Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

Und wer sagt jetzt dem schwarzen Jungen der sich SOOOO gerne als Ritter verkleiden würde dass er das nicht darf?
Oder dem Inder der sich gerne wie sein großes Vorbild Cesar verkleiden möchte?

Und wo ziehen wir die Linie? Is es für Spanier okay sich als Vikinger zu verkleiden?

Was wäre, wenn es niemand sagen und vorschreiben würde? Und der nationale Widerstand dagegen abgesagt werden könnte?
Das vermute ich nämlich.

@Bonobobob
Niemand. Du muss in deinen Beispielen nach Unterdrückung, Hautfarbe und Privilegien gehen und abwägen.
Oder Du bist im Trend und sagst: der weiße Mann.

@Realo - die Leute im Film (Doku oben) betreiben also kulturelle Aneignung? Und das ist dann nichts anderes als umgekehrt dann der native in Schlips und Kragen? Und was genau ist daran dann das Verwerfliche?

Atrox schrieb:Wie die Japaner?

Nein, wie Karnevalisten. *Ironie*

Wenn man Stereotype vermeiden will, oder Rassismus, oder kulturelle Aneignung sowie latente Beleidigungen, die durch
einen gewissen Lebensstil oder aber auch durch Kostümierung / Wahl der Kleidung hervorgerufen werden "könnten",
wäre es besser zu Hause zu bleiben. Obwohl das dann auch wieder diejenigen beleidigt, die für ihr Tagwerk arbeiten gehen ( aber vlt. durch gewisse Bekleidung Empörung bei anderen hervorrufen ).

Bonobobob schrieb:Und wo ziehen wir die Linie? Is es für Spanier okay sich als Vikinger zu verkleiden?

Um die Grenzen Deutschlands. Denn jeder darf alles, aber der Deutsche Karnevalist soll gefälligst keinem auf die Füße treten....

Gwyddion schrieb:Um die Grenzen Deutschlands. Denn jeder darf alles, aber der Deutsche Karnevalist soll gefälligst keinem auf die Füße treten....

Also ist das Ostdeutschen Kostüm mit Vokuhila und Bierbüchse okay?

Bonobobob schrieb:Also ist das Ostdeutschen Kostüm mit Vokuhila und Bierbüchse okay?

Das ist doch das Klischeekostüm des Ruhrpottlers, besonders aus dem Raum um Schalke.

Realo schrieb:Die Natives, die sich dadurch verballhornt und durch den Kakao gezogen fühlen (und sei es auch intentional in Form von "positivem Rassismus") kennen keinen Winnetou, sondern nur was da dargeboten wird, und das erscheint wie eine Karikatur auf ihre Ethnie

Jetzt mal andersrum: wer oder was wird im Film denn realistisch dargestellt? Es geht ja bei den Winnetou-Filmen und deren Romanvorlagen schlicht um Unterhaltung und nicht um eine Doku über Natives. Eine gewisse cineastische Aufbereitung wird immer vorgenommen, würde zum Beispiel echte Polizeiarbeit im Krimi gezeigt, würde sich das kein Mensch angucken, weil es für den Zuschauer stinklangweilig wäre.

In Bezug auf die Natives bliebe dem weissen Mann ja nur, sich ohne Aussenwirkung für sie und ihre Lebensweise zu interessieren. Nachfühlen, ausprobieren, das geht nicht wegen der kulturellen Aneignung.
Egal darf dem weißen Mann das alles aber auch nicht sein.

Bonobobob schrieb:Also ist das Ostdeutschen Kostüm mit Vokuhila und Bierbüchse okay?

Das wäre wohl ein Stereotyp? :)

Bone02943 schrieb:Das ist doch das Klischeekostüm des Ruhrpottlers, besonders aus dem Raum um Schalke.

