Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

hagen_hase schrieb:Der Euro wäre doch nicht so wenig wert wie der Rubel nur weil die griechen ihre schulden gestrichen bekommen.

Du bist ja im völlig Falschen Zusammenhang. Es ging um die Eurostärke an sich.

Es macht keinen Sinn momentan den Griechen die Schulden zu streichen. Das betrifft nur die Steuerzahler in der Eurozone.

Aber was würde ein Schuldenschnitt bringen? Die Griechen würden weitermachen wie bisher und wieder vor die Wand Fahren.

Nein, die lässt man erst Fahren wenn sie ihre Fahrerlaubnis haben.

Schulden kann man hübsch Stunden, die für Griechenland sind eh auf einem niedrigen Zinsniveau.

Vor allem hat man ja den Griechen schon Schulden erlassen.

hagen_hase schrieb:und was ändert der euro ausstieg an der überschuldung in euro?

nix, aber ihr Lohn Preisniveau wäre sofort gesenkt, auf die Harte Tour.

Gewinner sind dann diejenigen die Euros gehortet haben.

Das Geld auf den griechischen Banken würde in Drachmen getauscht, die Noten im Umlauf kann man nicht einsammeln, die würden bleiben und muss man ihnen dann einfach schenken..aber das ist ein kleiner Teil.

Das Geld im Ausland geparkt in Euro, die wären die Gewinner..dabei aber handelt es sich gr. Vermögen und ein Grieche möchte, sofern es geht, auch wieder in sein Heimatland..also seitens Investoren könnten da schon ein paar wieder kommen, wenn das Land billiger wird.

Eine andere Idee ist die Einführung einer Parallelwährung. Der Staat zahlt seine Löhne zum Teil oder alles in Drachmen aus (oder Schuldscheine), die im Innland verwendet werden für das Alltägliche..es gäbe dann also beide Währungen gleichzeitig..auch das würde dazu führen, dass wohl die Preise im Innland sinken. Ein Lebensmittelgeschäft würde ansonsten nichts mehr verkaufen können, wenn es sich die Bevölkerung nicht mehr leisten kann und muss infolge dessen Preise senken.

mayday schrieb:. Ein Lebensmittelgeschäft würde ansonsten nichts mehr verkaufen können, wenn es sich die Bevölkerung nicht mehr leisten kann und muss infolge dessen Preise senken.

lebensmittelgeschäfte können nicht mal eben so 15% des preises auf alle produkte wegstreichen, dann sind die sofort pleite.

@hagen_hase
sicherlich nicht von heute auf Morgen, aber das ganze Land wird billiger, wenn es abwertet, allgemein Löhne sinken, passt sich die Kaufkraft an mit der Zeit an. Ein Lebensmittelgeschäft hat auch Angestellte die weniger Lohn erhalten, bauern als Zulieferer die weniger verdienen und billiger verkaufen müssen.

Ein Lebensmittelgeschäft auch Angestellte die weniger Lohn erhalten udn wird dadurch ebenfalls billiger.

Imortierte waren werden dadurch trotzdem teurer und griechenland importiert immoment einen guten teil seiner lebensmittel.

Genau von solchen Importen sollte es weniger geben, das ist ja der gewünschte Effekt ;) Heute importiert Griechenland zu viel, anstelle selbst zu produzieren.

mayday schrieb:Das Geld auf den griechischen Banken würde in Drachmen getauscht, die Noten im Umlauf kann man nicht einsammeln, die würden bleiben und muss man ihnen dann einfach schenken..aber das ist ein kleiner Teil.

Na dann muss man das aber ohne Ankündigung Machen. Bank Run light hatten wir ja schon.

Der Witz ist doch, liegt doch kaum noch Geld auf Griechischen Banken. Daher auch das Liquiditätsproblem

die im Innland verwendet werden für das Alltägliche..es gäbe dann also beide Währungen gleichzeitig..auch Ein Lebensmittelgeschäft würde ansonsten nichts mehr verkaufen können, wenn es sich die Bevölkerung nicht mehr leisten kann und muss infolge dessen Preise senken

Das würde doch sowieso passieren, nur ohne die Panik die ein Währungwechsel in dem Fall mit sich bringen würde.

hagen_hase schrieb:Ihren fähigsten minister haben sie auf druck der EU aus dem land gejagt...

lol , na wenn varoufakis der fähigste politiker in griechenland ist/war dann geht das heldenepos ganz schön in luft auf .
man bedenke , nicht mal seine partei will von dem mopedfahrer mit kessen sprüchen noch was wissen , also richtig gerissen hat er nix und die politische karriere ist verbrannt .

mayday schrieb:Genau von solchen Importen sollte es weniger geben, das ist ja der gewünschte Effekt ;) Heute importiert Griechenland zu viel, anstelle selbst zu produzieren.

