Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

So schlimm kann es nicht werden, es ist ein wichtiger Umschlagplatz für den Welthandel.

greenkeeper schrieb:Wieso, die sind doch dann noch in der EURO-Zone und Griechenland dann nich mehr? Die fatale psychologische Wirkung wäre dann ja wohl eher auf seiten der Bundesregierung, denn die müsste dann ihre Risikoinvestitionen in Griechenland tatsächlich abschreiben und hätte damit immensen Erklärungsbedarf gegenüber wem gleich noch mal, den Banken?

Nee, weil jedes Land meint nach Belieben Schulden aufzuhäufen und dann auszutreten und Allementiert zu werden. und alle Schulden erlassen zu bekommen.

@dunkelbunt

Ach, der Chinesische Teil des Hafens vielleicht, aber so wichtig für den Welthandel ist es nicht.

Ein Hafen auf Platz 9 der Europäischen Containerterminals.

@Fedaykin
Trotzdem werden die Chinesen auch in der Landeswährung abrechnen müssen, und das Volumen bleibt auch in Drachmen groß genug, um die Währung zu stützen.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Nee, weil jedes Land meint nach Belieben Schulden aufzuhäufen und dann auszutreten und Allementiert zu werden. und alle Schulden erlassen zu bekommen.

Ich denke das muss man dann dem jeweiligen Staat überlassen, was ihm der EURO noch wert is und ob er sich auf diese Art davon trennen will. Das kann eigentlich den Wert des EURO nur steigern, wenn ihn am Ende nur die haben, die ihn sich auch leisten können.

Ich bin übrigens nich der Meinung das Staaten die bis jetzt große Reformanstrengungen unternommen haben um ihn zu kriegen bzw. zu behalten den EURO dann auf diese Art so einfach über Bord werfen würden, aber ganz sicher bin ich mir da ehrlich gesagt auch nich.

Gruß greenkeeper

der GREXIT ist ein schein debatte weil es kein Austritt aus dem Euro gibt ohne die EU zu verlassen..und weil das Griechenland gar nicht möchte ist es auch eigentlich kein Thema da nur sie das entscheiden können.


im übrigen würde das Griechenland nur isolieren und die klassenspaltung im land voran treiben weil alle die etwas Reichtum haben weiter den EURO benutzen werden wie auch in der Türkei ... oder besseres bsp ist Kuba wo es gute Taxis gibt die aber nur Dollar annehmen und stinkende Rostlauben nur den peso. eine breite unterschicht der gesellschaft wird dadurch noch mehr abgehängt werden und erst recht durch privatisierungen kein zugang mehr bekommen zu vielen dingen. es ist völlig unrealistiach anzunehmen das man eine neue währung im land breitflächig etablieren kann mitten im EU binnenmarkt ohne ein solide wirtschaftsbasis. das land würde in kürzester Zeit vom kapitalmarkt abgeschnitten werden und um jahrzehnte zurückfallen was zum resultat führt das wir in Europa ein rückständiges land haben das an 3.Welt status kratzt..

im übrigen würde da durch die ganze EU gescheitert sein. das problem bei diesen Experten die den Grexit als ökonomische these vertretten ist darin begründet das sie es immer nur aus der perspektive der Euro währung an sich sehen und eher nicht aus griechischer und schon gar nicht aus politischer .Griechenland mag für die währung selbst ein unbedeutender einschlagsfaktor sein aber politisch ist ein Greuxit verherrender als wenn GB austritt weil letzterer eh kein Euro hat und in der realwirtschaft auch keine rolle spielt ..

mayday schrieb:Als auch, vielleicht etwas weniger wie 50% das wird sich aber einpendeln..aber 300:1 ist total unrealistisch, du vergisst, wenn die Sache anläuft wird Griechenland billiger und das erzeugt eine erhöhte Nachfrage.

Ne Junge.

300 zu 1 war der Wechselkurs 2001/2002

und momentan steht es nicht wirklich besser da.

Und Griechenland wird nur fürs Ausland billiger, was aber wenig Nützt weil es eben wenige Exportiert.



Wikipedia: Wechselkurs

mayday schrieb:Sinn hat neulich in einer Talkrunde mit Richard David Precht nochmals folgendes erwähnt: Die Oxford University hat alle 70 Staten die nach dem zweiten Weltkrieg pleite gegangen sind untersucht, mit einem erstaunlichen Ergebnis. Spätestens 1-2 Jahre nach der Pleite setzte ordentliches Wirtschaftswachstum ein. Das Ifo institut hat unabhängig von Oxford dazu eine eigene Studie erstellt, die zu identischen Ergebnissen kam.

Also nur Statistik, Griechenland könnte da echt ein Ausreißer werden.

Wobei Argentinien uns ja zeigt das man dann immer wieder in die Pleite fahren kann.

dunkelbunt schrieb:Trotzdem werden die Chinesen auch in der Landeswährung abrechnen müssen, und das Volumen bleibt auch in Drachmen groß genug, um die Währung zu stützen.

