Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
23.02.2017 um 20:21Anzeige
Yıldırım zeigt Gruß der rechtsextremen Grauen Wölfehttp://www.zeit.de/politik/ausland/2017-02/tuerkei-selahattin-demirtas-haftstrafe-figen-yueksekdag-mandat
Für Aufsehen sorgte an diesem Dienstag auch der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım. Während einer Rede vor dem Parlament zeigte er den sogenannten Wolfsgruß, das Gruß- und Erkennungszeichen der Grauen Wölfe, einer rechtsextremistischen und nationalistischen Bewegung in der Türkei. Bei deren parlamentarischem Arm, der Partei MHP (Partei der Nationalistischen Bewegung), soll sich Yıldırım in seiner Rede für deren Unterstützung bedankt haben.
Also so langsam reicht es wirklich@n3ji
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article162302747/Was-fuer-einen-Wert-haben-sie-schon-wenn-sie-keine-Muslime-sind.html
n3ji schrieb:Yıldırım zeigt Gruß der rechtsextremen Grauen WölfeDie Entwicklung der Türkei ist grauslich,
Vor der Oberhausener Arena sprach Tobias Schlegl mit Erdogan-Anhängern, die Massenverhaftungen rechtfertigten, indem sie sagen, die Betroffenen seien in Wahrheit gar keine Journalisten und Wissenschaftler, sondern Terroristen. Wenn dann noch der Begriff "zionistische Medien" fällt, weiß man, woher der Wind weht und wähnt sich auf einer Pegida-Demo. Die Geisteshaltung der deutschen und der türkischen Rechten ist ohnehin weitgehend deckungsgleich.https://www.heise.de/tp/features/Tuerkei-Referendum-Waehlen-ohne-zu-wissen-worum-es-geht-3631645.html?seite=2
Nur noch ein kurzer Weg zum Faschismushttp://www.sueddeutsche.de/kultur/tuerkische-chronik-xxviii-nur-noch-ein-kurzer-weg-zum-faschismus-1.3392159
Die Verhaftung des Pianisten Dengin Ceyhan ist nur ein weiterer Beleg dafür, dass die kosmopolitische Kultur Istanbuls verschwindet. Wenn die Träume einer ganzen Generation systematisch zerstört werden, ist es bis zur Barbarei nicht mehr weit.
Cecilia schrieb:Hinter dem Bau steht größtenteils die staatliche Baugesellschaft TOKI. Sie errichtet seit Jahren zum einen billige Massenunterkünfte und zum anderen Polizeistationen und Straßenkontrollpunkte.TOKI, die staatliche Baugesellschaft,
Zerstörung in den türkischen Kurdengebietenhttps://www.nzz.ch/international/zerstoerung-in-den-tuerkischen-kurdengebieten-diyarbakirs-verbotene-stadt-ld.139756 (Archiv-Version vom 18.01.2017)
Diyarbakirs verbotene Stadt
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Wieso es nötig sein soll, weite Teile von Sur über Monate komplett abzuriegeln, wird nicht klar. Unbestritten aber ist, wem die Loyalität des Zwangsverwalters gilt. Sein Büro schmücken grossflächige Bilder, die ihn händeschüttelnd mit Regierungschef Binali Yildirim und Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zeigen. Auf einem Bild lächelt der Staatschef mit dem Töchterchen Özkans. Sein Interregnum dauere voraussichtlich bis zu den Lokalwahlen von 2019, prognostiziert der Vertrauensmann Erdogans. Schon vorher sollen Vertriebene nach Sur zurückkehren können oder in Blocksiedlungen am Stadtrand einziehen – «mit Gärten und Parks», wie Özkan sagt. Er kenne Leute, die eine Wohnung in einem modernen Hochhaus einer Existenz im alten Sur vorzögen. Die staatliche Wohnungsbaugesellschaft (Toki), die das ganze Land mit standardisierten Blöcken überzieht, ist schon in den Startpflöcken.
