Wenn arbeitsfähige junge Menschen Sozialhilfe nehmen...

@Lilith101

Wenn du dir das doch so als Paradies ausmalst, was spricht dagegen, es mal auszuprobieren? Komm mir jetzt nicht mit Stolz!

Es gibt keine Hängematte für Arbeitslose. Und alle 3 Monate? Ja, is klar. Du musst dem Jobcenter fortwährend belegen, dass du auf Arbeitssuche bist. Und solltest du aus was auch immer für Gründen mal nicht zum vereinbarten Termin pünktlich erscheinen, drohen direkt Leistungskürzungen bis hin zum völligen Versagen der Leistungen. Da wird ein immenser psychischer Druck aufgebaut.

@Gwyddion

Dann lief das ja noch glimpflich ab. :) Aus meiner Familie kannte ich damals noch andere Fälle, bei denen die Sachbearbeiter äußerst pedantisch und schikaniergeil waren. Ich hab' es selbst auch ähnlich erlebt, konnte dem Sumpf aber wegen Qualifikationen Himmel sei Dank rasch entfliehen. Als Wartesemester Sammelnder für 'nen Studienplatz nehmen die dich auch nicht so hart ran. Für die bist du dann nur Füllungsmaterial. :D

Im Endeffekt ist dieses ganze Gerede einfach purer Nonsens . Wenn einer glücklich damit ist, von 300 Euro im Monat zu leben und nicht zu arbeiten, na und?

Dieses ganze Gerede von Arbeit macht mich krank.
Das ist jedem selbst überlassen, ob er arbeiten will, warum soll ich mir da einen Kopf darüber machen?

Wer denkt, dass das ein Leben in Saus und Braus ist, soll seinen Job kündigen und ab zum Amt.

"Aber ich arbeite für ihn.. " Was für ein Quatsch, der Deutsche braucht eben ein Feindbild, um selbst glücklich zu sein.
Wem das System nicht passt, der kann ja auswandern, aber man sollte aufhören, immer mit dem Finger auf jemanden zu zeigen.

Niemand sollte sich anmaßen zu denken, das Leben begriffen zu haben, weil er sein Jöbchen hat und denkt er finanziert jetzt die ganze Welt.

Mir ist es zum Beispiel scheiß egal, ob von meinen Steuern ein Schmarotzer finanziert wird, ist sein Ding.
Dafür kann ich mir jeden Monat einen neuen Fkachbildfernseher kaufen und er streckt seine 300 halt etwas bis zum nächsten ersten.
Wo ist das Problem?

Gott, wie mir das auf den Sack geht.

@Scox

Pünktlich zum Termin erscheinen und Bewerbungen schreiben ist "immenser psychischer druck"?

wtf... ?

Scox schrieb:Du musst dem Jobcenter fortwährend belegen, dass du auf Arbeitssuche bist. Und solltest du aus was auch immer für Gründen mal nicht zum vereinbarten Termin pünktlich erscheinen, drohen direkt Leistungskürzungen bis hin zum völligen Versagen der Leistungen. Da wird ein immenser psychischer Druck aufgebaut.

Mal ehrlich das muss jeder der einen Job hat auch, wenn ich nicht pünktlich zum Termin oder am Arbeitsplatz bin und das öfters, dann ist der Job halt weg...

@Scox

und was genau spricht dagegen? man hat doch den ganzen Tag Zeit, ich verstehe das Problem absolut nicht. eine Hängematte ist es wohl in finanzieller Hinsicht nicht, aber wie ich schon gesagt habe, deutlich einfacher und bequemer als morgens um sechs aufzustehen

@taren

you Made my Day, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.

psychischer Druck, redet irgendjemand von denen die arbeiten und auf der Arbeit unter Druck stehen? das ist für mich absolut kein Argument

@def & @taren

Nicht das ist der psychische Druck, sondern die immerzu angedrohten Sanktionen sind es, und das schrieb ich auch. Bitte richtig lesen.

taren schrieb:dann ist der Job halt weg...

Unsinn. Bei Unpünktlichkeit kommen zunächst höchstens Abmahnungen, ist aber vom Arbeitgeber abhängig, wie kulant er ist. Von Jobverlust kann da jedenfalls nicht die Rede sein.

