Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

@Kältezeit
Muss sie nicht, kann es aber. Es muss auch nicht rassistisch sein, um jemanden zu stigmatisieren. 
Wenn ich den Deutschen nun nicht mit eine Bayerntracht, sondern einem historischen Kostüm verkleide, wärst du doch wohl auch nicht begeistert? Wenn der Terrorist aber als Araber verkleidet wird, oder umgekehrt, ist es okay? 

Natürlich geht es auch um Kinder und welche Stereotypen ihnen vermittelt werden. Allerdings geht es hier ja den meisten darum, dass die Linke mitmacht und das etwas verboten wird. Letzteres ist nicht der Fall und das die Linke sich engagiert sollte bei der grundsätzlichen Diskussion keine Rolle spielen. Es engagiert sich ja nicht nur die. 
Man sollte sich mit dem befassen, was die Kampagne erreichen will. Mehr Sensibilität. Und die ist ja offensichtlich nötig. Was man unschwer an vielen Posts erkennen kann.

vincent schrieb:Wenn ich den Deutschen nun nicht mit eine Bayerntracht, sondern einem historischen Kostüm verkleide, wärst du doch wohl auch nicht begeistert?

Wenn jemand meint, er müsste sich als Hitlerscherge verkleiden, dann beziehe ich das nicht auf ganz Deutschland. Dann verkleidet sich dieser Mensch, in meinen Augen, als Nazi.

Wenn jemand meint, er müsse sich als Terrorist mit Bombengürtel verkleiden, dann kann man das sehr wohl als schlechten Geschmack deuteln, genau wie den Nazi, aber dann sehe ich in ihm keinen als Moslem-Verkleideten, sondern einen, der Terrorist "spielen" mag.

Wo ist da die Diskriminierung?

Rassismus ist auch dann Rassismus, wenn er nicht absichtlich stattfindet. Es geht nicht um die Absicht, sondern um das Resultat. Das Wort Neger ist nicht plötzlich nicht rassistisch, nur weil man es nicht rassistisch meint. 

@Kältezeit
Ach so, der Terrorist sieht dann also nur ganz zufällig aus wie ein Araber? Na dann.. 

Vielleicht denken wir aber mal einen Schritt weiter. Wenn du unter dem Stereotyp leiden würdest, als Nazi zu gelten, wie glücklich wärst du über die immer wiederkehrende Darstellung? 

vincent schrieb:Ach so, der Terrorist sieht dann also nur ganz zufällig aus wie ein Araber? Na dann..

Man könnte sich alternativ auch als Breivik verkleiden. Dann hätte man Nazi und Terrorist sogar unter einem Hut.

Tussinelda schrieb:Man sollte sich mit dem befassen, was die Kampagne erreichen will. Mehr Sensibilität. Und die ist ja offensichtlich nötig. Was man unschwer an vielen Posts erkennen kann.

wo sind denn die Stimmen von Menschen, die sich von Faschingskostümen beleidigt, diskriminiert, erniedrigt oder stigmatisiert fühlen??

zeig mir die vielen betroffenen Menschen.

dass man mit einer professionell gestalteten Plakataktion (das ist sie aus werbetechnischer Sicht sicherlich) JEDE x beliebige Aussage transportieren kann, auch manipulativ , sollte als bekannt vorausgesetzt werden.

hat was von Verschwörungstheorie --- ich seh etwas , was du nicht siehst (und sonst auch niemand), und weil du es nicht widerlegen kannst, ist es wahr.


zusätzlich deutcht es mich dass es ausschließlich darum geht, ein nicht existentes Problem zu generieren und dann bei denen, die ""uneinsichtig"" sind, mit der Moralkeule draufzukloppen und sie dem "politisch gegenüberstehenden Lager" zuzuordnen....

