Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

Optimist schrieb:ist genügend Arbeit vorhanden, welche auch zum Leben und zur Altersabsicherung reichen könnte?

Zum Leben offenbar schon. Die Alterssicherung ergibt sich dann wieder durch die eigenen Kinder. Wo ist das Problem? Man kann es fast 1:1 auf unser Rentensystem übertragen, nur dass es dort innerfamiliär läuft und nicht sozialstaatlich, denn einen Sozialstaat gibt es nicht. Bei 4 arbeitenden Kindern scheint also so viel zusammenzukommen, dass 1-2 Elternteile noch mit versorgt werden können. Da auch in Afrika die Lebenserwartung steigt, können auch erste Enkel, die schon arbeiten, zur Mitversorgung beitragen. Dieses System funktioniert dort von alters her, auch wenn es durch die Aktionen es "weißen Mannes" empfindlich gestört ist - man wird ärmer und verdient weniger an seiner Arbeit, dafür lebt man aber auch länger, so dass jetzt sogar teilweise die Enkel mit beitragen können. Für Subsistenz selbst ist IMMER genügend da. Die Probleme, die dieses System zu Fall bringen, kommen aus 2 ganz anderen Richtungen: Die Bevölkerungsexplosion setzte erst mit dem Kolonialismus ein (bessere Krankenhilfe und -versorgung: Das Lebensalter ist ganz erheblich gestiegen von 35 bis ca. 55 Jahre): Der Kontinent übervölkert sehr schnell und dann ist wirklich nicht mehr genug da für jeden, und die Klimaveränderung lässt riesige einst fruchtbare Landflächen veröden.

@Realo
Du kannst es doch aber auch in Deutschland beobachten. Die Bewohner eines Altenheimes mit Kindern / Verwandschaft die finanziell gut ausgestattet sind geht es deutlich besser.
Zwar muss man für seine Eltern/ Großeltern erst einmal die Differenz zwischen Renteneinkünften und Pflegeversicherungseinkünften zu den Heimkosten decken, aber dann ist meist auch noch etwas für persönliche Bedürfnisse vorhanden die man seinen Angehörigen gönnt.

Aber lasst uns jetzt bitte wieder zum eigentlichen Topic zurückkehren, wir sind schon viel zu weit OT, denn für Armut in Afrika gibt es (mindestens) schon einen anderen Thread.

@Realo

wir sind schon viel zu weit OT

finde ich ganz und gar nicht.
Denn wenn man Asylgründe einschränken möchte und entsprechende Gesetze vielleicht ändern wöllte (z.B. Hilfen für Bildung in diesen Ländern), dann gehört das mMn schon mit hier rein, aber müssen halt die Mods entscheiden.

Man kann es fast 1:1 auf unser Rentensystem übertragen, nur dass es dort innerfamiliär läuft und nicht sozialstaatlich, denn einen Sozialstaat gibt es nicht. Bei 4 arbeitenden Kindern scheint also so viel zusammenzukommen, dass 1-2 Elternteile noch mit versorgt werden können.

in meinen Augen eine Milchmädchenrechnung.

ist genügend Arbeit vorhanden, welche auch zum Leben und zur Altersabsicherung reichen könnte?

-->
Zum Leben offenbar schon.

Kann doch nun gar nicht sein, sonst würde doch niemand verhungern.

Die Alterssicherung ergibt sich dann wieder durch die eigenen Kinder. Wo ist das Problem?

ich kapiere nicht, wieso du in einem eponentiellen Bevölkerungswachstum kein Problem siehst.
Selbst wenn eine Frau "nur" 5 Kinder durchbringen würde, wäre das ein exponentielles Wachstum.

Und dann glaubst du wirklich, die Arbeit (und der Verdienst) könnte auch in ein paar Jahren oder Jahrzehnten noch reichen? (wie gesagt, offensichtlich reicht es ja nicht mal jetzt, sonst würde niemand sterben müssen)

Der Kontinent übervölkert sehr schnell ...

Ist doch meine Rede.
Und du findest es richtig, dass sich die Menschen dort weiterhin viele Kinder anschaffen? Oder wie soll ich deine Posts verstehen? (zumindest klingt es alles so, wenn du schreibst, "Ergo lohnen sich viele Kinder "

Und wie stehst du zur Aufklärung/Bildung, dass es eben kein exponentielles Bevölkerungswachstum mehr gäbe bzw. dies minimiert würde?

