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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

5.906 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Fußball, Terror, Opfer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:15
Ich habe das mit der Test Bedrohung (Bombenattrape im Zug) so verstanden dass die IS testen wollte wie schnell checken wir das, wie schnell reagieren wir.

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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:19
@Syrah

Wenn es so gewollt wäre, dann Hut ab, dafür das alles so schnell ging und so viele aufmerksam gewesen waren.


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:19
@Syrah
Zitat von SyrahSyrah schrieb:Ich habe das mit der Test Bedrohung (Bombenattrape im Zug) so verstanden dass die IS testen wollte wie schnell checken wir das, wie schnell reagieren wir.
Das wäre natürlich etwas, dass man (möglicherweise) falsch verstehen könnte.
Dann dürfte mein lieber Nachbar aber nicht sonderlich aufmerksam gelesen haben ....
(möglich wär's)


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Scox ehemaliges Mitglied

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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:21
Einschränkung der Freiheit

Doch selbst diese Einsicht reicht gegenwärtig nicht mehr aus. Der Kampf gegen den Terror wird auf vielen Feldern ausgetragen. Das Hauptschlachtfeld aber gehört nicht dem Militär, es gehört dem Bundesnachrichtendienst, dem Verfassungsschutz und den verschiedenen Polizeibehörden. Ihnen müssen heute die Mittel zur Verfügung gestellt werden, die sie zum Schutz des Staates und seiner Bürger benötigen. Und das entschlossen, schnell, großzügig und – natürlich – mit Bedacht.

Sollte dazu die Einschränkung verschiedener Freiheitsrechte einzelner Personen und Personengruppen nötig sein, so ist selbst diese zu erwägen. Mit Hysterie und einer kopflosen Aufgabe unseres Wertesystems hat diese Forderung nichts zu tun. Im Gegenteil, sie sichert es! Unsere Demokratie ist stark genug, dieses Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit je nach Gefahrenlage auszutarieren.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article149007848/Freiheit-braucht-Autoritaet.html

Auch, wenn's nur 'ne Meinung ist - gefährlich...


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:24
@Scox

und
freiheit ist sklaverei
krieg ist frieden
usw...

orwell hat all das schon vorwegenommen

aufwachen ist angesagt!


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:26
Zitat von ScoxScox schrieb:Freiheitsrechte
frage:

gibt es "freiheitsrechte"?

oder gibt es ein strafrecht

gibt es gesetze die "freiheiten" regeln?
oder gibt es gesetze die straftaten regeln?


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:27
@neoschamane

... nicht zuletzt regelt das Grundgesetz die Freiheiten ...


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:27
@neoschamane
ja es gibt freiheitsrechte
Wikipedia: Freiheitsrechte


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:27
@neoschamane

Gehört zu den Grundrechten :Y:


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:28
@neoschamane
wie wär's mit dem Wahlrecht :troll:


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:28
@Warhead
Ouh...jetzt kommt die Force de Frappe in seiner ganzen Vollendung ins Rollen,Frankreich die Charles de Gaulle in Marsch gesetzt
wird da tatsaechlich nur ein einzelner traeger geschickt, oder faehrt da ein kompletter flugzeugtraegerverband auf?


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:29
@HagbardC
@interrobang
@ahri

Danke;)


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clas ehemaliges Mitglied

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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:30
@neoschamane
ein Flugzeugträger ist nie allein ,wegen dem Begleitschutz schon erforderlich


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:33
@neoschamane

Das ist ein Thema der ungeschickten Wortwahl, gehört hier aber nicht rein.
Beispiel: du gehst auch ins Krankenhaus, um gesund zu werden.


@Topic
Laut Molins feuerten Einsatzkräfte insgesamt 5000 Schuss.
Taucht da nirgends die Frage nach Koordinierung und Verhältnismäßigkeit auf? Es gibt Ballerspiele, in denen weniger geschossen wird. Und war im Zusammenhang mit dem Bataclan nicht von 2 Polizisten zu lesen, die das Gebäude gestürmt haben sollen? Französische Sicherheitskräfte scheinen zwischen den Extremen zu wandeln.

