Tempolimit auf Autobahnen - wird es kommen?

@6.PzGren391

Finde ich nicht, denn es würde alles enorm verlangsamen, wenn LKW gar nicht mehr überholen dürften. Wie geschrieben hast dann einen schwer beladenen vor dir, der in hügeligem Gebiet kaum mehr als 60 schafft, ist das schon eine ziemliche Behinderung.

Besser wäre es wenn auch LKW aus anderen Ländern auf 80Km/h begrenzt wären, wie in Deutschland. Dann würde wohl auch kaum jemand minutenlang überholen, weil er lieber 83 fahren will.

Bone02943 schrieb:einen schwer beladenen vor dir, der in hügeligem Gebiet kaum mehr als 60 schafft, ist das schon eine ziemliche Behinderung.

Bei bergauf LKW überholen erlaubt, dann aber wieder Höchstgeschwindigkeit allgemein auf 130

Dass die Tempolimit-Debatte hochemotional ist, hat Verkehrsminister Scheuer eindrücklich und unwiderlegbar bewiesen.
Finde ich!
Das glaube ich ihm einfach!
Weil:

Der Tweet hatte allerdings einen kleinen, jedoch ziemlich blamablen Schönheitsfehler. Illustriert wurden diese Aussagen Scheuers mit dem Foto einer Autobahn im Abendlicht. Doch viele User sahen genau hin und entdecken das Schild „Thalwil 1000 m“. Thalwil ist ein 8800-Einwohner-Ort auf der Westseite des Zürichsees in der Schweiz. Und auf den Schweizer Autobahnen gilt seit dem Jahr 1985 durchgehend ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde. Und genau das hatte Scheuer vor Monaten eine Forderung „gegen jeden Menschenverstand“ genannt.

Twitter-Nutzer Jonas Lohse war der Erste, der diesen Zusammenhang erkannte und das Ministerium darauf hinwies. Das antwortete viereinhalb Stunden später entsprechend zerknirscht. „Du hast Recht. Wie im Tweet-Text erwähnt, geht es uns um den Verkehrsfluss in Deutschland. Dass wir den Namen der Ausfahrt nicht beachtet haben, war ein Versehen.“

https://www.welt.de/politik/deutschland/article204588516/Andreas-Scheuer-Verkehrsministerium-blamiert-sich-mit-Tempolimit-Tweet.html

Im Prinzip ist das Tempolimit viel Tra-ra um nichts. Man hat so ein bisschen das Gefühl, dass Leute, die kein Auto fahren, Leuten, die Auto fahren irgend eine Moralpredigt halten müssen. "Fahrt doch nicht so schnell. Ihr bringt alle in Gefahr damit!"

Effektiv reden wir hier aber Nichtigkeiten. Auf den deutschen Straßen sind manche Beschilderungen schlechter/schlimmer als die fehlende Geschwindigkeitsbegrenzung, von der schlechten Planung von Baustellen mal abgesehen.

Die Geschwindigkeitsbegrenzungsfrage ist in 9 von 10 Fällen überflüssig zu stellen, denn in den allermeisten Fällen regelt das Verkehrsaufkommen auf den Autobahnstaßen die Geschwindigkeit eh von selbst. Wer mal versucht hat im Ruhrgebiet oder bei Frankfurt zur Primetime schneller als 130 zu fahren, wird sich eh wundern, wo jetzt hier wirklich das Problem liegt.

Wer von Berlin nach Mainz will und dabei vorsorglich Nachts fährt, wenn weniger Verkehr auf den Straßen unterwegs ist, wird sich trotz leerer Straßen dann schon fragen, warum er ne Stunde länger braucht, wenn überall 130 oder weniger gefahren werden soll.

Statt mit Begrenzungen anzufangen, soll man doch lieber autonomes Fahren voran treiben. Das wäre mal ein wirklicher Fortschritt.

Ich finde die Idee eines Tempolimits auf 130 km/h sehr gut. Da würde ich mitmachen.
Es müsste dann nur noch eine Regelung für Landstraßen und Autobahnen gefunden werden.

6.PzGren391 schrieb:Dann könnte man auch über ein generelles Überholverbot von lkw nachdenken. Was ich für sehr sinnvoll halte

Wäre es nicht besser, man würde die Lkw auf die Schiene bringen mit einer Erhöhung der Maut statt einer Senkung, die unsere Regierung vor kurzem durchgeführt hat?

Nevrion schrieb:Man hat so ein bisschen das Gefühl, dass Leute, die kein Auto fahren, Leuten, die Auto fahren irgend eine Moralpredigt halten müssen. "Fahrt doch nicht so schnell. Ihr bringt alle in Gefahr damit!"