Nö, warum sollten die Chinesen in Drachem Fakturieren? Vor allem wie erwähnt auch keine Besondere Nummer, werder in Europa noch auf der Welt der Hafen,

und ne Währung kann man darauf auch nicht Stützen. Über welches Volumen sprechen wir denn?

Jenseits des HAfengeländes gibt es nicht viele zu tun, da werden nur Container Umgeschlagen von Schiff zu Schiff.

Also ehe ein Crossdocking Punkt.

Kuba ist ja ein prima Beispiel, ein Land mit fast vollständigen Embargos, dass die Taxis rostig sind, hat herzlich wenig mit Währung zutun.

@smokingun

jo da stimme ich dir sogar zu.´bzgl der Auswirkungen.

smokingun schrieb:der GREXIT ist ein schein debatte weil es kein Austritt aus dem Euro gibt ohne die EU zu verlassen..

Das is ein Fehler im System den man ändern kann. Man muss für diesen Fall eben neue Regularien schaffen und kann sich nich einfach damit herausreden dass es für diesen Fall keine gibt.

smokingun schrieb:im übrigen würde das Griechenland nur isolieren und die klassenspaltung im land voran treiben weil alle die etwas Reichtum haben weiter den EURO benutzen werden wie auch in der Türkei ... oder besseres bsp ist Kuba wo es gute Taxis gibt die aber nur Dollar annehmen und stinkende Rostlauben nur den peso.

Isolieren? wovon? Und das mit dem Taxi fahren is ja nun mal kein Argument. Wichtig is das die Preise für Lebensmittel usw. stabil bleiben und noch einigermaßen bezahlbar sind.

smokingun schrieb:das land würde in kürzester Zeit vom kapitalmarkt abgeschnitten werden und um jahrzehnte zurückfallen was zum resultat führt das wir in Europa ein rückständiges land haben das an 3.Welt status kratzt..

p-machinery ;)

smokingun schrieb:im übrigen würde da durch die ganze EU gescheitert sein.

Ganz im Gegenteil die EU hätte gezeigt das sie lernfähig is und gemachte Fehler durchaus auch korrigieren kann.

smokingun schrieb:Griechenland mag für die währung selbst ein unbedeutender einschlagsfaktor sein aber politisch ist ein Greuxit verherrender als wenn GB austritt weil letzterer eh kein Euro hat und in der realwirtschaft auch keine rolle spielt

Na das werden wir dann ja erleben wenn GB austritt. Zu wieviel % finanzieren sie die EU? Hab ich gerade wieder vergessen. :(

Gruß greenkeeper

Deutscher Wirtschaftswissenschaftler "Sebastian Dullien", Professor an der Hochschule für Technik und Wissenschaft (HTW) in Berlin und Mitglied des European Council on Foreign Relations zum Grexit

Auf der einen Seite könnte Griechenland durchaus mit einem "Grexit" fertig werden. Es würde sogar Vorteile bringen. Zumindest wäre es für die Griechen weniger beschwerlich als heute, da man ihnen momentan drastische Sparmaßnahmen aufdrücken will, die extrem schmerzhaft sind für die Bevölkerung. Aber die Medaille hat eine Kehrseite: Der Ausstieg Griechenlands würde "eine Art Schneeballeffekt" auslösen, durch den alle Länder der Peripherie angesteckt würden. In erster Linie würde in Italien und Spanien eine Kapitalflucht einsetzen. Die bisherigen Brandmauern würden da nicht helfen.

Es geht also primär nur um die Ansteckungsgefahr, Griechenland aber würde nach seiner Meinung davon profitieren.
http://www.arte.tv/de/wie-gefaehrlich-ist-ein-grexit/6694246,CmC=6692988.html

Wichtig bei allen geht der Grexit mit Schuldenerlass einher.

Ich finde es schwach wenn nur das VWL Grundkurs Standard Verfahren kommt, ala "Abwertung= Bessere Wettbwerbsfähigkeit"

im Modell und in der Historie mag das geklappt haben, aber in der Modernen Welt, mit Globalisierten Märkten, Hohe Spezialisierung, und vor allem Griechenland spezielles Situation sehe ich das als zu stark Vereinfacht an.

@Fedaykin
Angebot und Nachfrage machen den Wert der Währung, und so wenig ist es auch wieder nicht, was die Griechen an Waren und Dienstleistung anbieten können, was man ja dann auch in Drachmen erwerben kann, also kann auch die Währung nicht so im Preis fallen. Naja, graue Theorie, aber die 300:1 halte ich eher für Panikamache.

@dunkelbunt
die meisten Dienstleistungen erbringen die Griechen ja an Landsleuten und daher bringt das nichts .
Die Griechen selbst und Tsipras wollen nicht ohne Grund am Euro festhalten ...

@querdenkerSZ
Aha, ok^^

@dunkelbunt

Dazu kommt das Griechenland sogut wie keine nennenswerte Industrie und Warenhersteller besitzt...dafür aber haufenweise Dienstleister an jeder Ecke.