Bei aller Emotionalität müssen auch solche Fragen gestellt werden.


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:35
5000 scharfe Schuss - Da schreibst Du einen langen Bericht ... scnr


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:38
@niurick
Soll wohl sowas wie eine gepanzerte Tür gewesen sein, da darf man dann schon mal etwas häufiger schießen.


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:41
@emz

Erstens halte ich das für ein ungeeignetes Mittel bei einer geplanten Razzia. Davon war auszugehen (Kundschafter, Anwohner?), dass die Tür nicht aus Sperrholz besteht. Dann müssen sie sich schlechte Planung vorwerfen lassen.
Zweitens geht es mir darum, ob die Unvorbereitetheit System hat und auch auf den Prüfstand kommt.


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:42
@neoschamane
Flugzeugträger sind riesig und teuer.
So viel ich weiß, hat Frankreich sogar nur einen.
Selbst die USA besitzen nur eine Hand voll, Deutschland keinen einzigen.
Aber wie schon gesagt, natürlich sind da auch ein paar andere Kriegsschiffe dabei.


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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:42
Der offene, damalige Brief von Todenhöfer passt ja eigentlich recht gut rein, um sich klar zu machen, was der IS ist. Allerdings sollte sich genau das auch auf (andere) islamische Staaten wie den Iran oder Saudi-Arabien beziehen. Wo ist die Trennung zwischen dem Islam und dem Islam? Trotzdem find ich den Brief gut. Kam mir gerade unter, weil jemand das auf Fb geteilt hat. Lohnt sich, zu lesen.

Spoiler

OFFENER BRIEF AN DEN KALIFEN DES „ISLAMISCHEN STAATS“

Wie höflich oder distanziert darf ein solcher Brief sein? Mahatma Gandhi schrieb 1939, einen Monat vor Kriegsbeginn, „im Namen der Menschlichkeit“ an Adolf Hitler. Das Schreiben begann mit „Lieber Freund“ und endete mit „Ihr ehrlicher Freund M.K. Gandhi“. So freundlich konnte ich nicht sein. Aber unhöflich wollte ich auch nicht sein. So schrieb ich:

Sehr geehrter Kalif Ibrahim Awwad, Abu Bakr Al Baghdadi!

Als Erstes bedanke ich mich für die korrekte Einhaltung Ihrer Sicherheitsgarantie während unseres Aufenthalts im „Islamischen Staat“. Sie sollten häufiger freie Publizisten aus aller Welt einladen, statt Journalisten hinrichten zu lassen.

Nach Untersuchungen dreier US-amerikanischer und einer irakischen Universität hat allein der völkerrechtswidrige Irakkrieg George W. Bushs mindestens eine halbe Million Menschen getötet. Die angesehene Organisation „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW)“ geht in ihrer jüngsten Veröffentlichung sogar von 1 Million Toten aus. Ich kann jeden Araber verstehen, der sich der seit Jahrhunderten nicht endenden militärischen Interventionspolitik des Westens widersetzt. Ich bin nicht blind gegenüber dem Unrecht des Westens.

Sie haben in Syrien und im Irak einen militärisch teilweise ungewöhnlich erfolgreichen Feldzug geführt, den niemand für möglich gehalten hätte. Obwohl auch Sie erleben werden, wie launisch das Kriegsglück ist. Die Methoden, die Ihre Organisation allerdings bei ihren kriegerischen Aktionen anwendet, sind nach den Geboten des Koran unislamisch und kontraproduktiv. Sie schaden der gesamten muslimischen Welt. Vor allem dem Islam, in dessen Namen Sie zu kämpfen vorgeben.