Ich habe bin immer Auto gefahren und die gingen immer über 250 km/h.
Trotzdem ist alles andere als ein Tempolimit Unsinn. Und zwar umwelttechnisch und vor allem was die Unfallzahlen und die Verletzten und Toten angeht.
Und da ist jeder einzelne wichtiger wie das Gefühl, endlich einmal mit Hilfe des Autos schnell geradeaus fahren zu können.

@6.PzGren391

Was willste denn hören? Ein Moped ist nunmal definiert und sicher kein Motorrad was 300km/h schafft. Wenn du deine Möhre trotzdem als Moped verkaufst, bitte, aber wundere dich nicht das es manch andere nicht ernst nehmen.

@Bone02943
Ihr seid beide keine Motorradfahrer nehme ich an. Sonst wüsstet ihr dass bei uns alles was zwei Räder aber keine Pedale (das wäre Übrigens ein Mofa) hat ein Moped (öfter auch Mobbed) ist.
Dein stöckchen mit der Möhre musst du höher halten.

Eine Karre ist übrigens ursprünglich auch kein Auto.

Und lass ihn/sie/* bitte selber antworten. Entweder war es Spaß oder da ging eine Belehrung halt in die Hose. Sowas passiert.

6.PzGren391 schrieb:Dann könnte man auch über ein generelles Überholverbot von lkw nachdenken. Was ich für sehr sinnvoll halte

Das gäbe extreme Probleme in der Logistikkette - wenn Dich ein LKW mit 65 km auf der rechten Spur aufhält und Du den nicht überholen kannst, Du die angepeilte Strecke nicht innerhalb Deiner Lenkzeiten erreichst, dann hast Du als Fahrer, als Spedition und in Zeiten von just-in-time Logistik auch als Empfänger extreme Probleme.

Kurzschluss schrieb:Wäre es nicht besser, man würde die Lkw auf die Schiene bringen mit einer Erhöhung der Maut statt einer Senkung, die unsere Regierung vor kurzem durchgeführt hat?

Das kannst Du nur bei Komplettpartien machen, beispielsweise Container - wobei diese natürlich auch vom Bahn terminal per LKW weiter verfrachtet werden, nicht jede Firma hat einen Gleisanschluss :). Bei Stückgut oder Teilpartien ist das nicht praktikabel.

cejar schrieb:Bei Stückgut oder Teilpartien ist das nicht praktikabel.

Warum? Es muss nur teuer genug werden, dann wird es von Zug zu einem Bahnhof gebracht und von dort - idealerweise mir einem E-Lkw - verteilt. Das hat den zusätzlichen Nutzen, dass die Lkw Fahren abends immer Zuhause sein können...

@Kurzschluss

Weil es die gesamte Ligistikkette extrem verlangsamt.

Stückgut läuft so - da ist der 7,5 Tonner mit Hebebühne unterwegs, holt zwischen 1Karton bis 5 Paletten auf seiner Tour bei diversen Kunden ab - nach seiner Tour fährt er ans Hub, sagen wir mal in Frankfurt - hier werden die Sendungen aufgeteilt für verschiedene andere Hubs, sagen wir mal München, Hamburg, Stuttgart usw. Diese Sendungen werden dann in der Nacht mit Sattelzügen auf diese Hubs verteilt und werden dann nächsten Morgen in die Auslieferung mit Hebebühnenfahrzeugen gebracht.

Also davon mal abgesehen, ahne ich nicht wirklich, wo Du da die Bahn einsetzen willst - sprich ob Du so eine Art Autozüge für LKWs willst, oder ob Du tatsächlich die Stückgutdistribution per Bahn machen willst.
In beiden Fällen hast Du natürlich erstmal das Problem, daß Du überhaupt keine direkten Güterzüge von allen möglichen Ballungsräumen in andere Ballungsräume hast, da der Bedarf komplett anders sein kann und auch die Bahn wirtschaftlich arbeiten muss. Nehmen wir mal als Beispiel Berlin - der Berliner Raum ist extrem Strukturschwach, sprich Du transportierst eine Menge Konsumgüter nach Berlin, da in der Berliner Ecke aber wenig produziert wird, geht da kaum etwas weg. Also hast Du eventuell gerade mal einen Zug nach Hamburg der sich lohnt (Hafen) - aber Richtung Dresden schon wieder nicht mehr.

