Wenn arbeitsfähige junge Menschen Sozialhilfe nehmen...

Kc schrieb:Übergangsweise könnte ich mir das vorstellen. Aber eher nicht als Dauerzustand.

Und ich finde das gut. So eine Einstellung sollten mehrere haben. Von Dauerzustand soll ja gar keine Rede sein. Wenn man bereit ist, so eine Tätikeit übergangsweise zu machen ist man ja zum einen schon mal weg von der HartzIV Geschichte, somit brauchen sich solche doch auch gar nicht angesprochen fühlen.

Wie sieht es denn nämlich im Lebenslauf aus wenn darin steht, dass er HartzIV bezogen hat? macht es sich da nicht besser es würden sinnvole Tätigkeiten darin aufgeführt werden?

@Kc
@Lilith101

Lilith101 schrieb: Aber wie sieht es denn mit so einer Tätigkeit übergangsweise aus?

Hahaha, willkommen im Tal der Ahnungslosen. :D Sorry, aber schreibe mal in eine Bewerbung für einen Job, wo ein Studium gefragt ist, dass Du zeitweise als Burgerbrater, oder Raumpflegerin gearbeitet hast. Ist Euch nicht klar, was da jeder Personaler denkt?! :D Der denkt, Ihr lasst Euch einfach über den Tisch ziehen und haltet selbst nicht viel von Euren Qualifikationen und Fähigkeiten. Traurig aber wahr. Sagt zwar keiner öffentlich, ist aber ein "offenes Geheimnis" und ich kenne einige Personaler. Sowas geht nebenbei im Studium, oder einer Fachausbildung, aber keinesfalls danach.

@Wolfshaag
Da macht es sich natürlich besser, den Platzhalter mit "Arbeitslos" zu füllen

@Wolfshaag


Und Du meinst es kommt besser einfach zu sagen "ich habe ein paar Jahre nichts gemacht, weil zu dem Zeitpunkt meine Qualifikationen am Markt nicht gefragt waren"?

@cejar
Außer "Ich hab mal ein paar Jahre lang nichts gemacht" soll es ja auch noch andere Sachen geben... Bewerbungen, Weiterbildungen, Praktika, gemeinnützige Tätigkeiten...

@Lilith101
@cejar

Nee, wenn dann "arbeistsuchend" zum einen, oder noch besser (private) Weiterbildung. ;) Gibt auch noch andere lustige Formulierungen.
Das das natürlich auch alles Quatsch ist, wie so ziemlich 90% was normalerweise in Bewerbungen steht, ist auch allen klar, aber es zeigt, dass man sich nicht unter Wert verkauft hat.

@Wolfshaag
Ich glaube mit der Definition "Unter Wert" habe ich ein Problem. Was wiederum nicht dein Problem sein soll ;)
Aber ich sehe das einfach ein wenig anders....

@def

def schrieb:Aha... ein großer Teil der deutschen ist also nicht vernunftbegabte.

Stimmt. genau genommen sind sogar die meisten Menschen nicht vernunftbegabt. Wären sie es, würden sie sich nicht ausbeuten lassen und dann noch wehleidig über jene klagen, die sich noch unter ihnen befinden. Erkläre mir doch mal bitte wo der Sinn liegt, sich ausbeuten zu lassen und die Schuld dann noch jenen zuzuschieben, die das nicht tun. Du kannst auch den faulsten menschen dazu bewegen, etwas zu tun, wenn ein entsprechender Anreiz dafür besteht.

Aber für 200 EUR prakitsch ein sorgenfreies Leben für ein Leben in Dauerstress, Depressionen und Agonie einzutauschen ist kein Anreiz. du solltest dir mal die Ideen von Jaque Fresco geben. Sobald Menschen erkennen, dass ihre Tätigkeit sinnvoll ist, tun sie sie gerne und produktiv.

