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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

51.773 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 17:17
@Realo

Stimmt, auf Notfallversorgung gibt es einen Anspruch. Naja, was heißt Anspruch. Das kann nicht einfach verwehrt werden. Ich habe mal ein schreiendes Kind mit einer scheinbar ernsthaften Verletzung am Kopf auf den Armen seiner Mutter mitbekommen. Krankenwagen rufen wurde vom Betreiber nicht in Betracht gezogen. Soweit ich weiß wurde erst die Kostenfrage geklärt bzw. die Vertreter der Landesregierung waren eigentlich schon außer Haus. Es wurde entschieden von den security Leuten, dass ein Taxi gerufen. Ich wollte nicht weiter das Kind schreien sehen und bin weg. Den Ausgang der Sache kenne ich also nicht.

Kinder/Jugendliche stellen migrantische Helferinnen aus dem muslimisch-arabischen Raum zur Rede, warum sie kein Kopftuch tragen. Die weiblichen Helfer/innen haben überhaupt mehr und mehr den Eindruck, dass sie als Frauen irgendwie nicht mehr durchkommen.

Während Helferinnen als "Schlampe" bezeichnet werden, werde ich mittlerweile als "behindert" und "no good" bezeichnet. Deutsch, unsere Kinder kommen aus dem deutschsprachigen Ausland oder sind Balkankinder, die über den Winter öfters mit ihren Familien D besuchen. Die arabischen Leutz sagen glaube ich "hayvan" oder so? Das heißt irgendwie Tier oder so. Ein Vater hat das zu seinem Sohn gesagt:"Das sind alles Tiere" oder sowas ähnliches.

Unser Spielmaterial ist nicht mehr so angesagt wie einst. Vor einem Jahr noch waren die Kinder übermäßig dankbar, wollten nur zu uns, wollten spielen. Waren bescheiden. Heute kommen sie nicht mehr freiwillig, sie möchten abgeholt werden. Stellen wir ein. Spielgeräte geben wir auch nicht mehr unbegrenzt raus, Freiheit in der Wahl gibt es auch nicht mehr. Nimm oder geh.

Mittlerweile holen die Kinder ihre Eltern oder gehen zum Betreiber und beschweren sich über uns. Wenn das so weiter geht, stellen wir unser Angebot ganz ein bzw. jeder entscheidet für sich selbst. Solange keine neuen, etwas umgänglicheren Leutz von der Landesregierung einquartiert werden, macht das alles so keinen Sinn.

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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 17:30
@Realo

Damit du den Vergleich hast: Es gab Zeiten, da haben Väter mich umarmt und ein Kuss auf die Wange gegeben. Kinder haben sich mega gefreut auf mich. Die Helferinnen hatten kaum Probleme. Alles vor einem Jahr noch. Heute sagen sie zu mir "fuck you" und Väter ignorieren mich :(

Ich gehe nur noch hin, weil ich absolut weiß, dass es auch anders geht und das einfach nicht die Regel ist. Ich vermute eher, es hat ein Einstellungswandel stattgefunden. Wir geben den Menschen zu wenig, aber gleichzeitig auch zuviel. Unsere Flüchtlinge sind verwöhnt. Manche möchten keine gespendeten Klamotten anziehen sagen sie. Hmm. Bei der Kleiderausgabe ist "style" sehr viel wichtiger geworden als Funktionalität und Zweckmäßigkeit. Für so einen Quatsch stehe ich ohnehin nicht zur Verfügung. Jedes Kind, das solche Marotten an den Tag legt, wird zurecht gewiesen. 


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 17:49
Zitat von kofikofi schrieb:Hmm. Bei der Kleiderausgabe ist "style" sehr viel wichtiger geworden als Funktionalität und Zweckmäßigkeit. Für so einen Quatsch stehe ich ohnehin nicht zur Verfügung. Jedes Kind, das solche Marotten an den Tag legt, wird zurecht gewiesen. 
Das sind genauso Menschen wie wir. Was wolltest du als Halbstarker anziehen? Klar im ersten Moment des Ankommens mag das noch keine große Rolle spielen, aber wenn du dann mal ein paar Monate in der Stadt wohnst, ist es egal ob du Flüchtling bist oder nicht, die haben dieselben Wünsche.

