Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

Der Spiegel verbreitet mal wieder unsinnige Theorien:

Es ist schon paradox, dass ausgerechnet die ängstlichen Islamfeinde in Deutschland den islamistischen Terroristen derart in die Falle tappen - und exakt so reagieren, wie die ruchlosen Menschenfeinde es beabsichtigen.

Es gehört zu den Zielen des IS, dass sich Muslime in Europa ausgegrenzt und stigmatisiert fühlen, weil es so wahrscheinlicher wird, sie eines Tages zu rekrutieren.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/paris-anschlag-aufstand-der-angsthasen-kommentar-a-1062985.html

"Eines Tages rekrutieren"? Tausende IS Leute aus Europa sind bereits rekrutiert...

@Scox

Scox schrieb:Haji Bakr's (2014 getöteter Oberstratege und Gründer des IS) Vision war ein möglichst aggressiv expandierender Polizeistaat, in dem die Bevölkerung bis in's Letzte kontrolliert wird. Der Dschihadismus war aus seiner Sicht das beste Vehikel, um dieses Ziel schnell zu erreichen.

Hab auch einen Artikel gelesen, wo jmd annimmt, dass die Baathisten innerhalb ISIS, wenn sie das Ziel erreicht und den Irak wieder kontrollieren (bzw die sunnit. Gebiete in Irak und Syrien), den Islamismus als Vekihel wieder fallen lassen würden/werden

ISIS führt angeblich Buch über Freund und Feind und erstellt psychologische Profile, übernommen aus dem Stasi-artigen Überwachnungsapperat im Irak, den sie geleitet hatten. Dieser Haji Bakr war da wohl eine leitende Figur bei.

https://theintercept.com/2015/06/03/isis-forces-exbaathist-saddam-loyalists/

@jeremybrood

Daran ist nichts unsinnig.

@Scox
danke fuer die Erklärung.Ich glaube ich werde den Sinn hinter den Motiven der IS nie verstehen und mir tun all die Menschen leid die auf diese Hassprediger reinfallen "denn sie wissen nicht was sie tun" passt hier gut zumindest aus meiner Perspektive

@jeremybrood

In Frankreich sieht das nach Totalüberwachung aus

09.06.2015
Geheimdienstgesetz verabschiedet: Frankreichs Senat stimmt für die Totalüberwachung

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/frankreich-senat-stimmt-fuer-die-totalueberwachung-a-1037778.html


Mit Frankreich kenne ich mich nicht aus, aber in Deutschland wäre es schon ein Anfang solchen üblen Salafisten wie Pierre Vogel den Youtubekanal zu sperren

Was mir übrigens Bauchschmerzen bereitet, direkt nach solchen Ereignissen gleich wieder mit solchen Dingen anzufangen, als würde man die Gelegenheit beim Schopf packen. Als wär die Idee schon in der Schublade gewesen. Erinnert auch an die (mal wieder) aufgefundenen Pässe.

Bei 9/11 ja auch, inmitten der ganzen Trümmer, unter dem Staub gut erhaltene Pässe der Attentäter gefunden. Entweder wollen die Attentäter sich als Märtyrer präsentieren und hinterlegen als "Beweis" ihre Pässe, dass ja jeder weiß, dass sie es auch sind. Oder mit diesen Passfindungen jedes mal stimmt was nicht.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Naja in Paris scheint es ein Netzwerk zu sein... anscheinend mit Zentrale in Belgien.
Die Frage ist halt obs noch weitere Netzwerke gibt.

Auch wenn die Täter bereits in der S-Kartei registriert waren, kann man Anschläge nicht verhindern, und ca. 5000 Gefährder. potentieller Täter, stehen darauf, die kann man nichtalle prophylaktisch einsperre, v.a. laufen sie dort in Gefahr, sich noch mehr zu radikalisiern.

Was gerne als verdeckte Fahndung bezeichnet wird, ist nichts anderes als eine Liste von auffällig gewordenen Bürgern. Nach Informationen des "Figaro" zählt sie mehr als 5000 Personen, doch darunter sind nicht nur potenzielle Terroristen. Auch Links- und Rechtsextreme, Hooligans, Globalisierungsgegner und Anarchos stehen darauf.

http://www.welt.de/politik/ausland/article145668492/Was-bringt-der-S-Vermerk-bei-der-Terroristenjagd.html

Aber z.B. Belgien, hätte längst härtere Massnahmen undStopp der Ausbreitung von Jhihadgruppen wie Sharia4Belgium ergreifen sollen, und Bildung Terrorzellen sowie Waffenhandel unterbinden.

Dass dies kein Zufall ist, darauf deuten Statistiken des Londoner International Centre for the Study of Radicalisation and Political Violence (ICSR), das seit Jahren die Rolle der ausländischen Kämpfer im syrischen Bürgerkrieg beobachtet. Zwischen Ende 2011 und Ende 2013 zogen bis zu 11.000 solcher Kämpfer nach Syrien und in den Irak, wovon bis zu 18 Prozent aus Westeuropa kamen. Schon nach absoluten Zahlen liegt Belgien (76 bis 296) hier in der Spitzengruppe (Frankreich: 63 – 412, Vereinigtes Königreich 43–366, Deutschland 34–240). Im Verhältnis zur Bevölkerung ist das kleine Land mit 27 Kämpfern pro einer Million Einwohnern der Hauptlieferant für europäische Dschihadisten.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/belgien-terrorismus-razzia

«Belgien ist eine Drehscheibe für den Terrorismus»
Belgien scheint sich zu einem Hotspot für Terroristen mit einem islamistischen Hintergrund zu entwickeln. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Das hat einerseits mit der geographischen Lage zu tun. In knapp zwei Stunden ist man in Köln, Amsterdam, Paris oder London. Dann spielt sicher auch die moralische und soziale Misere vieler Jugendlicher aus Einwandererfamilien eine Rolle. Belgien hat zur Blütezeit nach dem Zweiten Weltkrieg viele Arbeitskräfte aus Marokko und der Türkei geholt. Die zweite Generation ist heute oft arbeitslos und die Jugendlichen fühlen sich in der Schule und danach bei der Suche nach einem Job diskriminiert. Das ist der ideale Nährboden für Hassprediger, radikale Imame und Netzwerke, die für den Syrienkrieg rekrutieren.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/anschlag-in-paris/Belgien-ist-eine-Drehscheibe-fuer-den-Terrorismus/story/22706803

Der syrische Pass des Terroristen wirft viele Fragen auf. Bisher deutet einiges zumindest darauf hin, dass er tatsächlich von einem der Attentäter getragen wurde, der sich vor dem Stadium mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft jagte. Das ist seltsam. Warum trägt jemand, der jede Staatlichkeit ablehnt und bereit ist für den Islamischen Staat zu sterben, ein Ausweisdokument des syrischen Staates bei sich - des Staates, den er noch mehr hasst, als alle "Kreuzfahrernationen" zusammen?

Nicht nur das. Flüchtlinge versuchen in der Regel alles, damit sie nicht registriert werden, bevor sie ihr Zielland erreichen. Man könnte meinen, dass insbesondere Terroristen viel Wert auf Anonymität legen.

Dieser hier war anders - er ließ sich gleich drei Mal registrieren. Es sieht so aus, als hätte er viel Wert darauf gelegt, dass sich genau zurückverfolgen lässt, wie er nach Europa gelangte. Terror ist Propaganda durch Gewalt.

Die Männer, die die Attentäter schickten, hatten sehr klar definierte Ziele. Es sei "sehr ungewöhnlich, dass sich ein Flüchtling bewusst in drei Ländern registrieren lässt", sagte die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Sonntagabend in der ARD-Talkshow "Günther Jauch" mit Blick auf das fragliche Dokument. "Es kann durchaus sein, dass da eine falsche Fährte gelegt wurde - bewusst."

In Frankreich wird ebenfalls über eine Fälschung spekuliert. Ein Journalist der französischen Tageszeitung "Le Monde" berichtete ohne Angaben von Quellen, Justizministerin Christiane Taubira habe hinter verschlossenen Türen gesagt, der Pass sei falsch.

http://m.huffpost.com/de/entry/8571970

Das war das Erste, was ich mich gefragt habe, als ich gelesen habe, wo er alles registriert wurde.
Ist alles sehr seltsam.

Auf der einen Seite ist es gut, dass wir nicht wissen wie unsere Geheimdienste genau arbeiten, auf der anderen wissen wir aber dass es sie gibt, das trägt mit zu vielen Spekulationen bei (siehe diverse Verschwörungstheorien)...hmmm

kofi schrieb:Als wär die Idee schon in der Schublade gewesen. Erinnert auch an die (mal wieder) aufgefundenen Pässe.

Mit dem Fall hat deine Skepsis gar nichts zu tun - sonst gäbe es auch keinen Verweis auf den 11. September. Vielmehr scheint es sich um ein generelles Misstrauen gegenüber ermittelnden Behörden zu handeln.

Schon das Registrieren des Flüchtlings in Griechenland zeigt, dass die Propagandamaschine des IS auf Hochtouren läuft. Ganz ohne Verschwörungstheorien.

Komisch ist, dass diese Pässe überhaupt so gewaltige "Detonationen" überleben. War bei 9/11 doch genauso.

Hollande beginnt gerade mit einer Rede vor der Nationalversammlung

http://www.n-tv.de/mediathek/livestream/

Die IS bereitet einen Angriff auf Washington vor

http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_76124544/paris-terror-im-live-blog-bruder-von-attentaeter-freigelassen.html

@kofi

kofi schrieb:Und Franzosen, Briten gelten ja doch schon wirklich gemeinhin als weltoffener und toleranter. Nach meinem Eindruck. Es ist echt (für mich) ne große Überraschung, dass Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, also im Endeffekt das "Nazitum", auch in Frankreich und Großbritannien gefühlt eine Rolle spielt.

Der Rassismus in Frankreich, insbesondere gegen Araber und Schwarze, ist deutlich größer als der in Deutschland. Ich war damals während meiner Abizeit auf 'ner Studienfahrt in Paris und meine Französisch-Lehrerin musste damals schlichten, als zwei Gendarmen schon die Hände an ihren Gummiknüppeln hatten, nur, weil wir 'nen Schwarzen in der Gruppe hatten. Das war schon echt krass.

Kältezeit schrieb:Komisch ist, dass diese Pässe überhaupt so gewaltige "Detonationen" überleben. War bei 9/11 doch genauso.

Daran ist überhaupt nichts komisch.

@Nerok

Naja, doch eigentlich ist das schon etwas suspekt, dass unmittelbar nach Anschlägen sofort Pässe gefunden werden.
Warum das so ist, darauf habe ich keine Antwort.
Eine mögliche Antwort ist, dass sie gefunden werden sollen.

Nerok schrieb:Daran ist überhaupt nichts komisch.

Seh ich auch so.
Komisch ist auch nicht, dass solche Attentäter wollen, dass man sie identifiziert.

@Roydiga
Natürlich sollen sie gefunden werden, Märtyrer wollen bekannt werden.
Ein Attentäter mit Gesicht wirkt besser als ein anonymer.

@Nerok
Find ich schon komisch, war bei Charlie Hebdo ja genauso, dass da einer der Terroristen nen Pass / Ausweis im Auto "vergessen" hatte ..

Aber gut, is ja hier nich Thema...

@z3001x

Interessante These. Nur stellt sich die Frage, ob das Sinn machen würde. Stell dir mal vor, du kannst mit deiner Ideologie Millionen Untergebene kontrollieren. Warum sollte man sie wieder ablegen? Was der IS vorhat, ist quasi Inquisition 2.0.

Haji Bakr war es auch, der Abu al-Baghdadi als religiöse Leitfigur an die Spitze verhalf. Gerade, weil er eine theologische Ausbildung hat.

Den Artikel geb ich mir gleich mal, danke für den Link.

@Scox

Whoops .. sorry. Ja, ich glaube, der hat auch promoviert.