Wikipedia: Jacque Fresco

Das Problem ist, dass Menschen nicht über ihr Hamsterrad hinauszudenken vermögen und Schuldzuweisungen einfacher sind als Lösungen. Deswegen wird hier die ganze Zeit auf faule menschen gepocht, und ihn maximaler Heuchelei gesagt, dass diese abgestraft werden sollen und man das Geld lieber den bedürftigen zukommen lassen sollte.

Als ob im Kapitalismus den schwächsten etwas zurückgegeben würde, nachdem die "Schmarotzer" getilgt wurden. Das problem dieses Threads ist kein Problem. Die Schmarotzer könnte man mit Perspektiven und Ideen locker von ihrer Faulheit abbringen. das Problem ist, dass es nicht genug Arbeit gibt und dass selbst, wenn alle freien Stellen besetzt würden, immer noch fast alle Arbeitslosen arbeitslos wären. Dieser ganze Thread ist doch nur zum Draufhauen auf die Schwächsten, mit geheuchelter Anteilnahme für die "wahren bedürftigen".

Wenn ihr wirklich etwas ändern wollt, dann geht auf die Straße, organisiert eine Revolution, zerstört den Kapitalismus und sorgt für den Aufbau einer menschlichen Gesellschaft. Dann erübrigt sich das problem von selbst.

@Lilith101
Ich will damit ja auch niemandem etwas, aber genauso denken viele Personalchefs, etc. Man schaue sich doch auf der anderen Seite mal die Ausschreibungen für viele Jobs an, da hat man oft den Eindruck man sei bei "Wünsch-Dir-was". :D An besten Abitur und abgeschlossenes Studium, 10 Jahre Auslandserfahrung, aber nicht älter als 25. :D Um es mal überspitzt zu formulieren.^^
Leider zeigt das genau, die Denkweise derer, die Jobs vergeben.

@Wolfshaag

Personer großer Konzerne rekrutieren die Akademiker die Sie brauchen direkt von der uni oder übernehmen die Praktikanten aus den praxissemestern.

wer nach dem Studium übergangsweise burger braten muss ist entweder unter durchschnitt oder in einem Fachgebiet, dass keine sau.braucht.

ich kenne einen Archäologen der hat mit Auszeichnung bestanden und war schon damals in der Schule immer spitze... ist aber seit jahren nicht in seinem Beruf tätig gewesen und hält sich mit aushilfskram unter Wasser.

Der Punkt ist, es gibt nicht so viel stellen wie Akademiker.

Dafür suchen Arbeitgeber auf dem Bau in allen Bereichen händeringend... aber baubudenrülps? Das ist doch unter der würde...

@Wolfshaag
Da gebe ich dir schon recht. Aber die Erklärung warum deshalb manche nicht arbeiten gehen ist mir zu einfach.
Im übrigen will ich auch niemandem was ;) Auch wenn es manchmal anders rüber kommt

@Wolfshaag

Über Wasser hält er sich natürlich... :D

Kc schrieb:Von der moralischen korrekten Haltung ,,Arbeit um jeden Preis"

Wer bestimmt das? Die Kirche? Im schweiße deines Angesichts?

Ich halte diese Moralvorstellung für völlig veraltet. Sie fördert die Vorstellung das man ohne Arbeit als Mensch keinen Wert hat.

@Gim

Sorgenfreies Leben? Ja nee ist klar... ich habe gute Freunde die beziehen schon lang h4... irgendwie klingen die nicht sorgenfrei.

Aber hey, immer red den Leuten ein es wäre schlau daheim zu hocken... sorgenfrei... bis das Amt wieder was will. :D

@Negev

Negev schrieb:Ich halte diese Moralvorstellung für völlig veraltet. Sie fördert die Vorstellung das man ohne Arbeit als Mensch keinen Wert hat.

Ohne Arbeit ist man zumindest nicht in der Lage sich selbst in seinen Grundbedürfnissen zu versorgen. Und die die zu Hause sitzen und keinen Bock haben, denen sind Begriffe wie Moral und Wert nicht geläufig.

