Österreichische Innenpolitik (Sammelthread)

Sind kroatische Muslime anders als andere Muslime?
Oder anders als muslimische Kroaten?

Muslimische Kroaten stellen selbst eine Minderheit dar bzw. sind sie mit bosnischen Muslimen vergleichbar welche von wohl allen muslimischen Volksgruppen die moderatesten. Da spreche ich aus eigener Erfahrung, einige davon waren anno 1998 auf dem Begräbnis meiner Oma sowohl in der Kirche als auch am Friedhof.

Sie leben ein normales Leben, einer hat mit beiden Söhnen einen Trockenbaubetrieb lauf, fasten nicht und feiern trotzdem Bayram (in etwa so wie Christen Weihnachten feiern weils es halt zur Tradition gehört). Bei allen bekamen und bekommen die Kinder zu Weihnachten auch Geschenke, waren auch schon bei uns eingeladen.

Keiner von ihnen wäre noch drauf gekommen, sein Leben nach der Religion auszurichten oder mich als Ungläubigen bekehren zu wollen. Und vor allem die jüngere Generation entwickelt sich da sehr weit weg vom Islam. Fundamentalisten sind dort anders als im Nahen Osten in der Minderheit und finden kaum fruchtbaren Boden weil die Leute einfach schon so lange hier leben und wissen dass ihr Wohlstand den sie sich erarbeitet haben nicht vom Allah kommt.

@eckhart

Das kann glaube ich ich übernehmen.

Das erste Adden galt wohl mir und ist ein Versehen. Beim 2ten nehme ich an wird, nicht ganz unbegründet, davon ausgegangen, dass es dein Denken nicht ermöglicht sich kritisch und umfassend mit einer Zuwanderung aus islamischen Ländern zu beschäftigen.

Danke
@insideman

Derzeit läuft gerade die Elefantenrunde. Es geben sich alle noch extrem bedeckt, nicht zuletzt wegen den Grünen. Kommen sie noch rein oder nicht?

Boah der Strache macht wieder auf Staatsmann :D

Lieber ein Haus im Grünen als einen Grünen im Haus.

Wir kriegen eine rechtskonservative Regierung. Ein Ex-Neonazi (Strache) wird wohl Innenminister.

Funkystreet schrieb:Wir kriegen eine rechtskonservative Regierung. Ein Ex-Neonazi (Strache) wird wohl Innenminister.

Österreich lernt es nicht ... Das ist schon mit Haider in die Hose gegangen ...

@Issomad

Das Rechte stellt für die Österreicher eine Versuchung dar. Der erliegen sie immer wieder.

Issomad schrieb:Österreich lernt es nicht ... Das ist schon mit Haider in die Hose gegangen ...

Man hatte den Roten doch nach Schwarz - Blau wieder eine Chance gegeben, die sie wohl bis heute nicht genutzt haben sonst wären sie nun nicht erneut abgewählt worden.

Langsam müssen sie ihre Situation mal reflektiert sehen, wenn die mittlerweile fast inhaltsgleiche FPÖ/ÖVP zusammen 56% aller Wählerstimmen holen kann man nicht mehr von wenigen irregeleiteten Sprechen, das sind über 3 Millionen Wähler. Und das TROTZ der mehrheitlich rot orientierten Medien, allen voran der ORF.

@emyr
Rotgrün bitte! Die bessssste Partei hat dort ja absolute Mehrheiten im ehemaligen Rotfunk.

Grün war doch nur ein Mittel um vor allem in Wien an der Macht zu bleiben nachdem man 2010 die Absolute verloren hatte.

In meiner Heimatstadt sind alle drei großen Parteien fast gleich groß und die Grünen haben über 15% verloren...

Ich hab jetzt hauptsächlich von Wien gesprochen, die Grünen waren froh in die Regierung zu kommen, durften ihre Spinnereien ausleben und die Roten hatten einen Koalitionspartner der nicht zuviele Widerworte gab auch wenn es im Zweckbündnis desöfteren Differenzen gab die nach außen gedrungen sind.

Auf Bundesebene sind die Grünen wohl Geschichte.

Hier in Wien hat FPÖ sowieso keine Chance als Mehrheit durchzukommen, da halten wir Ausländer und Mehrheit der Österreicher ganz gut zusammen :troll:

Wien war traditionell immer schon die Rote Bastion, nichtmal wenn alle Österreicher dort Blau wählen, soviele sinds ja nicht mehr.

Hat schon einen Grund warum das Bundesland mit der höchsten Mindestsicherung die meiste Zuwanderung erfährt. Und verdient haben es die Wiener sowieso, sie wollten Rot-Grün und haben es bekommen.