Bei uns gibt es leider noch ca 8 so halbstarke Männer, die kommen dir in der Stadt entgegen wie die New Kids on the Block. Feinste stylische Hosen, Bling Bling Jacken usw.

Sehen aus wie frisch aus der Miniplaybackshow für 17 jahre alte 31 Jährige.

Aber abgesehen von der Diskrepanz beim Alter, sind die halt genauso wie die heimischen Halbstarken. Da will auch niemand mit einer blöden Hose und einem Wollpullover rumrennen.

Und halbstarke Männergruppen zeichnen sich nunmal selten durch Hirn und Bescheidenheit aus. Gerade bei dir sollte es doch schon angekommen sein, dass der Status "Flüchtling" einem nicht automatisch zu einem demütigen Menschen macht.

Solange aber die Bevölkerung die romantische  Vorstellung von so einem Flüchtling hat, wird das, vor allem bei der Zusammensetzung, nicht besser mit der Akzeptanz.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 18:04
@insideman

Danke dir für deinen Beitrag. Du hast natürlich recht :) 

Vielleicht gab es auch bei mir und anderen einen Einstellungswandel? Das sind halt jetzt gefühlt neue Phänomene. Das Verhandeln an sich, okay. Auch über gespendetes. Nur der vermehrt anzutreffende Unterton, au weia. Das ist einfach ungewohnt.

Oder mein Bild, dass der Gegenüber ein Bittsteller ist und nicht ich, ist vielleicht veraltet...


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 18:05
@kofi

Aber wo könnte dieser Einstellungswandel innerhalb eines Jahres herkommen? Von nix kommt nix, und auch die Respektlosigkeit gegenüber deutschen Amtspersonen rührt wohl weniger daher, "dass die sich alles gefallen lassen" wie hier einige schrieben, glaub du auch, sondern muss andere, tiefere Gründe haben. Ich vermutete es schon mehrfach und wiederhole es gerne: Vielleicht, weil sie zu kalt behandelt werden, mehr wie Sachen als wie Menschen? Bei uns nennt man es "korrekter" Umgang, aber jedes Kind weiß, dass das Lächeln der Stewardess künstlich ist. Die Mitteleuropäer sind ja weltweit bekannt für ihre (angebliche oder tatsächliche, will ich nicht beurteilen) Kaltherzigkeit. Ein Mentalitätsproblem wahrscheinlich, jenseits alle Sprache. Zur Hilfe gehört aber auch ein Minimum an Mitmenschlichkeit, damit man sich hier nicht so gnadenlos allein fühlt und sich niemandem anvertrauen kann. Gerade bei Kindern ist das höchst gefährlich, da kommt sehr schnell ein neuerliches Trauma nach.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 18:24
@Realo

Ist eigentlich auch richtig.  Natürlich fühlen sich groß und klein hilflos in einem fremden Land, sie haben in ihrem Leben viel Ungerechtigkeiten, neben ab und an Krieg und Konflikt erleben müssen. Dazu kommen Väter, die plötzlich und von Fremden rein geredet kriegen. In D hat ein Jugendamt vergleichsweise, von der Gesellschaft unterstützt, starke Eingriffsrechte. Mütter, die eben ihre Kinder nicht mal schnell zum Arzt schicken können, also insgesamt Familien, die im dtsch. Asylwesen völlig abhängig sind von Almosen. Väter wollen arbeiten gehen und selbst für ihre Familien sorgen, aber die BRD sagt nein und gibt Taschengeld und zwingt die Leutz zur Kleiderkammer.

Vielleicht muss das jeder selbst mit eigenen Augen sehen, erleben und interpretieren.

