Russland das Buhland... aber warum?

Daveman schrieb:Ich finde das unsere einseitige Berichterstattung vielleicht auch ein Grund ist warum dieses Video entstanden ist. Und diesen Schritt find ich schonmal sehr gut. Warum sollte das Volk nur eine Seite hören?

Der Putin darf seit Jahren und seit Jahrzehnten seine Meinung ungehindert in Deutschland verbreiten, z.B. ist im Juni 2021 ein "Gastbeitrag" von Diktator Putin in der "Zeit" erschienen, wo er in etwa die selben Beweggründe äußert wie im Interview mit Carlson.

Offen sein, trotz der Vergangenheit

Ein Gastbeitrag von Wladimir Putin

...Die Grundursache des zunehmenden gegenseitigen Misstrauens in Europa lag im Vorrücken des Militärbündnisses gen Osten, das im Übrigen damit begann, dass die sowjetische Führung de facto überredet wurde, dem Nato-Beitritt des geeinten Deutschlands zuzustimmen. Die damaligen mündlichen Zusagen nach dem Motto "Das ist nicht gegen euch gerichtet" oder "Die Blockgrenzen werden nicht an euch heranrücken" wurden nur allzu schnell vergessen. Der Präzedenzfall wurde geschaffen.

So rollten seit 1999 fünf weitere "Wellen" der Nato-Erweiterung. 14 weitere Staaten traten dem Bündnis bei, darunter ehemalige Sowjetrepubliken, was alle Hoffnungen auf einen Kontinent ohne Trennlinien de facto zunichtemachte. Davor gewarnt hatte im Übrigen einer der SPD-Spitzenpolitiker, Egon Bahr...

.... Europa unterstützte aktiv den bewaffneten verfassungswidrigen Staatsstreich in der Ukraine. Damit hat alles begonnen. Wozu war das nötig?...

...blabla...

https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-06/ueberfall-auf-die-sowjetunion-1941-europa-russland-geschichte-wladimir-putin

Desperadoo schrieb:Stell dir vor, Hitler und Goebbels konnten ebenfalls freie Reden abliefern. Und entgegen der immerwieder abgespielten Redenausschnitten hat er eher ruhig geredet und weniger geschrien. Aber ist das der Anspruch? "Hey, der hat 100.000de Menschen auf dem Gewissen!" "Ja, ok aber der kann frei Reden, also so schlimm kann der doch nicht sein!"

Manche verstehen nicht das es nicht das wichtigste in der Demokratie ist das die Politiker gut sind, sondern das sie ersetzbar und austauschbar sind und bleiben.

Karakachanka schrieb:Ich kann aber trotzdem nicht nachvollziehen.

Das hier fand ich auch ganz hilfreich.

Im Zeit Podcast spricht Michael Thumann darüber, wie der Putinismus in der Schule aussieht:

Die Ideologie des Präsidenten Wladimir Putin ist in fast jedem Lebensbereich in Russland spürbar. Wie wirkt sich das in den Schulen aus? Und: Wiederholungswahl in Berlin
Von Azadê Peşmen

Quelle: https://www.zeit.de/politik/2024-02/russland-beeinflussung-junge-generation-propaganda-nachrichtenpodcast

Kurz, neue Schulfächer in der Schule, im Werkunterricht Prothesen für verwundete Soldaten, neue Schulbücher mit verrückten Lesarten der Geschichte (in denen die Wiedervereinigung als "Anschluss" bezeichnet wird), wenige Lehrer, die mit Angst den Schülern sagen, was sie schreiben (denken) sollen und dann den Rat geben, ggf. nur zu Hause aufzuschreiben, was sie wirklich denken. So sieht es aus.

Und noch ein Artikel dazu, von 2020, zur Geschichtspolitik a la Putin.

In seinen zahl­rei­chen Facet­ten – die Geschichts­po­li­tik ist nur ein Aspekt – bleibt der aggres­sive Revi­sio­nis­mus des Kreml die größte diplo­ma­ti­sche Her­aus­for­de­rung, mit der die Euro­päi­sche Union kon­fron­tiert ist.

Quelle: https://russlandverstehen.eu/de/behrends-russland-geschichtspolitik-sowjet-tradition-postmodernismus/

Berryl schrieb:Nein.

Sehe ich anders, gerade bei einem Land in Europa, das gerne europäische Werte einführen und leben möchte. Aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein.

Berryl schrieb:Ist auch meistens der Fall.

Wenn irgendwo Warlords gegeneinander kämpfen, dann sehe ich auch keinen Sinn darin einen davon zu unterstützen. Das dürfen die dann - zumindest für mich - auch unter sich ausmachen. Auch wenn bei Zivilisten Leid erzeugt wird. Die kann man in verträglichen Maßen als Flüchtlinge aufnehmen.

