G20 - Ausschreitungen in Hamburg

@Commonsense

Immerhin ruderst du inzwischen etwas zurück, nachdem ich deinen Vorwurf von gestern Abend an mich

Commonsense schrieb:Bevor Du jetzt auf die selten dämliche Idee kommen solltest, hier mit der "Nazikeule" arbeiten zu wollen:
...
Dass sich unter autonomen Randalierern und Antifas jetzt rechte Randalierer befunden haben sollten, ist ja wohl kaum anzunehmen.

entkräftet habe.

Commonsense schrieb:Ich sage ja schon seit langer Zeit, dass links- und rechtsextreme in ihren Zielen und Feindbildern kaum noch voneinander zu unterscheiden sind.

Das halte ich für falsch.  Was sind denn diese gemeinsamen Ziele und Feindbilder?

Rechtsextrem:

• Migranten
• Flüchtlinge
• Sozialschmarotzer und andere Minderheiten
• Antifa

Linksextrem:

• Der Staat
• damit auch die Polizei
• Faschisten (verschiedene Definitionen)
• Kapitalismus

Ich sehe da bis auf die Tatsache, dass ein Teil einfach nur auf Krawall aus ist keine Überschneidung in Feindbildern und Zielen.

Commonsense schrieb:Allerdings dachte ich, dass sie sich zumindest untereinander erkennen und sich spinnefeind sind - scheint aber auch nicht mehr ganz so zu sein.

Hast du nicht die Berichte über die "Reporter" gesehen, bei denen eine (vermeintliche) Verbindung zur Identitären Bewegung herausgekommen ist?  Die hat man nicht so freundlich empfangen.

Commonsense schrieb:und man sollte hier jetzt nicht so tun, als wäre die Beschädigung und/oder Zerstörung von Privateigentum ein für Linksextreme untypisches Verhalten.

Das ist es gewiss nicht.

@RosaBlock

Die Feindbilder USA, "Zionisten", Weltbanken, Wirtschaftsmagnaten finden sich bei beiden, wenn man mal bis zum Ende schaut, ebenso wie das Ziel, die bestehende Gesellschaftsordnung zu zerschlagen.

Commonsense schrieb:ebenso wie das Ziel, die bestehende Gesellschaftsordnung zu zerschlagen.

Davon geht ja schon die Extremismus-Definition aus.

Commonsense schrieb:Die Feindbilder USA, "Zionisten", Weltbanken, Wirtschaftsmagnaten finden sich bei beiden

Sehe ich nicht als gleichwertig an, da die Gründe für die Anfeindung unterschiedlich sind.  Deshalb ist es auch unrealistisch, dass sich Links- und Rechtsextreme gegen diese Feinde zusammentun.

@RosaBlock

Völlig egal, aus welchen Gründen sich diese Schnittmengen ergeben. Sie sind vorhanden. Dass sich die beiden Extremgruppen deswegen zusammenschließen, habe ich ja auch nicht gesagt - im Gegenteil, ich dachte ja, es sei nicht möglich, dass sich Rechte unbemerkt unter Linke mischen - hier zumindest wurde ich ja nun eines Besseren belehrt - wobei ich nicht jeder Quelle besonders traue, aber es scheint wohl tatsächlich so zu sein.

Es ist aber, wenn kein Bekennerschreiben vorliegt, kaum möglich, den Urheber eines Anschlages anhand des Zieles zu ermitteln.

RosaBlock schrieb:Ich sehe da bis auf die Tatsache, dass ein Teil einfach nur auf Krawall aus ist keine Überschneidung in Feindbildern und Zielen.

Unter das linke Feindbild "Kapitalismus" fallen aber auch reiche ausländische Mitbürger.
Da liegt meines Erachtens eine Überschneidung mit den Rechten. Zumindest werden reiche Ausländer in Deutschland von Linken und Rechten angefeindet.

5X5 schrieb:Unter das linke Feindbild "Kapitalismus" fallen aber auch reiche ausländische Mitbürger.
Da liegt meines Erachtens eine Überschneidung mit den Rechten.