Terror hat mit Islam so wenig zu tun wie Vergewaltigung mit Liebe. Sie und Ihre Kämpfer sind deshalb auch keine „Gotteskrieger“. Wenn es so etwas überhaupt gibt. Vielleicht wollen Sie das auch gar nicht sein. Der Begriff stammt ja aus der Zeit der Kreuzzüge und ist „christlich“. Ich habe den Koran mehrfach mit großem Gewinn gelesen. Den Geist der Brutalität, den Sie und Ihre Kämpfer bewusst verbreiten, habe ich darin nicht gefunden. Es sei denn, man reißt die Darstellungen der Angriffskriege der Mekkaner gegen das militärisch unterlegene Medina Mohammeds in den Jahren 623 bis 630 aus ihrem geschichtlichen Zusammenhang. Die Feinde des Islam machen das gerne.

Die Mythen und geschichtlichen Passagen des Alten Testaments beschreiben übrigens viel blutigere Kriege als der Koran. Der jüdische Evolutionsforscher Steven Pinker nennt daher das Alte Testament ein „einzig langes Loblied der Gewalt“. Dennoch sind diese Schlachten-Beschreibungen nur für Ignoranten der Wesenskern des Alten Testaments. Das Alte Testament ist ein Buch der Gerechtigkeit und Nächstenliebe. Wie der Koran.

Der Kerngedanke des Islam, sein für die damalige Zeit revolutionärer Aufruf zu Gerechtigkeit, Gleichheit und Barmherzigkeit, scheint Ihnen leider fremd zu sein. Obwohl diese zentrale Botschaft den Koran wie ein roter Faden durchzieht.

Kein Wort taucht im Koran als Beschreibung Gottes häufiger auf als das Wort Barmherzigkeit. 113 der 114 Suren des Koran beginnen mit dem Satz „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“. Von nichts ist Ihre Kriegsführung allerdings weiter entfernt als von Barmherzigkeit. Sie führen Ihre Feldzüge zur Ausdehnung des „Islamischen Staats“ in der Tradition der unchristlichen Gewaltorgien des Mittelalters sowie der Horden Dschingis Khans und Pol Pots. Sie planen außerdem ganz konkret die größte „religiöse Säuberungsaktion“ der Geschichte, die Tötung von Hunderten Millionen „Ungläubigen und Abtrünnigen“. Immer wieder frage ich mich, wo das im Islam geschrieben steht.

1. Im Islam gibt es keinen Zwang in Glaubensfragen (Sure 2 Vers, 256). Sie aber lassen Menschen bestialisch ermorden, nur weil sie Schiiten, Alawiten, Jesiden oder demokratiefreundliche Sunniten sind. Es sei denn, sie konvertieren freiwillig zu Ihrer gnadenlosen Ideologie. Das heißt vor ihrer Eroberung. Religiöse Toleranz war über Jahrhunderte eine der meist gerühmten Tugenden islamischer Herrscher. Wo, sehr geehrter Kalif, ist Ihre Toleranz?

2. Im Islam gibt es ein klares Verbot von Angriffskriegen (z. B. in Sure 22, Vers 39). Der Prophet hat nie Angriffskriege geführt. Er wurde immer nur angegriffen – von den militärisch weit überlegenen, andersgläubigen Mekkanern. Sie allerdings, Herr Kalif, überfallen hemmungslos ganze Regionen, Städte und Dörfer, die Ihnen nichts getan haben.

3. Im Islam ist die Tötung von Zivilisten, Frauen, Kindern und alten Menschen verboten. An mehreren Stellen des Koran wird das unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Ihre Anhänger aber richten unschuldige Menschen auf widerlichste Art und Weise hin. Ja, sie vergewaltigen Frauen, eine Abscheulichkeit, die der Koran aufs schärfste verurteilt. (Sure 24, Vers 33). Das soll islamisch sein?

4. Im Islam ist die Zerstörung religiöser Stätten untersagt (Sure 22, Vers 40). Sie aber lassen Kirchen, Synagogen, schiitische, ja sogar sunnitische Moscheen zerstören und schänden. Auch das ist vollkommen antiislamisch.

