Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

Hallo @alle !


Karneval war noch nie ein Verein zur Pflege der "politischen Korrektheit" oder "Gendergerechtigkeit".

Karneval ist vielmehr so etwas wie "Rebellion von Unten" und damit eine "juckende Hämmoride" am Hintern der politisch Mächtigen und der Selbstgefälligen. Wenn, wie nach der "Büttenrede" von AKK geschehen, die Politiker in Berlin aufjaulen, hat die Karnevalistin AKK etwas richtig gemacht. Es ist an der Zeit so etwas mal im Bundestag auszusprechen.

Versuche Karneval zu verbieten oder "gleich zu schalten" hat es auch immer wieder mal gegeben. Es war aber nie lange erfolgreich.

An Karneval verkleidet sich jeder so wie er/sie es will und die "Politikel Correktnis Spießer" führen dabei ihren persönlichen Narrentanz auf. Um so lauter die heulen, um so besser hat der Karnevalist getroffen.


Gruß, Gildonus

@Gildonus
Du redest mir aus der Seele

@Gildonus

absolut.. desto mehr man verbietet desto mehr schaden werden die anrichten

*gähn* es ist nichts verboten, jeder von euch darf tragen, was er will

Und hier wird neuerdings gechattet, weil das UH ist? Bleibt beim Thema und bitte keinen Chat

Also zum Thema hier, ich finde es grundsätzlich nicht falsch. Es soll ja im Grunde nur die Gesellschaft darauf aufmerksam machen, drüber nachzudenken ,,wie stehe ich zu diesem Thema?", sinsilibisieren halt.

Ich denke halt grad drüber nach. Es ist schwierig. Man muss mal Bilder-Googeln "Kostüm Eingeborener". Ich war irgendwie erschrocken.

Ich frage micht, ob es auch typische Europäische Kostüme gibt. Da wüsste ich jetzt nur die Trachten der Bayern, keine Ahnung ob die Bayern dadurch stigmatisiert werden. Sind das nicht alle Kulturen irgenwie, stigmatisiert? Und wäre das nicht irgendwie die grundsätzliche Frage, warum wir stigmatisieren, für ein besseres Verständnis des Miteinander?
Der Sache auf den Kern gehen sozusagen?

skagerak schrieb:Ich frage micht, ob es auch typische Europäische Kostüme gibt. Da wüsste ich jetzt nur die Trachten der Bayern, keine Ahnung ob die Bayern dadurch stigmatisiert werden. Sind das nicht alle Kulturen irgenwie, stigmatisiert? Und wäre das nicht irgendwie die grundsätzliche Frage, warum wir stigmatisieren, für ein besseres Verständnis des Miteinander?

Warum sollten "wir uns selbst stigmatisieren"?

Dafür haben wir doch unsere ex-Kolonien.
Für a Spässle auf deren Kosten sind wir uns immer noch nicht zu schade.

Realo schrieb:Warum sollten "wir uns selbst stigmatisieren"?

Ich meine ja auch wenn es nicht-Deutsche machen, nicht wenn Deutsche sich so verkleiden, so wie man sich halt auch als Indianer verkleidet.

Realo schrieb:Dafür haben wir doch unsere ex-Kolonien.
Für a Spässle auf deren Kosten sind wir uns immer noch nicht zu schade.

Meinst Du das ironisch?

Jedenfalls, ich glaube schon dass die Kostüme in der Gesellschaft eher selten aus kulturellen Gründen getragen werden. Es geht ja meistens um Spaß und Party, und nicht um eine demosntrative Botschaft, "Hey! Seht her und gedenkt/würdigt dieser Kultur!", und abgesehen von Theater. Das geht denn mMn eher mit Klischees und somit mit verstecktem Rassismus einher. Darauf darf und sollte doch auch mal aufmerksam gemacht werden. Die Leute müssen ja fühlen (im Sinne von Kostüm-Verbot) wenn sie nicht hören (im Sinne von verstehen) wollen.
Was daraus gemacht wird, tja, das ziegt sich. Erinnert mich an das mit dem begriff für die heute bezeichneten Schaumküsse: "Negerkuss"

Haben auch alle dann relativiert und verharmlost. Ich persönlich fand es berechtigt das zu kritisieren. Und so ähnlich denke ich in diesem Fall.

