Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

@Warden

Ist indigener Bewohner des amerikanischen Kontinents zu sein ein Beruf?

Hallo @Warden , hallo @alle !

Falsch !
Es müßten alle wegfallen, auch das Adamskostüm. :D :D :D

Gruß, Gildonus

Bone02943 schrieb:Aber vielleicht findet jemand den Zusammenhang ja nicht so schlecht und regt sich dadurch weniger darüber auf, dass bestimmte Kostüme aus bestimmten Gründen nicht mehr erwünscht sind.

Gleiche Rechte und gleiche Pflichten für alle!
Wer aus Land X kommt trägt das was man in Land X trägt, aber nicht was hier üblich ist.
So macht man Schluss mit kulturellen Aneignung, nicht nur einseitig.

Bone02943 schrieb:Ist indigener Bewohner des amerikanischen Kontinents zu sein ein Beruf?

Wenn das Aneignen gewisser Merkmale oder Aspekte via Kostüm kritisiert wird weil sie einem "nicht zustehen" würden (kulturell), kann ich das Grundprinzip auch auf Berufsgruppen anwenden. Zumindest auf bestimmte Jobs.

Soll / darf ich als Feuerwehrmann, Soldat, Polizist, Krankenpfleger etc. pp. gehen wenn ich das nicht bin? Für viele kein Thema so wie ein Indianerkostüm, für andere ggf. schon.

Wer nur auf die Kulturschiene guckt wird meinen Einwurf vlt. befremdlich finden aber mich interessiert das wirklich, weil es in bestimmen Fällen auch kritisiert werden könnte oder vom Grundprinzip der kritisierten Aneignung gewisser Merkmale, die man nicht erfüllt, aufs gleiche hinausläuft.

@Warden
Einen Beruf mittels Kleidung nachzuahmen ist noch was anderes als einen Indianer anhand von Klischees nachzuahmen, mMn.

Warden schrieb:Wer nur auf die Kulturschiene guckt wird meinen Einwurf vlt. befremdlich finden aber mich interessiert das wirklich, weil es in bestimmen Fällen auch kritisiert werden könnte oder vom Grundprinzip der kritisierten Aneignung gewisser Merkmale, die man nicht erfüllt, aufs gleiche hinausläuft.

befremdlich? Nö, aber vollkommen am Thema kulturelle Aneignung vorbei.

Warden schrieb:Wenn das Aneignen gewisser Merkmale oder Aspekte via Kostüm kritisiert wird weil sie einem "nicht zustehen" würden (kulturell), kann ich das Grundprinzip auch auf Berufsgruppen anwenden. Zumindest auf bestimmte Jobs.

Man kann da höchstens die stereotype Darstellung kritisieren. Wenn es nur um Aneignung gehen würde, dann sollte man das eher befürworten. Niemand hat schließlich ein Geburtsrecht auf eine bestimmte Kultur und die Pflege irgendwelcher Bräuche taugt auch nicht als "Gegenkultur". Dann doch lieber Cola und Jeans als Totem und Schamanismus.

Aber Indianer gehören neben Piraten und Cowboys definitiv zu den coolsten Verkleidungen für Jungs. Da gab es nämlich Pistolen, Streitäxte und Co dazu. Das waren noch Kindergartenzeiten🤗
Mexikaner war nur cool, wenn man Zorro war (oder Helge Schneider)... Oder Spider Man, der hat dann auch Piraten bekämpft. Mumie hat auch was.... oder natürlich als kleine Percht🤗
Ich wusste übrigens gar nicht, dass man in Hamburg oder Erfurt Ahnung von Fastnacht hat?

Der Kindergarten in meinem Ort hat darauf auch prompt reagiert. Faschingsmotto: Cowboy und Indianer zusammen am Lagerfeuer.
Geleitet von der Kirche und unser Bürgermeister ist bei der SPD. Fazit: es gibt doch noch normale Menschen!

@Warden
Ich persönlich hasse es auch wenn ich an Fasching leite in Uniform sehe. Dennoch würde mir nie der Gedanke kommen es zu verbieten.

6.PzGren391 schrieb:Ich persönlich hasse es auch wenn ich an Fasching leite in Uniform sehe. Dennoch würde mir nie der Gedanke kommen es zu verbieten.

Uniform ist immer noch was anderes wie z.B. ein klischeehaftes Indianer-Kostüm. Es geht auch nicht ums pauschale verbieten, sondern ums sensilibisieren.
Deine Abneigung Uniformen gegenüber ist ein ganz anderes Thema.

@skagerak
Ein Cowboy oder Indianer Kostüm muss klischeehaft sein, was denn sonst. Man ist schließlich John Wayne, Django (der mit Sarg bitteschön), Winnetou und Co...und nicht jemand, der auf Probleme diverser Völker aufmerksam machen möchte (das arme Kind)...
@6.PzGren391
Das find ich mal eine super Aktion. Wobei ich hier auch noch nie von einer solchen Diskussion in den Kindergärten und Schulen gehört hab und die Kostümläden der Stadt sind voll mit Cowboy und Indianer Krams.
Wobei, am liebsten war ich ja Pirat.

abberline schrieb:Wobei, am liebsten war ich ja Pirat.

Das heißt in PC Deutsch Dir waren/sind die Gefühle der Piraten egal...was soll der "weiße" Teil von Australien über Dich denken? Oder die Einwohner von Pitcairn?