Optimist schrieb:in meinen Augen eine Milchmädchenrechnung.

Ja, du hast immer so ganz besonders unschuldige Augen.

Optimist schrieb:Kann doch nun gar nicht sein, sonst würde doch niemand verhungern.

Ich kann mich schwach erinnern, noch was zu Übervöllkerung und Klimawandel geschrieben zu haben, was dieses alte bewährte System langsam unterhöhlt.

Optimist schrieb:Und du findest es richtig, dass sich die Menschen dort weiterhin viele Kinder anschaffen?

Ja, weil die einstige hohe Kindersterblichkeit durch unzureichende medizinische Versorgung inzwischen durch eine höhere allgemeine Sterblichkeit aus neuartigen Gründen ersetzt worden ist. Solange es keine Sozialstaatlichkeit gibt, muss man versuchen sich von allein zu behelfen. Und warum eine große Familie wichtig ist und das ersetzt, was wir Sozialstaat nennen, habe ich oben genannt. Wenn die Frauen keine Kinder mehr kriegen, um die Alten zu versorgen, sterben diese eben nicht wie heute mit 55, sondern wie früher mit 35, sobald sie sich nicht mehr selbst versorgen können.

@Realo
ich fasse es einfach nicht ... dass du EXPONENTIELLES !! Bevölkerungswachstum okay findest (egal wo und weshalb dies stattfindet) ...
... und demnach offensichtlich dies nicht durch Aufklärung Bildung minimieren würdest.
... aber dann zusiehst, wie immer mehr Flüchtlinge - u.a. auch dadurch mit - generiert werden...

"keine weiteren Fragen Euer..." (nur noch kopfschüttel, sorry nicht bös gemeint, bin einfach nur entsetzt)

Optimist schrieb:dass du EXPONENTIELLES !! Bevölkerungswachstum okay

Es geht nicht darum, was ich ok finde - kann mich auch nicht erinnern, dazu was geschrieben zu haben -, sondern was aus Sicht der afrikanischen Familien zum Überleben und zum besseren und längeren Leben beiträgt. Solange es kein Sozialstaatssystem gibt, juckt die Leute dort Überbevölkerung einen Furz, es geht in erster, zweiter und dritter Linie um das Überleben der eigenen Familie.

Optimist schrieb:ich kapiere nicht, wieso du in einem eponentiellen Bevölkerungswachstum kein Problem siehst.
Selbst wenn eine Frau "nur" 5 Kinder durchbringen würde, wäre das ein exponentielles Wachstum.

es wurde doch gar nicht gesagt, dass man darin "kein Problem" sieht, es wurde nur aufgezeigt, warum es so ist und warum es "Sinn" macht, für die Menschen in diesen Ländern. Du solltest mal etwas differenzieren. Man erklärt Dir was und Du drehst das um als: also ist Deine Meinung, dass das richtig ist und gut so ist und so bleiben soll.

@Realo

...EXPONENTIELLES !! Bevölkerungswachstum...

-->R:
Es geht nicht darum...
... sondern was aus Sicht der afrikanischen Familien zum Überleben und zum besseren und längeren Leben beiträgt

das ist aber offensichtlich ein falsches Denken.

Deshalb finde ich, täte Aufklärung dort in diesen Ländern not.
Denn durch das expon. Bevölkerungswachstum verschärft sich doch offensichtlich alles -> nochmal: ansonsten müssten nicht so viele verhungern

Die Bevölkerungsanzahl hat nun mal mit einen Einfluss auf die Recorcen und Arbeitsmöglichkeiten - zu all den anderen Ursachen, weshalb dort Armut herrscht.

Optimist schrieb:das ist aber offensichtlich ein falsches Denken.

Dann fang mal an vor der eigenen Haustür zu kehren und frag, warum wir uns mit 1,3 Kindern pro Familie totschrumpfen anstatt 2 oder besser noch 3 Kinder in die Welt zu setzen, so wie das bis 1950 der Fall war.

Die hohen Geburtenraten in Afrika können nur durch höhere Bildung, Wirtschaftswachstum und einen Sozialstaat zurückgehen; aber kaum ein zentralasiatischer Staat hat die Ressourcen für diese Wende, da kann nur Hilfe von außen kommen, aber 2% des BIP sollen ja nicht für Entwicklungshilfe, sondern für Nato-Aufrüstung ausgegeben werden.