Das würde aber vorallem die treffen die heute schon zu wenig zum leben haben.
grundnahrungsmittel kann griechenland nicht von heute auf morgen kostengünstig produzieren.
Zölle auf bestimmte produkte würden den gleichen zweck erfüllen und das ohne das den griechen reis und mehl ausgehen.

hagen_hase schrieb:Imortierte waren werden dadurch trotzdem teurer und griechenland importiert immoment einen guten teil seiner lebensmittel.

Ja was aber eben Teil ihrer Verschwendung ist. Aber soviel ist das Grundsätzlich eigentlich nicht.


http://atlas.cid.harvard.edu/explore/tree_map/net_import/grc/all/show/2014/

@hagen_hase
Alles was man macht wird scherzhaft, Grexit auch, die Frage ist, was führt aus der Kriese..das momentan scheint nicht zu funktionieren. Genügend Lebensmittel zur Verfügung stellen, ist organisierbar, sie sind ja dann die Schulden los und das Geld wird frei welches jetzt für Zinsen drauf geht.

Guck mal da, 70 Länder die Pleite gingen wurden untersucht, mit einem eindeutigen Ergebnis. Es ist also nicht so, dass dies noch nie passierte.
Beitrag von mayday (Seite 641)
Beitrag von mayday (Seite 642)

@Fedaykin

Auf den Einzeiler-Salat gehe ich nicht ein.

Fedaykin schrieb:Und die Gläubiger sind sehr toll, sonst wäre das Land schon 2 mal Bankrott.

Ja, sehr toll. Weil es jetzt, nach dem dritten Rettungspaket, so blendend läuft und sich die Griechen in einem grandiosen Aufwärtstrend befinden. Hätte man natürlich alles nicht wissen können - obwohl die Zahlungsmoral des griechischen Staates lange bekannt war. Aber was soll's. Bei den Summen können wir uns auch noch ein viertes oder gar fünftes Glückspacket leisten oder gleich dauerhafte Transfers einrichten.

Fedaykin schrieb:Ja was aber eben Teil ihrer Verschwendung ist.

Lebensmittelimporte? wirklich? wie menschenverachtend muss man sein um sowas von sich zu geben...

@Aldaris das letzte rettungspaket hat wneig gekostet, da es vorallem dafür benützt wurde die kredite aus dem ersten weiterlaufen zu lassen.

Heute hat auch Zypern den europäischen Rettungsschirm verlassen.........bleibt nur ein Pleitestaat übrig.............

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/8303916/alle-haben-es-geschafft---bis-auf-griechenland.html

hagen_hase schrieb am 06.02.2016:Lebensmittelimporte? wirklich? wie menschenverachtend muss man sein um sowas von sich zu geben...

Wenn man Teuer Lebensmittel importiert und die heimische Landwirtschaft brachliegt ist das Verschwendung.

Und ich sehe oben in der Grafik gar nicht so einen hohen ANteil an Lebensmittel die importiert werden.

@querdenkerSZ

Sprich es ist durchaus möglich. Etwas was ja oft arg bestritten wurde.

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/alle-griechenland-fluege-wegen-streiks-abgesagt_id_5415648.html

Wegen eines Streits der griechischen Fluglotsen wird es an diesem Donnerstag keine Flüge von und nach Griechenland geben. Dies teilte die Gewerkschaft der Fluglotsen in Athen mit.

.......
Zum Streik hat die Gewerkschaft der Staatsbediensteten Griechenlands (ADEDY) aus Protest gegen geplante Rentenkürzungen aufgerufen. Am Donnerstag sollen demnach auch die Ministerien, Steuerämter und andere Behörden bestreikt werden. Auch die Lehrer sollen die Arbeit niederlegen. Im Radio und Fernsehen werde es keine Nachrichten geben, teilte die Gewerkschaft der Journalisten des Landes mit.