Mich stört nur, dass Wien 20% der Stimmen ausmacht und ein komplettes Land darunter leiden muss.

emyr schrieb:Hat schon einen Grund warum das Bundesland mit der höchsten Mindestsicherung die meiste Zuwanderung erfährt. Und verdient haben es die Wiener sowieso, sie wollten Rot-Grün und haben es bekommen.

Worauf genau willst du hinaus? Dass die Migranten Sozialschmarotzer sind? :D

emyr schrieb:Mich stört nur, dass Wien 20% der Stimmen ausmacht und ein komplettes Land darunter leiden muss.

Mich keinesfalls. Schließlich wissen die meisten da wenigstens die Vielfalt (vor allem kulturelle) zu schätzen im Gegensatz zu einigen der Hinterwäldlern irgendwo im Nirgendwo.

Und SPÖ ist auch nicht so mein Ding, nur so. ÖVP auch nicht und FPÖ sowieso nicht obwohl es diese Partei immer wieder schafft sich viele Stimmen von meinen Landesleuten zu holen.

Es ist ja öffentlich einsehbar, dass die Migranten der letzten Jahre eben nicht die hochgebildeten Akademiker sind die das Land dringend brauchen würde, nein, im Gegensatz zu der Migrationsbewegung der Iraner Ende 1970/ Anfang 1980 kamen eben keine gebildeten Leute.

Genau das wurde der Bevölkerung aber von den Roten 2015 versprochen, man würde Fachkräfte aus dem Ausland holen, sie werden eine Bereicherung für unsere Wirtschaft sein. Ein Blick in die Zahlen der Mindestsicherungsbezieher bzw. der AMS Report dass mehr als 2/3 der sogenannten hochgebildeten Berufe wie "Teppichknüpfer" "Teehändler" oder "Goldschmied" angeben. Von daher ist die Annahme dass es sich um Schatz und nicht Schutzsuchende handelt nicht so weit hergeholt wie einem die linken glauben machen möchten.

Was denkst du wohl warum sich die Saudis trotz unermesslichem Reichtum weigern ihren Brüdern zu helfen?

Das ist ein herber Kontrast zu den Türkischen Gastarbeitern die zum arbeiten kamen, den Iranern die auch mehrheitlich sehr gut integriert sind, die Leute aus den Balkanländern sind ebenfalls zu 99% gut integriert, denen fällt es aufgrund der ähnlichen/teilweise historisch bedingten geringen Kulturunterschiede am leichtesten hier Fuß zu fassen.

Ich kann da auch nur meine persönlichen Erfahrungen dazu geben, einer meiner engeren Freunde kam mit seiner Familie 1992 aus dem Krieg mit genau dem was sie am Leib hatten und ein paar Plastiktüten mit Kleidung, waren dankbar für eine verschimmelte Wohnung in einem alten Bauernhof und etwas zum Essen und anziehen. Heute leben sie in guten Verhältnissen, bis auf die ganz alten Großeltern sprechen alle im Dialekt und bei den meisten von ihnen würde man gar keine andere Herkunft vermuten wenn man es nicht am Namen erkennen könnte. Und, das erheitert mich jetzt persönlich sehr: Sie sind Blauwähler. Weil sie sich schämen für Leute die Asyl als eine Einladung und Geldsegen verstehen und absolut nicht mit solchen Leuten in einen Topf geworfen werden wollen, und weil alle berufstätig sind gehts ja auch im ihr Steuergeld.

Die letzte Zuwanderungswelle hat aber ganz andere Blüten getrieben, in Berlin musste die Polizei kommen weil ein Flüchtling der einen Hotelgutschein und eine ÖPNV Karte bekam ein Taxi forderte und schließlich gewalttätig wurde. In Flühtlingsunterkünften müssen Putzfrauen kommen weil sie sich Herren zu fein sind,selbst einen Besen in die Hand zu nehmen. Nach dem Brand in einer Großunterkunft wurden mehrere Flüchtlinge in einem Gebäude im 5. OG einquartiert, weil eines Tages der Aufzug ausfiel mussten die Grünen auf Facebook freiwillige suchen die das Essen in den 5. Stock tragen weil sich die Herren ebenfalls zu fein waren dafür. Diese Liste an Vorfällen lässt sich endlos lange fortsetzen...

emyr schrieb:Genau das wurde der Bevölkerung aber von den Roten 2015 versprochen, man würde Fachkräfte aus dem Ausland holen, sie werden eine Bereicherung für unsere Wirtschaft sein. Ein Blick in die Zahlen der Mindestsicherungsbezieher bzw. der AMS Report dass mehr als 2/3 der sogenannten hochgebildeten Berufe wie "Teppichknüpfer" "Teehändler" oder "Goldschmied" angeben. Von daher ist die Annahme dass es sich um Schatz und nicht Schutzsuchende handelt nicht so weit hergeholt wie einem die linken glauben machen möchten.