Ich persönlich glaube einfach, Korrekturen in der Asylgesetzgebung könnten so manche Entwicklungen korrigieren. Zum Beispiel, ist eine Flüchtlingsunterkunft kein Betrieb, in dem es um Style geht. Ich weiß ned, warun sollten wir in D solche Leute aufnehmen? Warum nimmt D solche Leute denn auf.  

Ich hab als Helfer Kleider verteilt und Geschmäcker berücksichtigt, weil ich das als menschlich empfunden hab. Aber ich lass mir nix befehlen oder mir Vorgaben machen. Sagt er zu mir:"bring me something new, with quality" in einem Ton, das hat mir echt die Schuhe ausgezogen. Warum sollte ich das tun, der soll in die Stadt gehen und sich was schönes kaufen. Am besten in einem Shopping-Center, eine Kleiderausgabe ist halt nunmal kein Shopping-Center. Das musste ich dann leider dem Gegenüber auch so mitteilen. Weiter gegangen ist er ohne mich nochmal anzukucken.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 18:39
Zitat von RealoRealo schrieb:Wir sind ein Sozialstaat. Anspruch auf das Lebensminimum (Essen, trinken, Bekleidung, medizinische Versorgung) hat hier jeder,
Ja und das finanzieren Beitragszahler - deswegen sind die Umfänge begrenzt, auch bei anderen Empfängern...Style und so.
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Mitteleuropäer sind ja weltweit bekannt für ihre (angebliche oder tatsächliche, will ich nicht beurteilen) Kaltherzigkeit.
Ist das so? Schon kaltherzig Millionen aufzunehmen...oder ist es die (eigene) Enttäuschung (über sich selbst) dass es in DE schwierig ist nach oben zu kommen? Vielleicht ist in den Köpfen noch die 3000€ + Haus + Auto Geschichte?
Was @kofi erzählt ist schon ernüchternd.
Die Unterbringung ist kein Zuckerschlecken, aber was ist die Lösung? Wohnungen für alle bauen - (wo, wer zahlt?) bringt natürlich das Konkurrenzdenken zum Vorschein. Ihnen Wohnungen in leereren Gegenden zuzuweisen lassen sie sich auch nicht gefallen.
Weder helfen wir gescheit, noch investieren und integrieren wir, noch sind die Einheimischen und Zuwanderer froh, noch sparen wir Geld, Fachkräfte und Ausbildungen ist auch nix...es ist alles ein Käse.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 18:55
@Abahatschi

Irgendwann sind die Menschen aus dem Asylverfahren auch mal draußen. Falls sie in D bleiben, naja. Was ändert sich denn genau? Sie werden wie jeder andere auch  arbeiten gehen unter manchmal schlechten Arbeitsbedingungen, müssen um ihren Lohn kämpfen und Rechnungen bezahlen. Mahnungen, Ratenzahlungen, Mietkosten, Stromkosten,Lebenshaltungskosten usw. wird auch sie stressen.

