Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Groucho schrieb:Aber mir kann niemand weiß machen, dass jemand, der unter Männern Frauen "Schlampe oder Fo***" nennt, kein Sexist ist, selbst wenn er den Damen gegenüber ausgesucht höflich ist.

Das glaube ich auch nicht. Ich würde diese Bezeichnungen aber nicht mehr als PIC sehen. Sowas benutzt man ja immer nur als Beleidigung.

Groucho schrieb:Warum sollte sie das?

Damit sie sich nicht zu sehr ärgert. Sie kann es nämlich nicht ändern.

Groucho schrieb:Angenommen, die Person ist größer und stärker, wäre es doch eine Option dir aufs Maul zu hauen, statt eine mögliche Beleidigung hinzunehmen

Ja das wäre es. Aber über die Brücke gehe ich dann wenn es so weit ist.

insideman schrieb:In der Realität zb. wird sich diese Situation aber wohl kaum ergeben, kann ich mir nicht vorstellen.

Nun... ich war durchaus schon in so einer Situation... ein Freund ließ sich damals über Jahre zu einer Frau formen... irgendwann verlangte er von mir höflich, seinen Vornamen in der weiblichen Version auszusprechen noch weit bevor alle Operationen durchgeführt waren. War aber kein Problem für mich :)

insideman schrieb:Ich würde diese Bezeichnungen aber nicht mehr als PIC sehen. Sowas benutzt man ja immer nur als Beleidigung.

Sind nicht alle PIC Bezeichnungen letztlich Beleidigungen?

Groucho schrieb:Sind nicht alle PIC Bezeichnungen letztlich Beleidigungen?

Das wäre ja ein Ding,
unserer Bundeskanzlerin wurden am letzten Nationalfeiertag -in Dresden- oben genannte Worte laut zugerufen.

Groucho schrieb:Sind nicht alle PIC Bezeichnungen letztlich Beleidigungen?

Ist wohl subjektiv. Wenn ich, wie bei meinem Beispiel, einen Mann nicht als echte Frau betrachte, dann ist das für mich keine Beleidigung sondern die Wahrheit.
"Mann" ist auch kein Schimpfwort oder Beleidigung sondern in dem Fall lediglich eine Sichtweise. Deren Absicht muss nicht sein, beleidigen zu wollen.

Sage ich zu einer Frau aber Schlampe, wird es zwangsweise so sein, dass ich beleidigen will.

insideman schrieb:Sage ich zu einer Frau aber Schlampe, wird es zwangsweise so sein, dass ich beleidigen will.

Wieso das denn?

Wenn Frauen in einem gewissen Weltbild eben Schlampen sind, dann ist das doch von so jemandem auch nur eine neutrale Bezeichnung.

es gibt durchaus Männer für die das die Wahrheit ist.

Groucho schrieb:Wenn Frauen in einem gewissen Weltbild eben Schlampen sind, dann ist das doch von so jemandem auch nur eine neutrale Bezeichnung.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann ohne die Absicht beleidigen zu wollen, Frauen ( also generell) Schlampen nennt.

Da fehlt mir das Vorstellungsvermögen.

insideman schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann ohne die Absicht beleidigen zu wollen, Frauen ( also generell) Schlampen nennt.

na, nur unter seinen Männerkumpeln, er besteht halt keine NOtwendigkeit anders zu reden unter Männern

Groucho schrieb:na, nur unter seinen Männerkumpeln, er besteht halt keine NOtwendigkeit anders zu reden unter Männern

Du meinst, es gäbe eine Gruppe Menschen, die Frauen bislang nur als Schlampen bezeichnet haben und diese nie aus negativer Motivation heraus getan haben?

Ich kenne keine.

@insideman

Du gehst ihr auf den Leim ;)

insideman schrieb:Du meinst, es gäbe eine Gruppe Menschen, die Frauen bislang nur als Schlampen bezeichnet haben und diese nie aus negativer Motivation heraus getan haben?

Ja, für die ist das eine neutrale Bezeichnung.

Die haben zwar eine negative Meinung von Frauen, halten deshalb diese Begriffe aber eben nicht für Beleidigungen, sondern für neutrale Bezeichnungen.

Und wenn sie untereinander reden, besteht ja auch keine Notwendigkeit anders zu reden.

Groucho schrieb:Die haben zwar eine negative Meinung von Frauen, halten deshalb diese Begriffe aber eben nicht für Beleidigungen, sondern für neutrale Bezeichnungen.

Und wenn sie untereinander reden, besteht ja auch keine Notwendigkeit anders zu reden.

Wenn du solche Männer kennst, dann glaube ich dir das mal. 

insideman schrieb:Wenn ich, wie bei meinem Beispiel, einen Mann nicht als echte Frau betrachte, dann ist das für mich keine Beleidigung sondern die Wahrheit.