Die sind auf billigen Import und Tourismus angewiesen...da wäre ein Austritt aus der EU fatal.

So dachte Varoufakis, das Interview fand kurz vor der grossen letzten Verhandlung statt.

Yanis Varoufakis transcript 'Our battle to save Greece'

HL: Sie müssen vom ersten Tag an an einen Grexit gedacht haben…

YV: Ja, absolut.

HL: … wurden Vorbereitungen getroffen?

YV: Die Antwort ist Ja und Nein. Wir hatten eine kleine Gruppen, ein ‘Kriegskabinett’, im Ministerium, etwa fünf Leute, die das gemacht haben: wir haben es theoretisch durchdacht, auf Papier, was alles getan werden müsste [um sich für einen Grexit oder dessen Fall vorzubereiten]. Aber es ist eine Sache, das auf der Ebene von 4-5 Leuten zu machen, und eine ganz andere, das Land darauf vorzubereiten.

HL: Und in den letzten Wochen, war da eine Entscheidung, dass Sie fühlten, in diese Richtung zu neigen [einen Grexit vorzubereiten]?

YV: Meine Sicht war, wir sollten sehr vorsichtig sein, ihn nicht zu aktivieren. Ich wollte nicht, dass das eine selbsterfüllende Prophezeiung wird. Ich wollte nicht, dass das wie Nietzsches berühmtes Zitat wird, nachdem, wenn man lange genug in den Abgrund starrt, der Abgrund zurück starrt. Aber ich glaubte auch, dass in dem Moment, als die Eurogruppe unsere Banken dicht machte, wir diesen Prozess vorantreiben sollten.

HL: Richtig. Also gab es zwei Möglichkeiten, soweit ich sehen kann – einen unmittelbaren Grexit, oder Schuldscheine drucken und die Kontrolle über die Bank von Griechenland übernehmen [möglicher-, aber nicht notwendigerweise einen Grexit vorwegnehmend]?

YV: Sicher, sicher. Ich habe nie geglaubt, wir sollten direkt zu einer neuen Währung übergehen. Meine Sicht war – und das habe ich der Regierung vorgetragen – dass wir, wenn sie es wagen sollten, unsere Banken zu schließen, was ich für einen aggressiven Zug unglaublicher Größenordnung hielt, wir aggressiv antworten sollten, aber ohne den point of no return zu überschreiten.

Wir sollten unsere eigenen Schuldscheine ausgeben, oder zumindest verkünden, dass wir unsere eigene auf Euro lautende Liquidität herausgeben würden; wir sollten die griechischen Papiere von 2012, die die EZB hält, einem Schuldenschnitt unterwerfen oder zumindest verkünden, dass wir es tun würden; und wir sollten die Bank von Griechenland unter unsere Kontrolle bringen. Das war das Triptychon, die drei Dinge, mit denen wir meiner Meinung nach antworten sollten, wenn die EZB unsere Banken schließt.

… Ich habe das Kabinett gewarnt, dass das passieren wird, einen Monat lang, um uns in eine demütigende Übereinkunft zu zwingen. Als es geschah – und viele meiner Kollegen konnten es dann nicht glauben – wurde meine Empfehlung, „energisch“ zu antworten, sagen wir mal, niedergestimmt.

@Fedaykin

das hatte ich ganz übersehen, eine Frechheit in meinen Augen!

Warum dürfen wir nich per Volksentscheid darüber abstimmen, wenn es um das 3. Hilfspaket geht?

Weil wir in einer Parlamentarischen Demokratie leben..

Und da gibt es keine Volksentscheide mehr??? Dann zeig mir doch mal im Wahlprogramm der CDU die Seite wo drinsteht dass sie soviel Steuergelder raushauen dürfen wie sie wollen wenn sie erst mal mit der Partei deren Namen ich für immer vergessen habe mit übergroßer Mehrheit die Regierung stellen.

Gruß greenkeeper

@Nerok
Das hat aber auch nichts mit der Bewertung einer Landeswährung was zu tun, nicht..

Das mit dem Austritt kann ich ehrlich gesagt selbst nicht ganz überblicken, aber ich denke nicht, dass es dort gleich eine Hyperinflation geben würde, wenn sie eine eigene Währung hätten. Gut, der Zugang zum billigen Kapital der Eurozone wäre weg, das ist echt zunächst ein schlimmer Einschnitt, zumindest für den Finanzsektor, andererseits haben sie auch selbst eine ganz guten Finanzinfrastruktur, und gar nicht mal so wenig Kapital ausserhalb des Landes, was man bei einer Stabilisierung wieder rein holen könnte, und rekapitalisieren würde.
Also sehe ich das letztlich nicht ganz so dramatisch, vorausgesetzt sie wollten wirklich raus aus dem Euro. Nur wer weiß welche Störfaktoren da noch rein wirken können.