Der Alltag an sich ist für viele Menschen in D nicht einfach, warum sollte es dann für sie einfacher sein.Das ist manchmal ein Gedanke, den ich für sie auch bedauere. Manchmal sag ich es den Flüchtlingen auch. Einer sagte mir, kann er sich nicht vorstellen. Ja, ich weiß. Aber Probleme und Not gibt es auch in D.  Wir lassen die Menschen sich gewöhnen an Almosen im dtsch. Asylwesen, aber irgendwann müssen sie ja doch für sich selber sorgen. Und dann müssen sie das auch können.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 18:56
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ist das so? Schon kaltherzig Millionen aufzunehmen..
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Man kann auch in aller Korrektheit kaltherzig sein, aber das hat was mit Mentalität zu tun und ist kein grundlegender Charakterzug. Allgemein sagt man, dass Nord- und Mitteleuropäer kaltherzig seien, West- ud Südeuopäer eher "romanisch-herzlich". Ich habe das ja auch nicht als personenbezogene Insuffizienz gekennzeichnet, sondern als Mentalitätsproblem, d.h. die "Nordlichter" können nicht so aus sich herausgehen wie wie aus dem Süden, auch wenn unterm Strich die Flüchtlingshilfe im Norden wohl höher ist als im Süden, aber vergessen wir auch nicht, was Italien und Griechenland in dem letzten Jahrzehnt diesbezüglich geleistet haben. Richtig aufnahmebereit wurden Deutschland und andere Nordländer ja erst im August 2015, als sich eine humanitäre Katatstrophe in Ungarn abzeichnete.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Die Unterbringung ist kein Zuckerschlecken, aber was ist die Lösung? Wohnungen für alle bauen - (wo, wer zahlt?) bringt natürlich das Konkurrenzdenken zum Vorschein. Ihnen Wohnungen in leereren Gegenden zuzuweisen lassen sie sich auch nicht gefallen.
Da wir in den nächsten Jahrzehnten wohl eher mit mehr als mit weniger Flüchtlingen zu tun haben, aber selbst ohne diese die Wohnungssituation in den Großstädten längst prekär ist, hilft hier wohl nur ein verstärkter sozialer Wohnungsbau. Sowas muss sich ein Sozialstaat aber auch leisten können, ging ja im letzten Jahrtausend auch, und ärmer sind wir seither nicht geworden, im Gegenteil. Man sollte aber eine Alternative für Plattenbau finden, schon allein aus optischen Gründen. Nicht immer ist das Billigste auch das Günstigste.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 19:08
@Realo
Aber diese Korrektheit sehe ich als aber als Teil des Erfolges von DE - Regelungen und Gesetze sind halt keine Verhandlungssache.
"Wir" sollten auch nicht nur weil das nicht verstanden oder akzeptiert wird das selbst aufweichen, noch sehe ich eine Grundlage für Befehle an Helfer...für Beleidigungen noch weniger.
Ist es denn so dass in dieser schwierigen Situation nur das System&Co. schuld sind? Das ist Quatsch.
Wohnungen: ja der soll dies, der Staat soll das, der Staat soll Wohnungen bauen, ich als Eigentümer frage mich warum ich so blöd war selbst zu bauen und zwar ohne Wohneigentumszulagen...egal. Wenn mal diese Wohnungen fertig sind hoffe ich dass da soviel Hirn vorhanden und sie gerecht unter allen Bedürftigen zu verteilen, egal von ihrer Herkunft oder "schon immer da gewesen".
Sollte man "heute" anfangen, wirkt sich das erst in 4-5 Jahren aus...

@kofi
Ich schätze 10% schaffen es, mehr nicht.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 19:22
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich vermutete es schon mehrfach und wiederhole es gerne: Vielleicht, weil sie zu kalt behandelt werden, mehr wie Sachen als wie Menschen?
Warum vermutest du nicht den naheliegendsten Grund, den man auch schon in uralten Weisheiten finden kann:

Gibst du dem Narren die Finger, so will er die Faust gar haben.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

09.05.2017 um 19:26
Ich halte Flüchtlinge nicht für Narren, sondern für notleidende Menschen.
Aber das ist eben Ansichtssache.


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09.05.2017 um 20:32
@Realo
Warum vermutest du nicht den naheliegendsten Grund, den man auch schon in uralten Weisheiten finden kann:

Gibst du dem Narren die Finger, so will er die Faust gar haben.

-->R:
Ich halte Flüchtlinge nicht für Narren
Einer der "die ganze Hand" will, ist alles andere als ein Narr.
Ich halte Flüchtlinge nicht für Narren, sondern für notleidende Menschen
Notleidende können in einer Kleiderkammer nicht nur Markenklamotten und Bling Bling
erwarten. Und ich denke, auch bei einer gewissen "Kälte" kann man als Helfer vielleicht ein Minimum an Anstand erwarten, muss sich nicht noch beleidigen lassen... FÜR sein Helfen-Wollen.

