Antisemitische Aufmärsche und aufkeimender Antisemitismus in Europa

@drehrumbum

Okay.

Ja, die Frage des Medienfokus ist auch eine Gute. Im Moment wird um viele Machtvakua gekämpft und fast immer scheint der Kampf zwischen unterschiedlichen religiösen Ansichten stattzufinden.

drehrumbum schrieb:Nichts ist unmöglich. Über den Holocaust-Beteiligten al-Husseini hatte ich ja schon gesprochen. Und dann gibt es z.B. noch „Die vierte Moschee“, also die im Islam von der Bedeutung her an vierter Stelle und bei München steht. Da haben Alt-Nazis und Islamisten zusammengefunden und leider war auch die CIA aus diffusen antikommunistischen Gründen daran beteiligt. Einfach mal informieren:

Ja, nichts ist unmöglich aber es sprechen vielerlei Dinge gegen einen Bund aus NeoNazis und Muslimen. Ach ja Al-Husseini sehe ich nicht als Argument, da viele NeoNazis immer noch Islamophob sind. Al-Hosseini brach alle diplomatischen Beziehungen zu Hitler 1939 ab.
Spätestens nach der Kriegserklärung der Türkei und Saudi-Arabien 1945, dürfte kein NeoNazi mehr Islamfreundlich sein. Dazu kommen NPD Sprüche wie "Maria statt Scharia" etc.
Auch die Dönermorde dürften zeigen, dass es noch Islamophobe NeoNazis gibt.
Zur Vierten Moschee: Warum in München?
Muss nicht heißen, dass sie sich wiederfinden.
Ich als Moslem zweifle einen Bund zwischen NeoNazis und Muslimen sehr Stark an.

wuwei schrieb:und fast immer scheint der Kampf zwischen unterschiedlichen religiösen Ansichten stattzufinden.

Und hier im Forum geht es um, wie Broder in der BILD sagte, den importierten Judenhaß mit Migrationshintergrund.

@KönigDerPirate

KönigDerPirate schrieb: Al-Hosseini brach alle diplomatischen Beziehungen zu Hitler 1939 ab.

Nein, tat er nicht. Ab 1943 war al-Husseini, der Großmufti von Jerusalem, in seiner Funktion als SS-Mitglied mit der Organisation und Ausbildung von bosniakischen Wehrmachtseinheiten und Waffen-SS-Divisionen befasst. Besonders bei der muslimischen 13. Waffen-SS-Gebirgsjäger-Division "Handschar".
So wurde 1943 nach dem Besuch des Großmufti Mohammed Amin al-Husseini ein Schreiben herausgegeben, in dem angeordnet wurde, das Wort „Antisemitismus“ ab sofort zu vermeiden, da unter dem Begriff „Semiten“ auch die Araber zählen würden und man diese so nicht mit den Juden gleichstellen wollte: „Mit der Verwendung dieses Wortes wird immer die arabische Welt getroffen, die nach Aussagen des Großmufti überwiegend deutschfreundlich ist. Das feindliche Ausland benutzt den Hinweis, daß wir mit dem Wort „‚“Antisemitismus‘ arbeiten und damit auch bekunden wollen, dass wir die Araber mit den Juden in einen Topf werfen.“

KönigDerPirate schrieb: Spätestens nach der Kriegserklärung der Türkei und Saudi-Arabien 1945, dürfte kein NeoNazi mehr Islamfreundlich sein.

Das hat das, vom Linksextremisten zum Rechtsextremisten, gewandelte ehemalige NPD-Mitglied Horst Mahler und andere auch nicht davon abgehalten, Kontakt zu den "Brüdern im Geiste", nämlich muslimischen Extremisten aufzunehmen.

KönigDerPirate schrieb: Ich als Moslem zweifle einen Bund zwischen NeoNazis und Muslimen sehr Stark an.

Einen Bund der Liebenden sicherlich nicht, aber ein Zweckbündnis ist durchaus vorstellbar. Was den Judenhass betrifft, sind sich ja linke, rechte und muslimische Extremisten erstaunlich einig.