Fellatix schrieb:Kurz, neue Schulfächer in der Schule, im Werkunterricht Prothesen für verwundete Soldaten, neue Schulbücher mit verrückten Lesarten der Geschichte (in denen die Wiedervereinigung als "Anschluss" bezeichnet wird), wenige Lehrer, die mit Angst den Schülern sagen, was sie schreiben (denken) sollen und dann den Rat geben, ggf. nur zu Hause aufzuschreiben, was sie wirklich denken. So sieht es aus.

Ist das ekelhaft. So blöd das jetzt für viele klingt. Ich beneide Russen und russische Kinder nicht darum. Und ich tue mir tatsächlich schwer, sie pauschal zu verurteilen. Ich rede mich leicht über den aus meiner Sicht lächerlichen, menschenverachtenden Lügenbaron mit den Schweinsaugen. Aber wie wäre das bei mir, wenn ich von klein auf dort gehirngewaschen geworden wäre? Ich kann es nicht beurteilen.

Karakachanka schrieb:Aber wie wäre das bei mir, wenn ich von klein auf dort gehirngewaschen geworden wäre? Ich kann es nicht beurteilen.

Das kann man tatsächlich nicht wissen, wie man lebenslange Indoktrination empfindet, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Wobei ich persönlich keinen Bedarf hätte, es zu erfahren. In der Hinsicht bin ich ganz froh, es nicht zu wissen.

Wobei es ja auch viele junge Russen gibt, die unabhängig denken und nicht "putinhörig" sind. Zumindest gibt es auch viele, die dem Land den Rücken kehren.

martenot schrieb:Das kann man tatsächlich nicht wissen, wie man lebenslange Indoktrination empfindet, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Wobei ich persönlich keinen Bedarf hätte, es zu erfahren. In der Hinsicht bin ich ganz froh, es nicht zu wissen.

Darüber bin ich auch sehr froh. Ich weiss nicht, ob es trotzdem etwas "von mir" geben würde in so einem System und Umfeld. Wenn ja, dann wäre ich schon lange im Gulag oder hätte ich es geschafft ernsthaft zu nerven, aus dem Fenster gefallen oder vergiftet. Ich glaube manchmal, wir schätzen zu wenig, wie frei wir leben. Weil es für uns ganz normal ist. Zumindest denke ich mir das manchmal für mich. Und bin dankbar dafür, dass ich nicht in einem Land wie Russland geboren wurde.

martenot schrieb:Wobei es ja auch viele junge Russen gibt, die unabhängig denken und nicht "putinhörig" sind. Zumindest gibt es auch viele, die dem Land den Rücken kehren.

Die gibt es. Offen in Russland gegen Putin gehen aber wenige. Und ganz ehrlich, ich kann es verstehen. Im Gegensatz zu vielen anderen. Da erwischt es dann eben oft die ganze Familie. Will man ihr das antun? Abhauen kann ich gut verstehen. Arbeiten sie halt im Ausland und kommen nie wieder zurück. Aber ihren Familien schadet es nicht, solange sie nicht nachvollziehbar öffentlich gegen das Regime gehen. Davon sind etliche in Bulgarien. Mehr Geld gibt es hier auch nicht. Aber Hauptsache weg da.

Karakachanka schrieb:Offen in Russland gegen Putin gehen aber wenige. Und ganz ehrlich, ich kann es verstehen.

Klar, das ist einfach zu gefährlich. Ich selbst bin auch nicht besonders mutig, wenn das Risiko besteht, jahrzehntelang ins Straflager zu wandern, nur weil man seine Meinung vertritt.

Sofern ich in Russland nicht der Propaganda erlegen wäre, hätte ich wahrscheinlich versucht, auf legalem Wege aus beruflichen Gründen das Land zu verlassen.

Karakachanka schrieb:Ich glaube manchmal, wir schätzen zu wenig, wie frei wir leben.

Ich glaube, dass viele, die einer Partei wie der AfD zujubeln, gar nicht auf dem Schirm haben, was es wirklich bedeutet, in einem Regime zu leben, das die Meinungsfreiheit so stark einschränkt.

CDU-Experte Kiesewetter will den "Krieg nach Russland" tragen – doch er hat die Rechnung ohne den Trump gemacht

Quelle: https://www.stern.de/amp/politik/cdu-experte-kiesewetter-will-den--krieg-nach-russland--tragen---doch-er-hat-die-rechnung-ohne-den-trump-gemacht-34448482.html

Unfassbar. Man sollte sich nicht wundern, wenn Deutschland irgendwann auch etwas abbekommt.

@vx110

Unfassbar ist eher dieses ständige einknicken vor dem Putler. Kiesewetter hat vollkommen recht. Ich schreibe das hier schon die ganze Zeit ins Forum, das die Ukraine in die Lage versetzt werden muss, Russland auf strategische Ebene anzugreifen. Gerade weil die Lage an der Front keinen Durchbruch der Ukraine erkennen lässt. Die Ukraine muss Russlands Rüstungsbetriebe, Ölraffinerien, Hauptquartiere etc. angreifen um damit die Kosten für Russland hochzutreiben.

Wir sind schon längst Ziel russischer hybrider Kriegsführung. Das ist bei vielen noch nicht angekommen, vor allem nicht bei Moskaus fünfter Kolonne der AfD und Sara Wagenknecht. Wenn wir Russland jetzt nicht aufhalten, wird es so oder so in der Zukunft Krieg geben.
Das ist die vorrangigste Aufgabe. Russische Propaganda ist gegen uns gerichtet und das in einem Ausmaß das wir uns nicht vorstellen können. Die faseln von unserer Vernichtung wenn wir uns Russlands historischer Mission in den Weg stellen.

Klar, hier im Westen glauben viele das Propagandamärchen, das Russland dieser Krieg von uns aufgezwungen wurde, böse NATO und so, aber das ist nur das was wir hören sollen. IN Russland redet man ganz offen, was das Ziel ist, Russlands historische Grenzen wiederherzustellen und die dominante Macht in Europa zu werden.

Cthulhus_call schrieb:Wenn wir Russland jetzt nicht aufhalten, wird es so oder so in der Zukunft Krieg geben.

Der Meinung bin ich mittlerweile auch. Wenn der Krieg nicht bis Ende des Jahres zu Ende ist, und Trump Präsident wird, dann wird die Ukraine verlieren. Nach dem Ukrainekrieg wird Russland eine Weile damit beschäftigt sein die Wunden zu lecken, aber dann werden sie wieder woanders ärger machen. Und früher oder später werden sie sich auch an NATO Ländern vergreifen. Wenn Trump Präsident wird, dann eher früher. Der Spinner rollt ihnen ja gerade den roten Teppich aus.

So langsam bin ich echt der Meinung die NATO sollte mit dem rumgehampel Schluss machen und an der Seite der Ukraine in den Krieg ziehen. Damit das ganze nicht komplett aus dem Ruder läuft müsste man ein paar Vorkehrungen treffen. Z.b. Den Russen im Vorfeld klar machen, das man keine Angriffe auf russisches Territorium ausführen wird. Aber das man jeden russischen Soldaten auf ukrainischem Boden inkl. Krim töten wird, wenn sich Russland nicht zurück zieht.

Und noch hätten wir die Möglichkeit uns auf einen Luftkrieg zu beschränken und alles am Boden der Ukraine zu überlassen. Wenn die Ukraine mal nicht mehr ist, dann müssen wir auch am Boden den Arsch hinhalten.

@alhambra

ja, sobald Trump Präsident wird, wird Putin die Solidarität der NATO an den baltischen Staaten austesten. Das wird richtig übel.

Cthulhus_call schrieb:ja, sobald Trump Präsident wird, wird Putin die Solidarität der NATO an den baltischen Staaten austesten. Das wird richtig übel.

Mit welchen Truppen? Welchem Material?
Momentan dürfte alleine Polen schon ausreichen um Ru zu stoppen.

cachalot schrieb:Mit welchen Truppen? Welchem Material?

Im Gegensatz zu uns stellen die Russen tatsächlich auf Kriegswirtschaft um. Sollten sie also tatsächlich gegen die Ukraine gewinnen, dann reichen ihnen eventuell sogar wenige Jahre um wieder auf die Beine zu kommen. Die meinen das ernst, das sollten wir nicht unterschätzen.

Und bei uns wird nach 2 Jahren Krieg dann endlich mal der Grundstein für eine Munitionsfabrik gelegt, in der Hoffnung das wir dann vielleicht endlich 2026 der Ukraine ausreichend Munition liefern können, sofern sie dann noch existiert.

alhambra schrieb:Im Gegensatz zu uns stellen die Russen tatsächlich auf Kriegswirtschaft um. Sollten sie also tatsächlich gegen die Ukraine gewinnen, dann reichen ihnen eventuell sogar wenige Jahre um wieder auf die Beine zu kommen. Die meinen das ernst, das sollten wir nicht unterschätzen.

Und bei uns wird nach 2 Jahren Krieg dann endlich mal der Grundstein für eine Munitionsfabrik gelegt, in der Hoffnung das wir dann vielleicht endlich 2026 der Ukraine ausreichend Munition liefern können, sofern sie dann noch existiert.