(ich kann jedenfalls Kofi sehr gut verstehen)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

10.05.2017 um 13:51
Hallo @lawine

Ich bin ein er :)

Mir wäre es auch lieber, eine an sich schöne Arbeit mit bisschen mehr an Details wie Fotos und Videos beispielsweise zu unterfüttern. Statt grob zu erörtern, um eben halbwegs anonym zu bleiben. Öffentlich ist das alles eben ne heikle Sache, es geht auch um Persönlichkeitsrechte. Und das Thema Asyl ist heikel, deswegen wird eigentlich von Mitarbeitern, ob haupt oder ehrenamtlich erwartet, dass sie bestimmte Dinge innerhalb der Unterkunft lassen.  

Es gibt beispielsweise handfeste kulturelle Unterschiede, etwa in der Konfliktaustragung. Wird ein Video gemacht und verbreitet, wie Helfer/innen und andere ab und an darauf reagieren, nicht unbedingt gut. Shitstorm von links aber auch von rechts.

Vielleicht habe ich auch schon Dinge getan, die so nicht in Ordnung sind, bei der Perspektive von außen. Gegenüber manchen Kindern/Jugendlichen etwa. Aber unsere Werthaltung, Kinder antiautoritär zu erziehen oder zu behandeln steht der Werthaltung gegenüber, Kinder autoritär zu erziehen und zu behandeln. 

Sprich: Die arabischen und/oder Balkankinder zum Beispiel hören gar nicht auf uns, wenn für sie das gewohnte autoritäre behandeln nicht mit ihm Spiel ist. Zuneigung, das lachen miteinander und Aufmerksamkeit schenken gehört dazu. Aber auch durchsetzungsfähig auf ne aggressivere Art und Weise zu sein. Kein Bitte mach das, sondern mach das. Du hast das zu tun oder trägst die Konsequenzen.

Bei den Erwachsenen ist es ähnlich. Wenn sie nett sind,okay. Wenn nicht, muss man sich durchsetzen. 

Das sind aber jetzt alles Dinge, die hätte man sich vorher überlegen. Man hat wohl den perfekten Flüchtling erwartet, es kamen aber Menschen mit allen möglichen menschlichen Marotten. Gefühlt scheitert auch daran so ein bisschen die dtsch Asylgesetzgebung.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

10.05.2017 um 14:01
@kofi
Gefühlt scheitert auch daran so ein bisschen die dtsch Asylgesetzgebung.
wie du schon im anderen Thread geschrieben hattest - Theorie und Praxis - ist halt ein Unterschied.

Und was antiautoritär betrifft, da finde ich, das übertreiben auch manche Eltern hierzulande.
Ein Kind braucht neben Verständnis, Zuhören, Liebe usw. auch feste Regeln und Konsequenz (und Wertevermittlung).
Wenn das Letztere außer acht gelassen wird, dann "tanzen die Mäuse halt auf den Tischen"...
... und man braucht sich über manche Auswüchse bei Jugendlichen nicht wundern.


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10.05.2017 um 14:19
@Optimist

Natürlich habe ich auch schöne,romantische Vorstellungen im Kopf, bin auch begeistert von manchen theoretischen Gedanken.

Wenn es nach mir ginge, kann nach D kommen wer will. Jeder soll die Chance bekommen, aus seinem Leben was zu machen und sich zu verwirklichen. D ist ein wohlhabendes Land und kann durchaus ein bisschen was teilen. Dazu gehört mehr Geld für das Thema Migration und Integration an sich, mehr Geld für Flüchtlinge. Das Geld für bessere Unterkünfte, bessere medizinische Versorgung, mehr Mitarbeiter in den Asylbehörden, mehr Sozialarbeiter.

(Mutmaßliche) Wirtschaftsflüchtlinge sollten eine wirkliche Eingliederungschance bekommen. Also dieses Begriffspaar "schlechte Bleibeperspektive" und seine inhaltliche Ausgestaltung sollte man überdenken. 