Auch hier sollte man mal Schutzsuchende und Arbeitsmigranten generell thematisch voneinander trennen ...

Schutzsuchende sucht man sich nicht nach Beruf aus, das tut Kanada auch nicht ... Hier muss man die Menschen integrieren und für den Arbeitsmarkt qualifizieren und wenn sie zurückgehen, nachdem sie qualifiziert wurden, ist das wenigstens Entwicklungshilfe ...

(Qualifizierte) Arbeitsmigranten gehen eben da hin, wo sie die besten Voraussetzungen haben und wo es sich am angenehmsten leben lässt, da muss auch das Umfeld stimmen. Wenn es ständig Anfeindungen gegenüber Ausländern gibt, schreckt das auch ab ...

@emyr
Joa, ich muss da an meine Landesleute aus Serbien denken die die Blauen wählen von wegen "der kümmert sich um uns und unseren Nationalismus". Das sind dieselben Leute die auf Ratko Mladic und sonstige Verbrecher aus den 90'ern schwören und nichts anderes als "Kosovo je Srbija" können und Tschetnik-Sympathisanten sind.

Ich muss btw kein Blauer sein oder österreichischer Staatsbürger um integriert zu sein und das bin ich auch nicht und zwar daweil nur aus einem einzigen Grund.

Trotzdem liebe ich Österreich und betrachte sie auch als meine Heimat.

Issomad schrieb:Auch hier sollte man mal Schutzsuchende und Arbeitsmigranten generell thematisch voneinander trennen ...

Schutzsuchende sucht man sich nicht nach Beruf aus, das tut Kanada auch nicht ... Hier muss man die Menschen integrieren und für den Arbeitsmarkt qualifizieren und wenn sie zurückgehen, nachdem sie qualifiziert wurden, ist das wenigstens Entwicklungshilfe ...

(Qualifizierte) Arbeitsmigranten gehen eben da hin, wo sie die besten Voraussetzungen haben und wo es sich am angenehmsten leben lässt, da muss auch das Umfeld stimmen. Wenn es ständig Anfeindungen gegenüber Ausländern gibt, schreckt das auch ab ...

Ich stimme dir vollkommen zu was die Trennung dieser beiden Personengruppen betrifft.

Aber da gibt es ein paar System und religionsbedingte Probleme:

1: Selbst für einen Job als Lagerarbeiter wird heute Minimum der Staplerschein und Computerkenntnisse verlangt, nur kräftig sein reicht nicht mehr. Dazu Deutsch in Wort und Schrift.

Persönliche Anektode meinerseits: Ich arbeite in der Metallindustrie, vor kurzem kam ein neuer Mitarbeiter aus Tschetschenien. Hat sich gar nicht so blöd angestellt, wäre auf jeden Fall übernommen worden. Bis er nach 14 Tagen mal gefragt wurde warum er immer mal eine halbe Stunde unauffindbar sei. Dabei stellte sich heraus dass er in der Zeit auf dem Parkplatz seinen Teppich ausrollte und zu beten anfing. Da man seiner Forderung im mehr Pausen zu gewähren (normal haben wir 2x 15 Minuten) nicht nachkommen konnte sah er sich leider gezwungen auf der Stelle nach Hause zu gehen da die Arbeit mit seinem Glauben nicht vereinbar wäre.

2: Für einen Lagerarbeiter oder Hilfskräfte in der Gastronomie sind selten über 1200 € netto drin.

Die Mindestsicherung in Wien beträgt etwas über 900 €. Zusammen mit Kindergeld, Pflegegeld für die älteren Familienmitglieder und weiteren Zuschüssen sind schnell mehrere tausend Euro im Monat beisammen, da gibts mehrere Dokumentierte Fälle. Und Meldebetrug ist wohl in Österreich weltweit im einfachsten, so kann man ebenfalls Sozialleistungen erschleichen, da sind sie komischerweise nie zu dumm um solche Gesetzteslücken/Tricks zu finden.

3: Welcher fundamentalistisch geprägte islamische Mann sieht es mit seiner "Ehre" vereinbar, in einer Küche abzuspülen oder Gästen das Essen zu servieren? Von einer Stelle als Reinigungskraft mal ganz abgesehen.

