Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Bishamon schrieb:bei einem CoC geht es in erster Linie um Vermeidung und nicht um Erziehung.
und wenn es einen CoC in Schule, Arbeit und Verein gibt, dann reicht mir persönlich das schon.
Andere mögen das anders sehen ..

Du glaubst das reicht, um zu einer sensibleren sprache und zu einem sensibleren umgang miteinander zu führen?

Tussinelda schrieb:Auch homosexuelle Menschen werden nicht ausreichend dargestellt und auch nicht einfach "normal", also der tatsächlichen Lebensrealität entsprechend.

Ich werde in Filmen auch nicht dargestellt oder einer Lebensrealität entsprechend.

shionoro schrieb:um zu einer sensibleren sprache und zu einem sensibleren umgang miteinander zu führen?

wo es einen CoC gibt und dieser durchgesetzt wird.

Gerlind schrieb:Ich werde in Filmen auch nicht dargestellt

stellt du eine bestimmte Gruppe von Menschen dar?

Tussinelda schrieb:tatsächlich? Da übertreibst Du wohl maßlos.

Du willst das nicht? Wie willst du denn dann zu einer sensibleren sprache kommen, wenn du sie nicht im allgemeinem , sondern nur im Arbeitsumfeld veränderst?

Bishamon schrieb:wo es einen CoC gibt und dieser durchgesetzt wird.

Wo gibt es den? Überall? Und wer verordnet den?

Bishamon schrieb:Gerlind schrieb:
Ich werde in Filmen auch nicht dargestellt
stellt du eine bestimmte Gruppe von Menschen dar?

Wenn ich hier im Thread lese, könnte ich mich den alten weissen heterosexuellen Männern zuordnen. Die sind aber nicht so wie im Fernsehen in Serien dargestellt oder mich den Individuen zuordnen.

Gerlind schrieb:könnte ich mich den alten weissen heterosexuellen Männern zuordnen.

und wie lebt es sich so als "old white man"? Kommst du zurecht?

Gerlind schrieb:Die sind aber nicht so wie im Fernsehen in Serien dargestellt

wie sind sie denn im Fernsehen?

Bishamon schrieb:wie sind sie denn im Fernsehen?

Nicht so wie in der Realität. In meiner Realität sind Menschen meist subtiler in ihrem Verhalten.
Was ich aber sagen will, Fernsehen muss Figuren abstrakter darstellen als in der Realität.
Das hat zunächst nichts mit einer sexuellen Ausrichtung zu tun.

Gerlind schrieb:In meiner Realität sind Menschen meist subtiler in ihrem Verhalten.

waren User auf Allmy nur subtil zu dir?

Gerlind schrieb:Figuren abstrakter darstellen als in der Realität.

🤔

paxito schrieb:Ob jemand ganz privat vor sich hingendert und Negerkuss nicht sagen will ist mir persönlich egal, das fällt für mich unter seltsamer Spleen.

Die Vermeidung von Sexismus und Rassismus ist kein "seltsamer Spleen"
Das ist eine ziemlich unangenehme Verharmlosung von Sexismus und Rassismus.

paxito schrieb:Erhebt man das zum moralischen Anspruch stört es mich.

Beleidigungen sind auch schon lange strafbewährt, stört dich das auch?
Ebenso gibt es diverse moralische Ansprüche in unserer Gesellschaft, stören die dich auch alle oder nur die die sich auf Sexismus und Rassismus beziehen?

shionoro schrieb:Du willst das nicht? Wie willst du denn dann zu einer sensibleren sprache kommen, wenn du sie nicht im allgemeinem , sondern nur im Arbeitsumfeld veränderst?

es ging um das Verändern der Sprache an sich. Ich will die Sprache nicht verändern, ich will das Sprache bewusster benutzt wird. So, wie man das bei Kindern macht, indem man erklärt, dass es Menschen verletzt, wenn man sie so und so betitelt oder das es wehtut, wenn man jemanden kränkt oder verletzt (auch durch Handlungen). Dann hat das Kind die Wahl, weil es gelernt hat, was bestimmte Worte bedeuten und anrichten können. Und für alle Beteiligten Konsequenzen entstehen.
Aber was rede ich, man kann ja ofenbar weder Verständnis, noch Einsicht, noch Empathie erwarten, geschweige denn kann man erwarten, dass Menschen einfach so darauf verzichten, andere zu verletzen. Und zwar einfach, weil es nicht reicht, wenn eine Person oder eine Personengruppe sagt, hey, das verletzt mich. Ist im Grunde erbärmlich.