Das fällt mir jetzt spontan ein.Nur die Praxis...die Umsetzung. Vor allem, wie oft geschrieben, machen wir Menschen hier in einem für sie fremden Land, mit fremder Kultur und dem Gefühl kein Anschluss zu finden, manchmal eher kaputt. Familien leben halbwegs sicher und halbwegs gut in der Türkei bzw. haben sich dort über Jahre eingefunden. Sie brechen im allgemeinen Hype nach D auf, fangen von ganz vorne an. Das zu packen isz für viele eine unglaubliche seelische Belastung. Vor allem, wenn sie in D nicht oder kaum weiterkommen und dann eigentlich gefühlt wieder zurück in die Türkei wollen.


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10.05.2017 um 14:32
@Optimist

Insofern würde ich eher sagen, weil der Leidensdruck oft zu sehen ist, die Leute sollten in der Türkei, Österreich,Italien usw. bleiben. Also wenn sie da schon jahrelang gelebt haben. Dann sollte man diesen Ländern mehr Geld von außen zu schießen, damit sie die Leute besser versorgen können. Damit die Leute nicht einfach aufbrechen und zum Beispiel nach D kommen.


Also bei uns in der Unterkunft werden diese Personen manchmal ein Jahr lang sozusagen festgehalten. Sie dürfen nicht kochen, haben keine Möbel außer den Betten, keinen Fernseher, die Kinder haben keine Schule und kein Kindergarten. Die Leutz fangen dann menschlicherweise zu sagen, dass "Die Deutschen" sie gefangen halten und schlecht behandeln. Ich weiß natürlich, dass manche Eltern ihren Kindern sagen, dass andere oder ich nicht gut oder Rassisten was weiß ich sind. Manche legen dann irgendwann das entsprechende Verhalten an den Tag.

Ich persönliche mache aber keine Asylpolitik. Ich hab sie auch nicht alle eingeladen und ihnen irgendwas versprochen. Ich fand "refugees welcome" schon immer ein falsches, unerfüllbares quasi Versprechen. Insofern muss man mich auch nicht dumm anmachen oder ähnliches.


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10.05.2017 um 15:11
@kofi
sprichst mir mit allem aus dem Herzen, vor allem auch das hier:
...Nur die Praxis...die Umsetzung. Vor allem, wie oft geschrieben, machen wir Menschen hier in einem für sie fremden Land, mit fremder Kultur und dem Gefühl kein Anschluss zu finden, manchmal eher kaputt. Familien leben halbwegs sicher und halbwegs gut in der Türkei bzw. haben sich dort über Jahre eingefunden. Sie brechen im allgemeinen Hype nach D auf, fangen von ganz vorne an. Das zu packen isz für viele eine unglaubliche seelische Belastung. Vor allem, wenn sie in D nicht oder kaum weiterkommen und dann eigentlich gefühlt wieder zurück in die Türkei wollen.
...

Insofern würde ich eher sagen, weil der Leidensdruck oft zu sehen ist, die Leute sollten in der Türkei, Österreich,Italien usw. bleiben. Also wenn sie da schon jahrelang gelebt haben. Dann sollte man diesen Ländern mehr Geld von außen zu schießen, damit sie die Leute besser versorgen können.
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Die Leutz fangen dann menschlicherweise zu sagen, dass "Die Deutschen" sie gefangen halten und schlecht behandeln. Ich weiß natürlich, dass manche Eltern ihren Kindern sagen, dass andere oder ich nicht gut oder Rassisten was weiß ich sind. Manche legen dann irgendwann das entsprechende Verhalten an den Tag.
Darin sehe ich auch eine große potentielle Gefahr - vor allem langzeitig gesehen, weil sich ja immer mehr Frust aufstaut und verfestigt... und irgendwann GEGEN dieses Land gerichtet ist.