So ein Blödsinn.  Es ist nicht rassistisch, wenn man einen Bankenchef mit einer anderen Ethnizität dafür kritisiert, dass er mit seinem Kapital ungerechtfertigte Gewinne erwirtschaftet, genau so, wie es nicht antikapitalistisch ist, wenn man eben diesen Menschen aufgrund seiner Ethnizität aus Deutschland schmeißen möchte.

5X5 schrieb:Zumindest werden reiche Ausländer in Deutschland von Linken und Rechten angefeindet.

Und ausländische Verbrecher werden von Rechten angefeindet und von unserer Justiz verurteilt.  Das ist ein fehlerhaftes Argument.

RosaBlock schrieb:Und ausländische Verbrecher werden von Rechten angefeindet und von unserer Justiz verurteilt.  Das ist ein fehlerhaftes Argument.

@RosaBlock
Du schreibst hier richtigerweise von "Verbrechern". Nicht jeder Ausländer, der sich ein (neues) Auto leisten kann ist ein Verbrecher. Viele davon verdienen ihr Geld mit ehrlicher Arbeit und werden dann trotzdem Opfer linker Gewalt, ganz ohne Justiz.

@5X5
-.- es war eine Analogie.  Du verstehst aber schon, dass---obwohl es sich um den selben "Feind" handelt---der Grund, weshalb diese Person angefeindet wird ein vollkommen unterschiedlicher ist?  Die Schnittmenge von der du Sprichst ist vollkommen bedeutungslos.  Nazis haben nichts gegen Bäcker, nur weil es Bäcker mit Migrationshintergrund gibt.

Du schreibst hier richtigerweise von "Verbrechern". Nicht jeder Ausländer, der sich ein (neues) Auto leisten kann ist ein Verbrecher. Viele davon verdienen ihr Geld mit ehrlicher Arbeit und werden dann trotzdem Opfer linker Gewalt, ganz ohne Justiz.

@5X5
Der Unterschied besteht aber darin, das ein Auto abgefackelt wird und nicht gezielt das Auto eines Ausländers -
Nur weil du Linke-Gewalt so besonders hervorhebst...


Du kannst hier auch ganz unbesorgt die rechte Gewalt mit einfügen - bloß keine falschen Hemmungen vortäuschen !

RosaBlock schrieb:Du verstehst aber schon, dass---obwohl es sich um den selben "Feind" handelt---der Grund, weshalb diese Person angefeindet wird ein vollkommen unterschiedlicher ist? 

@RosaBlock
Das verstehe ich. Aber versteht der türkische Bäcker auch, warum man ihm seinen neuen Audi anzündet? Also versteht er, das wenn Linke das machen alles OK ist? Oder hat er dann die gleichen Sorgen und Ängste, wie wenn ein Rechter den Wagen angezündet hätte?

Gildonus schrieb:Ich kann mich nicht daran erinnern jemals gehört oder gelesen zu haben das man  Rechtsextremisten jemals so weit entgegen gekommen ist, wie im Fall der besetzten "Roten Flora" oder in Berlin

Vielleicht mal die aktuellen Nachrichten verfogen?

Im hessischen NSU-Untersuchungsausschuss löste zuletzt ein interner Bericht des Landesamts für Verfassungsschutz Wirbel aus. Der Dienst hatte als Folge des Mordes an dem Kasseler Deutschtürken Halit Yozgat geprüft, ob er zwischen 1992 und 2012 Hinweise auf den NSU übersehen oder sonstige Fehler im Kampf gegen Neonazis begangen hatte. Spuren zum NSU fanden sich nicht. Dafür gestand der Dienst ein, manchen Informationen über Waffen- und Sprengstoffbesitz bei Rechtsextremen nicht zügig genug nachgegangen zu sein. Eigenartig.

Viel eigenartiger erscheint aber die Sperrfrist, mit der die Analyse versehen ist: Sage und schreibe 120 Jahre lang soll der Rapport den Augen der Öffentlichkeit entzogen werden.

http://www.sueddeutsche.de/politik/nsu-prozess-leise-rieselt-der-staub-1.3570171

Dass Linke ein Vorzugsbehandlung erhalten ist ein rechter Mythos.

