Frei Wild plötzlich links, was steckt dahinter?

@1.21Gigawatt

Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich sehe mich auch eher politisch links der Mitte. Und natürlich gibt es auch zu Recht verbriefte Rechte für Migranten und Flüchtlinge. Aber ich darf nicht stolz auf das sein, was unsere Vorfahren geschaffen haben (u.a. auch die Kultur) und dies für würdig halten bewahrt zu werden? Ich hab' kein Problem damit, wenn an der Ecke eine Dönerbude eröffnet und einen Migranten als Besitzer hat. Aber ich fände es schon besser, wenn meine Kinder nicht Kevin oder Amy heißen müssen, nur um zu demonstrieren, daß ich aufgeschlossen bin und den Döner hätte ich gerne auf deutsch bestellt.

Macht mich das dann zum Rechten?

Aber ich fände es schon besser, wenn meine Kinder nicht Kevin oder Amy heißen müssen, nur um zu demonstrieren, daß ich aufgeschlossen bin und den Döner hätte ich gerne auf deutsch bestellt.

Wer rennt da nicht offene Türen ein?

ornis schrieb:Aber ich darf nicht stolz auf das sein, was unsere Vorfahren geschaffen haben (u.a. auch die Kultur) und dies für würdig halten bewahrt zu werden

Du kannst stolz sein auf was du willst, aber rational gesehen macht es keinen Sinn, auf etwas stolz zu sein, was fremde Menschen geschaffen haben und auf das du keinen Einfluss hattest ...

Kultur hat sich über die Jahrhunderte auch ständig verändert. Es kamen immer fremde Einflüsse rein und ein Teil der 'alten' Kultur ist verschwunden, weil sie nicht mehr zeitgemäß war. Das ist kein unnatürlicher Prozess ...

z3001x schrieb:Die Ärzte sind ja auch eine rechte Band, die haben ein Lied in dem Migranten aufs übelste verhöhnt werden. Das heisst "Jünge". Das hat mich weinen lassen als ich es einmal ungewollt zu Ohren bekam. Da wird so getan, als ob Türken überwiegend bildungsfern wären und nur auf Prekariats-Statussymbole wie gebrauchte BMWs aus wären. Das ist doch rassistisch. Zwei von den haben auch einen Seitenscheitel und dunkle Haare. Das ist doch kein Zufall.

Omg mach sowas frag ich mich ernsthaft ob man Allmy nicht als ungewolltes Satiereforum deklarieren müsste :D

@Grenox
Du musst den Islam nicht gut finden, aber du musst ihn dulden.
Ich finde das Christentum auch nicht gut aber dulde es.
Deutschland ist ein säkularer Staat, kein christlicher. Muslime haben genauso ein Recht ihre Moscheen in die Landschaft zustellen und den Muhezin rufen zu lassen wie die Christen ein Recht haben ihre Kirche aufzustellen und die Glocken zu läuten.

Und nochmal: Niemand will Kultur abschaffen. Kultur unlag immer und wird immer stetigem Wandel unterliegen, das ist ganz natürlich. Das was wir heute haben ist das Ergebniss von tausenden Jahren kulturellem Wandel, warum sollten wir jetzt einen Punkt machen? Haben wir wirklich die Arroganz und Kühnheit zu meinen jetzt sei der Höhepunkt erreicht und alle weiteren Änderungen wären zwangsläufig negativ? Also ich nicht.


@kakaobart

kakaobart schrieb:Aber das hast du doch pauschal behauptet: "Das Problem ist die glorifizierung des Status Quo"

Wenn du nicht verstehen willst was ich geschrieben hab ist das nicht mein Problem.

kakaobart schrieb:Das träfe auf den Werte-Konservativen auch zu, daß er die Anderen "halt machen lässt"...während er für sich selbst seine edlen Werte bewahrt.