Wenn der Job trotzdem weg sein sollte, besteht dann noch die Möglichkeit auf Leistungsanspruch vom Jobcenter. Erfüllst du aber die Vorlagen des Jobcenters nicht, gibt es keine Ausweichmöglichkeit mehr - dann bist du am Arsch. Es wird dir mit Existenzvernichtung gedroht, denn nichts Anderes ist die bewusste Streichung des Existenzminimums.

Ich frag' mich wirklich, in was für 'ner Welt manche leben...

@Scox

in einer Welt in der einige von uns wohl denken dass Pünktlichkeit zu viel verlangt ist

Es gibt keine Hängematte für Arbeitslose. Und alle 3 Monate? Ja, is klar. smiley emoticons biggrin Du musst dem Jobcenter fortwährend belegen, dass du auf Arbeitssuche bist.

Nö,wenn ich nen Eineurojob mach muss ich das nicht.Ausserdem hab ich ADHS,ich gelte für die also als irre und unvermittelbar

@Lilith101

Noch ein ganz wichtiger Aspekt ist das ohnehin angeknackste Selbswertgefühl Arbeitsloser:

Probleme ergeben sich zwangsläufig, wenn die durch die Erkrankung bedingte Antriebslosigkeit als Weigerung der Mitwirkung angesehen und/oder sogar sanktioniert wird, doch schon die Art und Weise, wie mancher ALG II-Empfänger vom Jobcenter behandelt wird, führt dazu, dass sich die Symptome verschlimmern. Bedingt dadurch, dass Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen bei ALG II-Empfängern von manchen Ärzten nicht einmal ausgestellt werden, da angenommen wird, dass es ja bei einem fehlenden Arbeitgeber auch keine Notwendigkeit für eine solche Krankschreibung gibt, ergibt sich beim Besuch im Jobcenter dann die fatale Situation, dass eine Erkrankung vorliegt, die von allen Seiten nicht ernstgenommen wird. Statt Hilfsangeboten erwarten Zurechtweisung und/oder Sanktionen den Erkrankten, was das Gefühl, versagt zu haben, das oft vorherrscht, noch verstärkt.

http://www.heise.de/tp/news/Psychisch-kranke-ALG-II-Bezieher-Jobcenter-sehen-sich-ueberfordert-2102753.html

Ok, für dich nochmal mein Satz:

Scox schrieb:Und solltest du aus was auch immer für Gründen mal nicht zum vereinbarten Termin pünktlich erscheinen, drohen direkt Leistungskürzungen bis hin zum völligen Versagen der Leistungen. Da wird ein immenser psychischer Druck aufgebaut.

Ich hätte "pünktlich" zwar in Klammern setzen sollen, denn keine Pünktlichkeit sollte nicht als Einzelgrund für Sanktionen herüberkommen, aber es wäre trotzdem erquicklich, wenn du den nun fett hevorgehobenen Satzteil nicht andauernd ignorieren würdest. Es sei denn, dein Ziel ist es, zu trollen...

@Warhead

Du bist ein Präzedenzfall, während mein Einwand allgemein galt. Davon abgesehen, bin selbst ADHSler, aber vllt. weniger als du, kann ja sein. Gibt unterschiedliche Schweregrade.

@Scox

Jedem der arbeitet drohen Sanktionen wenn er zu spät kommt, mist baut oder sich den Anweisungen des Chefs widersetzt.

Wenn das schon überfordert wundert mich kein bisschen das man arbeitslos zu Hause hockt ...

@Scox

jemand der sich darauf ausruht hat genügend Selbstwertgefühl, sonst würde er das nicht machen.

Gerade im unteren Lohnsektor kann ich es durchaus nachvollziehen. Ich würde auch nicht für 950€ netto arbeiten gehen, nur um parasitäre Zeitarbeitsfirmen zu unterstützen. Der Staat hat den Weg für diese Parasiten geebnet, von daher müsste er in diesem Szenario dann damit leben, dass ich mich nicht in solcher Form ausbeuten lassen würde.

