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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

4.528 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hamburg, Zerstörung, Krawalle ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 02:26
Zitat von RealoRealo schrieb:Man könnte auch sagen: Wir demonstrieren uns in den Polizeistaat
Wir schaffen das auch ohne Demos. Das sind nur die beschleunigenden Momente. Solange der Liberalismus als Feindbild nicht nur der politischen Ränder, sondern auch der überwiegenden Mitte gilt - wen wundert's?
Russland kopiert jetzt angeblich das deutsche "Netzwerkdurchsetzungsgesetz". Sicher weil es Vorbildlich ist für die freie Meinungsäusserung. Hab den Artikel noch nicht gelesen. Der Hinweis war, glaub ich, irgendwo bei Telepolis.

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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 05:04
@all
Schöner Betrag von Jakob Augstein:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/g20-ausschreitungen-das-tabu-der-gewalt-a-1158289.html

...Jedes Gespräch über die Gewalt muss mit der Bekräftigung ihrer Ablehnung eingeleitet werden. Wer dieses Ritual verletzt, macht sich verdächtig.

Die Gewalt stellt in einer weitgehend tabulosen Gesellschaft eines der letzten Tabus dar. Darum hier die Klarstellung: Die Beschreibung eines Sachverhalts kommt nicht seiner Rechtfertigung gleich.

Was die Gewalt angeht, belügen wir uns selbst. Erstens loben wir die Gewaltlosigkeit, leben aber in einer auf Gewalt gegründeten Kultur. Und zweitens halten wir das Gewaltmonopol des Staats für sakrosankt, obwohl wir wissen, dass Gewalt ein Mittel der politischen Auseinandersetzung ist.

Wir sind stolz darauf, in einer immer gewaltloseren Kultur zu leben.

Aber unsere Gewaltabstinenz gilt nur im Inneren, nicht nach außen. Die entscheidende Differenz besteht in Wahrheit nicht zwischen Gewalt und Nichtgewalt, sondern zwischen Innen und Außen. Wir unterdrücken im Inneren die Gewalt, die wir nach außen üben. ...

...
Gewalt schafft Fakten, an denen auch der demokratische Rechtsstaat nicht vorbeikommt. Denn auch der Staat kann sein Recht nicht um jeden Preis durchsetzen. Und zwar, weil zu seinen Prinzipien nicht nur die Rechtsförmigkeit gehört - sondern auch die Verhältnismäßigkeit. Will der Staat nicht repressiv auftreten, muss er bisweilen einlenken.

Ist der Staat also die Geisel linker und rechter Gewalttäter? Die Frage ist falsch gestellt. Gegen vehementen Widerstand lässt sich in der offenen Gesellschaft kein staatliches Handeln durchsetzen - ganz gleich, wie rechtmäßig es ist. Das ist eben der Unterschied zur Diktatur. ...


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nodoc ehemaliges Mitglied

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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 09:18
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Zitat Artikel Augstein:
Gewalt schafft Fakten, an denen auch der demokratische Rechtsstaat nicht vorbeikommt. Denn auch der Staat kann sein Recht nicht um jeden Preis durchsetzen. Und zwar, weil zu seinen Prinzipien nicht nur die Rechtsförmigkeit gehört - sondern auch die Verhältnismäßigkeit. Will der Staat nicht repressiv auftreten, muss er bisweilen einlenken.

Ist der Staat also die Geisel linker und rechter Gewalttäter? Die Frage ist falsch gestellt. Gegen vehementen Widerstand lässt sich in der offenen Gesellschaft kein staatliches Handeln durchsetzen - ganz gleich, wie rechtmäßig es ist. Das ist eben der Unterschied zur Diktatur. ...
Ob Herr Augstein den Artikel in dieser Form verfasst hätte, wenn es zufällig seinen Verlag getroffen hätte?
Wäre es dann auch ein Ausdruck vehementen Wiederstandes gewesen, gegen den unsere offene Gesellschaft kein staatliches Handeln durchsetzen kann, ganz gleich wie rechtmäßig es ist, wenn dieser von irgendwelchen Chaoten gestürmt worden wäre?