@Kältezeit
Versuchen wir es mal anders: wenn sich der Nachbarsteenie als Dein Kind verkleidet, diese Verkleidung überzieht, Dein Kind zwar erkennbar aber überzogen  und unpassend dargestellt wird, Dein Kind sich dadurch verletzt fühlt. Irgendwelche Merkmale stereotyp dargestellt werden, ohne Rücksicht darauf, dass es Dein Kind nicht als Spaß empfinden könnte. Würdest Du Dir dann nicht etwas mehr Sensibilität wünschen?oder sagst Du Deinem Kind es muss da durch, ist schließlich Karneval?
@lawine
Ich weiß nicht, was Dir so "deuscht" aber ich verorte  hier gar nix. Mir geht es nur darum, dass man sich ruhig auch mal kurz damit befassen kann, dass was lustig für mich ist nicht zwangsläufig lustig für jeden ist

vincent schrieb:Wenn du unter dem Stereotyp leiden würdest, als Nazi zu gelten, wie glücklich wärst du über die immer wiederkehrende Darstellung?

Also die Indio-Amerikanerin aus dem EP, leidet darunter, dass Menschen sich als Indianer verkleiden?
Die Kopftuchtragende Frau leidet darunter, dass andere Frauen als orientalische Schönheit gehen?

Kann man da nicht sogar auch eine gewisse Toleranz vermuten, oder muss, wenn sich Andere als das verkleiden, was man denkt, das man selbst ist, immer etwas Negatives assoziiert werden? Kann es nicht auch als schön angesehen werden, wenn man somit ein gewisses Gemeinschaftsempfinden aufzeigt? "Hey, ich bin zwar deutsch, aber ich trage jetzt auch einen Schleier!"

Ich sehe die Gefahr in solchen Sinnlos-Diskussionen, dass nunmehr die Sensibilität für wirklich rassistische Motive und Taten nicht gerade erhöht wird. Wenn Frauen sich vollverschleiern und es ihnen untersagt werden soll, und Nafris auf Großveranstaltungen herausgezerrt werden, dann ist das Diskriminierung. Ich sehe diese aber nicht in ein paar Verkleidungen zur Faschingszeit, tut mir leid.

Kältezeit schrieb:Wenn jemand meint, er müsse sich als Terrorist mit Bombengürtel verkleiden, dann kann man das sehr wohl als schlechten Geschmack deuteln, genau wie den Nazi, aber dann sehe ich in ihm keinen als Moslem-Verkleideten, sondern einen, der Terrorist "spielen" mag.

mein gott, wieviele haben sich als amerikanische Sheriffs verkleidet, oder Seemännner----


man sieht doch ganz genau, in welche Richtung die Indoktrination der von der Linken unterstützten plakataktion geht...

wir haben trotzdem keine "amerikanischen" Verhältnisse, die deutsche Polizei tut weiterhin ihre Arbeit und ich hab noch nie gehört, dass Amerikaner gegen das missbräuchliche Verwenden amerikanischer Hoheitszeichen (Sheriffstern) bei Merkel oder ihren Vorgängern beklagt hätten.

sowas könnte mal bei Erdogan vorkommen. aber das wär auch der derzeit Einzige, der in jeder Art von Satire einen Angriff auf seine PErson erkennt.

Tussinelda schrieb:Mir geht es nur darum, dass man sich ruhig auch mal kurz damit befassen kann, dass was lustig für mich ist nicht zwangsläufig lustig für jeden ist

zeig mir diejenigen, für die es nicht lustig ist.

abgesehen von den Plaktmachern und denen, die die Aktion unterstützen.

zeig mir echte Betroffene!

dann will ich gern nachdenken.

bewusste Manipulation - ala da ist ein Problem und du bist nur zu unsensibel, es zu erkennen - funktioniert bei mir nicht

Tussinelda schrieb:Versuchen wir es mal anders: wenn sich der Nachbarsteenie als Dein Kind verkleidet, diese Verkleidung überzieht, Dein Kind zwar erkennbar aber überzogen  und unpassend dargestellt wird, Dein Kind sich dadurch verletzt fühlt. Irgendwelche Merkmale stereotyp dargestellt werden, ohne Rücksicht darauf, dass es Dein Kind nicht als Spaß empfinden könnte. Würdest Du Dir dann nicht etwas mehr Sensibilität wünschen?oder sagst Du Deinem Kind es muss da durch, ist schließlich Karneval?

Komisches Beispiel ..