@Tussinelda

Genau das nenne ich 'sprache verändern', wenn ich eben will, dass sensibler mit Worten aber auch mit Klischees und anderweitigem Sprachgebrauch umgegangen wird, als das jetzt der fall ist.

Nur muss man um sprache zu ändern eben auch das denken ändern. Ansonsten schafft man es nur, in einzelnen fällen bestimmten sprachgebrauch zu sanktionieren, ohne, dass man wirklich das ziel erreicht: eben einen umgang mit sprache in der gesellschaft, der weniger verletzend ist.

Tussinelda schrieb:Aber was rede ich, man kann ja ofenbar weder Verständnis, noch Einsicht, noch Empathie erwarten,

Doch doch, von den PClern wird hier ganz viiiieeeel Empathie für die Weigerung sich einer pc gerechten Sprache zu bedienen, gefordert.

shionoro schrieb:Nur muss man um sprache zu ändern eben auch das denken ändern

Die Fakten und Argumente liegen auf dem Tisch.
Jeder ist selbst dafür verantwortlich ob er eine pc gerechte Sprache benutzt oder nicht.
Wenn dann irgendwer weiter N**** sagen will, soll er miich nicht vollheulen, wenn andere ihn dann als Rassisten bezeichnen.

@Groucho

Schlichtweg ist es taktisch sehr unklug, nichtmal einen vernünftigen plan zu haben, wie man den anderen überzeugen will und stattdessen verbal auf ihn einzudreschen.
Dabei geht es nicht um 'der arme'. Dabei geht es darum, dass sich das nur wenige Leute bieten lassen (das 'entweder du änderst dich oder du bist eben ein schlechter mensch' ding), und das nicht zu unrecht.

shionoro schrieb:Schlichtweg ist es taktisch sehr unklug, nichtmal einen vernünftigen plan zu haben, wie man den anderen überzeugen will

Man soll Menschen ernsthaft davon überzeugen, dass es besser ist, wenn man sich nicht diskriminierend äußert?

shionoro schrieb:Dabei geht es darum, dass sich das nur wenige Leute bieten lassen (das 'entweder du änderst dich oder du bist eben ein schlechter mensch' ding), und das nicht zu unrecht.

Ja, dummer Trotz, ist ein ("zu Recht") erwachsenes berechtigtes Verhalten....
Wenn irgendein Klotzkopf nach mehrfachen Erklärungen immer noch nicht begreifen will, dass N**** ein rassistisches Wort ist, muss er eben damit leben, dass ich ihn mindestens für einen Trottel, wenn nicht gar für einen Rassisten halte.
Wenn irgendwer Popel oder Kaugummi in der Bahn in den Sitz schmiert, möchtest du dann auch, dass man ihm mit Empathie und Nachsicht kommt, oder darf man ihn dann doch sofort anmeckern?

Liest du manchmal, was du schreibst?

Groucho schrieb:Man soll Menschen ernsthaft davon überzeugen, dass es besser ist, wenn man sich nicht diskriminierend äußert?

Man muss menschen erstmal davon übberzeugen, dass das überhaupt diskriminierend ist und warum das ein ernsthaftes problem ist.
In zweiter Linie, warum das bestreben, sensibler miteinander zu sprechen überhaupt sinnvoll und machbar ist.

Bei einigen scheitert es z.b. auch schlichtweg daran, dass sie nicht einsehen, sich selbst den Mund verbieten zu lassen für sachen, die sie nichtmal böse gemeint haben, aber von genau den leuten, die das fordern, sich verbal verdreschen zu lassen.

Groucho schrieb:Ja, dummer Trotz, ist ein ("zu Recht") erwachsenes berechtigtes Verhalten....
Wenn irgendein Klotzkopf nach mehrfachen Erklärungen immer noch nicht begreifen will, dass N**** ein rassistisches Wort ist, muss er eben damit leben, dass ich ihn mindestens für einen Trottel, wenn nicht gar für einen Rassisten halte.
Wenn irgendwer Popel oder Kaugummi in der Bahn in den Sitz schmiert, möchtest du dann auch, dass man ihm mit Empathie und Nachsicht kommt, oder darf man ihn dann doch sofort anmeckern?

