Jenny Böken - Tod einer Kadettin

Aber ich bin 'nur' Krankenschwester. Meine Gedankenabfolge wäre jedem (Gerichts)mediziner auch gekommen.
Es sei denn, manN wäre aus welchem Grund auch immer so was wie 'befangen'
Rein  theoretisch

@ chelsa
Na das passt ja.
Vomex oä kriegt man evtl sogar rezeptfrei in jeder Apotheke. Muss ja keiner gewusst haben, dass sie das in ihrem Toiettenbeutel hatte... weil sie sich nicht blamieren wollte?
Aber Amphetamine gehen nur auf Rezept. Ich glaub sogar auf dog. Spez. Betäubungsmittelrezepte. Das müsste ja rauszufiden gewesen sein. Und dann wäre eine mögl Narkolepsie aktenkundig gewesen b. Hausarzt zB. Oder sie hats aufm 'Schwarzmarkt' teuer erstanden. Das sind dann aber keine Packung od Blister. Eher einzelne Pillen eher. Meines Wissens.
Schon irgendwie strange alles......

@trusty
Du meinst mit dem Alkoholcocktail? Im Dienst wäre es sicher ziemlich verboten, mit einer Bierflasche Wache zu schieben. Obwohl, der Marine traue ich einiges zu.. 😐
Jenny hat bestimmt mal was mitgetrunken, schon allein wegen des Gruppenzwanges und um sich nicht noch mehr auszugrenzen. Aber in jener Nacht? Möglich, aber ich glaub nicht so richtig dran.

@Frau.N.Zimmer
die Aussage mit dem "Faß zum Überlaufen" steht in ihrem Tagebuch, das in Teilen veröffentlich ist, Quelle guck ich gerne nochmal nach, ist aber sehr leicht zu er- googlen

Chelsi, ne das war vor der Wache mit dem Bier. Da hatten sie gefeiert . Und sie ist doch für jemandems Wache eingesprungen oder irre ich mich?
Alle drei Dinge zusammen einnehmen könnte schon psychot. Wirkungen hervorrufen.
(Denke da auch grad an Lars Mittank)
Mich tät so eon toxikolog Gutachten schon brennend interessieren....

..

@trusty
Ja, die "richtigen" medizinisch verwendeten Amphetamine wie Ritalin, also nicht die Kreislaufmittelchen, sind definitiv Betäubungsmittel. An die ist m.E. mittlerweile nicht unbedingt leichter heranzukommen als an die illegalen Sachen von der Straße.
Metamphetamin (Speed) ist aber nicht so teuer und leicht erhältlich, wenn man ein Mindestmaß an krimineller Energie mitbringt, desgleichen Ecstasy Pillen oder Liquid Ecstasy.
Ich halte Jenny wirklich nicht für eine Drogen- Kandidatin, aber vielleicht war sie tatsächlich so verzweifelt über ihre Einschlaf- Attacken, daß sie sich nicht anders zu helfen wußte?!
Alles nur Spekulation. Ich werde mal recherchieren, wie häufig falsch-positive Amphetamin- Schnellteste post mortem sind.

Nur ganz kurz: gg Narkolepsie gibts vom Doc  hochofgiziell zB Ritalin und Co auf Rezept gg die Müdigkeit.
Das würd schon passen, wenn das nachgewiesen wurde.
Nur dann wäre das aktenkundig irgendwo.
Oder hat sie das gg dem Militär verschwiegen? Ich weiss zB in den USA nimmt das Militär niemanden auf, der das jemals genommen hat