Kapiere einfach nicht, weshalb so manche diese Gefahren nicht sehen oder kleinreden. Vor allem vielelicht sogar seitens der Entscheidungsträger.
Ich fand "refugees welcome" schon immer ein falsches, unerfüllbares quasi Versprechen. Insofern muss man mich auch nicht dumm anmachen oder ähnliches.
Kann dir gut nachfühlen, wie schwierig deine Position ist - wirst von jedem dumm angemacht, von den Hilfesuchenden selbst, von den Rechten weil du zu viel des Guten tust, von Linken vielleicht auch, weil du angeblich nicht genug tust.
Mach dir nichts draus, man kann es manchmal eben niemanden recht machen.


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10.05.2017 um 15:17
@Tussinelda

Aus dem anderen Thread (dort OT):
Wir beziehen unsere Informationen nun einmal aus den Medien, da wir da ALLE Zugriff haben, somit muss man auch nicht ständig irgendwelche persönlichen Geschichten als Referenz für etwas nehmen
Was machst du, wenn die Infos aus den Heimen gar nicht nach außen dringen dürfen, unter Verschluss gehalten werden sollen? (wie Kofi hier schrieb: Beitrag von kofi (Seite 1.006) ) ...
... dann erfährt man halt nichts von den Medien.


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10.05.2017 um 15:51
@Optimist

Ich verstehe das. Es ist ja im Prinzip auch richtig, um es besser nachvollziehen zu können, ein bisschen mehr Details zu nennen.  Grob habe ich Details genannt. 

Es geht um eine Flüchtlingsunterkunft in einer Landeserstaufnahmeeinrichtung in Baden-Württemberg.  Zu Spitzenzeiten haben etwa 5000 Menschen in der Einrichtung gelebt. Heute sind es weniger. Die Menschen Kommen und Gehen, es ist im Prinzip Fließbandarbeit, was die örtlichen Helfer/innen leisten. Die einen abgehandelt, kommen die nächsten. Die Helfer/innenschaft ist sehr migrantisch geprägt. Türkisch natürlich, aber auch andere Herkünfte. Sprachlich gesehen ist die Unterkunft ganz gut aufgestellt. Interkulturelle Kompetenz ist halt auch vertreten. In Bezug auf die Menschen aus dem Balkan und kulturellen Eigenheiten kann man Helfer/innen mit Migrationshintergrund aus diesen Ländern fragen. Konflikte mit muslimisch-arabischen Personen ist ne Sache, die kulturell bewanderte Helfer/innen eher schlichten können. Glaube ich. Diese haupt und ehrenamtliche Helferschaft ist meist radikal in ihren Ansichten, aber jetzt auch nicht menschenfeindlich. Versuchte tiefgründige Diskussionen werden halt oft mit abwinken beantwortet, abgekürzt mit "abschieben" als Standardantwort.

Es gibt allgemeine Vorgaben und ein Sicherheitskonzept, wie Körperkontakt (aus Hygienegründen) vermeiden, nicht mit den Flüchtlingen reden, wenn es nicht sein muss. Bei Gefahr einen Fluchtpunkt aufsuchen. Ich könnte als Beleg eine Richtlinie in Form einer E-Mail einfügen, aber ich bin doch nicht verrückt.

Aber im menschlichen Miteinander und Umgang sind solche Vorgaben eh teilweise für die Katz. Obwohl nicht gerne gesehen hab ich mit den Menschen trotzdem gemeinsam Tee getrunken und gegessen in ihren Stuben. Ich halte auch keine Kinder auf Abstand, wenn sie Körperkontakt suchen. Und nach wie vor verschenke ich aus den Spendenbergen Material. Wie andere auch. Ich hab Essen in Form von Keksen, Chips und Getränke gekauft, zum gemeinsam abhängen mit Musik. Bei schönem Wetter gehe ich oder gehen wir mit den Kids raus. Nur bin ich halt kein Freund und kein Bruder. Eine gewisse Distanz muss sein, sonst kann man nicht loslassen, wenn sie ihren Transferbescheid in eine andere Stadt bekommen. Und für sie selber ist schon wieder einen Ort verlassen seelisch schwierig. Wenn sie selbst zu sehr mögen, verschlimmert das vllt. die Situation.

Natürlich habe ich Beweismaterial, aber nicht für hier.


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