Ich bin relativ sicher, dass Herr Augstein in seinen Verlagen einen Sicherheitsdienst beschäftigt, der unliebsame Besucher nach draußen befördert, notfalls mit Gewalt und wenn das nicht mehr hilft, nach staatlicher Hilfe rufen würde. Insofern ist der Artikel für mich nicht aussagekräftig, sondern aus der Sicherheit heraus geschrieben, dass man sich im Notfall des besseren Schutzes gegen Randalierer sicher ist.

Wen Gewalt gerade nicht selber trifft, der kann sie natürlich auch einfacher als Ausdruck politischen Unmuts, relativieren. Der Herr Augstein verfügt zudem über die nötigen Mittel, sich selber und seine Mitarbeiter gegen Gewalt von außen zu schützen. Das kann der normale Bürger nicht und darum übernimmt der Staat diese Funktion. Manchmal mehr schlecht als recht, aber zumindest sollte das eine seiner Aufgaben sein.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 13:31
Das wurde doch nicht in Sicherheit oder Erkenntnis geschrieben, sondern im Zustande der vollkommenen Bewusstlosigkeit.
Die Friedenspreisträgerin Carolin Emcke twitterte nach Hamburg: "Jede TV-Minute, die der Gewalt der Hooligans gewidmet wurde, war eine Minute, in der nicht die Beschlüsse der #G20 kritisiert werden konnten." Stellt sich die Frage, ob friedliche Proteste gegen den Gipfel auch nur annähernd so viel Beachtung gefunden hätten wie die gewalttätigen Auseinandersetzungen. Das gehört zum Wesen des politischen Protests im demokratischen Kapitalismus: Wenn er sich an die Regeln hält, bleibt seine Wirkung schwach. Wenn er die Regeln bricht, gefährdet er seine Akzeptanz.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/g20-ausschreitungen-das-tabu-der-gewalt-a-1158289.html
(Ebenfalls aus dem SPON - Artikel)
Das ist ebenfalls keine Erkenntnis/Bekenntnis, sondern reine Gewaltverherrlichung...


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nodoc ehemaliges Mitglied

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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 14:10
Zitat von ButzLachmannButzLachmann schrieb:Das wurde doch nicht in Sicherheit oder Erkenntnis geschrieben, sondern im Zustande der vollkommenen Bewusstlosigkeit.
Augstein wird mit Sicherheit nicht bewusstlos gewesen sein, als er das geschrieben hat oder hat schreiben lassen.
Wäre auch sehr simpel, dass auf die Ebene der "Unzurechnungsfähigkeit" zu schieben. Wie sein Allgemeinzustand zu dem Zeitpunkt genau war, enzieht sich allerdings meiner Kenntnis.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 14:17
@nodoc
Ich habe da auch mehr an die Interpretation seines Artikels gedacht, als mir um Augstein persönliche Sorgen zu machen.

Bei vollem Bewusstsein wird er schon gewesen sein und einen Sicherheitsdienst beschäftigt er wohl wissentlich auch.
Wer bei ihm die ganzen Hassmails löscht, das weiß ich allerdings auch nicht.Vielleicht Blome ?


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 15:05
@ButzLachmann
Naja, in der verdinglichten Welt gibt es leider Mechanismen, die sich als "Ökonomie der Aufmerksamkeit" beschreiben lassen. Somit ist die Feststellung (von etwaigen politischen Schlussfolgerungen mal abgesehen) leider nicht verkehrt.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 15:14
@paranomal

:D
Das ist auch nicht verkehrt, was du da sagst.

Wenn sich ein Autor aber schon solche Mühe gibt, das Thema zu behandeln, so kann man wenigstens etwas von seiner gewünschten "Aufmerksamkeit" erwidern und wenigstens versuchen es zu verstehen - man muss nicht alles in das Gegenteil drehen oder so wie es eben passt, um eine Linie, welche keine ist zu erkennen...