Können wir jetzt bitte wieder zum Thema zurückkehren??

@Realo

das ist aber offensichtlich ein falsches Denken.

-->
Dann fang mal an vor der eigenen Haustür zu kehren und frag, warum wir uns mit 1,3 Kindern pro Familie totschrumpfen

Finde ich immer noch besser als umgedreht. Vor allem können wir das ja per Zuwanderung ausgleichen.
Wenn zu Viele da sind, geht das nicht auszugleichen (das Ungleichgewicht)

Die hohen Geburtenraten in Afrika können nur durch höhere Bildung, Wirtschaftswachstum und einen Sozialstaat zurückgehen

Sage ich doch, dass Bildung eine der Säulen ist. Aber damit müsste vielleicht endlich mal EFFEKTIV angefangen werden? (Hilfen durch die EU...)
Das ist es ja was ich bemängele (wir kriegen es ja nicht mal im eigenen Land richtig hin -> Lehrermangel...)

bevor man weitere Änderungen am Asylrecht vornimmt, sollte man erstmal  die Menschen , die mit dem ganzen Prozedere der Asylantragsstellung und Entscheidung zu tun haben, für ihre verantworrtungsvolle arbeit q u a l i f i z i e r e n !
offensichtlich ist dies nicht in ausreichendem Maß geschehen in der Zeit zw Mitte 2015 und Anfang 2017

Laut einer internen Analyse der Behörde, aus der die "Nürnberger Nachrichten" zitierten, haben 454 der 3.033 Entscheider, die zwischen dem 1. August 2015 und dem 1. März 2017 beim BAMF angefangen haben, keine relevante Qualifizierungsmaßnahme durchlaufen.

Noch schlechter sieht es demnach bei den Mitarbeitern im Sekretariat für Asylverfahren aus. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, Anträge anzunehmen, die Dokumente zu prüfen und die Asylbewerber erkennungsdienstlich zu behandeln. Von den 3.340 Mitarbeitern in diesem Bereich, die zwischen dem 1. August 2015 und dem 1. März 2017 eingestellt wurden, haben dem Bericht zufolge 2.669 "keine Qualifizierungsmaßnahmen erhalten". Die Mitarbeiter seien vor allem durch Kollegen angelernt worden.

ja toll, desswegen war es vielleicht so leicht für manche Asylbewerber, sich mehrere IDentitäten zuzulegen.. Ungelernte Kräfte in sicherheitsrelevanten Berufen -- mein Gott, was für ein Unvermögen :(


inzwischen (lag wohl an dem Fall Franco A.) hat man Konsequenzeng zogen: mittlerweile werden neue  Mitarbeiter in sage und schreibe 3-5 Wochen theoretischem Unterricht fit gemacht für das komplizierte Asylverfahren :(
http://www.heute.de/bundesamt-fuer-migration-und-fluechtlinge-hunderte-asyl-entscheider-offenbar-unqualifiziert-47305766.html (Archiv-Version vom 03.06.2017)

@lawine


Das mit den Ungelernten Arbeitskräften hatte ich shcon  vor einer längeren Zeit hier gepostet. Leider ist es so, das  diese Flüchtlingswelle die Mitarbeiter des Bamf überrascht hat, von vll. max tausend anträgen mussten die von heute auf morgen  hundertausende bearbeiten. Dies kostet  Mitarbeiter und resourcen wobei ersteres Zeit und Qualifizierung braucht um angelernt zu werden. Da aber keine Zeit mehr vorhanden war und von Politik und anders wo halt schnelle verfahren gefordert wurden, wurden d.h. unqualifizierte Leute eingestellt die dann angelernt werden, WÄHREND dieses ganzen zustromes.

Ich habe in diesem Zeitraum, von 2015- 2016 noch eine Umschulungsmaßnahme absolviert. In dieser Umschulungsmaß nahme ,wurde, JEDEM ,aber auch JEDEM eine Anfrage für eine Bewerbung für das Bamf entgegen geworfne, von Simplen  neuen Bürokaufleuten wie mir bis hin zu neugelernten Köchen, Mechanikern und Einzelhandelskaufleuten. Du wirst auch mit sicherheit WEITERHIN Bewerbungsstellen hier im Netz finden ohne Qualifikations Voraussetzungen. Das da aber auch überstunden, trotz dieser Stellensuche kein nogo ist, is tda gang und gäbe. i nmeiner Selbsthilfegruppe für depressionen sind zwei die davon berichten das sie da schon auf ihre pausen verzichten müssen und zwischen 10 und 12 stunden die Woche da ranklotzen müssen, damit das mal in irgendeinerweise vorangeht.