KönigDerPirate schrieb:Ich als Moslem zweifle einen Bund zwischen NeoNazis und Muslimen sehr Stark an.

Das ändert nichts an der Tatsache, daß Hamas, Neonazis und extreme Linke quasi gemeinsam demonstriert haben und die dabei geäußerten Losungen dürften auch den Kukident-Alt-Nazis gefallen, die sich mit ihren Rollatoren ans Fenster schieben und denken dürften: "Das ich das noch erleben darf!"
http://www.ortneronline.at/?p=30069 (Archiv-Version vom 06.12.2014)
Und die Unsicherheit der Juden in Deutschland und Europa rührt insbesondere von den Islamisten her (Morde in Frankreich und Belgien - bereits vor dem neuerlichen Krieg in Gaza, Anschläge auf Synagogen, ...). Manche wollen das wieder unter einen Teppich kehren - es muß aber jetzt endlich reagiert werden:
es geht jetzt nicht mehr nur um ein Bekenntnis zum Grundgesetz (was Nazis und Linke ablehnen), sondern darüber hinaus um die Frage, ob man Mitmenschen als Dhimmies, also Menschen zweiter Klasse betrachtet und was man von den Juden hält.

Andere denken jedenfalls daran, eine (zweite) Staatsbürgeschaft einfach so wie Dreck hinterher zu werfen und Ausländer ohne deutschen Paß bei Kommunalwahlen wählen zu lassen (was eine Änderung des Grundgesetz erfordert - ist den fordernden Politiker offenbar aber nicht einmal klar).
Ich meine, es muß mehr über kriminelle Ausländer, die den Straftatbestand der Voksverhetzung (Hitlergruß, Parolen des Judenhasses, ...) erfüllen, intensiv nachgedacht werden. Und es werden ja schon in den Asylberberheimen Deutschlands Muslime zu Verfolgern - derartiges sollte den sofortigen und endgültigen Verlust einer Berechtigung zum Asylantrag zur Folge haben, da sie selbst Kriterien eines Verfolgers erfüllen.

Wohlgemerkt: gäbe es keinen Staat Israel, müßten heute schon wieder Juden ganz woanders Asylanträge wegen Verfolgungen in Deutschland und Europa stellen, wie das übrigens auch russische Juden in Deutschland aus derartigen Gründen tun ("Kontingentjuden"). Hier ist jetzt ein massives und schnelles Eingreifen der Politik gefordert.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Hm .. wieso dieser Einwurf?

Nein kein Einwurf. Ich hab keine Einwände das Juden die Beschneidung praktizieren. Mir fiel nur auf dass die Aufforderung eines Verbot von jüdischen Riten und die Unterstellung jüdische Eltern würden eine Körperverstümmlung an ihren Kindern durchführen, ebenfalls eine Form des Antisemitismus ist.
Das ganze kann man ja auch mit dem Nationalsozialismus verbinden, da die Nazis ebenfalls die Beschneidung verboten hatten, wobei ich das wiederum für eine Übertreibung halte. Aber wie ich hier sehe kann man hier alles mit den Nazis verbinden sobald man einen Blogger findet der genau den Schwachsinn wieder gibt den man gerne schreiben möchte.

individualist schrieb:Mir fiel nur auf dass die Aufforderung eines Verbot von jüdischen Riten und die Unterstellung jüdische Eltern würden eine Körperverstümmlung an ihren Kindern durchführen, ebenfalls eine Form des Antisemitismus ist.

Wenn man religiöse Riten kritisiert, heißt das doch nicht, dass man Antisemit ist. Aber du hast wahrscheinlich insofern Recht, als dass manche Leute selbst das nutzen, um gegen Juden zu hetzen. Muslime hätte dabei allerdings ein Problem. :D

drehrumbum schrieb:wie Broder in der BILD sagte, den importierten Judenhaß mit Migrationshintergrund.

Die Kolumne gefiel mir, zumindest dieser Aspekt. Nicht gefallen hat mir, dass rechte Deutsche darin etwas unkritisch wegkamen. Stattdessen hat er sich über die Migrationsler lustig gemacht, die den Glatzen die Drecksarbeit abnehmen. Sie wurden als passive Abwarter hingestellt.

