Political correctness, ein gescheitertes Experiment

@RosaBlock
Mich würde mal interessieren wie du dazu stehst (s. u. der Link). Findest du das in Ordnung? Ich frage deshalb, weil du ja meinst, dass es ganz einfach wäre, sich PC und damit gendermässig zu verhalten, wenn man denn nur wollte. Andere müssten sich nur mal ein wenig zusammenreißen. Oder habe ich dich falsch verstanden?

Beitrag von yuva (Seite 90)

Alienpenis schrieb:es werden nur noch "gäste" geladen.

Gäste ist genderneutral.  Ich würde es auch nicht verstehen, wenn sich da jemand ausgeschlossen fühlt.

Bruderchorge schrieb:Ich würde es gerne in einem Wort ausdrücken, darauf wollte ich hinaus.

Bei uns hat sich 'Studi' etabliert.  Allgemein denke ich nicht, dass es immer eine einfache Ein-Wort-Lösung gibt, aber zwei Wörter sind auch nicht schlimm, oder?  Schließlich kann man mit nur einem zusätzlichen Wort viele Menschen mit einbeziehen.

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@yuva
Finde ich nicht in Ordnung, da sich die betroffene Person weder rechtfertigen noch entschuldigen konnte.  So ein Vorwurf sollte, selbst wenn er anonym und vertraulich geschieht, sollte weitergegeben werden, bevor irgendwelche Konsequenzen gezogen werden.

Deshalb finde ich, selbst wenn der Vorwurf aus sicht einiger gerechtfertigt war, das Vorgehen nicht in Ordnung.

RosaBlock schrieb:Gäste ist genderneutral.

nein, ist es nicht. es ist der Plural des maskulinen Wortes: Gast.
der Gast. die Gäste.

@lawine
Dann nenne mir doch mal die weibliche Form von Gast. "Gästin" :D

Edit:  Ich habe gerade gelernt, dass es das Wort "Gästin" wirklich gibt.  Daher hast du Recht, @lawine.  Danke für den Hinweis.  Ich hatte das Wort bisher noch nie gehört.

PS:  Im Duden wird das Wort als "Selten" angegeben.  Das erklärt, weshalb es mir so unbekannt vor kam.

kann ich mir die Antwort ja glatt sparen:

Lehrer - Lehrerin
Gast - Gästin

@lawine
Ja, sagt man da wo ich herkomme nicht.  Ich kenne eine Frau auch als "Gast".

@RosaBlock
wo ich herkomme, sagt man Student/Studenten

es gibt Leute die mir erklären, das sei diskriminierend. man erklärt, es müsse geschlechtsneutral "Studierende " heißen

verstehe nicht, warum das bei Gast anders sein sollte.

ist das weniger diskriminierend als Student?

iist "gendern" außerhalb des universitären Bereichs vielleicht weniger öffentlichkeitswirksam oder ist der weibliche Gast der besonderen, geschlechtsneutralen Ansprache nicht würdig?

lawine schrieb:iist "gendern" außerhalb des universitären Bereichs vielleicht weniger öffentlichkeitswirksam oder ist der weibliche Gast der besonderen, geschlechtsneutralen Ansprache nicht würdig?

Es ist einfach viel zu aufwendig und nicht praktikabel im Alltag.  

@lawine
@RosaBlock hat Dir doch Recht gegeben, was willst Du noch? Die Bezeichnung "Gästin" ist nicht geläufig, außerdem geht es ja eigentlich ums generische Maskulinum in dieser Debatte. Gast wird eher wie Person verwendet, das Geschlecht ist irrelevant, es ist jede Person/jeder Gast damit gemeint, da herrscht auch gemeinhin das Verständnis, dass alle gemeint sind, weil Gästin eben nicht geläufig ist. Jetzt wissen wir, dass es diese Bezeichnung gibt, somit kann sich das Verständnis ändern. Auch wenn sich bisher niemand ausgeschlossen fühlte, wenn man von der Person als Gast sprach und es niemanden störte. Das ist insbesondere bei Berufsbezeichnungen anders. Weil es da den Eindruck erweckt, dass bestimmte Berufe nur "männlich" sind, also Männern vorbehalten, Frauen da nicht existieren, nicht explizit erwähnt werden, wenn man eigentlich Frauen und Männer anspricht. Bei Hebamme wurde ja für Männer extra Entbindungspfleger "erfunden", um sie auch explizit zu bezeichnen und klar zu machen, dass es auch Männer in diesem Beruf gibt. Zumindest in Deutschland.