Der Ruhrpott geht von Oberhausen bis nach Hamm, Dortmund liegt auch dazwischen ;)

@Gwyddion

Ich weiß, aber dafür habe ich ja noch die Hochburg des Klischees gebracht. :P: ;D

Teil 3 - kommen mehr Natives zu Wörtern. "Kulturelle Aneignung" in Form von Ritualen usw kommt auch zur Sprache

Drugstore Indians - Documentary 2016 - part 3 - english/german subs

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Zumindest in Erfurt und wohl auch in Hamburg haben Kindertagesstätten offenbar die Feierlichkeiten zum Fasching nur ohne Verkleidung zugelassen bzw. ein zeitlich beschränktes Verkleidungsverbot erlassen. Die Begründung lautet, dass man die Kinder kulturell sensibilisieren möchte.

https://www.merkur.de/politik/fasching-verbot-erfurt-kita-kindergarten-kostueme-verkleidungsverbot-thueringen-rosenmontag-zr-13499899.html

Die Empörung liess nicht lange auf sich warten, so meinte die CDU-Politikerin Sylvia Pantel: „Wer solche Vorschriften erlässt, hat offenbar den Sinn von Karneval nicht verstanden. Warum dürfen Kinder nicht mehr Kinder sein? (...) Ich würde meine Kinder aus einem solchen Kindergarten herausnehmen.“

Das kann man ruhig mal so stehen lassen, ich finde auch das geht zu weit.

Alle Jahre wieder...:palm:

CaptainAllmy schrieb:Die Begründung lautet, dass man die Kinder kulturell sensibilisieren möchte

Mir wäre neu dass Kinder 2020 rumlaufen wollen wie Mr.Popo aus Dragonball Z.
Streitpunkt ist oftmals das Indianerkostüm. Stereotype, Klischees die durch das Kostüm bedient werden.
Kinder sollten sich da einfach am Yaraki halten ,eine fiktionale Fantasyfigur.
Damit darf und wird niemand ein Problem haben

Wenn man sieht wie der Rosenmontag oft gefeiert wird, ist es doch nicht schlecht, wenn man Kinder da erst gar nicht hineinwachsen lässt.

Kein schönes Bild bot sich am Rosenmontag zwischen Altem Steinweg und Mauritzstraße. Von den Hunderten Jugendlichen, die dort Karneval feierten, hatten viele bereits vor Eintreffen des Zuges eine Menge Alkohol konsumiert.

Auch an anderen Stellen entlang der Zugstrecke fielen wiederholt teils stark betrunkene Minderjährige auf. Präventionsstreifen der Polizei vernichteten noch vor Ort 15 Liter hochprozentigen Alkohol aus dem Besitz von Minderjährigen.

https://www.wn.de/Muenster/3692920-Zu-viel-Alkohol-am-Rosenmontag-Betrunkene-Jugendliche-Polizei-verschickt-Elternbriefe

:troll:

Bone02943 schrieb:Wenn man sieht wie der Rosenmontag oft gefeiert wird, ist es doch nicht schlecht, wenn man Kinder da erst gar nicht hineinwachsen lässt.

Dann ist es auch nicht so schlecht, wenn man Kinder erst gar nicht zu, naja sagen wir einem Fußballspiel mitnimmt?
Oder in den Prater?

Also irgendwie verstehe ich das Argument nicht so recht.

@insideman

Musst du auch nicht, weil es nicht bierernst gemeint war.
Aber vielleicht findet jemand den Zusammenhang ja nicht so schlecht und regt sich dadurch weniger darüber auf, dass bestimmte Kostüme aus bestimmten Gründen nicht mehr erwünscht sind.

Ich sah etliche Seiten vorher das bekannte Argument der "Aneignung". Kann man sich Mund fusselig bzw. Finger wund schreiben, aber wenn ich das grobe Kernprinzip subsumiere und konsequenterweise anwende, müssten fast alle (oder spezifische) Berufskostüme auch wegfallen.

Oder nicht?