom, Gas und Telefon kommt er auf eine Warmmiete von 400 Euro. „Da kannst ned sage, du bist unzufrieden!“

Quelle: wie vor

@sacredheart

Es kommt noch dazu dass Herr Heil da viel "wollen" kann, die Frage fällt halt nicht in den Bereich des Bundes. Der Bund kann da höchstens Gelder bereitstellen, durchführen und managen müssen es die Kommunen. Auf die Diskussionen lässt sich doch heute auch keiner mehr ein, kaum jemand wird sich darum reißen besten Wohnraum subventioniert für Sozialfälle bereitzustellen, die Erfahrungen hat man alle früher mal gemacht und braucht sie jetzt nicht wiederholen.

shionoro schrieb:Mal was zu Leistungsträgern:

Erstmal ein legales Instrument gegen den Share-Deal haben... das Problem bei den Wohnungen ist, du kriegst da den Markt nicht weg, egal was du versuchst - so lange da so ein krasses Unterangebot herrscht, finden die Leute irgendeinen Weg, die Regulierungen zu umgehen, sei es durch ungebundene Untermieten, durch Air-BnB, durch überteuerte Ablösen oder sonst irgendwelche Tricks im Kleine, und über juristische Trickkonstrukte im Großen. Da kannst du zwar immer Klein-Klein alles explizit "nachverbieten", aber wo du da zuschlägst ist im nächsten Jahr ein anderes Steuersparmodell nachgewachsen.

Zeitmaschine78 schrieb:„Das Tolle an den Wiener Gemeindebauten ist, dass es sie in allen 23 Bezirken gibt, also vom 1. Bezirk knapp neben dem Stephansdom bis in den 11. Bezirk. Und wir verlangen überall die gleiche Miete. 5,80 Euro pro Quadratmeter, dazu kommen die Betriebskosten und zehn Prozent Steuern. Aber es gibt keine Aufschläge, keine Maklerprovision, keine Gebühren.“

Das stimmt doch garnicht lol :D In Wien gibt es zwar überall gleiche Kaltmieten, aber es gibt einen Bezirks- und Lageaufschlag, teils von über 100% :D Verarschen kann ich mich alleine :D

@bgeoweh

Es geht ja nicht nur darum. Es geht generell darum, dass diese beiden Parteien Arbeit stärker als Vermögen besteuern wollen.