Dieser quasi schwarze Humor über Rassismus, das ist doch der Kern allen Übels.
Und das müssen die Mütter den enttäuschten Kindern auch so vermitteln. Zumindest sollte das von Haus aus schon so sein, in der Gesellschaft allgemein halt. Irgendwann muss man ja anfangen. Man kann ja nicht sagen: "So, ab nächster Generation Kindergartenkinder ziehen wir´s durch. Keine Indianer mehr." Den kindern wird ja schon vor dem Kindergarten beigebracht, wie "lustig" es ist sich als Indianer zu verkleiden usw.. Es liegt also an der Einstellung der Gesellschaft. Und wie, wenn nicht so, soll man denn darauf aufmerksam machen?

Realo schrieb:Für a Spässle auf deren Kosten sind wir uns immer noch nicht zu schade.

@Realo
"Noch"?

Also sollten "wir" das nicht mehr, obwohl ex?

Zu Karneval?

Wer ist "wir"?

skagerak schrieb:Da wüsste ich jetzt nur die Trachten der Bayern, keine Ahnung ob die Bayern dadurch stigmatisiert werden.

Ja, werden sie. Speziell auf dem Oktoberfest gehen die Münchener auch nicht mehr in Tracht sondern normal angezogen. Wenn die Touris ihre 20€ Teile tragen heisst es: gehst zum Fasching?
Dieser Effekt ist stark dass ich Deutschland im Ausland immer als Bayern dargestellt sehe....kaum einer der nicht: Bier, Lederhose, Berge sagt.
Im Namen der Bayer die sich dadurch gestört fühlen bitte ich Euch keine Lederhose und Dirndl zu tragen (auch nicht zum Karneval), danke.

Als ob man sich in anderen Ländern bei passenden Gelegenheiten nicht stereotyp verkleidet und sich über andere lustig macht.
Natürlich tut man das. Aber in Deutschland löst es natürlich wieder langatmige Diskussionen aus... ^^
Karneval ist nicht die Zeit, wo man sich hinstellt und beleidigt ist durch jede Kleinigkeit.
Für überbordenden Ernst gibt es genug andere Zeit im Jahr.

Der Spruch von Kramp-Karrenbauer war ziemlich lame und unlustig.
Aber das moralinsaure Geheule von manchen Seiten ist umso lächerlicher.
Ja mein Gott, dann hat sie halt einen dummen Witz über Transen gemacht.
Ich ziehe ganz, ganz stark in Zweifel, dass Schwule, Lesben, Bisexuelle oder Transen NIE irgendwelche Jokes über sich selbst, über ihre Sexualität oder über Heteros machen.
Wie sagt Roberto Blanco:,,Ein bisschen Spaß muss sein".

Kc schrieb:Ich ziehe ganz, ganz stark in Zweifel, dass Schwule, Lesben, Bisexuelle oder Transen NIE irgendwelche Jokes über sich selbst, über ihre Sexualität oder über Heteros machen.

Ganz im Gegenteil. Das ist eigentlich immer das gewesen, was ich und viele andere an dieser Community geschätzt hatten. Dass sich die Leute oft eben nicht ganz so ernst nehmen mussten, solange sie ihren kleinen liebenswerten Dachschaden frei ausleben durften.

Gibt sogar ganze Fernsehshows, die bereits seit Jahrzehnten sehr erfolgreich damit sind.

@Kc

"Wir Schwarzen müssen zusammenhalten" Roberto Blanco auf dem, ich glaube, CDU Parteitag.

@Abahatschi

Willst du etwas sagen, dass es weltweit zu einer kulturellen Aneignung kommt, wie zb Oktoberfest in Südkorea? In Trachten rumlaufende Asiaten, mit rollendem R?
Da muss der lebenslänglich privilegierte weisse Bayer natürlich überlegen, ob er sich dadurch diskriminiert und benachteiligt fühlt, denn als durchweg privilegiertem weissen Deutschen steht es ihm eigentlich nicht zu, zu jammern.

skagerak schrieb:Jedenfalls, ich glaube schon dass die Kostüme in der Gesellschaft eher selten aus kulturellen Gründen getragen werden. Es geht ja meistens um Spaß und Party, und nicht um eine demosntrative Botschaft, "Hey! Seht her und gedenkt/würdigt dieser Kultur!", und abgesehen von Theater. Das geht denn mMn eher mit Klischees und somit mit verstecktem Rassismus einher.