Die Liste Ihrer fast demonstrativen Verstöße gegen den Koran ließe sich beliebig verlängern. Im Grunde ist bis auf Äußerlichkeiten alles, was Sie tun, antiislamisch, ein Gegenprogramm zum Islam.

Ich bin Christ. Meine Religion kennt durch das Johannes-Evangelium die Figur des „Anti-Christen“. Durch Ihre Taten und Ihre Existenz lerne ich, dass es offenbar auch die Figur des „Anti-Muslims“ gibt. Dass dieser Anti-Muslim sich „Kalif des Islamischen Staats“ nennen würde, haben selbst die gelehrtesten Köpfe des Islam nicht vorausgesehen. Sie ahnten nicht, dass jemand die islamische Geschichte und die islamische Religion so grenzenlos verhöhnen könnte. Eigentlich müssten Sie Ihre eroberten Gebiete in „Anti-Islamischer Staat – AIS“, umbenennen.

Was Sie sagen und tun ist nicht nur ein Gegenprogramm zum Islam, sondern auch zum Wirken des Propheten. Mohammed war barmherzig, Sie sind erbarmungslos. Mohammed war ein nach vorne blickender Revolutionär. Sie sind ein rückwärts gewandter Reaktionär. Zu unterstellen, dass Mohammed, einer der dynamischsten Reformer der Geschichte, 1400 Jahre nach seinem Tod noch immer nach den Sitten und Bräuchen des Altertums leben würde, ist absurd. Große Revolutionäre pflegen sich nicht 1400 Jahre auf ihren Erfolgen auszuruhen. Sie, Abu Bakr Al Baghdadi, mögen ein beachtlicher Feldherr sein. Ein Reformer, ein Mann Gottes, des „Allerbarmers und Barmherzigen“, sind Sie nicht.

Viele Terrororganisationen vor dem IS haben gegen den Islam verstoßen und ihn als Maske für unislamische Taten missbraucht. Auch manch verblendeter Herrscher und Religionsgelehrter hat sich diese große Religion zurechtgebogen. In der Geschichte des Christentums hat es vergleichbare Fälle gegeben. Viele teuflische Taten wurden im Namen des Christentums begangen. Auch Sie, Herr Al Baghdadi, predigen in Wirklichkeit nicht den Islam, sondern Ihre Privatreligion und Ihre Privat-Shariah.

Ihre Anhänger verweisen darauf, dass George W. Bush erheblich mehr Menschen umgebracht habe als Sie. In einem völkerrechtswidrigen Krieg sogar. Das dürfte zurzeit noch stimmen, zumindest wenn Ihr Vormarsch nicht bald gestoppt wird. Ich habe mehrfach gefordert, dass sich die Verantwortlichen des Irakkriegs vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten müssten. Auch Bush und Blair.

Doch Sie unterscheiden sich von Bush vor allem in 4 Punkten:

1. Der damalige US-Präsident, der schwerste Kriegsverbrechen begangen hat, hat sich der Folterungen und Demütigungen in Abu Ghraib, Guantanamo oder Bagram wenigstens nicht öffentlich gerühmt und gebrüstet. Auch nicht der von GI’s außerhalb von Kampfhandlungen begangenen schändlichen Morde und Vergewaltigungen. Er hat diese beschämenden Taten nicht zum Mittelpunkt seines Programms erhoben. Auch nicht zum Mittelpunkt des Christentums. Sieht man von einigen rhetorischen Entgleisungen zu Beginn des Krieges ab, als er sich auf einen „Kreuzzug“ begeben wollte und sich zeitweise für Jesaja hielt.

2. Er hat nie wie Sie absichtlich, gezielt, genussvoll inszeniert und zelebriert, unschuldige Zivilisten ermordet. Journalisten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen usw.