Negev schrieb:Ich halte diese Moralvorstellung für völlig veraltet. Sie fördert die Vorstellung das man ohne Arbeit als Mensch keinen Wert hat.

Ich arbeite nicht um mich danach wertvoller zu fühlen, sondern weil ich das Geld zum Leben brauche.

@def

def schrieb: Personer großer Konzerne rekrutieren die Akademiker die Sie brauchen direkt von der uni oder übernehmen die Praktikanten aus den praxissemestern.

wer nach dem Studium übergangsweise burger braten muss ist entweder unter durchschnitt oder in einem Fachgebiet, dass keine sau.braucht.

Beides völliger Humbug.

def schrieb: ich kenne einen Archäologen der hat mit Auszeichnung bestanden und war schon damals in der Schule immer spitze... ist aber seit jahren nicht in seinem Beruf tätig gewesen und hält sich mit aushilfskram unter Wasser.

Der Punkt ist, es gibt nicht so viel stellen wie Akademiker.

Warum bildet man sie dann aus? Im Grunde wäre das eine eher gesellschaftspolitische Frage. Es betrifft ja meist auch Geisteswissenschaftler. Liegt aber nicht daran, dass die keine Sau braucht, wie Du das formulierst, sondern daran, dass die staatliche Bildungs- und Sozialpolitik in weiten Teilen für den Arsch ist, wie man gerade mal wieder beim Thema Flüchtlinge sieht. Genauso in der Kranken- und Altenpflege, oder auch beim Thema Schulsystem, welches mit Hauptschule (Arbeiter), Realschule (Angestellte) und Gymnasium (Führungskräfte) noch immer die gesellschaftliche Anforderungen des 19. Jahrhunderts abbildet, ohne es tatsächlich den Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts angepasst zu haben.
Hinzu kommt, dass es durch die zunehmende Technisierung der Arbeitswelt immer weniger Arbeit in den klassischen Berufen für immer weniger Menschen da ist. Und natürlich nicht zu vergessen die Negierung der Sozialen Marktwirtschaft zugunsten des reinen Kapitalismus, als Gesellschaftsmaxime. Nicht umsonst werden SLG2-Empfänger, nach einem verurteilten Straftäter betitelt, nämlich nach Peter Hartz. ;)
Aber okay, das wäre jetzt eine andere Diskussion.^^

cejar schrieb:Ich arbeite nicht um mich danach wertvoller zu fühlen, sondern weil ich das Geld zum Leben brauche.

Exakt

@Wolfshaag

ich hab dir lediglich meine Erfahrungen mitteillen wollen und wie das die personaler, mit denen ich regelmäßig zu tun habe handhaben.

Das du meinst das sei Humbug, entlockt mir lediglich ein müdes lächeln. :)

@Wolfshaag

,,Private Weiterbildung" gefällt mir :D :note:

Es kommt viel drauf an, denke ich, wie man sich verkauft. So ein Bewerbungstrainer hat mir in der Schule mal gesagt:
,,Solange man nicht direkt lügt, kann man sich so gut darstellen, möglich."
Ich weiss allerdings wirklich nicht, wie es wirkt, wenn man in einem Vorstellungsgespräch sagt, dass man 1 Jahr arbeitslos war, weil man nicht bereit war, unterhalb bestimmter, minimaler Bedingungen zu arbeiten.
Meine Vermutung ist, dass das abhängt von der Art, wie man es rüberbringt, mit den richtigen Worten und dem richtigen Verhalten.

Also so, das klar wird: Man ist weder extrem anspruchsvoll noch faul, sondern sagt:,,Ich will viel und gut arbeiten, dafür erwarte ich auch gute Behandlung und angemessene Bezahlung."

Gesundes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl ist in vielen Berufen sicherlich eine gute Sache.


,,Arbeit um jeden Preis" lehne ich dagegen ab, muss ich sagen.