@Abahatschi
Ich war Störtebeker und mein Kumpel Goedeke Michel , was interessieren mich die anderen? 😉
Und ne Buddel Rum...

paranomal schrieb:Man kann da höchstens die stereotype Darstellung kritisieren. Wenn es nur um Aneignung gehen würde, dann sollte man das eher befürworten. Niemand hat schließlich ein Geburtsrecht auf eine bestimmte Kultur und die Pflege irgendwelcher Bräuche taugt auch nicht als "Gegenkultur". Dann doch lieber Cola und Jeans als Totem und Schamanismus

Das sind gerade interessante Gedanken die mir da hochkommen. Folgendes: bei z. B Indianern denkt man direkt, dass man nicht einfach einer wird. In anbetracht der Umstände. Hier denkt "man" ja auch an eine gewisse Abstammung und familiäre Bezüge. Oder Dinge mit afrikanischen oder asiatischen Bezügen.

So, und was ist mit Staatsbürgerschaft gewisser Staaten? Was meine ich? Leute klagen bei Indianer, Afrikaner, Asiate (vereinfacht ausgedrückt). Was ist mit anderen Beispielen? Klischeeholländerkostüm, Lederhosen, slawische Trachten, etc? Auch kulturelle Aneignung im negativen Sinne oder nicht?

Auch, um nun auf Staatsbürgerschaft zu kommen, no-go wenn ich Niederländer, Deutscher oder Pole (etc) werde? Wer hat generell wie karnevalistisch ein "Recht" darauf? Und ist es je nach Fall nicht auch einfach verschmerzbar oder unkritisch? Darf ich gewisse Dinge erst, wenn ich Teil der Kultur werde (so möglich) oder ist das Ethnien (bzw. Personen entsprechender Abstammung) vorbehalten? Wann gilt was? Ich frage das gerade an die Kritiker gewisser Kostüme hier.



Um nochmal kurz auf Uniformen bzw. Berufskleidung zu kommen
Und ja, das weiter oben mag in der heutigen Zeit ein sensibleres Thema sein als auf Berufe bezogen und folglich finden Leute das auf Uniformen usw. bezogen unkritischer aber ein gewisses Grundprinzip kann ich halt auch darauf anwenden. Ein bisschen muss ich da immer an diese Stolen Valor Debatte denken. Das ist eher in den USA ein Phänomen und klar, da geht es nicht um Karneval sondern eher um Leistungserschleichung.

Aber man könnte auch kritisieren, dass man manche (Scherz-)Kostüme nicht tragen oder die Rollenbilder nicht "verhunzen" sollte, wenn man manche Entbehrungen der Berufsbilder nicht kennen oder selbst erleben würde. Soldaten sind jetzt ein plakatives Beispiel.

Manche finden es halt affig oder unschön, andere nicht.

CaptainAllmy schrieb:Zumindest in Erfurt und wohl auch in Hamburg haben Kindertagesstätten offenbar die Feierlichkeiten zum Fasching nur ohne Verkleidung zugelassen bzw. ein zeitlich beschränktes Verkleidungsverbot erlassen. Die Begründung lautet, dass man die Kinder kulturell sensibilisieren möchte.

Das scheint aber nur einer von mindestens 2 Gründen zu sein, der viel wichtigere wird hier genannt:

Eine Kostümierung könne "Angst und Überforderung bei den Kindern auslösen", erklärt Rebecca Heuschkel, Sprecherin des zuständigen Studierendenwerks Thüringen, gegenüber dem Blatt. Es sei vor allem für Kleinkinder "befremdlich, wenn sie ihr Gegenüber nicht mehr erkennen können".

https://www.rtl.de/cms/erfurter-kindergarten-laesst-karneval-ausfallen-und-das-hat-auch-einen-grund-4474874.html (Archiv-Version vom 13.02.2020)

Das nenn ich mal nachvollziehbare Argumente.

Total schrecklich dieses Karneval. Ich empöre mich schonmal prophylaktisch.

Spukulatius schrieb:Eine Kostümierung könne "Angst und Überforderung bei den Kindern auslösen", erklärt Rebecca Heuschkel, Sprecherin des zuständigen Studierendenwerks Thüringen, gegenüber dem Blatt. Es sei vor allem für Kleinkinder "befremdlich, wenn sie ihr Gegenüber nicht mehr erkennen können".

Es werden händeringend nach Argumenten gesucht, Kostümierungen zu verbieten, Leuten Spass zu vermiesen.

Das gleiche Prinzip würde dann auch für Vollverschleierung der muslimischen Damen gelten, aber da wird es nicht befremdlich sein,
Ängste auslösen?
:palm:

Muss man nicht verstehen.

Darf man daheim ausländische Gerichte kochen oder ist das etwa auch kulturelle Aneignung, hm!

borabora schrieb:Es werden händeringend nach Argumenten gesucht, Kostümierungen zu verbieten, Leuten Spass zu vermies

Ja wird es. Dann findet das Kleinkind das eben irritierend oder befremdlich, aber die gewöhnen sich schon dran. Kinder sind härter im nehmen als man denkt

Eine Kostümierung könne "Angst und Überforderung bei den Kindern auslösen", erklärt Rebecca Heuschkel, Sprecherin des zuständigen Studierendenwerks Thüringen, gegenüber dem Blatt. Es sei vor allem für Kleinkinder "befremdlich, wenn sie ihr Gegenüber nicht mehr erkennen können".

Ich wills sagen:
Das hat uns früher auch nicht geschadet :troll:

Erster :Y: :troll:

Schnapspraline schrieb:Dann findet das Kleinkind das eben irritierend oder befremdlich, aber die gewöhnen sich schon dran. Kinder sind härter im nehmen als man denkt

Kinder finden es toll, wenn sie sich verkleiden dürfen u. das Gesicht bemalt kriegen.
Sehen sie zumeist auch bei ihren Eltern.
Was hier irritierend oder befremdlich sein soll, müsste mir die Dame mal erklären.

Geisonik schrieb:Das hat uns früher auch nicht geschade

Sicher? :troll: