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Bundeswehr am Boden

2.465 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bundeswehr ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 09:25
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Zwischen Ordananzwaffen und welche Waffe ich auf eine einsame Insel mitnehme besteht ein Unterschied.
So ist es. Drum versteh ich auch die Diskussion nicht, warum man jetzt diese Waffe der Anderen vorzieht, weil Waffe A sieht doch geiler aus und wäre im Häuserkampf besser etc. blabla - da vergisst man völlig den Aspekt, dass Spezialkräfte wie KSK, Kampfschwimmer, etc. sowieso eine andere Bewaffnung und zT mehr Auswahl haben. Ich denke, manche meinen auch, dass zB DEVGRU Einheiten mit Standard M16 durchs Gehölz stromern.

Apropos KSK - da siehts momentan, abgesehen von den rechtsextremen Zwischenfällen, auch nicht mehr so rosig aus:
80 der 280 im Antiterrorkampf ausgebildeten Kommandosoldaten befinden sich wegen psychischer Störungen in langfristigen psychiatrischen und psychologischen Therapien. Das berichtet das Nachrichtenmagazin FOCUS. Ein Teil der Elitekämpfer werde im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm versorgt, andere nähmen ambulante Hilfe in Anspruch.
Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/terroristischen-lagen-derzeit-nicht-gewachsen-eliteeinheit-ksk-nur-bedingt-einsatzbereit-soldaten-leiden-an-psychischen-stoerungen_id_13048832.html

Ich befürchte, wenn es schon unserer Eliteeinheit nicht gut bestellt ist, wird es in den Teilstreitkräften nicht besser werden - eher schlimmer. Vor allem durch die Meldungen rechtsextremer Strukturen wächst die Resonanz der Gesellschaft wohl eher nicht ins Positive.

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05.03.2021 um 10:02
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Ich befürchte, wenn es schon unserer Eliteeinheit nicht gut bestellt ist, wird es in den Teilstreitkräften nicht besser werden - eher schlimmer
Schlimmer Inwiefern?

Der Bericht ist recht vage... Musste man schon schauen wie es in anderen Spezialkräften bestellt ist bzgl der Psychologie.
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Vor allem durch die Meldungen rechtsextremer Strukturen wächst die Resonanz der Gesellschaft wohl eher nicht ins Positive
Generell sehe ich da aber keine rechtsextremen Strukturen... Wobei beim ksk einiges auffällt.


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05.03.2021 um 10:17
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Schlimmer Inwiefern?
Schlimmer im Sinne der allgemeinen Einsatzbereitschaft. Neben fehlender, fehlerhaften Ausrüstung geht auch die Moral/Motivation flöten. Habe letztens erst einen damaligen StUffz aus meiner ehemaligen Truppe getroffen. Eigentlich wollte er noch Feldwebel werden, aber er sah keinen nennenswerten Grund mehr, länger zu dienen. Hatte ich 2009 übrigens schon nicht mehr.
Ist zwar jetzt nur ein Einzelfall, ich denke aber, dass diese Denkweise doch öfter auftreten wird.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Der Bericht ist recht vage... Musste man schon schauen wie es in anderen Spezialkräften bestellt ist bzgl der Psychologie.
Hier noch ein anderer Bericht, etwas ausführlicher: https://www.zeit.de/news/2021-03/05/krankenstand-im-ksk-besorgniserregend-hoch?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

Kann mir schon vorstellen, dass die aktuelle Debatte um das KSK sich irgendwann niederschlägt.
Vor ein paar Jahren waren doch die Gebirgsjäger in den Medien, auch nicht positiv.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Generell sehe ich da aber keine rechtsextremen Strukturen... Wobei beim ksk einiges auffällt.
Ich meinte auch keine Art "Schattenarmee" - Eher dass Kommando-Soldaten oder generell Soldaten sich leichter von solchen Gruppen ala "Gruppe S" einlullen lassen. Steht ja auch irgendwie auf der Hand, das Vertrauen in die Regierung schwindet (die aktuellen Corona-Eskapaden machens ja nicht besser, führt jetzt aber hier zu weit), die Akzeptanz der breiten Bevölkerung ist auch nicht mehr erste Sahne .. da wird man, mMn, anfälliger. Deswegen bin ich auch der Überzeugung, dass rechtsextreme Gruppen weit weniger Zulauf von (ex)Soldaten erhalten würden, wenn es die Verantwortlichen schaffen würden, wieder eine ordentliche Struktur mit allem drum und dran in der BW zu etablieren.


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05.03.2021 um 10:33
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Ich meinte auch keine Art "Schattenarmee" - Eher dass Kommando-Soldaten oder generell Soldaten sich leichter von solchen Gruppen ala "Gruppe S" einlullen lassen. Steht ja auch irgendwie auf der Hand, das Vertrauen in die Regierung schwindet (die aktuellen Corona-Eskapaden machens ja nicht besser, führt jetzt aber hier zu weit), die Akzeptanz der breiten Bevölkerung ist auch nicht mehr erste Sahne .. da wird man, mMn, anfälliger. Deswegen bin ich auch der Überzeugung, dass rechtsextreme Gruppen weit weniger Zulauf von (ex)Soldaten erhalten würden, wenn es die Verantwortlichen schaffen würden, wieder eine ordentliche Struktur mit allem drum und dran in der BW zu etablieren.
Das ist nicht verwunderlich, zumindest sagen wir mal, abstrakt nachvollziehbar.

Ich erinnere an den vermeintlichen, mutmaßlich echten "offenen Brief" den ein KSK'ler nach den ganzen Skandalen letztes Jahr ans BMVg geschickt hat und darin auch mutmaßlich echte Einsätze anreisst. Im Brief kam, so ich mich an ihn erinnere, schien der Tenor durch, dass diese Leute überdurchschnittlich akut ihr Leben einsetzen, als "Werkzeug" bzw. militärisches Mittel in unterschiedlichste Krisenregionen mit überschaubaren Mitteln (das ist ja die "Natur" von Kommandosoldaten) geschickt werden und akuter von Gefahr betroffen sind als es viele Soldaten je sein werden, teils auch je nach Verwendung jene in Auslandseinsätzen. Dazu ferner ein Appell an die Führung und ich glaube teils Gesellschaft, dass nicht alle extremistisch seien und man Vertrauen oder Chancen wünsche.

An der Stelle verweise ich hier auf den Brief bzw. seine Sekundärquelle. Der Brief ist aber darin verlinkt: https://augengeradeaus.net/2020/08/ksk-kommandofeldwebel-wehrt-sich-in-anonymem-brief-wir-sind-die-anstaendigen/



Wenn man dann politische wie auch gesellschaftliche Missstände wahrnimmt, könnte man sich fragen, was man tut, oder ob noch eine Sinnhaftigkeit wie zuvor besteht. Das könnten die ersten Schritte gen möglicher politischer Radikalisierung sein. Ich kann das sogar, wenn sich das bei einem so entwickelt und man nicht einfach schon ein verkappter (Neo-)Nazi war, ein ganz klein wenig nachvollziehen. Es kann die Frage entstehen: Wofür halte ich eigentlich meinen Kopf hin?

Und mit den Gedankengängen, die an sich ja auch berechtigt sein können, geht es dann leider abwärts. Das Ventil, das man sich dann suchen könnte, kann politisch sein. In der Form bleibt dann auch wenig Spielraum ausser "Rechts" - also radikal oder extrem. Wohin auch sonst: Links? Haha, der war gut. Die dreschen ja im Kern (Ausnahmen aussen vor) pauschal immer auf der BW rum, sind also keine geeignete politische Anlaufstelle. Eine abstrakte "Mitte"? Da 'war' oder 'ist' man ja schon mehr oder weniger und nimmt die subjektiven Probleme als Teil der aktuellen Politik oder des Mindsets war. Was bleibt, habe ich nunmehr wenige Zeilen oder Sätze vorher beschrieben.

Das soweit als mögliche "Diagnostik" - wie man das mindert oder verhindert, das dürfte wohl ungleich schwerer sein in dieser komplexen Welt, Gesellschaft und gepaart mit diesem beruflichen Spannungsfeld in dem diese Leute agieren.






Kurz zu was anderem, was in den vorherigen Posts (und teils dem hier) schon angerissen wurde: Standing in der Gesellschaft. Ich halte alles für tückisch. Zerreißt man etwas medial dauerhaft, bleibt irgendwas hängen. Vielleicht ist das auch der Wunsch in manchen Kreisen, aber mir kann keiner sagen, dass es zumindest gerade als Angehöriger nicht irgendwann nerven würde, ständig undifferenzierte News lesen zu müssen, medial quasi sturmreif geschossen zu werden. Berechtigte Berichterstattung in gewissen Fällen mal aussen vor, klar.

Ich sehe aber dennoch eine Art der Wehrkraftzersetzung wenn insgesamt Medien und Teile der Politik und Gesellschaft stiefmütterlich bis freundlich desinteressiert die BW betrachten. Insofern muss man sich dann nicht wundern, dass abstrakte Attraktivität sinkt und die Leute Klischees auch weiterverbreiten oder semi-scherzhaft sinngemäß sagen: "Du willst zur BW? Da sind doch nur Nazis / da funktioniert doch nichts / kriegst du keine besseren Stellen?"

Bilder in den Köpfen - der Schaden ist da.


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Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 10:45
@Warden

Super, besser hätte ich es niemals ausdrücken können. Ich habe schon immer die Kommandosoldaten bewundert, nicht weil ich scharf auf die Tätigkeit bin, nein, sondern auf das, was sie leisten müssen.
Was auch noch die Psyche belastet, wird der Punkt sein, dass besagte Soldaten nicht über ihre Arbeit bzw. Erlebtes reden dürfen. Dieser Punkt ist auch nicht unerheblich und irgendwann kommt eben der Spurwechsel.

----------

Die Linke kritisiert ja gar den Einsatz der BW in der Pandemie. Ohne Worte.

https://taz.de/Bundeswehrhilfe-in-der-Pandemie/!5745126/


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Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 11:05
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Die Linke kritisiert ja gar den Einsatz der BW in der Pandemie. Ohne Worte.
"Die Linke", zumindest als Parteiobjekt, kritisiert quasi alles was die BW angeht. Wenn man nicht parteipolitisch offen für "Abschaffung" plädiert (wie sie das aber bei anderen Institutionen wie dem VS tun), dann dafür, sie "stummzustellen" - keine Auslandseinsätze, am besten keine wirklichen Werbeauftritte mehr, keine große Werbung, keine große Öffentlichkeit, am besten irgendwo stumm und elendig verenden.

Rein plakativ und so wie ich den ganz groben Tenor deute. Die Realität im (linken) politischen Wirkbetrieb und zu Themen der BW mag vielleicht etwas komplexer sein, ich glaube aber zugleich, dass ich auch nicht im Kern wirklich falsch liege. Ich sah genug Headlines und Artikel über die Jahre und muss kein Raketenwissenschaftler sein, dass "die Linke" nicht das beste Verhältnis zu den Streitkräften hat, so wie etwa die AfD im Kern nicht das beste Verhältnis zu z.B. Flüchtlingen und gewissen Ausländergruppen/Ethnien/Staatsangehörigkeiten hat.

Das ist jetzt eher auf die Partei und manche bekannte Akteure bezogen, nicht "jeden Linken". Interessant finde ich wiederum, dass ja augenscheinlich auch Linke in der BW dienen. Ein Beispiel dafür sah ich auf Twitter. Kein Widerspruch erkennbar (nicht, dass ich einen sehen würde). "Links" ist halt ein am Ende wohl doch breites Spektrum wie "Rechts". Plakativ kann man vermutlich aber sagen, dass "klassisches Stammklientel" vermutlich keine allzu positive Einstellung zur BW hat. Pauschalslogans wie "Soldaten sind Mörder" kommen nun mal nicht aus der rechten Ecke.


Ja, also lange Rede, kurzer Sinn:

Die Linke kritisiert die BW, die NPD/AfD Flüchtlinge und jeden morgen geht die Sonne auf. Im Westen nichts Neues.

Viele rennen halt mit ihrem ideologischen Brett vor dem Kopf rum.




Kurz noch was zum Abschluss: Aber ich will ja nicht mit Dreck werfen und ideologische Pauschalisierung bemängeln und dann selbst quasi jenes etwas verdeckter tun wie "Ja die Linken...". So las ich also den Artikel, der kurzum die Lage beschreibt und dann die Ansicht der Frau Jelpke dazu, siehe Artikel oben:
[...]