Liest du manchmal, was du schreibst?

Das ist kein dummer Trotz. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das ist normales menschliches verhalten. ist bei dir auch nicht anders, nur umgemünzt auf andere konflikte.

Groucho schrieb:Liest du manchmal, was du schreibst?

du solltest den "userbezug" weglassen!

:D

Groucho schrieb:Wenn dann irgendwer weiter N**** sagen will, soll er miich nicht vollheulen, wenn andere ihn dann als Rassisten bezeichnen.

macht keiner. dafür sind solche selbsternannten "weltverbesserer" zu unwichtig.


solche sachen lösen sich von selber. und das dauert eben länger, als einigen lieb ist.

Groucho schrieb:Wenn dann irgendwer weiter N**** sagen will, soll er miich nicht vollheulen, wenn andere ihn dann als Rassisten bezeichnen.

Wer sagt denn das? Musst du mir mal zeigen. Warum man das nicht sagt, sollte mittlerweile vielen bewusst sein. In den USA sagen PoC das aber ständig zu sich selbst und anderen. Sie die dann rassistisch? (keine rhetorische Frage)

Wenn das Wort "Neger" Regen bezeichnen würde , wäre der Begriff Regen und das ihn bezeichnete Wort "Neger" nicht rassistisch.

Wir müssen also von den Begriffen ausgehen. Die sind rassistisch oder nicht.
Das Worte nun meiner Erfahrung nach von den meisten Menschen , die mir begegnet sind, mit Begriffen wesentlich identifiziert werden , kann ich verstehen, dass man sagt , ein Wort sei rassistisch.

Wenn nun aber wesentlich meist solche Identifikation von Wort/Begriff da ist, wird eine Wortänderung den Begriff nicht ändern.
Wir sollten über die Begriffe reden.

shionoro schrieb:Nur muss man um sprache zu ändern eben auch das denken ändern.

Richtig. Es bedarf erst einer Verinnerlichung und auch einer Anerkennung von möglichen Diskriminierungen. Dann kann sich Sprache wandeln.
Letztenendes wird hier viel von Empathie gesprochen. Leider sind nicht alle Menschen, eher sogar die wenigsten, empathisch veranlagt und können sich in andere Menschen hineindenken, deren Gefühle wahrnehmen. Es ist quasi ein Projekt mit langer Laufzeit.

Es benötigt auch nicht nur Empathie, es benötigt quasi auch ein Leitbild welches schon in der Kindheit gelehrt werden sollte.
Dies habe ich z. B. bei meinen Kindern praktiziert.

Einem 80 jährigen Menschen wird man die neue, gewünschte Denkweise nicht mit dem Hammer einprügeln können, dem stehen 80 Jahre
Leben und Umgangsformen entgegen. Für denjenigen wird wahrscheinlich Neger noch nicht einmal ein herabsetzender Begriff sein,
er hat ihn einst so erlernt als Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen. Will man nun diese 80 Jahre Lebenserfahrung mit erhobenen Zeigefinger und Moralpredigten oder Verortung als Rassist ändern? Das wird nicht klappen.

Anderen Leuten mangelnde Empathie vorzuwerfen, Rassismus oder auch Sexismus, ist jedoch auch nichts anderes als mangelnde Empathie gegenüber Menschen die Schwierigkeiten haben sich einer neuen, aufgeschlossenen Gesellschaft schnell persönlich zu öffnen.
Es ist quasi eine Selbsterhöhung, befeuert aus dem Grund besonders PC zu sein. Und Selbsterhöhung ist auch ein Ausdruck mangelnder
Empathie und mangelnden Verständnis.

Besser wäre es doch, etwas Langmut zu beweisen und nicht seine Meinung einem jeden in Hochgeschwindigkeit eintrichtern zu wollen.
Jeder Mensch ist individuell gestrickt, hat eigene Erfahrungen gesammelt, vieleicht auch eigene Lebensweisheiten für sich entwickelt.
Dies sollte man sich grundsätzlich immer vergegenwärtigen.

Druck erzeugt Gegendruck und die eigene Wahrheit muß nicht die ultimative, allgemeingültige sein.