Wieso versteckt, ist doch wohl eindeutig mit dem Tragen jeweiliger Kostüme? :troll:

Da werden sämtlichen Leuten locker mal eben was unterstellt.
Finde ich eine Frechheit!

skagerak schrieb:Dieser quasi schwarze Humor über Rassismus, das ist doch der Kern allen Übels.

Dann muss Satire generell auch verboten werden!

Auch Westernfilme z. B.
Da werden Cowboys meist auch anders dargestellt.
Wobei ich hier kein Übel erkennen kann, aber man kann ja aus Sämtlichen den berühmten Strick drehen.

skagerak schrieb:Dieser quasi schwarze Humor über Rassismus, das ist doch der Kern allen Übels.
Und das müssen die Mütter den enttäuschten Kindern auch so vermitteln

Wenn man sich über Menschen mit dem Tragen der Kostüme lustig macht, über deren Lebensart oder sie gar beleidigt u. das auch so demonstriert, auf alle Fälle.

Aber den Meisten geht es rein um das Verkleiden u. da sehe ich absolut keinen Handlungsbedarf.

Kc schrieb:Ich ziehe ganz, ganz stark in Zweifel, dass Schwule, Lesben, Bisexuelle oder Transen NIE irgendwelche Jokes über sich selbst, über ihre Sexualität oder über Heteros machen.

und das ist wie genau jetzt vergleichbar? Ach ja, gar nicht, denn es ist ein Unterschied, ob man sich selbst auf die Schippe nimmt oder ob man als Minderheit die Mehrheit auf die Schippe nimmt. Beleidigend kann es trotzdem sein, diskriminierend eher nicht ;)

capspauldin schrieb:Da muss der lebenslänglich privilegierte weisse Bayer natürlich überlegen, ob er sich dadurch diskriminiert und benachteiligt fühlt, denn als durchweg privilegiertem weissen Deutschen steht es ihm eigentlich nicht zu, zu jammern.

genau.

Tussinelda schrieb:genau.

Was für eine moralische Bankrotterklärung.

@capspauldin
nee, ist ist es nicht. Erstens sind die Bayern keine diskriminierte Minderheit, zweitens wurden sie nicht aufgrund ihrer Tracht oder Lebensweise für minderwertig gehalten und ausgerottet oder in Reservate gezwungen, weil ihnen mal kurz das Land unterm Hintern weggerissen wurde, sie dabei getötet wurden. Drittens gibt es genau deshalb auch keine Beschwerden von den Bayern, sondern die sind froh, dass ihr Oktoberfest weltweit berühmt ist, also eine Attraktion ist.
Aber ein Vergleich macht sicher trotzdem einen Sinn..... :shot:

borabora schrieb:Da werden sämtlichen Leuten locker mal eben was unterstellt.
Finde ich eine Frechheit!

Ich hatte es gestern angerissen:

Abahatschi schrieb:So und jetzt mal ernster, wir haben hier ein Grundgesetz und so viele Regelungen zum Schutz von Minderheiten und Benachteiligte:

Warum sind diese Kostüme nicht verboten worden?

Genau genommen handelt es hier um falsche Beschuldigung wegen Rassismus und Diskriminierung!
Eigentlich sollte ein betroffener Kostumträger so einen Besserwisser auf Schadensersatz klagen.

Tussinelda schrieb:Drittens gibt es genau deshalb auch keine Beschwerden von den Bayern, sondern die sind froh, dass ihr Oktoberfest weltweit berühmt ist, also eine Attraktion ist.

Nein, eigentlich möchten die Bayer nicht für Deutsche gehalten werden und sie möchten auch nicht dass Fremde sich ihrer Kultur aneignen in dem sie Tracht nur zum Bier trinken anziehen. Bayern ist mehr ;)

Abahatschi schrieb:Nein, eigentlich möchten die Bayer nicht für Deutsche gehalten werden und sie möchten auch nicht dass Fremde sich ihrer Kultur aneignen in dem sie Tracht nur zum Bier trinken anziehen. Bayern ist mehr

Und zu diesem Einwand ist doch im Grunde jede Kultur die durch Kostüme auf irgendwelchen Festen repräsentiert wird, berechtigt mMn.