Die Abgeordnete Jelpke findet aber auch die einfache Amtshilfe in Gesundheitsämtern und anderswo nicht unproblematisch. „Jeder eingesetzte Bundeswehrsoldat ist ein Beweis dafür, wie sehr das Gesundheitswesen seit Jahren kaputtgespart wurde“, sagte sie der taz. „Während die Kommunen nicht über die nötigen Mittel verfügen, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen, hat die Bundeswehr sogar noch überschüssiges Personal.“

Notwendig sei es jetzt, den Kommunen mehr Geld zur Verfügung zu stellen, damit diese für die Corona-Aufgaben Menschen einstellen könnten, die wegen der Pandemie arbeitslos sind. „Gesamtwirtschaftlich wäre das ein Nullsummenspiel, aber für die wirtschaftlich ohnehin schon geplagten Menschen ein klarer Gewinn“, sagte Jelpke.

Momentan lohnt es sich für die Kommunen eher, die Bundeswehr anzufordern: Die Kosten der Hilfsleistungen – allein der bisherige Personaleinsatz ist laut Ministerium mehr als 46 Millionen Euro wert – werden den Kommunen nicht in Rechnung gestellt. Das hat die Bundesregierung vergangene Woche beschlossen. Die Regelung gilt bis Jahresende.
Das Sachargument ist nicht mal falsch, auch wenn es vermutlich nett verpackt dennoch Ausdruck einer anti-BW Haltung sein kann oder sogar wird. Das Gesundheitswesen muss wie viele andere Baustellen aufgepeppelt werden. Da das aber nicht wie von magischer Zauberhand in kurzer Zeit geht, hat man nunmal eben die BW die sonst im Kern hier in Kasernen hockt und trainiert. Da ist halt immer Manpower. Und die Kommunen werden nicht noch finanziell mehr belastet. Win/win?


Kurzum: Sachargument an sich richtig, framing aber durchschaubar. Ein Kommentar dort meint etwa folgendes:
Deep South 4. Feb, 11:50

Das ist genau die Art von ideologicher Schnappatmung, die mir bei dieser Partei so aufstößt. Das gleiche Theater gabs beim Hochwasser 2002 schon mal. Auch damals konnte niemand schlüssig darlegen, was daran falsch ist, Soldaten zum Sandsäcke verteilen und Deichbau einzusetzen.

Die Argumente sind und dünn und durchschaubar, der akute Bedarf an Hilfskräften ist da. Der Hinweis auf das kaputtgesparte Gesundheitssystem mag richtig sein, ändert aber nullkommanix an der jetzigen Situation.
Amen.

Auch wenn sie mit kritischer Berichterstattung zu etwa Nazis oder Strukturproblemen mal sinngemäß wie ein blindes Huhn ein Korn finden, mein Eindruck bleibt, dass "die" letztendlich schlicht ideologisch-allergisch auf die BW reagieren.


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Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 11:14
@Warden

Danke für deine Stellungnahme. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich bin ja froh, dass es keine "fachspezifische" Ausrüstung braucht, um bei Naturkatastrophen zu helfen. Ansonsten könnte die BW in ihren Kasernen bleiben. :D

Ein Grundproblem ist, warum sich in naher Zukunft nichts an den maroden Zuständen in der BW (und auch in anderen Bereichen) ändern wird, ist die fehlende Kompetenz in der Politik. Ein Jens Spahn beispielweise kriegt ja nicht mal seinen Job gebacken. Eine AKK wird ihren auch nicht hinbekommen (wollen). Ich sehe da wirklich ganz schwarz - und keine Alternativen.


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Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 11:44
Zitat von CarbineCarbine schrieb:fehlende Kompetenz in der Politik.
Nicht nur da - oder alternativ schwappt sie nach unten runter. Ich nehme im dienstlichen Alltag wiederkehrend auf unterschiedlichem Niveau subjektiv empfundene Inkompetenz war.

Woran das liegt, keine Ahnung. Natürlich kann ich mir nicht anmaßen es immer besser zu wissen oder jede Entscheidungsvariable zu kennen. Manchmal hat man sich schlicht für ein kleineres Übel entschieden.

Aber genug Selbstkritik, ich glaube ich bin immer noch auf dem richtigen Pfad weil man Nachrichtenartikel liest die sagen, dass es andere Länder weitaus besser machen was unterschiedliche Dinge angeht. Ob Pandemiegedöns oder sonst was.

Es muss also zu gewissen Teilen Inkompetenz der politischen und anderen Akteure sein. Und um ehrlich zu sein reißen mich manche Politiker nicht mehr wirklich mit. Ich will nicht mal tolle Redenschwinger die sonst inkompetent und substanzlos sind - ich wünsche mir Politiker/Minister die "Bock" auf ihr Ressort bzw. ihr Ministerium haben UND im Idealfall nicht nur politischen Sachverstand mitbringen, sondern ... Trommelwirbel ... Fachkompetenz für ihr Ressort und Ministerium.

Wenn die dann noch passable Reden und Argumentationsweisen mitbringen, super. Hauptsache, das Ressort profitiert effektiv und nachhaltig. Kein rumbasteln, keine Skandale, keine wiederkehrende Inkompetenz.

Soliden Verteidigungsminister jedweder Art einsetzen und politisch dahinter stehen. Verwaltungs- und Beschaffungswahn auf ein notwendiges Maß reduzieren und Gelder effektiver nutzen, Missstände aktiv und mit Nachdruck angehen und zeitnah beheben.

Dann wirds auch wieder was mit dem Standing der Truppe.

Wie tief sitzt manches Klischee oder negatives Standing in den Köpfen? Das sag ich dir:

Überlege immer noch zur Reserve zu gehen. Hänge zu sehr an meinem Beruf als dass ich hauptberuflich zur BW wollen würde. Ich kann nicht anders als mir aber zwangsweise die Frage zu stellen, ob ich dann in Konstellationen auf der Fahr von oder nach Hause die Uniform tragen würde / müsste. Und dann ploppt das Bild in meinem Kopf auf, ob mich andere wie eine Alien anschauen würden. Oder ob ich einzelne Anfeindungen ertragen müsste. In Uniformen wird man zwar generell eher angesehen, aber ich denke Flecktarn ist noch mal eine andere Qualität als wenn ich da als THW'ler, FW'ler etc. pp rumlaufen würde.


Komisch, oder? Ich gelobe und schwöre mich für Land und Leute einzusetzen wenn es notwendig wird und kann mich doch in der "Arbeitskluft" nicht wirklich gefühlt frei oder ungezwungen umherbewegen weil ich denke, anders (ablehnend von manchen?) registriert zu werden.

Woher kommt so was?

Will zwar wieder keinen längeren Post schreiben aber hier nochmal als krönender Abschluss oder um den Bogen zum Argument der Sinnhaftigkeit zu stellen: Genau in diesen Momenten fragt man sich, warum oder für wen man gewisse Dinge eigentlich tut, wenn das ein abstrakter gesellschaftlicher Dank ist oder das ein Gefühl ist, was übrig bleibt. So ensteht dann auch "Absonderung" oder Wagenburgmentalität, statt gesundes Miteinander und breitere gesellschaftliche Akzeptanz für Streitkräfte, weil man den Sinn jener erkennt.

Staatsbürger in Uniform, nicht isolierter Sinnsucher der von Teilen der Gesellschaft abschätzig behandelt wird.


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Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 12:11
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Ich meinte auch keine Art "Schattenarmee" - Eher dass Kommando-Soldaten oder generell Soldaten sich leichter von solchen Gruppen ala "Gruppe S" einlullen lassen. Steht ja auch irgendwie auf der Hand, das Vertrauen in die Regierung schwindet (die aktuellen Corona-Eskapaden machens ja nicht besser, führt jetzt aber hier zu weit), die Akzeptanz der breiten
Es liegt eher daran das eine gewisse Grundeinstellung vorher herrscht sonst wird man kein kommandosoldat.. Aber ja vieles spielt mit ein.... Und in solchen Einheiten ist man eben enger als bei 9 to 5 jobs...

Ebenso braucht es eben immer noch korpsgeist... Den muss man aber schon in die richtige Richtung lenken......im Land der dauernörgler schwer.

Und ein Thema für sich..
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Überzeugung, dass rechtsextreme Gruppen weit weniger Zulauf von (ex)Soldaten erhalten würden, wenn es die Verantwortlichen schaffen würden, wieder eine ordentliche Struktur mit allem drum und dran in der BW zu etablieren.
Da stimme ich zu... Das hat alles Einfluss.


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Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 12:16
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Die Linke kritisiert ja gar den Einsatz der BW in der Pandemie. Ohne Worte.
Wundert nicht... Gut mit Realität sind sie so gleichauf mit der afd.


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Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 12:22
Zitat von WardenWarden schrieb:Notwendig sei es jetzt, den Kommunen mehr Geld zur Verfügung zu stellen, damit diese für die Corona-Aufgaben Menschen einstellen könnten, die wegen der Pandemie arbeitslos sind. „Gesamtwirtschaftlich wäre das ein Nullsummenspiel,
Klar wenn die dafür fähig sind..

Es ist nicht so das jetzt die Infanterie dort hilft.

Soweit zur Naivität


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Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 12:33
Zitat von WardenWarden schrieb:Überlege immer noch zur Reserve zu gehen. Hänge zu sehr an meinem Beruf als dass ich hauptberuflich zur BW wollen würde.
Geht mir auch so.
Meine Dienstzeit, war trotz ausrüstungstechnischer Missstände eigentlich echt cool. Das fing bei Disziplin, Ausbildung an und hört bei der Kameradschaft auf, die ich wahrlich geschätzt habe. Sowas hat man sonst echt so gut wie nie.


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Bundeswehr am Boden

05.03.2021 um 18:43
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Geht mir auch so.
Meine Dienstzeit, war trotz ausrüstungstechnischer Missstände eigentlich echt cool. Das fing bei Disziplin, Ausbildung an und hört bei der Kameradschaft auf, die ich wahrlich geschätzt habe. Sowas hat man sonst echt so gut wie nie.
Das ist vermutlich auch das, was mich vielleicht dahin zieht sowie zumindest bisher in meinem Kopf rumwabernd, irgendein Pathos zu "Bürgerdienst". Klingt jetzt schrullig-idealistisch, aber da ich eh schon im öffentlichen Dienst arbeite ist das nicht zu weit hergeholt. Jeder summiert "Sinnhaftigkeit" im Leben oder Beruf halt unterschiedlich.

Trotz aller Missstände sind es wohl die drei (oder vier) Komponenten die mich hinziehen, die sagen, "Versuch es wenigstens, schau es dir an, dann evaluiere neu."


  1. Die Tätigkeiten im Felde, mal "rauskommen", Ausgleich zum Beruf und Büro
  2. Die Form des "Ehrenamtes" bzw. Dienst an der Gemeinschaft, wenn auch in jener abstrakten Form
  3. Kameradschaft in einem besonderen (Arbeits-)Umfeld
  4. Mein Vater erzählte mir das eine oder andere über seine Dienstzeit, damit begann ein "Grundinteresse"


Einzeln genommen müsste es nicht die BW (Reserve) sein. Wenn ich raus wollen würde, könnte ich einfach in die Pampa gehen, wandern, zelten, campen, etc. Ein Ehrenamt kann man auch in anderen Bereichen wahrnehmen, Katastrophenschutz würde mich auch reizen, ggf. Freiwillige Feuerwehr. Eine Form der "Kameradschaft" nahm ich schon unterschiedlich wahr, mit einem Ausbildungslehrgang war ich mal zeitweise "quasi kaserniert" untergebracht - auf ner Polizeikaserne. Das ist nicht ganz mit militärischer Kameradschaft vergleichbar, aber diese Grundzüge die entstehen/entstanden waren schon nett oder etwas Neues. Diese zusammenschweißende Form des Zusammenhaltes eben. Gibts nicht überall auf natürliche Art und Weise.

Ich glaube, es sind einfach die Gesamtumstände und der Umstand, dass ich dort (BW/Reserve) alles kombiniert wahrnehmen kann und dafür noch Geld bekomme. Ferner komme ich nicht in die Bredouille, in ggf. ferne Auslandseinsätze geschickt zu werden die ich individuell ggf. sogar ablehne bzw. die Sinnhaftigkeit rückwirkend nicht erblicken kann, sondern es für reine Unterstützungsdienstleistungen / Amtshilfe / Katastrophenhilfe oder eben im worst-case V-Fall wäre.

Damit kann ich zumindest im Gesamtpaket prima umgehen, auch wenn das andere gar nicht begeistert - jeder so wie er mag.

Wieder ein bisschen mehr gen Topic statt eigenen Präferenzen: Aber eben darum habe ich auch ein Interesse, dass es halbwegs rund in den Streitkräften läuft und ich als potentieller Reservist zwar gerne aktive Stütze werde, aber die Reserve nicht zum Flickenteppich der aktiven Truppe o.Ä. wird die Missstände anderweitig ausbadet.