Warum ist man dann gegen Zuwanderung, Anglizismen etc?
Niemand attackiert das Recht von Leute zum Beispiele ihr Brauchtum fortzusetzen oder ihren Dialekt zu reden, aber auch diese Leute haben nicht das Recht neuen Einflüssen zu gehen. Sie müssen sie natürlich nicht annehmen bzw. übernehmen, aber sie müssen damit leben.

Wenn die Werte-Konservativen so eine "Leben und leben lassen"-Einstellung hätten, wieso marschieren sie dann gegen "Überfremdung", zünden Flüchtlingsheime an und regen sich am Stammtisch über die vielen Moslems auf "die auch noch die Frechheit besitzen Moscheen bauen zu wollen."

Was ist denn eigentlich "wertkonservativ"?

Es wird ja doch längst unterschieden zwischen wertkonservativ und strukturkonservativ.
Und diese Unterscheidung stammt vom SPD-Nachdenker Erhard Eppler.
Wertkonservativ sind danach auch Grüne.
Der Pfarrerssohn Rezzo Schlauch war es immer, Marianne Birthler ist es, ja sogar die vermeintliche Linke Claudia Roth.
Und bei der SPD sind die auch zu finden. Franz Müntefering, ja, wenn der nicht wertkonservativ ist!

Strukturkonservativ ist Merkel nicht.
Das sind die, für die jede nicht von den Zeitläufen erzwungene Änderung Teufelswerk ist.
Die strikt am einmal Vereinbarten festhalten. Übrigens: Der alte Sowjetführer Leonid Breschnew war so, stellvertretend für alle Machthaber in totalitären Regimen.

Im ganz alten Sinne konservativ, sagen wir: ein bisschen miefig und deutschtümelnd, ist Merkel auch nicht.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/merkel-fragen-antworten

@Issomad

Issomad schrieb:Du kannst stolz sein auf was du willst, aber rational gesehen macht es keinen Sinn, auf etwas stolz zu sein, was fremde Menschen geschaffen haben und auf das du keinen Einfluss hattest ...

Kultur hat sich über die Jahrhunderte auch ständig verändert. Es kamen immer fremde Einflüsse rein und ein Teil der 'alten' Kultur ist verschwunden, weil sie nicht mehr zeitgemäß war. Das ist kein unnatürlicher Prozess ...

Wieso fremde Menschen? Meine Vorfahren - und das habe ich auch explizit so geschrieben - waren daran beteiligt. Die waren mir nun nicht wirklich fremd...

Und natürlich gibt und gab es permanent Änderungen in der Kultur, unterliegt speziell diese dem Zeitgeist. Das bestreitet doch keiner. Ich möchte trotzdem meine Kinder nicht...

@eckhart
@1.21Gigawatt
@shionoro
Wo entwickelt man ein derart linkes, fast schon paranoides Weltbild, das hinter jedem Wutbürger oder Konservativen zugleich einen Rechtsextremen vermutet und keine Zwischentöne kennt?

Lernt man das in der Schule? An der Uni? Von irgendwelchen autonomen Blogs?
Da es so viele weltfremde Phantasten hier auf Allmy gibt, würde mich die jeweilige Herkunft dieses vorwiegend linken Gedankengutes mal interessieren.

Wie @Tyon schon mehrmals einwarf, muss man die Texte der Band vor dem Hintergrund der "Italienisierungspolitik" Südtirols verstehen. Diese falsche Grenzziehung muss man berücksichtigen, bevor man unüberlegt von bösartiger "Blut und Boden-Mentalität" schwadroniert und der Gruppe weitere schlimme Dinge nachsagt im Hinblick auf Rechtsradikale in Deutschland.
Diese beziehen solche, sich eigentlich auf Südtirol beziehende Texte, dann auf unser Land und schon haben wir den Salat, dass sich jeder selbsternannte Moralapostel berufen fühlt und auf die Gruppe einhaut.

Die Posse um die Echo-Verleihung letztes Jahr war ebenso ein Witz.