Unter diesen Kämpfen leidet vor allem die Zivilbevölkerung - sei es, weil sie direkt in die Schusslinie gerät oder weil Ausgangssperren und zerstörte Häuser sie zur Flucht zwingt. "Hunderttausende Menschen aus den Gebieten im Südosten des Landes, die von den Ausgangssperren betroffen waren, mussten fliehen", schreibt Amnesty. Für den Verlust ihres Besitzes seien diese Menschen nur unzureichend entschädigt worden. Ihr Recht auf Rückkehr in ihre Heimat sei angesichts der dortigen Zerstörung "stark beeinträchtigt".http://www.sueddeutsche.de/politik/menschenrechte-amnesty-bericht-zur-tuerkei-bedroht-verfolgt-angegriffen-1.3388797-2
Der türkische Menschenrechtsverein IHD beschuldigt die Regierung schwerer Rechtsverstösse in einem kurdischen Dorf im Südosten des Landes. Nach Angaben der Organisation haben Sicherheitskräfte in Koruköy mehrere Personen gefoltert und Dutzende von Personen festgenommen. Darüber hinaus hätten die Dorfbewohner angesichts der Ausgangssperre grosse Schwierigkeiten, ihre Grundbedürfnisse zu decken.https://www.nzz.ch/kurdenkonflikt-in-der-tuerkei-foltervorwuerfe-an-die-tuerkische-armee-ld.147382 (Archiv-Version vom 23.02.2017)
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Doch unabhängige Beobachter sind unerwünscht. Journalisten haben keinen Zugang zum Konfliktgebiet. Seit Tagen versuchen Abgeordnete der prokurdischen HDP und lokale kurdische Vertreter in den belagerten Weiler zu gelangen. Doch auch ihnen verwehrt das Militär den Zutritt. Seine Partei habe sich vergeblich an das Innenministerium gewandt, sagte Özsöy. «Die Regierung will keine Augenzeugen. Es herrscht ein komplettes Blackout.»
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Darüber hinaus nahm die Polizei den ehemaligen Fraktionschef Idris Baluken, der kürzlich von Angela Merkel empfangen worden war, und den Abgeordneten Ferhat Encü erneut in Untersuchungshaft. Beide waren erst kürzlich nach mehrmonatiger Inhaftierung auf freien Fuss gekommen. Die Regierung wolle verhindern, dass die HDP die Kurden für ein Nein in dem für Mitte April anstehenden Verfassungsreferendum mobilisiere, sagt Özsöy. «Sie will uns komplett lahmlegen.»
Glauben wir das? Die Kurdischen Autonomie Bestrebungen sind der Türkei spätestens seit Kobanê ein Dorn im Auge. Neben der militärisch-strategischen Funktion der Mauer, bekommt sie auch metaphorische Bedeutung. Der kurdische, freiheitliche, feministische Wille soll gebrochen werden und die Ideen und das demokratisch-konföderale Paradigma und der Bewegung sollen eingedämmt werden.Die Kurden sind ein Nahost-Volk. Im Südosten der Türkei, in der überwiegend Kurden leben, herrscht zum größten Teil eine archaische Stammeskultur. Über die Einzelheiten ein anderes Mal. Im Nordirak, der kurdischen Autonomie, herrscht ein sehr autoritärer Führer Barzani, der von Demokratie genauso wenig versteht wie Erdogan. In Nordsyrien bzw Rojava, in der jetzt die Kurden die Kontrolle übernommen haben, sollen ethnische Säuberungen vorgekommen sein, das jedenfalls die Behauptung von AI.