@Commonsense
Nein es ist eben nicht egal. Beide Extremisten-Gruppen lehnen bspw. die Globalisierung ab. Linksextreme tun dies aus einem sozialen Standpunkt heraus, während Rechtsextreme völkische "Bedenken" anmelden. Aber ist ja irgendwie dasselbe.
Rechte kopieren nun seit Jahren schon die Linken, sie kapern auch ganze Subkulturen, wie man bei den Skinheads gesehen hat. Später kamen Palitücher dazu und über dem Konterfei von Che Guevara war kein roter Stern mehr zu sehen, sondern irgendeine Rune. Und wenn Autonome Nationalisten, die sich sowieso optisch kaum noch von Linksautonomen unterscheiden, sich in dem absoluten Chaos unter die Randalierer mischen, wird wohl kaum nach der Gesinnung gefragt.

Personalisierte "Kapitalistenkritik" ist sowieso abzulehnen.
Hedgefonds spekulieren gern mit Altersvorsorgekapital argloser Arbeitnehmer am anderen Einde der Welt.
Wenn dann dieses Kapital unethische Dinge finanziert, hat kein Reicher unethische Dinge finanziert, sondern ich und Du (ohne es zu ahnen).

Und wenn der Hedgefond sich verzockt, platzt ein Immobilie- oder Altersvorsorgefond am anderen Ende der Welt.

Das mit den Reichen kann ich nicht mehr hören!

Es gilt die Verantwortungslosigkeit zu kritisieren!
Kapitalismuskritik statt Kapitalistenkritik.
Wer Verantwortungslos handelt, schadet!

Commonsense schrieb:Völlig egal, aus welchen Gründen sich diese Schnittmengen ergeben.

Weil dann offensichtlich wäre, dass die beiden Gruppen eben nicht die gleichen Ziele haben?

5X5 schrieb:Aber versteht der türkische Bäcker auch, warum man ihm seinen neuen Audi anzündet?

Daran sieht man super, wie unpolitisch der Krawall in Hamburg war.  Welcher Antikapitalist ist so doof und greift Arbeiter*innen an?  Wenn es nach mir geht, brennen keine Autos, denn damit erreicht man eh nur das Gegenteil von dem, was man meint zu erreichen.  Aber das von dir gewählte Beispiel vom Bäcker mit dem brennenden Audi lässt mich an einem antikapitalistischen Motiv zweifeln.

5X5 schrieb:Also versteht er, das wenn Linke das machen alles OK ist?

Warum meinst du, dass das OK ist?

5X5 schrieb:Oder hat er dann die gleichen Sorgen und Ängste, wie wenn ein Rechter den Wagen angezündet hätte?

Na klar!

Groucho schrieb:Weil dann offensichtlich wäre, dass die beiden Gruppen eben nicht die gleichen Ziele haben?

Schmarrn! Es geht um die sichtbaren Auswirkungen. Mir ist völlig wurscht, welches Ziel ein Depp verfolgt, der mein Auto abfackelt. Wenn ich ihn dabei erwische, ist es egal, ob er rot oder braun ist, denn dann schlage ich ihn grün und blau!

Commonsense schrieb:Schmarrn! Es geht um die sichtbaren Auswirkungen. Mir ist völlig wurscht, welches Ziel ein Depp verfolgt, der mein Auto abfackelt. Wenn ich ihn dabei erwische, ist es egal, ob er rot oder braun ist, denn dann

... ruft man die Polizei und sorgt dafür, dass die Person vor Gericht kommt.

Da gebe ich dir Recht.  Die Auswirkungen sind gelegentlich die gleichen.  Das macht Aussagen über gemeinsame Ziele dennoch nicht richtiger.

@Commonsense
Schön, dann machst du aus dem Täter das Opfer und du bist dann der Täter. Gratuliere. Ich verstehe das aus einem emotionalen Standpunkt heraus, aber herrje!

Ps: Du solltest dich wieder an deinen Nickname erinnern :P