Fazit ist halt, es gibt zu WENIG qualifizierte Leute für diesen Beruf und jene die da die Qualifikationen haben müssen dan nfür 3 mitarbeiten, weil halt leute fehlen.

@Mech
Von der Leyen und De Maiziere haben eiligst Soldaten und Bundespolizisten zum Bamf gescheucht,idealerweise keine Aktencracks aus Schreibstube,Archiv oder Magazin die auch computeraffin sind,sondern von irgendwoher zusammengekratzt,mit den bekannten Ergebnissen...noch schlimmer,die wollten natürlich beschäftigt werden und standen nur als Hindernisse im Weg,das anlernen kostet natürlich Zeit,aber wer hat die schon wenn vor der Türe 3000 Flüchtlinge stehen,bei über dreissig Grad im Schatten,hungrig und ohne Wasser...Und das Lageso war schon vor 2015 am Zusammenbruch

http://m.taz.de/!5033696;m/
http://m.tagesspiegel.de/berlin/soldaten-helfen-lageso-erneut-hunderte-fluechtlinge-eingetroffen/12359864.html?utm_referrer=
http://m.taz.de/!5259895;m/

lawine schrieb:Ungelernte Kräfte in sicherheitsrelevanten Berufen -- mein Gott, was für ein Unvermögen :(

Dabei ist das durchaus ein erprobtes Erfolgskonzept.
Vergabe an Subs, die wiederum an Subs vergeben und die wiederum an Subs, bis der gesamte Niedriglohnsektor vollbeschäftigt ist.
Ideal, wenn jeder seine eigene Ich-AG wird.

Nur eben in sicherheitsrelevanten Bereichen sollte das nicht stattfinden!

Stattdessen gut geeignet wären Lebensmittelindustrie und Krankenhausreinigung, gern von Do it yourself-Experten zugleich ausgeführt.
Wer Ironie findet, darf sie behalten.

@eckhart

Den kann ich nur wiedersprechen, da bei vergangen Terrorangriffen zB. der 9.11 von gebildeten unscheinheiligen personen durchgeführt wurde die auch noch in deutschland studiert haben.Ich sehe diese ganze eingliederung in die gesellschaft skeptisch,da man so zB. durch studieren in sicherheitsrelevante berufe kommt und somit unaufällig an brisante informationen kommen kann.

DonkeyKong schrieb:Ich sehe diese ganze eingliederung in die gesellschaft skeptisch,da man so zB. durch studieren in sicherheitsrelevante berufe kommt und somit unaufällig an brisante informationen kommen kann.

Muss man das so verstehen, dass du höhere Bildung nur noch für Urstammeingeborene willst?

@Mech
Beitrag von Mech (Seite 1.073)

Das alles liegt im Grunde ja auch daran, dass 2015 zu VIELE auf EINMAL kamen.
Dass man die Mitarbeiterzahl so schnell nicht aufstocken kann, ist normal, daraus würde ich niemanden einen Vorwurf machen (ich meine nicht dich Mech, sondern ganz allgemein, diejenigen welche das machen)

@DonkeyKong
Überall Billigstperonal zu...".beschäftigen" ist ein "erfolgreiches" ökonomisches Konzept.
Dass Terror das ausnutzt, ist weder geplant noch vorgesehen!

Tussinelda schrieb am 27.05.2017:Zum einen belasten die Flüchtlinge natürlich die Sozialkassen. Das kann auch dann der Fall sein, wenn sie einen Job bekommen. Denn selbst ein niedrig qualifizierter Arbeitnehmer kostet den Staat mehr Geld, als er durch Steuern einzahlt. Trotzdem können Flüchtlinge gerade durch diese Jobs gut für die Wirtschaft sein. Ein hohes Angebot an niedrig qualifizierten Arbeitern gibt Firmen Anreize, im Land zu bleiben. Und wenn Firmen nicht nach Mexiko oder Asien umsiedeln, sichert das Arbeitsplätze.

Dieses "erfolgreiche" ökonomische Konzept bieten hier einige als einen der ultimativen Gründe an warum Migration so wünschenswert ist...