4: Geht ein Flüchtling studieren (aktuell sind es wohl 1,5% aller Flüchtlinge) gibt es keine 900 € Mindestsicherung mehr sondern nur noch ~530 € Studentenbeihilfe.

Soviel zum Thema Arbeitsmigranten.

Was die Schutzsuchenden betrifft, so möchten diese sich auch wie Schutzsuchende benehmen. Das gab es bei den Flüchtlingen der Jugoslawienkriege nicht. Die waren froh was zu essen und ein Dach über dem Kopf zu haben, so miserabel es auch sein möchte, es war eine Unterkunft. Hoch gebildet waren da auch nur wenige, sie waren sich aber nicht zu schade, in Restaurants (sofern es die Sprache zuließ), am Bau oder bei der Müllabfuhr zu arbeiten.

Venom schrieb:@emyr
Joa, ich muss da an meine Landesleute aus Serbien denken die die Blauen wählen von wegen "der kümmert sich um uns und unseren Nationalismus". Das sind dieselben Leute die auf Ratko Mladic und sonstige Verbrecher aus den 90'ern schwören und nichts anderes als "Kosovo je Srbija" können und Tschetnik-Sympathisanten sind.

Ich muss btw kein Blauer sein oder österreichischer Staatsbürger um integriert zu sein und das bin ich auch nicht und zwar daweil nur aus einem einzigen Grund.

Trotzdem liebe ich Österreich und betrachte sie auch als meine Heimat.

Schade, dass du so schlecht über deine Landsleute sprichst. Ich habe sowohl hier als auch bei 2 Kosovo Aufenthalten (jeweils 4 Wochen) in den Jahren 2007 und 2009 ein ganz anderes Bild bekommen.

Ich sah sowohl bittere Armut, als auch die wohl gastfreundlichsten Menschen die ich bis dahin (und ich war schon in einigen Ländern) kennen lernen durfte. In Gjilan saßen wir abends mit Serben und Albanern am Lagerfeuer, obwohl man sich tagsüber ignorierte.

Ich war alleine unterwegs, verlief mich und fand den Rückweg nicht mehr, klopfte an einem Haus wo Serben wohnten. Sie sprachen kein Deutsch, ich kein albanisch. Sie riefen einen in Schweden lebenden Verwandten an der auf Englisch (Schwedisch kann ich ja leider auch nicht) mit mir sprach und übersetzte. Meine ursprüngliche Bitte, nämlich ein Taxi anzurufen da ich die Adresse auf einem Zettel notiert hatte wurde fast schon beleidigt aufgenommen ich könnte ja noch zum Kaffee bleiben und da ich länger unterwegs war hätte ich sicher auch Hunger.

In Bresalc hausen Leute in Holzverschlägen ohne Türen oder Fenster, geschweige denn einem Fußboden. Teilweise wirklich nur auf 3 Seiten Holzplatten und die 4. Seite offen. Eine alte Frau die von allen nur Oma genannt wurde (tatsächlich war sie wohl die Großtante meines Freundes, aber egal) fing an zu weinen weil ich ihr für 2 Euro einige Batterien für ihr Hörgerät mitbrachte da sie wohl schon seit einigen Wochen kaum noch hören konnte.

Und die Leute haben MIR, als vergleichsweise reichen Europäer ihr Essen und Trinken angeboten. Ebenso eine Schlafgelegenheit. Obwohl die mich überhaupt nicht kannten. In einer Feuerwache etwas außerhalb von Gjilan schenkte mir die Mannschaft einen ihrer Helme, zum Zeichen der weltweiten Verbundenheit von Feuerwehrleuten. Obwohl die selbst nicht für jeden in der Mannschaft einen Helm hatten. Ich konnte ihn übrigens nicht zurückgeben.

Natürlich ist in diesen Ländern auch vieles im Argen, in Pristina sollte man nicht auf einem unbewachten Parkplatz stehen bleiben, vor allem mit einem neueren Fahrzeug. Vor den Raststätten auf der Belgrader Autobahn und den betrügerischen Abschleppdiensten wird man ebenfalls gewarnt.

Trotzdem ist es ein vergleichsweise sicheres Land, in den Stadtzentren und gut besuchten Orten ist die Polizei allgegenwärtig und man musste sich nicht unsicher fühlen. Gefürchtet war übrigens die amerikanische MP, die von der kosovarischen Polizei als Verstärkung gerufen werden konnte. Die Sicherheitskräfte dort gehören zu denen mit denen ich mich nicht anlegen würde.


Diesen Leuten gehört geholfen. Wo sind die linken? Wo die grünen? Warum muss man im Nahen Osten die Welt retten wenn das Elend und die Armut auch viel näher zu finden sind?