@Aldaris
Es muss nicht unbedingt gezielte Hetze sein, die Ablehnung jüdischer Kultur reicht völlig als Antisemit durch zugehen. Und wenn dann solche Unterstellungen von Kindesmisshandlungen kommen hat das nichts mit sachlicher Kritik zu tun. Ich hab hier den Eindruck dass man den Juden aus der Ferne wert schätzt (als Israeli) aber ihn bloß nicht als Nachbar haben möchte. Nicht nur Antisemiten setzen Israel mit dem Judentum gleich, das machen die sogenannten Philosemiten ebenfalls. Und das ist gefährlich da sich zwei Seiten gegenseitig unterstützen bzw kompensieren.

Ihr wisst, dass Antisemit nicht Judenfeindlich bedeuted. Der Begriff bezieht sich auch auf Araber.

individualist schrieb: Ich hab hier den Eindruck dass man den Juden aus der Ferne wert schätzt (als Israeli) aber ihn bloß nicht als Nachbar haben möchte.

Das ist jetzt ein neuer Aspekt, der mich interessiert. Welche Personengruppe ist damit gemeint?

Wikipedia: Semiten


Hier mein Beweis.

Antisemit heißt nicht Antijüdisch.
Es ist ein Hass gegen Semiten (Völker die von Abraham kommen).
Demnach können die meisten Muslime nicht Antisemitistisch sein, weil die meisten Araber sind und sich nicht selbst Diskriminieren können.

@KönigDerPirate

Das haben wir schon mehrfach in dem Thread geklärt. Auch Muslime können Antisemiten sein. Mir erschließt sich auch nicht der Sinn davon, auf Begrifflichkeiten rumzureiten. Würde das irgendwas an der Thematik ändern, wenn der Begriff ein anderer wäre?

Aldaris schrieb:Das ist jetzt ein neuer Aspekt, der mich interessiert. Welche Personengruppe ist damit gemeint?

So neu ist er nicht. Gibt viele Rechtspopulisten die sich auf der Seite Israels stellen. Die FPÖ, Front National und andere Gruppen befürworten das harte vorgehen gegen Schwarze, Araber und Beduinen und machen sogar Ausflüge nach Israel. Man könnte meinen dass da ein regelrechter Paradigmenwechsel stattfindet, isser aber nicht, die sind immer noch antisemitisch wenn es um die Juden in der eigenen Heimat geht und gleichzeitig Pro-Israel, was kein Widerspruch ist.

@Aldaris

Das wusste ich nicht. Mich habe mir alle 88 Seiten nicht durchgelesen.😃

@individualist

Ja, ich verstehe was du meinst. Ähnliches gilt zum Beispiel auch für Rechtsextreme, die am liebsten alle Muslime aus dem Land jagen würden, sich aber den antisemitischen Demonstrationen anschließen, um einen anderen Feind fertig machen zu können. Wobei es da auch innere Konflikte in der rechten Szene gab. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass gerade die Front National ein größeres Interesse daran hat, die Muslime zu diskriminieren als die Juden. Man pickt sich halt raus, was man braucht. Die größeren Feinde werden zuerst bekämpft, danach kommen die kleineren.

@KönigDerPirate

KönigDerPirate schrieb:Ihr wisst, dass Antisemit nicht Judenfeindlich bedeuted. Der Begriff bezieht sich auch auf Araber.

Was für eine schlechte Ausrede.

@greenkeeper und @yummi meine juten Menschenfreunde,

an diesem Beispiel könnt ihr mal zeigen, ob bei euch die ( plötzliche?) Menschenfreundschaft bei Palästinensern anfängt und bei Palästinensern aufhört. Um mal eben gegen den "gemeinsamen Feind Israel" den Nahostkonflikt zu instrumentalisieren.