Das mag ja für Dich so sein, aber wenn Du von jemandem, über jemanden oder mit jemanden sprichst und Du diese Person dann benennst, benennen musst, also geschlechtsspezifisch, dann geht es doch nicht um Dich, sondern um die jeweilige Person und wie diese sich sieht und bezeichnet. Das gehört doch auch zur Selbstbenennung, zur Selbstbestimmtheit. Und das ignorierst Du dann, obwohl es doch für Dich gar keine Rolle spielt, für die Person aber schon. Es kann Dir doch völlig egal sein, ob Du Herr oder Frau Meier sagst. Aber für die Person ist das ihre Identität, die Du dann ignorierst. Und auch wenn das für Dich nur Theorie ist, so ist es trotzdem für mich unverständlich, da es dann absichtlich verletzend ist. Du sagst ja zu einer Frau, die sehr männlich wirkt und aussieht auch nicht "Herr" Meier, nur weil sie nicht als typische Frau sofort erkennbar ist. Du nennst Menschen doch so, wie sie Dir vorgestellt werden oder sich vorstellen, oder?

Tussinelda schrieb:Das mag ja für Dich so sein, aber wenn Du von jemandem, über jemanden oder mit jemanden sprichst und Du diese Person dann benennst, benennen musst, also geschlechtsspezifisch, dann geht es doch nicht um Dich, sondern um die jeweilige Person und wie diese sich sieht und bezeichnet.

Die Worte die meinen Mund verlassen, mit denen muss zuallererst ich einverstanden sein. Es ist vollkommen gegen meine Natur etwas zu sagen, was ich nicht denke aber andere hören wollen.

Tussinelda schrieb:Es kann Dir doch völlig egal sein, ob Du Herr oder Frau Meier sagst.

Nein ist es nicht. Ich sage zu keinem Mann Frau und umgekehrt. 

Tussinelda schrieb: Du sagst ja zu einer Frau, die sehr männlich wirkt und aussieht auch nicht "Herr" Meier, nur weil sie nicht als typische Frau sofort erkennbar ist. Du nennst Menschen doch so, wie sie Dir vorgestellt werden oder sich vorstellen, oder?

Sollte diese skurrile Situation jemals entstehen, werde ich dann sehen was ich sage. Ich weiß nur eines, über diese Person werde ich bestimmt nicht als Frau sprechen.

@insideman
Dann solltest Du gar nicht über die Person sprechen. Und wenn Du mit der Person sprichst, solltest Du sie so ansprechen, wie sie angesprochen werden will. Es wird Dir nicht schaden oder weh tun, Du willst nur auf Deiner Weltsicht, Deinen Prinzipien bestehen ohne Rücksicht darauf, dass es andere Menschen verletzt. Das ist sehr schade. Vor allen Dingen, wenn Du von dem ausgehst, was Du glaubst, dass die Person ist. Weil Du denkst, dass Menschen, die für Dich "eindeutig" als Mann erkennbar sind, auch Männer sein müssen. Wenn also ein Transmann vor Dir steht, den Du als Mann definierst (rein äusserlich), dann ist es ein Mann, wenn eine Transfrau, die Du als Frau definierst (rein äusserlich) vor Dir steht, dann ist es eine Frau. Du machst es also nur von Dir abhängig, von dem, was Du glaubst, erkennen zu können. Nur vom Äusserlichen. Das ist lächerlich.

Tussinelda schrieb:Dann solltest Du gar nicht über die Person sprechen.

Wüsste ich nicht warum. Wenn ich mir vorstelle, wie da ein Mann reinkommt der mehr schlecht als Recht sich als Frau ausgibt, dann kannst du dir vorstellen, dass es nicht ausbleiben wird, dass über den auch geredet wird.

Tussinelda schrieb: Es wird Dir nicht schaden oder weh tun, Du willst nur auf Deiner Weltsicht, Deinen Prinzipien bestehen ohne Rücksicht darauf, dass es andere Menschen verletzt.

Das ist richtig. Mir sind meine Prinzipien nicht unwichtig. Wobei man natürlich  sagen muss, man kann immer erst wenn es so weit ist sagen, wie man mit der Person dann persönlich umgeht. 
Also in ihrer Anwesenheit.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich jemanden der sich als Frau Maier bei mir vorstellt, in seiner Anwesenheit anderen Personen als Herr Maier vorstelle.
Das Drama braucht dann auch niemand.

Tussinelda schrieb:Dann solltest Du gar nicht über die Person sprechen. Und wenn Du mit der Person sprichst, solltest Du sie so ansprechen, wie sie angesprochen werden will

Ist das in der Praxis nicht ein bisschen aufwendig? Im Privaten, und wenn ich die Person kenne, nehme ich selbstverständlich Rücksicht darauf, insofern die Person Wert darauf legt als (Gelschlecht einfügen) angesprochen zu werden, aber bei einer Begrüßung vor Publikum wird diese Forderung zu einer Forderung der Geduld.   Extrembeispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=L6h1MtSdD6A (Video: Gender-Begrüßung im Landtag - Deutschland gehört Gender)

@parafugacious

Das ist gut :D

In Hamburg sagt man "Moin" das reicht für alle .