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 16:36
@paranomal

Mhm...also wenn ich in meiner Kommune ein modernes Freibad möchte, muss ich ein Auto anzünden um meiner Forderung Gehör zu verleihen?

Ich finde den Artikel in seiner Aussage eigentlich sehr gefährlich...


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 16:43
Bei dieser "Ökonomie der Aufmerksamkeit" muss halt der Reiz regelmäßig nach oben geschraubt werden, damit die Strategie nachhaltig funktioniert. Sprich, irgendwann muss ein bissi mehr als "nur" ein Auto brennen.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 16:45
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Mhm...also wenn ich in meiner Kommune ein modernes Freibad möchte, muss ich ein Auto anzünden um meiner Forderung Gehör zu verleihen?

Ich finde den Artikel in seiner Aussage eigentlich sehr gefährlich...
Das hier sind keine Handlungsempfehlungen, sondern soziologische Konzepte, die durch Beobachtung entstanden sind. Vergleichbar wäre hier auch Axel Honneths Theorie der Anerkennung. Außerdem ist es jetzt auch nicht so, wie du es beschrieben hast.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 16:47
Zitat von nodocnodoc schrieb:Solche undefinierbaren Haufen haben dann meiner Meinung nach auch ihr Demonstrationsrecht verwirkt, weil sie als demonstrierende Gruppe überhaupt nicht erkennbar/definierbar sind, geschewige das sie ein gemeinsames Demonstrationsziel haben.
Gewalttäter, die eine Demonstration für ihre Zwecke missbrauchen, haben genau dieses politische Ziel diese Meinung zu erzeugen.
Von wegen "sie wären unpolitisch..." Mitnichten!
Sie wollen, dass Demonstrastionen verboten werden!


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 17:29
Nun wird es wirklich lächerlich...
Linke wollen gegen Linken-Feindlichkeit demonstrieren

Die Politik prüft die Schließung der Roten Flora, Zivilisten applaudieren dankbar der Polizei und Hamburger räumen gemeinschaftlich die Überreste linksextremer Randalierer auf: Der Ruf der linken Szene in der Hansestadt könnte derzeit besser sein. Das Bündnis linker Gruppen wähnt sich deshalb nun anscheinend in der Opferrolle und ruft für Mittwochabend zur Demonstration „Gegen die autoritäre Formierung der Gesellschaft“ auf. 

„Wir erleben gerade in Deutschland eine Hetzkampagne gegen alles, was links ist. Die wichtigen Themen rund um den G20 Gipfel, wie Polizeigewalt, das Verweigern von Grundrechten und die Behinderung der Presse durch die Polizei treten dabei in den Hintergrund“, erläutert Stefan Lumen, ein Sprecher des Bündnisses, zur Motivation der Organisatoren. 

In der Einladung zum „Gipfel der Hetze“ wird die empfundene öffentliche Links-Feindlichkeit am Beispiel von verbal geäußerten Gewaltfantasien und der spontanen „Massenmobilisierung zum Wiederaufbau der 'kriegszerstörten' Schanze“ festgemacht“. Mit dieser verschwurbelten Aussage ist die Aktion „Hamburg räumt auf!“ gemeint. 

Mit pauschalen Dankbarkeitsbekundungen gegenüber der Polizei haben die Veranstalter auch ihre Probleme, denn darin äußert sich ihren Angaben zufolge die Identifikation mit einer Staatsgewalt „die jedes Zeichen des Widerstands bestrafen, unterdrücken und wieder auslöschen muss“. 

Gemeinsam wollen sich die linken Bündnisse am Mittwochabend um 18 Uhr auf dem Hachtmannplatz am Hauptbahnhof der „absurden Hetzjagd“ entgegenstellen. 