@Moses77

jeweilige Herkunft dieses linken Gedankenguts mal interessieren.

Gesunder Menschenverstand statt plumper Nationalismus.

@1.21Gigawatt

1.21Gigawatt schrieb:Du musst den Islam nicht gut finden, aber du musst ihn dulden.

Ich als Deutscher in meinem eigenen Land muss sicher nichts dulden was sich als absolut Hirnverbrannt erwiesen hat.

@Grenox
Doch musst du. Alles andere wäre Verfassungswidrig.

@1.21Gigawatt

1.21Gigawatt schrieb:Gesunder Menschenverstand statt plumper Nationalismus.

Pass bloß mit dem Wort "gesund" auf:D
Das unterstellt, dass die andere Seite nicht gesund (krank) ist und ist Nazisprech unter Linken^^

Was bedeutet für dich dann gesunder Menschenverstand als Antithese zum geschmähten "plumpen Nationalismus"?
Führe das doch mal aus.
Ich glaube, jeder behauptet von sich selbst, dass er der Seite des gesunden Menschenverstands anhängt.

1.21Gigawatt schrieb:Deutschland ist ein säkularer Staat, kein christlicher. Muslime haben genauso ein Recht ihre Moscheen in die Landschaft zustellen und den Muhezin rufen zu lassen wie die Christen ein Recht haben ihre Kirche aufzustellen und die Glocken zu läuten.

Jein, da haben wir doch noch Kulturbedingte Unterschiede.

Und manche Religionen haben eh zuviel Freiheit , Deutschland ist leider nicht so Säkulär wie es sein sollte.

gerade im Religionsbereich neigt man auch zur political Correctness.

@1.21Gigawatt
Muss man "Verfassungswidriges" dulden?
Bezehungsweise soll und darf man überhaupt manche verfassungsfeindlichen Auswüchse des Islams oder anderer Religionen überhaupt dulden?

[

Moses77 schrieb:Wo entwickelt man ein derart linkes, fast schon paranoides Weltbild, das hinter jedem Wutbürger oder Konservativen zugleich einen Rechtsextremen vermutet und keine Zwischentöne kennt?

Ich frage mich eher, wo Du derartiges herausliest.

@Moses77

Moses77 schrieb:Was bedeutet für dich dann gesunder Menschenverstand als Antithese zum geschmähten "plumpen Nationalismus"?

Gleiches Recht für alle anstatt Bevorzugung und kulturelle Höherstellung bestimmter Gruppen.

Moses77 schrieb:Muss man "Verfassungswidriges" dulden?
Bezehungsweise soll und darf man überhaupt manche verfassungsfeindlichen Auswüchse des Islams oder anderer Religionen überhaupt dulden?

Nein, aber dafür haben wir Verfassungsschutz und Polizei.

@wichtelprinz

wichtelprinz schrieb:Omg mach sowas frag ich mich ernsthaft ob man Allmy nicht als ungewolltes Satiereforum deklarieren müsste :D

Das war ja auch Satire, hast Du das etwa ernst genommen?
Aber genau so wird doch von diesen ganzen hobbyistischen Nazimachern daher geschwafelt. Insbesondere mit dem Anspruch, dass sich irgendjemand von etwas distanzieren müsste, was sie bewusst falsch auslegen.
Der eine meint, wenn einer sich nicht öffentlich für seine Heimat und Herkunft schämt, wäre das rechtsextremer Blut und Boden Nazismus.
Das ist so bescheuert, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Ich finde das "Kultur verändert sich sowieso immer" als Argument gegen konservative Ansichten ist recht schwammig und inhaltsleer. Seit wann ist eine Veränderung immer gut und wünschenswert? Eine Veränderung unerer Kultur zu archaischen Verhätlnissen würde ich auch bekämpfen.

@nananaBatman

nananaBatman schrieb:Eine Veränderung unerer Kultur zu archaischen Verhätlnissen würde ich auch bekämpfen

Wie ich finde zu Recht.