Ich würde "Gäste" dann durch "Eingeladene" ersetzen.
Damit wäre das problem auch gelöst?
Man stolpert im Alltag echt immer wieder über so was. 
Da haben sich jetzt von uns unbemerkt Jahre lang Frauen ausgeschlossen gefühlt, wenn wir Gäste geschrieben haben..
@Tussinelda
@RosaBlock
@lawine

Tussinelda schrieb:Die Bezeichnung "Gästin" ist nicht geläufig,

dann sollte man das schleunigst geläufig machen. kann doch nciht sein, dass man alle Nichtmänner weiter ausschließt?!

@Tussinelda ...ich hatte so darauf gehofft dich heute morgen als Unterstützerix von Rosablock  lesen zu dürfen;)

Gast wird eher wie Person verwendet, das Geschlecht ist irrelevant, es ist jede Person/jeder Gast damit gemeint, da herrscht auch gemeinhin das Verständnis, dass alle gemeint sind,

mit Student ist es das gleiche.
sind alle mit  einbezogen. JEde PErson/jeder Student ist  damit gemeint.egal welche der 60+gender in anspruch genommen werden
nur herrscht bei den Intellektuellen die Vorstellung vor, studierende Frauen wären dabei ausgeschlosen. komisch, gell?

Tussinelda schrieb:Auch wenn sich bisher niemand ausgeschlossen fühlte, wenn man von der Person als Gast sprach und es niemanden störte.

ich hab mich als weiblicher Student nie ausgeschlossen gefühlt, ehrlich. ich finde es im gegenteil äußerst komisch, Studierend genannt zu werden....wobei:

Studierender ist auch maskulin.

der Studierende. mask. Sing
die Studierenden Pl.


ja, das ist eigenartig mit der deutschen Sprache. sie ist spröde und beugt sich nicht freiwillig, sondern nur ächzend  der pc

@lawine
es ist nicht die Sprache, es sind die, die die Sprache benutzen ;)
Du kannst übrigens Unterstützerin sagen, ich habe mich nicht dagegen ausgesprochen, mit der weiblichen Form angesprochen, bezeichnet zu werden

lawine schrieb:verstehe nicht, warum das bei Gast anders sein sollte.

Habe ich das behauptet?  Nö.

Durchfall schrieb:Ich würde "Gäste" dann durch "Eingeladene" ersetzen.
Damit wäre das problem auch gelöst?

Ja.

@RosaBlock
ich habe sowieso Schwierigkeiten, den post von @lawine ernst zu nehmen, wer von Nicht-Männern schreibt, von mir als Unterstützerix, der provoziert absichtlich in meinen Augen und will alles nur ins Lächerliche ziehen. Eine ernsthafte Diskussion stelle ich mir anders vor.

lawine schrieb:nur herrscht bei den Intellektuellen die Vorstellung vor, studierende Frauen wären dabei ausgeschlosen. komisch, gell?

Komisch ist einzig, dass du auf Seite 154 dieses Threads immer noch nicht die Kritik am generischen Maskulinum auf korrekt die Reihe bekommst.
Ist das ein persönliches Defizit (dann mein Mitgefühl) oder nur der kindische Versuch lächerlich zu trollen?

RosaBlock schrieb:Dann nenne mir doch mal die weibliche Form von Gast. "Gästin" :D

den scheint es nicht zu geben!


wieder ein grund, sich "diskriminiert" zu fühlen?

:-))

Durchfall schrieb:Da haben sich jetzt von uns unbemerkt Jahre lang Frauen ausgeschlossen gefühlt, wenn wir Gäste geschrieben haben..

...sind aber trotzdem immer alle dabei gewesen und keiner hat sich beschwert!

OMG!!!

@Alienpenis
liest Du eigentlich auch richtig mit? Es gibt die weibliche Form, auch wenn sie nicht oder kaum verwendet wird.

@Tussinelda

sag's mir!

:-)

@Groucho
eine eigene Meinung zu vertreten, die sich von der Meinung von @Tussinelda +
@RosaBlock in einigen Punkten unterscheidet  ist also schon ein persönliches Defizit :note:
oder ein kindischer Trollversuch

PS: danke für das Mitgefühl

Ich finde es interessant, dass nur die "Gegner" von political correctness und genderneutraler Sprache mit Gefühlen argumentieren.  "Es fühlt sich jemand diskriminiert" und "es fühlt sich jemand ausgeschlossen" hört man immer wieder.

Hier mal ein paar Artikel zu den realen Auswirkungen vom generischen Maskulinum.
https://www.psystudents.org/warum-gendern/
http://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1024//0253-4533.19.12.3
http://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1026//0033-3042.52.3.131

@lawine , @Alienpenis in diesen Artikeln geht es nicht darum, wer sich ausgeschlossen fühlt, sondern inwieweit das generische Maskulinum uns in unserem Denken beeinflusst.  Viel Spaß beim Lesen.