Die Veranstaltung steht unter dem Motto: „Hände weg von der Roten Flora, dem Gängeviertel und allen anderen angegriffenen Projekten!“

http://mobil.mopo.de/hamburg/opferrolle-nach-g20-krawallen--linke-wollen-gegen-linken-feindlichkeit-demonstrieren-27989908


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18.07.2017 um 17:39
@Mr.Christian
Findest du nicht, dass die Politik die Krawalle in Hamburg momentan für einen Kampf gegen Linke Politik nutzt? Linke sollen sich distanzieren, Linksradikale Projekte (egal wie sozial sie sind) sollen geschlossen werden, Kritik an Polizei und Politik wird als Relativierung bezeichnet. Wer seinen Satz nicht mit "Die Gewalt gegen Polizisten und Eigentum ist eine Straftat" beginnt wird gleich als Sympatisant dargestellt.

Irgendwas läuft hier verdammt verkehrt.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 17:48
Zitat von eckharteckhart schrieb:Gewalttäter, die eine Demonstration für ihre Zwecke missbrauchen, haben genau dieses politische Ziel diese Meinung zu erzeugen.
Von wegen "sie wären unpolitisch..." Mitnichten!
Sie wollen, dass Demonstrastionen verboten werden!
Natürlich ist es ein leichtes, friedliche Demonstrationen in Misskredit zu bringen, indem sich Vermummte Gestalten mit unlauteren Absichten darunter mischen und Gewalt ausüben. Darüber muss man sich klar sein, wenn man zu einer Demo eine Sturmmaske oä. mit bringt.  
Ich bin nicht gegen Demonstrationen oder dafür, dieses einzuschränken, sondern das es wie jetzt schon gehandhabt, ein absolutes Vermummungsverbot durchgesetzt wird, damit man Gewalttäter unterscheiden kann.

Nur so ist es überhaupt noch möglich zu erkennen, wer sich da gerade unter Demonstranten mischt, die dort eigentlich nicht wegen der Demonstration sind und nur gekommen, um ihr "Spielchen" zu spielen.  
Ich denke ich habe mich da schon klar und deutlich ausgedrückt.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 17:53
Zitat von RosaBlockRosaBlock schrieb:Findest du nicht, dass die Politik die Krawalle in Hamburg momentan für einen Kampf gegen Linke Politik nutzt?
Nicht in unredlichem Maße. Vielmehr versucht man die Chance zu nutzen, gewisse Maßstäbe wieder zurechtzurücken. Und das finde ich gerechtfertigt, wichtig und längst überfällig.


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18.07.2017 um 17:54
@Mr.Christian

Das ist ihr gutes Recht, solange nicht wieder ein paar Autos brennen.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 17:56
@nodoc
Die meiste Gewalt fand während des G20 Wochenendes außerhalb von angemeldeten Demos statt. Selbst wenn es bei Welcome to Hell 0% Vermummte gegeben hätte, hätte das an den Zahlen der Vermummten an der Schanze nichts geändert.

Aus einer Großdemo heraus kann man vereinzelt Flaschen werfen, aber die Sachbeschädigungen, Anschläge von den Dächern und sonstige Übergriffe fanden in anderen Kontexten statt.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 17:58
Zitat von eckharteckhart schrieb:Von wegen "sie wären unpolitisch..." Mitnichten!
Sie wollen, dass Demonstrastionen verboten werden!
Das könnte eine Folge davon sein, aber dass sie es wollen, "weiß" ich nicht.
Ohne Insiderkenntnisse kann ich es nur vermuten.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

18.07.2017 um 18:21
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ohne Insiderkenntnisse kann ich es nur vermuten.
Insiderkenntnisse kann ich auch nicht vorweisen.
Ich kann lediglich auf folgendem Video keine Vermischung von friedlichen Demonstranten und Gewalttätern erkennen:
https://www.youtube.com/watch?v=xu2CT3noHAc
und das Gleiche aus Straßenperspektive:
Youtube: G20-Randale: Bus-Passagier filmt schwarzen Block in Aktion
G20-Randale: Bus-Passagier filmt schwarzen Block in Aktion
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auch nicht!
Angeblich sollen die hier randalierenden Personen mit einem Sonderzug an und abgereist sein.


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