3. Er hat nie eine religiöse „Säuberung“ geplant wie Sie, der Sie die Auslöschung aller nicht abrahamitischen Religionen anstreben. Eine Auslöschung, bei der viele hundert Millionen Menschen sterben müssten. Sie planen den größten Völkermord aller Zeiten, der alles in den Schatten stellt, was die Menschheit bisher erlitten hat. Sie missbrauchen dafür den Namen des Islam! Das ist Gotteslästerung.

4. Gleichzeitig haben Sie offiziell die Sklaverei wieder eingeführt, die die Menschheit in mühsamen Kämpfen inzwischen überwunden hatte. Sie existierte einst in allen Kulturen. Doch alle haben diese Herabstufung von Menschen zur Ware, zu Wesen zwischen Mensch und Tier, längst beschämt abgeschafft. Die Juden, die Christen, die muslimische Welt. Auch wenn heimlich noch immer viele Menschen in krimineller Weise als Sklaven und Leibeigene behandelt werden. Mohammed hatte, anders als Sie, immer nach Wegen gesucht, wie er Sklaven zu vollberechtigten Bürgern machen konnte. So machte er Belal, einen schwarzen Ex-Sklaven, zum ersten Gebetsrufer des Islam.

Sie richten Menschen öffentlich hin, um deren Heimatländer zu militärischen Gegenschlägen zu provozieren. Durch die wieder vor allem Muslime sterben werden. Sie wollen Krieg. So wie Bin Laden die USA durch 9/11 in die afghanische Kriegsfalle lockte. Ist das islamisch?

Ich kannte den amerikanischen Journalisten James Foley aus den revolutionären Tagen von Bengasi persönlich. Er war ein liebenswerter, in sich gekehrter Kollege. Wenige Tage, nachdem ich mit Freunden in einen militärischen Hinterhalt Gaddafis geraten war, war er von dessen Leuten festgenommen worden. Der an Brutalität schwer zu übertreffende Gaddafi hat ihn tausendmal besser behandelt als Ihre brutalen Kämpfer.

(Anmerkung: Hier folgt ein Appell an die ausländischen Kämpfer des IS, über den ich in den nächsten Tagen berichten werde).

In Gaza fragte ich während des Krieges im Sommer 2014 einen Palästinenser, der fast alles verloren hatte, was er vom IS halte. Er schaute mich fassungslos an und fragte: „Müssen wir jetzt auch noch dafür den Kopf hinhalten.“

Sehr geehrter Kalif Ibrahim, ich wünsche Ihnen, dass sich die verfeindeten Parteien im Irak und in Syrien endlich einigen und dadurch Ihren militärischen Aktionen den Nährboden entziehen. Möge Allah Sie stoppen!

Dem wahren Islam und den 1,6 Milliarden gemäßigten Muslimen aber wünsche ich viel Erfolg. Der tolerante Islam gehört nicht nur zu Deutschland, sondern auch zur Kultur unserer Welt.

Als Anlage füge ich zehn Passagen aus dem Koran bei, die dieses große Buch in meinen Augen besser charakterisieren als alles, was Sie in den letzten Jahren gesagt und getan haben. Sie sollten wenigstens einmal einen Blick darauf werfen, bevor die Geschichte über Sie hinweggeht.

Zehn Kernaussagen des Koran, die Sie nicht zu kennen scheinen:

1. Streitet nicht mit dem Volk der Schrift. Es sei denn auf beste Art und Weise. Sprecht: „Wir glauben an das, was zu uns und zu euch herab gesandt wurde. Unser Gott und euer Gott ist Einer.“ 29:46.

2. Wir glauben an Gott und an das, was uns und was Moses und Jesus gegeben wurde. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied. 2:136. Es gibt keinen Zwang im Glauben. 2:256. Willst du die Menschen zwingen, Gläubige zu werden? 10:99.