Zurzeit verhandelt Athen mit seien Gläubigern über weitere Sparmaßnahmen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro. Allein die Kürzungen der Renten sollen 1,8 Milliarden erreichen, berichtete die griechische Finanzpresse am Mittwoch. Ohne eine Einigung kann Griechenland auf keine weiteren Hilfen hoffen. Insgesamt geht es um bis zu 86 Milliarden Euro.

der IWF macht weiter Druck
und

Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt einen weiteren Erlass von Schulden zugunsten Griechenlands nach wie vor ab. Ein Schuldenschnitt durch die Euro-Länder sei „schlicht und ergreifend nach unserer Auffassung rechtlich nicht möglich“,

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/merkel-zu-griechenland-hilfe-ich-glaube-wir-sind-auf-einem-vernuenftigen-weg-14163142.html (Archiv-Version vom 07.04.2016)

Tja können ja viel Streiken.

Selbsterkenntnis braucht Zeit.

Mit dem Geld für Griechenland wurden vor allem die Banken gerettet, wie eine neue Studie belegt

Seit sechs Jahren versucht Europa die Krise in Griechenland mit Krediten von mittlerweile mehr als 220 Milliarden Euro zu beenden und verlangt dafür immer härtere Spar- und Reformprogramme - alles vergeblich. Der Grund ist aber offenbar weniger die Regierung, sondern die Konstruktion der Hilfsprogramme. Einer Studie der European School of Management and Technology (ESMT) zufolge, über die das "Handelsblatt" berichtet, zeigt: Europa und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben in den vergangenen Jahren vor allem Banken und andere private Gläubiger gerettet.

Dieser Vorwurf wird schon lange erhoben. Doch jetzt liefert die ESMT dem Bericht zufolge in einem 24-seitigen Papier zum ersten Mal eine detaillierte Berechnung. Demnach haben sich die Ökonomen jede einzelne Kredittranche angeschaut und über Wochen geprüft, an wen die knapp 216 Milliarden Euro der ersten beiden Rettungspakete geflossen sind.
Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur 9,7 Milliarden Euro und damit weniger als fünf Prozent landeten im griechischen Haushalt - und kamen somit den Bürgern direkt zugute. Der große Rest wurde für die Bedienung von alten Schulden und Zinszahlungen genutzt.

"Mit den Hilfspaketen wurden vor allem europäische Banken gerettet", sagte ESMT-Präsident Jörg Rocholl, der auch dem Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesfinanzministerium angehört, dem "Handelsblatt". So wurden mit 86,9 Milliarden Euro alte Schulden abgelöst, 52,3 Milliarden Euro gingen für Zinszahlungen drauf und 37,3 Milliarden Euro wurden für die Rekapitalisierung der griechischen Banken genutzt.

In jedem Staatshaushalt gehört die Bedienung von Schulden und Zinsen zu den großen Ausgabeposten, Griechenland hat von den Hilfsprogrammen also auch profitiert. Doch wecken die neuen ESMT-Berechnungen dem Bericht zufolge Zweifel, ob die Hilfsprogramme richtig konstruiert wurden: Mit den Rettungskrediten wurden in den vergangenen Jahren Schulden bedient, obwohl Griechenland de facto seit 2010 pleite ist. "Die europäischen Steuerzahler haben die privaten Investoren herausgekauft", sagte Rocholl dem Blatt.
Vor allem die Rettung der griechischen Banken hat sich als katastrophales Geschäft für die Steuerzahler herausgestellt. Insgesamt flossen laut ESMT-Berechnungen aus beiden Rettungspaketen 37,3 Milliarden Euro in die griechischen Finanzhäuser. Doch diese Bankenhilfen wurden inzwischen fast vollständig vernichtet. Die Institute haben seit ihrer Rekapitalisierung 2013 rund 98 Prozent ihres Börsenwertes verloren.

Ein Schuldenschnitt für Griechenland schon zu Beginn der Kreditprogramme 2010 wäre vermutlich sinnvoller gewesen. Zwar hätte die Bundesregierung dann möglicherweise auch deutsche Banken mit Staatshilfe stützen müssen. "Aber es wäre zumindest deutlich geworden, wo das Geld hinfließt", sagt Rocholl. Viel Streit zwischen den Regierungen in Athen und Berlin wäre vermieden worden - und auch die deutschen Steuerzahler wären günstiger dabei weggekommen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-hilfsmilliarden-retteten-vor-allem-banken-a-1090710.html

@all und besonders an jene Leute, die eigentlich alles besser wussten (@Fedaykin) ;)