Du könntest natürlich auch die Stückgutverteilung wie vor etlichen Jahren über die normale Bahn machen, sprich Du hast bei Personenzügen noch einen Güterwaggon dabei - aber wenn die Bahnen an jedem Bahnhof 20 Minuten halten, damit Paletten auf-und abgeladen werden, ist es für die Passagiere extrem ungeil. Mal von Risiken bei Unfällen mit Gefahrgütern etc abgesehen.

Kurzschluss schrieb:Wäre es nicht besser, man würde die Lkw auf die Schiene bringen mit einer Erhöhung der Maut statt einer Senkung, die unsere Regierung vor kurzem durchgeführt hat?

Und genau dieses Schlagwörter klappen nicht. Würden Politiker mit diesen Vorschlägen sich mal mit Modernen Logistikstrukturen und co auseinandersetzen wüssten sie das auch.

Klar die Fracht ist dann mal eben 5 Tage unterwegs, nur in der Republik usw.

Wo das ganze Sinn macht wäre "Transitverkehr" also diejenigen die die Republik "Durchqueren"

Gigaliner wären ja eine schöne Sache gewesen, aber da haben Politiker und Umweltschützer völligen Unsinn dran gedichtet. Auch hier weil sie sich nciht mit den Realitäten beschäftigt haben.


Eine Erhörhung der Maut, schön das fördert dann die ganzen "Ausländischen" Unternehmen, denn die können höhere Maut locker an Material bzw einfach an den Lohnkosten kompensieren, deutsche Unternehmen haben eh schon hübsche Probleme, viel Kapitalbindung im Transportgewerbe, kleine Gewinnmargen (1 -2%)

Kurzschluss schrieb:Warum? Es muss nur teuer genug werden, dann wird es von Zug zu einem Bahnhof gebracht und von dort - idealerweise mir einem E-Lkw - verteilt. Das hat den zusätzlichen Nutzen, dass die Lkw Fahren abends immer Zuhause sein können...

E LKW sind die nächste Schnappsidee, da hat man dann wieder nicht die Realität geprüft.

Da käme zu Grundlagen der Modernen Logistik noch Grundlagen der Physik hinzu.. das überfordert vollends Politiker

@Fedaykin


Naja, Container die nicht in die direkte Hafennähe gehen werden ab Hamburg und Bremerhaven schon überwiegend erstmal auf die Bahn gesetzt, ab Antwerpen und Rotterdam auf ein Binnenschiff, aber bei 0 Tagen Transitzeit ab Asien Mainports machen die -4 Tage auch nicht mehr so viel aus.

Tatsächlich gibt es einige Speditionen die mit E-LKWs experimentieren, stellen aber fest, das diese voll-beladen keinen Berg hochkommen aber immerhin geht der Trend mehr und mehr zum Gas.

cejar schrieb:Das gäbe extreme Probleme in der Logistikkette - wenn Dich ein LKW mit 65 km auf der rechten Spur aufhält und Du den nicht überholen kannst, Du die angepeilte Strecke nicht innerhalb Deiner Lenkzeiten erreichst, dann hast Du als Fahrer, als Spedition und in Zeiten von just-in-time Logistik auch als Empfänger extreme Probleme.

Entweder darf ein LKW nicht nur 65kmh fahren, sonst muss er runter von der Strecke, außer am Berg. Oder Überholen ist erlaubt bis < 80 kmh.

Kurzschluss schrieb:idealerweise mir einem E-Lkw

Solange wird nicht genug Strom aus erneuerbaren Energien übrig haben, fährt der LKW dann quasi mit Kohlestrom, dem schlimmsten aller CO2 Rauspuster.

Wenn die Kohlekraftwerke mal alle abgeschaltet sind, dann können wir drüber reden. Da hätten aber E-Autos in der Stadt mehr Sinn, für bessere Stadtluft. Die LKW auf der Autobahn muss ja keiner riechen.

frivol schrieb:Entweder darf ein LKW nicht nur 65kmh fahren, sonst muss er runter von der Strecke, außer am Berg. Oder Überholen ist erlaubt bis < 80 kmh.

Es gibt Fahrzeuge, die dürfen selbst auf der Autobahn nur 60 kmh fahren.