Schlimmste Gewaltwelle seit Jahren: Chinas Polizei erschießt Dutzende Zivilisten

Die chinesische Unruheregion Xinjiang erlebt eine neue Explosion der Gewalt: Bei einer Demonstration gegen die staatliche Unterdrückung wurden nun 96 Zivilisten getötet. Alleine die Polizei erschoss bei den blutigen Unruhen 59 Menschen.
Die Gewalt in der muslimisch geprägten Region Xinjiang in Westchina hat mit 96 Toten bei einem Zwischenfall einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Behörden gaben nun erstmals Opferzahlen für den Zusammenstoß zwischen aufgebrachten Bürgern und Polizisten vor einer Woche bekannt. Demnach brachten mit Messern bewaffnete Angreifer 37 Zivilisten um, bevor Polizisten 59 von ihnen erschossen. Die Menschen hatten gegen Unterdrückung demonstriert, als die Polizei das Feuer eröffnete.

Wegen der Spannungen zwischen muslimischen Uiguren und Han-Chinesen gilt Xinjiang seit Jahren als Konfliktherd. Peking geht seit Mai mit einer Anti-Terror-Kampagne hart gegen Verdächtige vor. Die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, die Angreifer hätten Straßensperren errichtet und andere Menschen gezwungen, sich an ihrem Kampf zu beteiligen. 215 Aufständische seien festgenommen worden.

Lage bleibt angespannt

Der in Deutschland ansässige Weltkongress der Uiguren zweifelte die offizielle Darstellung an. Vielmehr seien Uiguren gegen die Unterdrückung durch Sicherheitskräfte auf die Straße gegangen, anschließend sei die Situation eskaliert. Nun versuche die Regierung, die wahren Hintergründe zu vertuschen. Ähnlich hatte sich auch die US-amerikanische Uyghur American Association geäußert.
Die Lage in Chinas Westregion Xinjiang ist sehr angespannt. Allein am Freitag erschossen Polizisten neun Verdächtige in der Präfektur Hotan. Zuvor hatten sich laut Xinhua 30.000 Freiwillige an einer Jagd auf die zur Fahndung ausgeschriebenen Männer beteiligt. Die Verdächtigen hätten sich in ein unbewohntes Haus in der Gemeinde Karakax geflüchtet und Sprengkörper auf die heranrückenden Freiwilligen und Polizisten geworfen. Dann seien die Verdächtigen erschossen worden. Kein Polizist oder Freiwilliger wurde verletzt.

Angreifer werfen Bomben in Menschenmasse

Am Mittwoch war ein als regierungstreu geltender Imam in der Stadt Kashgar umgebracht worden, in der Nähe einer der bekanntesten Moscheen Chinas. Die Polizei machte dafür religiöse Extremisten verantwortlich. China hatte im Mai eine einjährige Anti-Terror-Kampagne in Xinjiang ausgerufen. Zuvor waren Angreifer mit Autos in einen Straßenmarkt in der Regionshauptstadt Urumqi gefahren und hatten Bomben in die Menschenmassen geworfen. Bei dem Terrorakt kamen 43 Menschen ums Leben.

Seitdem wurden Hunderte Menschen für Terrorhandlungen wie die Verbreitung von Videos zu langen Haftstrafen verurteilt und einige hingerichtet. Im Sommer 2009 hatte es bei Zwischenfällen zwischen den Volksgruppen mehr als 200 Tote gegeben.

http://www.focus.de/politik/ausland/buerger-kaempfen-gegen-polizisten-96-tote-chinesische-region-xinjang-versinkt-im-chaos_id_4034751.html?fbc=FACEBOOK-FOCUS-Online&utm_campaign=FACEBOOK-FOCUS-Online&ts=201408031317

Das meinen die meisten Menschen mit Moralhype, wenn so ein Konflikt untergeht, und ein anderer Konflikt übergeht. Wenn es um Juden als Täter ginge, wären Massen an Menschen auf den Beinen? Interessiert hier übrigens die muslimischen Glaubensbrüder und Schwestern, dass Muslime von Nichtmuslimen in China unterdrückt werden? Birgt wohl zu wenig Potential für Antisemitismus, und deswegen uninteressant?