Wenn man mal sieht, wie Straßenhändler in der Türkei um Lebensmittel bettelnde syrische Kinder hochstämmen und auf die gepflasterte Straße schleudern und kein Mensch was dagegen tut, weiß man, wie die Türkei insgesamt zu diesem Thema steht und vor allem, wie viel ein Mensch dort Wert ist.Du meinst doch sicherlich diesen Vorfall hier, stimmts?
windows00 schrieb:Ich sehe, wie sich die ganze Menschenmenge auf den Täter zubewegt, du nicht? Ich sehe auch, dass keine Wohnungen der Flüchtlinge angezündet werden, "obwohl" ihre Zahl weitaus über drei Millionen sein dürfte. Siehst du das auch? Natürlich werden sie teilweise ausgebeutet und schlecht behandelt. Im Vergleich zu manchen Ländern sind die Türken noch recht tolerant, was ich mit der gleichen Religion begründe, die sie angehören.Das wäre ja schlimm, wenn es nur aus Solidarität mit gleicher Religion Toleranz für Flüchtlinge gäbe..
Die Türkei ist dem UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) zufolge weltweit das Land, das am meisten Flüchtlinge aufnimmt. Die Türkei beherbergt derzeit 2,8 Millionen syrische Flüchtlinge (Stand 12. Januar 2017), nimmt man noch die übrigen Nationalitäten hinzu, beläuft sich die Zahl auf drei Millionen. Das Flüchtlingswerk hat errechnet, dass die Türkei für die Versorgung einer solchen Zahl von Flüchtlingen ein Budget von 842 Millionen Dollar bräuchte. 557 Millionen Dollar, also lediglich 66 Prozent davon sind gedeckt (Stand 1. Januar 2017).http://www.sueddeutsche.de/politik/menschenrechte-amnesty-bericht-zur-tuerkei-bedroht-verfolgt-angegriffen-1.3388797-2
"Trotz einiger Verbesserungen konnten die meisten syrischen Flüchtlingskinder nach wie vor keine Schule besuchen, und die meisten Syrer erhielten weiterhin keinen Zugang zu legaler Arbeit", heißt es im Amnesty-Bericht.
Insgesamt wird die Stimmung in der Türkei gegenüber Flüchtlingen von örtlichen Hilfsorganisationen aber zumindest als friedlich beschrieben. "Es ist wie überall auf der Welt. In reichen Gemeinden gibt es wenige Probleme, Flüchtlinge werden wohlwollend aufgenommen. In ärmeren Gegenden hingegen werden Flüchtlinge gerne mal für alles Negative verantwortlich gemacht", sagt Kadir Beyaztaş von Asam, einer gemeinnützigen Hilfsorganisation aus Ankara, die mindestens 50 Zentren und Büros für Flüchtlinge in der ganzen Türkei betreibt.
Der Organhandel ist offensichtlich eine Folge der prekären Lage vieler Flüchtlinge in der Türkei. Nach Einschätzung der Hilfsorganisation "Pro Asyl" leben viele Syrer in türkischen Flüchtlingslagern unter unzumutbaren Verhältnissen. Zwar habe die Europäische Union zwischen 700 und 900 Millionen Euro für die Unterbringung und Versorgung syrischer Flüchtlinge an die Türkei bezahlt, sagte Karl Kopp von "Pro Asyl".http://www.mdr.de/fakt/fakt-organhandel-fluechtlinge-100.html
Jedoch komme das Geld zum Teil "nicht in der Fläche an".
So gingen immer noch 400.000 syrische Flüchtlingskinder nicht zur Schule, und Probleme gebe es auch im medizinischen und sozialen Bereich sowie bei der Unterbringung und Versorgung.
lilit schrieb:Das wäre ja schlimm, wenn es nur aus Solidarität mit gleicher Religion Toleranz für Flüchtlinge gäbe..Bei der Anzahl an Flüchtlingen in der Türkei denke ich schon, dass die Toleranz nicht derart ausgeprägt wäre, wenn sie mehrheitlich einer anderen Religion angehören würden.
kurdisch-nationalistischen Propagandazu tun. Abgesehen davon, dass ich persönlich NICHTS von Nationalstolz etc halte : "Nationalismus bezeichnet Weltanschauungen und damit verbundene politische Bewegungen, die die Herstellung und Konsolidierung eines souveränen Nationalstaats und eine bewusste Identifizierung und Solidarisierung aller Mitglieder mit der Nation anstreben." -- Also bitte, was ist daran so schlimm?