Ein guter Kollege arbeitet immer ein paar Jahre am Stück und nimmt sich dann eine einjährige Auszeit, in welcher er ALG1 bekommt. Finde ich auch nicht verwerflich und kann es durchaus nachvollziehen.

@e7ernity

950 netto hat nicht zwingend was mit Zeitarbeit zu tun. schau in die gastro- oder den Gesundheitssektor... keine Seltenheit.

e7ernity schrieb:Gerade im unteren Lohnsektor kann ich es durchaus nachvollziehen. Ich würde auch nicht für 950€ netto arbeiten gehen, nur um parasitäre Zeitarbeitsfirmen zu unterstützen.

Die Frage ist, was macht sich besser im Lebenslauf, dann muss man sich nicht wundern wenn

Scox schrieb:Wer schon länger als 3 Jahre nicht oder kaum mehr gearbeitet hat (bei Langzeitarbeitslosen keine Seltenheit, und von denen gibt es reichlich), gilt in Fachkreisen als 'arbeitsmarktfern'.

die Arbeitgeber dir irgendwann einen Stempel aufdrücken.

Reden wir jetzt schon über Hartz4 im Allgemeinen, oder geht es immer noch um die jungen vermittelbaren verweigernden Akademiker?

@Warhead

Warhead schrieb:Ausserdem hab ich ADHS,ich gelte für die also als irre und unvermittelbar

Da hast du aber Glück gehabt, sonst wärst du auch "so einer der einfach Sozialhilfe"
nimmt ?!
Was mich an diesem Thread stört, ist die mehr als deutliche Betonung von "arbeitsfähigen jungen Menschen" !

Warum hat der Diskussionsleiter @Helion nicht die Überschrift:
"Warum arbeiten die nicht ?! Die können doch alle arbeiten, sind nur zu faul ?!"
genommen ?

Erinnert mich an diese Aussage eines Österreichers(Nein, nicht Hitler !):

Politische Anhänger gewann Haider durch Kritik an zum Teil tatsächlich vorhandenen, aber auch populistisch aufgebauschten Missständen.
So kritisierte er den parteipolitischen Proporz („Parteibonzen“) ebenso wie die angeblich für soziale Missstände verantwortlichen Ausländer, Asylbewerber und „Sozialschmarotzer“.

Wikipedia: Jörg Haider#Umstrittene .C3.84u.C3.9Ferungen

Ja mit solchen Themen lässt sich gut Stimmung machen !

@Roydiga
Es gibt halt Leute die sonst keine anderen Luxusprobleme haben, als sich über die schwächsten in der Gesellschaft aufzuregen ?!

Hoffentlich gibt es in naher Zukunft nicht wieder mal ein Buch von Sarazzin,
auch zu diesem Thema:

"Faulheit ? Genetisch bedingt !"

@Scox

Scox schrieb:Wenn du dir das doch so als Paradies ausmalst, was spricht dagegen, es mal auszuprobieren? Komm mir jetzt nicht mit Stolz!

Es will halt nicht jeder, nach Guido Westerwelle "in spätrömischer Dekadenz" leben ?!

che71 schrieb:"Faulheit ? Genetisch bedingt !"

Es gibt Studien mit Mäusen (oder Ratten), die nahelegen, dass es einen genetischen Einfluss zu einer Neigung zu Faulheit geben könnte.

@Warhead
@cejar
@Scox
@Roydiga
Außerdem muss man hier auch mal klarstellen, das die "arbeitsfähigen Jugendlichen" nicht von dem Sozialgeld(so heißt diese Leistung heute)/Sozialhilfe leben, sondern von Arbeitslosengeld/SGB II !

Das Sozialgeld SGB XII bekommen nur Leute die sich in einer besonderen sozialen Situation befinden, Menschen die dauerhaft erwerbsunfähig sind und die Grundsicherung im Alter.

che71 schrieb:Da hast du aber Glück gehabt, sonst wärst du auch "so einer der einfach Sozialhilfe"
nimmt ?!

Wenn es tatsächlich so schlimm ist, dann könnte man bestimmt Erwerbsminderungsrente beantragen.