Es gab vor kurzen den 1. Spatenstich für eine Munitionsfabrik.
Ja die Russen stellen vllt darau um.
Aber wir auch, sehr langsam... Bis auf die Atomwaffen habe ich keine Angst vor den Russen.

Die Frage ist, wie lange können die sich das leisten. Bis sie ihr Land wieder runtergewirtschaftet haben und auf dem Niveau von 1990 sind.
Ich wünsche es ihnen nicht, aber das wird sich dahin entwickeln, denke ich.

Auch wenn es dem Westen schlechter geht und China an der Seite Russland steht, würde der Westen ein erneutes Wettrüsten wieder gewinnen.

Davon bin ich überzeugt und spiegelt meine Vermutung wieder...



... Man es war doch alles so schön.. die Welt schaute in die Zukunft und wollte zusammen das All erobern... und dann machten wir einen Sprung zurpck :/

alhambra schrieb:Im Gegensatz zu uns stellen die Russen tatsächlich auf Kriegswirtschaft um. Sollten sie also tatsächlich gegen die Ukraine gewinnen, dann reichen ihnen eventuell sogar wenige Jahre um wieder auf die Beine zu kommen. Die meinen das ernst, das sollten wir nicht unterschätzen.

Das letzte was ich gehört habe gehen die Schätzungen von 8-10 Jahre damit Ru wieder den Vorkriegsstatus hat. Ohne das dabei die Depots, aus denen sie sich heute stark bedienen, wieder aufgefüllt sind.
Wie viele Pz hat Ru bis dato verloren? Neu gebaut werden ca 20-30 pro Monat.
Und Leuts? Ru hat mit die mieseste Demographie weltweit. Deren Bevölkerung schrumpft. Dazu müssen sie Truppen in der UA lassen. Selbst nach einem Sieg. Oder glaubst du die Ukrainer jubeln Putin noch zu?

alhambra schrieb:Und bei uns wird nach 2 Jahren Krieg dann endlich mal der Grundstein für eine Munitionsfabrik gelegt, in der Hoffnung das wir dann vielleicht endlich 2026 der Ukraine ausreichend Munition liefern können, sofern sie dann noch existiert.

Im Westen wird auf Sparflamme produziert. Das würde sich schnell ändern wenn Ru tatsächlich das Baltikum attackieren würde.

cachalot schrieb:Mit welchen Truppen? Welchem Material?

Das ist eine interessante Frage.

Ich verstehe es nicht. Einerseits wird hier einem eingetrichtert, dass Russlands Army in einem desolaten Zustand ist, andererseits herrscht ja regelrechte Panik vor weiteren Invasionen dieser angeblich desolaten russischen Army?

vx110 schrieb:dass Russlands Army in einem desolaten Zustand

Das Trichtert man dir ein ? Du kannst ja mal die Erfolge der letzten 2 Jahre aufzählen gegen die , wohlgemerkt , Ukraine.

vx110 schrieb:herrscht ja regelrechte Panik vor weiteren Invasionen dieser angeblich desolaten russischen Arm

Ohja , absolut . Hier kann mensch noch nichtmal ein kompass bedienen geschweige denn der Panzer springt an . In Russland gibt es das schulfach " Waffenkunde" ."Uns sollte tatsächlich Angst & bange sein vor dem Hintergrund was in den USA ankommt . Einfachste Zusammenhänge verstehen löst Panik aus, absolut richtig !

Jedimindtricks schrieb:In Russland gibt es das schulfach " Waffenkunde"

https://www.stern.de/politik/ausland/russland--schueler-ab-der-achten-klasse-werden-an-der-waffe-ausgebildet-33298204.html

Bearbeitungszeit abgelaufen , internethänger .


Evtl wächst dein Verständnis für die Frage warum eher high alert angesagt ist

cachalot schrieb:Mit welchen Truppen? Welchem Material?
Momentan dürfte alleine Polen schon ausreichen um Ru zu stoppen.

Bitte nicht schon wieder Russland unterschätzen.
Russland ist eine Diktatur, die die Opposition unterdrückt.
So wie @alhambra schreibt Sollten sie also tatsächlich gegen die Ukraine gewinnen,:

alhambra schrieb:Im Gegensatz zu uns stellen die Russen tatsächlich auf Kriegswirtschaft um. Sollten sie also tatsächlich gegen die Ukraine gewinnen, dann reichen ihnen eventuell sogar wenige Jahre um wieder auf die Beine zu kommen. Die meinen das ernst, das sollten wir nicht unterschätzen.

Im Kreml wird man sich überlegen, was man wagen kann.

vx110 schrieb:Unfassbar. Man sollte sich nicht wundern, wenn Deutschland irgendwann auch etwas abbekommt.

Haha der Stern, schreibt Unsinn.

Ist völlig richtig das die russischen Fluplätze und co Ziel sind.