Bereits in den ersten zehn Tagen der Ausgangssperre seien drei Personen hingerichtet und mutmaßlich 39 Personen gefoltert worden. Viele Dorfbewohner wurden festgenommen, von zweien fehlt jede Spur. Häuser wurden in Brand gesteckt und zerstört, Mobilfunkgeräte beschlagnahmt.Die Flüchtlinge werden also (angeblich) in der Türkei betätschelt, während das eigene Volk gefoltert wird?
Angesichts des harten Vorgehens gegen Regierungsgegner seit dem Putschversuch in der Türkei beantragen immer mehr türkische Diplomaten Asyl in Deutschland. Der Bundesregierung seien "136 Asylanträge von Diplomatenpassinhabern aus der Türkei bekannt", heißt es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darunter seien auch Familienangehörige von Diplomaten.http://www.n-tv.de/politik/Viele-tuerkische-Diplomaten-beantragen-Asyl-article19717783.html
Der Rechercheverbund von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" berichtete unter Berufung auf das Innenministerium, diese 136 Anträge seien zwischen August 2016 und Januar 2017 gestellt worden. Im Oktober hatte die Bundesregierung diese Zahl nach Angaben des Rechercheverbundes noch mit 35 angegeben.
Unklar ist, ob bereits über Asylanträge entschieden wurde. Nach dem Putschversuch vom Juli 2016 hatte die türkische Regierung ihr Vorgehen gegen mutmaßliche Anhänger des Predigers Fethullah Gülen, aber auch gegen andere Regierungsgegner verschärft. Rund 100.000 Beschuldigte wurden aus dem Staatsdienst entlassen, Zehntausende Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Beamte im Ausland wurden aufgefordert, in die Türkei zurückzukehren. Wie viele davon dem Aufruf nicht Folge leisteten, ist unbekannt. Die Regierung macht den im US-Exil lebenden Gülen und seine Anhänger in der Türkei für den gescheiterten Putschversuch verantwortlich.
Der türkische Staat enteignet systematisch zehntausende Menschen. AKP-Funktionäre bereichern sich vorübergehend daran. Das hat verheerende Folgen – nicht nur für die Betroffenen.http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/akp-enteignet-zehntausende-14889131.html
Die Schuldfrage stellt sich erst nach der EnteignungIst schon seit November bekannt.
http://www.srf.ch/news/international/machtrausch-erdogan-jagt-anatolische-tiger
x3 hat mal bei den Erdoganfans herumgefragt, ist eher lustig aber es zeigt genau das was ich bei allen Diktatorenwählern sehe, unabhängig davon welche Ethnie oder Nation es ist - Ignoranz und Naivität.Ich hatte letzte Woche das Vergnügen mit einem guten Freund, treuer Erdogan-Anhänger, über die politische Situation in der Türkei zu diskutieren. Zu meinem Erstaunen gab er mir recht, dass Erdogan sehr hart mit Kritikern umgeht und durch das Präsidialsystem sich alles nur verschlimmern wird und am Ende kam der Schock. Er wird trotzdem FÜR das Präsidialsystem stimmen. Ich weiß nicht, wie man solch ein Phänomen erklären kann.
Welche Kurden sind hier gemeint, die angeblich Kriegsverbrechen begingen und begehen?Steht doch ganz deutlich im von mir verlinkten Artikel: In Nordsyrien sinds die Apachen und im Nordirak die Zulu.
durch das Präsidialsystem sich alles nur verschlimmern wirdDamit ist der Umgang mit Kritikern, Journalisten etc gemeint.