Anderes: wenn ich mich als Gina-Lisa verkleide und dies auch erkennbar ist, kann sich diese Dame natürlich verletzt fühlen. Verkleide ich mich hingegen als Blondine, ist dies weniger Personenbezogen und kaum eine echte Blondine wird sich wohl über eine blonde Perrücke, getragen von einer Dunkelhaarigen, echauffieren, oder?

Hier mal ein, wie ich finde interessanter Artikel zum Thema: 
http://bundesverband.bdp.org/content/das-problem-der-kulturellen-aneignung
Hier wird gut erklärt, warum auch Verkleidungen oder andere Aneignungen rassistisch sein können/sind

Tussinelda schrieb:dass was lustig für mich ist nicht zwangsläufig lustig für jeden ist

das ist ja nun nix neues.
das war vor 100jahren schon so und wird auch in zukunft nicht anders sein!
wäre ja schlimm, sonst.

aber daraus künstlich ein problem zu machen - denke, dass das unnötig ist.

wir wollen doch nicht wirklich alle einer meinung sein...

@Kältezeit
Ich habe versucht, es auf die persönliche somit betroffenere Ebene runter zu brechen. Deshalb das Beispiel.

@Kältezeit

Wenn sich Menschen als Deutsche verkleiden, dann tragen sie immer die unsägliche Bayerntracht

Jo und bei der deutschen Version von Simpson verpasst man ihnen dann ein Schweizerakzent.
Schweizer in Lederhosen why not?

Zu Deinem Post an mich... mir ist das halt nur aufgefallen, dass es oft die Leute sind die sich über VV aufregen die selben sind die sich über übersensibilisierung aufregen, was aber nichts bringt darüber zu schreiben, da es nicht gesehen wird....
Was mich selber betrifft, so  kann ich schon mal grundlegend nichts mit Fasching anfangen.
Also so halt richtig grundlegend... ich finde das seltsam, dass man sich verkleidet und besoffen herumtorkelt. Klar ich würds verstehen, wenn man zuerst säuft und sich dann verkleidet.. aber wird ja meist umgekehrt gemacht... also im nüchternen Zustand.

@Glünggi

:D Kann mit Fasching auch überhaupt nix anfangen und versuche daher auch ganz objektiv das Thema zu betrachten.

Echte Diskriminierung ist scheiße, immer und zu jederzeit. Aber hier finde ich es tatsächlich etwas übertrieben und auch komisch, dass man das jetzt erst thematisiert und nicht schon Jahre davor. Dass Menschen, als etwas anderes gehen, als das was sie sind, ist zu Fasching ja nun nix Neues.

@Kältezeit
Das mit der indio-amerikanerin kann ich dir nicht sagen, weil die Situation in den Usa eine ganz andere sein wird. Dirt gibt es aber mehr als nur ein Bericht, dass die Betroffenen das Klischee einer sexy-indianerin etc. ablehnen.
Hier finde ich das terroristen-beispiel besser und kann schon nachvollziehen, dass unter dem ziemlich verbreitetem Bild auch Menschen darunter leiden. Das zeigt jede Diskussion über einen beliebigen anschllag oder selbst einen Unfall immer wieder. Und das bezieht sich nicht auf den einzelnen, der sich kostümiert, sondern über das verbreitetr Stereotyp, das damit weiter gefestigt wird.

@vincent
Den Terroristen empfinde ich persönlich auch als sehr geschmacklos. Den "schwarzen" Mann auch, weil er für mich aussieht, wie ein Sklave. Versuche ich aber eine Kultur darzustellen oder Teile daraus, wie eine Geisha oder eben eine orientalische Dame, empfinde ich das nicht als geschmacklos oder rassistisch. Auf der anderen Seite muss man sich aber auch fragen: "Wieviel darf zu Fasching erlaubt sein. Sollte der Karneval wirklich unzähligen Restriktionen zum Opfer fallen oder kann da das Volk nicht einfach mal machen, was es machen will?" Genau dafür gibt es ja dieses Fest.

@lawine
Weil Du anstatt von Sensibilisierung von Manipulation ausgehst. Das ist allerdings dann Dein Problem, denn um Manipulation geht es nicht