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Bundeswehr am Boden

09.03.2021 um 10:56
Ahnungslos in Somalia: Die neue Linken-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow lehnt Auslandseinsätze der Bundeswehr ab. Schade nur, dass sie nicht weiß, welche das eigentlich genau sind.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/linken-chefin-hennig-wellsow-gegen-auslandseinsaetze-der-bundeswehr-17229033.html

:D Was soll man dazu noch sagen: Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung. Ich dachte, man lernt in der Mittelstufe, dass man nur mit gewissen Hintergrundwissen mitdiskutieren kann.


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Bundeswehr am Boden

09.03.2021 um 11:02
@Carbine
Also grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass man auch ohne detaillierte Kenntnisse einzelner, sinnloser Missionen, die Auslandseinsätze der Bundeswehr im Gesamten, wie auch die Teilhabe an der NATO und bewaffneten Konflikten im Allgemeinen, ablehnen kann.
Genau das tut die Linke prinzipiell, da brauchen die ehrlich keinen Kopf von Fachwissen über Dinge, die sie aus ideologischen Gründen sowieso ablehnen.


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Bundeswehr am Boden

09.03.2021 um 11:05
@EinElch

Hast du dir das Interview angehört? Also bitte, da ist jede schulische Ausfrage eines nicht vorbereiteten Schülers besser.
Zudem zeugt es nicht wirklich von Seriosität, wenn man seine ablehnende Haltung nicht mal ordentlich begründen kann. Da frag ich mich echt, wie man da halbwegs intelligente Wähler gewinnen will.


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Bundeswehr am Boden

09.03.2021 um 11:09
@Carbine

"Wir sind Pazifisten, weil wir Krieg und militärisches Engagement grundsätzlich für den falschen Weg halten und die Diplomatie und politische Hilfe, Entwicklungshilfe und Vermittlerrollen für die geeignetere Lösung halten" ist eine absolut vernünftige Begründung, die auf jeden Einsatz anwendbar ist.


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Bundeswehr am Boden

09.03.2021 um 11:20
@EinElch

Auch wenn der Leitsatz das miserable und dilettantische Interview nicht begründet und eigentlich auch nichts damit zu tun hat auf die konkreten Fragen des Herrn, lässt er sich dennoch sehr leicht entzaubern, auch wenn nicht hundertprozentig auf die BW bezogen:

Diplomatie funktioniert auch so gut bei somalischen Piraten.
Wie gut Entwicklungshilfe in Mogadischu, Somalia diplomatisch funktioniert hat, wissen wir ja.
Und wie gut humanitäre Hilfen in Syrien funktionieren, sehen wir ja auch tagtäglich.

Auch hätte ich gern das hier näher erläutert:
Zitat von EinElchEinElch schrieb:einzelner, sinnloser Missionen, die Auslandseinsätze der Bundeswehr im Gesamten, wie auch die Teilhabe an der NATO und bewaffneten Konflikten im Allgemeinen, ablehnen kann.
Wie stehst du dazu? Welche Missionen, Einsätze der BW sind sinnlos und warum?
Warum ist die Teilhabe an der NATO sinnlos?


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Bundeswehr am Boden

09.03.2021 um 15:10
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Also grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass man auch ohne detaillierte Kenntnisse einzelner, sinnloser Missionen, die Auslandseinsätze der Bundeswehr im Gesamten, wie auch die Teilhabe an der NATO und bewaffneten Konflikten im Allgemeinen, ablehnen kann.
Klar, aber es ist halt infantil

Aber nein, es ist schlecht wenn man etwas ablehnt wovon man keine Ahnung hat.

Kurzum, ne einfache dagegen Haltung, simple auf einem einfachen Weltbild basierend


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Bundeswehr am Boden

09.03.2021 um 15:13
Zitat von CarbineCarbine schrieb:Wie stehst du dazu? Welche Missionen, Einsätze der BW sind sinnlos und warum?
Warum ist die Teilhabe an der NATO sinnlos?
Meine Meinung dazu spielt keine Rolle, ich habe die Parteilinie der Linken sinngemäß wiedergegeben.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Kurzum, ne einfache dagegen Haltung, simple auf einem einfachen Weltbild basierend
Das habe ich nicht bestritten, aber ich finde sie trotzdem legitim, ohne sie zu teilen.


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