3. Wenn Gott gewollt hätte, hätte er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht. Er wollte euch jedoch auf die Probe stellen. Darum sollt ihr um die guten Dinge wetteifern. Zu Gott werdet ihr alle zurückkehren. Dann wird er euch kundtun, worüber ihr uneins wart. 5: 48. Diejenigen, die glauben – Muslime, Juden, Christen und Sabäer – werden ihren Lohn von Gott erhalten. 2:62.

4. Ihr sollt glauben und gute Werke tun! 25:70. Gott gebietet, gerecht zu handeln und uneigennützig Gutes zu tun. Er verbietet, was schändlich, abscheulich und gewalttätig ist. 16:90.

5. Wehrt das Böse durch das Gute ab! 13:22. Wetteifert miteinander in guten Werken. 2:148. Gott liebt diejenigen, die Gutes tun. 2:195. Seid gut zu den Eltern, den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem Nachbar! Gott liebt nicht die Geizigen. 4:36. Was euch an Dingen gegeben wurde, ist nur für eine zeitweilige Nutznießung während eures irdischen Lebens. 28:60. Dem, der eine gute Tat vollbringt, soll sie zehnfach vergolten werden. Derjenige, der eine böse Tat verübt, soll nur das Gleiche als Lohn erhalten. 6:160.

6. Diener Gottes sind diejenigen, die sanftmütig auf der Erde schreiten. Wenn Unwissende sie ansprechen, sprechen sie friedlich zu ihnen. 25:63. Dämpfe deine Stimme. Die widerwärtigste der Stimmen ist die Stimme des Esels. 31:19.

7. Wer Gutes tut, tut es für seine eigene Seele. Wer Unrecht begeht, begeht es gegen sich selbst. 45:15.

8. Richtet auf Erden kein Unheil an. 2:60. Stiftet Frieden zwischen den Menschen. 2:224.

9. Die Vergeltung für eine Übeltat soll ein Übel gleichen Ausmaßes sein. Wer aber vergibt, ruht sicher bei Gott. 42:40. Versöhnung ist gut. 4:128.

10. Und hier die Sure, gegen die Sie sich am meisten versündigt haben: Wenn jemand einen Menschen tötet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit getötet. Und wenn jemand einem Menschen das Leben rettet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit gerettet. 5: 32. Ihr sollt niemanden töten, dessen Leben Gott unverletzlich gemacht hat. 6:151.

Danach lohnt es sich zu leben. Aber nicht nach Ihrer gnadenlosen anti-islamischen Ideologie.

Nochmals danke für Ihre Gastfreundschaft! Und dass Sie mir die Gelegenheit gegeben haben, das Land, das Sie beherrschen, relativ frei zu besuchen. Ich hätte gerne einmal einen wirklich islamischen Staat besucht. Er hätte sich ruhig gegen westliche Ungerechtigkeiten und Anmaßungen zur Wehr setzen können. Dass ich am Ende nur einen anti-islamischen Staat kennenlernte, bedauere ich sehr.

Hochachtungsvoll

Ihr Jürgen Todenhöfer

http://juergentodenhoefer.de/offener-brief-an-den-kalifen-des-is-abu-bakr-al-baghdadi/ (Archiv-Version vom 20.11.2015)



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Terroranschläge in Paris am 13.11.2015

18.11.2015 um 22:51
Zitat von niurickniurick schrieb:Erstens halte ich das für ein ungeeignetes Mittel bei einer geplanten Razzia. Davon war auszugehen (Kundschafter, Anwohner?), dass die Tür nicht aus Sperrholz besteht. Dann müssen sie sich schlechte Planung vorwerfen lassen.
Zweitens geht es mir darum, ob die Unvorbereitetheit System hat und auch auf den Prüfstand kommt.
Verstehe ich dich richtig, die hätten erst mal bei den Anwohnern nachfragen sollen, wie die Eingangstür beschaffen ist, oder einen Kundschafter vorbeischicken, der die Tür begutachtet?
Wie lange vorher war die Razzia geplant?


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