STVO§18

(5) Auf Autobahnen darf innerhalb geschlossener Ortschaften schneller als 50 km/h gefahren werden. Auf ihnen sowie außerhalb geschlossener Ortschaften auf Kraftfahrstraßen mit Fahrbahnen für eine Richtung, die durch Mittelstreifen oder sonstige bauliche Einrichtungen getrennt sind, beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit auch unter günstigsten Umständen

2.für
a) Krafträder mit Anhänger und selbstfahrende Arbeitsmaschinen mit Anhänger,
b) Zugmaschinen mit zwei Anhängern sowie
c) Kraftomnibusse mit Anhänger oder mit Fahrgästen, für die keine Sitzplätze mehr zur Verfügungstehen, 60 km/h,

cejar schrieb:Naja, Container die nicht in die direkte Hafennähe gehen werden ab Hamburg und Bremerhaven schon überwiegend erstmal auf die Bahn gesetzt, ab Antwerpen und Rotterdam auf ein Binnenschiff, aber bei 0 Tagen Transitzeit ab Asien Mainports machen die -4 Tage auch nicht mehr so viel aus

Da sind wir aber schon bei den wenigen Nummern, da reden wir über vollladungen aus Überseeimoort.

Wobei auch hier die Hubs für die Übernahme begrenzt sind. Dafür müssen wir jetzt mal den Guter Verkehr analysieren.

Zum Thema e Lkws alles über 3,5 Tonnen wird wohl schwer.
Ansonsten sind Lkw im Vergleich zum Auto doch sehr effizient, wenn wir die bewegte Guter enge zugrunde legen

@Fedaykin

Na klar, auch hier sind die Hubs begrenzt - aber doch ausreichend das eigentlich alles südlich von Kassel gut per Bahn oder Binnenschiff über den Rhein abgedeckt ist - last mile ist natürlich trotzdem LKW.

Wieviel letzte Meile haben wir denn im Durchschnitt bei Containern? Na nicht so wichtig, wie du sagtest bei Übersee machen ein paar Tage den braten nicht fett

@Fedaykin

Ist eigentlich ganz einfach - die Bahnhubs (mal im Uhrzeigersinn ab HAM/BRV) sind Berlin, Leipzig, Hof, Nürnberg, Regensburg, München, Ulm, Stuttgart (Kornwestheim), Mannheim, Frankfurt, Ruhrpott (mehrere). Es gibt noch ein paar kaum genutzte, weilö dort die Reeder keine Leercontainer nehmen, wie Frankfurt/Oder, Kassel und Erfurt. Die ganze Rheinlinie bis Basel wird meist jedoch per Binnenschiff genutzt, vor allem westlich des Schwarzwaldes ist schlecht über Stuttgart machbar. Meist ist das ganze natürlich eine Preisfrage - ein 20'DC nach München fahre ich mit der Bahn unter EUR 400, während Du mit dem LKW über EUR 1000 für ein Chassis rechnen musst.

Wir entfernen uns natürlich vom Thema, aber letztlich ist es auch für Leute mal interessant zu sehen, die immer über LKWs auf den Autobahnen meckern, wie komplex das Thema doch ist - und die Autobahn sollte keineswegs nur für das zweifelhafte Vergnügen der Raser da sein, sondern ist elementar für Versorgung der Bürger und der Wirtschaft. Gäbe es bessere Möglichkeiten als den LKW hätten wir diese mit Sicherheit, denn der LKW ist von allen Binnentransportmöglichkeiten (bei Komplettladungen) die teuerste Variante, aber einfach nicht ersetzbar.

Ich bin ja Seefrachtexperte - aber selbst in der Luftfracht ist es mittlerweile Usus, das nicht mehr von den einzelnen Flughäfen verflogen wird (je nach Serviceart natürlich), sondern das in den verschiedenen Flughäfen gesammelt wird und dann nachts per LKW die Waren nach Frankfurt gekarrt werden, um dann von da verflogen zu werden, einfach weil das logistisch am sinnvollsten ist.

Die SPD nutzt da ihre Chance, sich selbst unter die 5% Hürde zu katapultieren.

Was geht in deren Köpfen vor? Ok, wir schmieren ab, auf eine völlig singuläre Weise. Was tun dagegen? Es hat doch schon so gut geklappt, in der Migrationsthematik gegen die Bevölkerung zu regieren. Dann haben wir jetzt Vorsitzende, die so sympathisch wirken, wie das Ebola Virus und die so bekannt sind, wie ein Alleinunterhalter mit der Heimorgel aus Unterfurching. Geht da nicht noch was? Ach ja, Tempolimit, jetzt knacken wir die 5% Hürde von oben, super Idee.

Wofür ich mein Herz erwärmen könnte: Warum denn ein Tempolimit für alle? Wie wäre es mit einem Tempolimit für alle PkW, die mehr als 10l Kraftstoff / 100km verbrauchen? Wäre wenigstens lustig, wenn der Porsche Cayenne Turbo S auf die rechte Spur muss, weil der Fiat Panda dahinter überholen will. Aber das ist eher Comedy.