@ chelsi

GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure), ist eine Hydroxy-Carbonsäure, die auch unter dem Trivialnamen Liquid Extasy oder K.O.-Tropfen
bekannt ist.
GHB wird in der Medizin als intravenöses Narkotikum bei Schnittentbindungen, in der Geburtsanästhesie und bei Risikofällen aller Art (z. B. Patienten mit Leberschaden, Herzkatheterisierung usw.) benutzt. 4-Hydroxybutansäure-Natriumsalz (Natriumoxybat) wurde 2002 in den USA und 2005 in der EU als Medikament zur symptomatischen Behandlung der Narkolepsie zugelassen. Dazu wird es in gelöster Form eingenommen.
Bei höheren Dosen wirkt GHB stark einschläfernd. Medizinisch werden die Salze der 4-Hydroxybuttersäure daher als Alternativnarkotikum ohne analgetischen Effekt eingesetzt. Die freie 4-Hydroxybuttersäure ist zu reaktiv (intramolekulare Veresterung zu GBL) und stark sauer.
In Deutschland ist die Substanz als (BtM-) rezeptpflichtiges Medikament für Narkolepsie-Patienten zugelassen. Wirksam wird es nach mehrtägigem Einsatz als Narkotikum gegen die Kataplexien, die bei Narkolepsie häufig auftreten, nach einigen Wochen zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Kataplexien. Auch auf die Tagschläfrigkeit bei Narkolepsie soll es sich positiv auswirken.

Hiermit sollte man evidenzbasierte Erklärungen finden können. Viele der Kadetten an Bord waren Kinder hochbegabter Eltern (Ärzte,
Apotheker, Forensiker, Berufsoffiziere, etc.).

@Ingrid007

Ingrid007 schrieb:Viele der Kadetten an Bord waren Kinder hochbegabter Eltern (Ärzte,
Apotheker, Forensiker, Berufsoffiziere, etc.).

OK, 2 Fragen.
1. Woher hast du die Informationen (Link bitte)
2. Was möchtest du damit aussagen?

Ich weiss jetzt auch nicht, ob sich das noch mit Pietät vereinbaren lässt und ob solche Spekulationen überhaupt nötig sind. Sinnvoll sind sie sowieso nicht.

Jetzt hätte das arme Mädel, schon vor der Wache Bier getrunken und Drogen genommen. -.-

Muss man wirklich jeden Pups schreiben, der einem im Hirn umgeht?

Worüber ich die ganze Zeit nachdenke...
Wie gesichert ist die Aussage das sie in der Nacht den Dienst hatte? Es wird so viel über Vertuschung geschrieben, ist es da nicht auch möglich Pläne zu ändern und zu sagen das sie wache hatte um einen Unfall realistischer wirken zu lassen?

Wenn sie z.b. Streit mit jemanden hatte, es dabei zu einem tödlichen Unfall kam und sie einfach über Bord geworfen wurde. Das würde zumindest erklären warum alle so "schweigsam" sind und keiner etwas gesehen oder gehört haben will.

@Bauzi

Das würde auch erklären, warum sie für einen Wachdienst nur "spärlich" bekleidet war.
Gar nicht so schlecht der Gedanke, aber schwer nachzuweisen. Wie in diesem Fall iwie alles :-/

Das die Leiche keine Schnürstiefel mehr angehabt haben soll finde ich bei weitem den interessantesten Punkt.

Wenn man doch zu 99% davon ausgehen kann das sie:
a) nicht von sich aus absichtlich ohne Stiefel auf Wache gegangen ist,
b) sich bei einem evtl. über Bord gehen in der Panik, der Nässe und Dunkelheit selber die Stiefel ausgezogen hat, oder
c) vor einem evtl. Suzid diese sich vor dem über Bord gehen selbst ausgezogen hat, warum auch immer,

dann,... ja dann macht eine das doch sehr misstrauisch was die offizielle Version betrifft.

@Clark
Das mit den Stiefeln habe ich auch schon überlegt, aber mein Mann (selber bei der marine) sagte das es spezielle seestiefel gibt die man in etwa mit Gummistiefel vergleichen kann. Bei denen könnte ich mir Vorstellen, das sie sich selbst von den Füssen lösen.

Zu meinem eigenen Beitrag fällt mir grad auf das man eine verletzung welche von einem Unfall stammt hätte sehen müssen. Dennoch lässt mich der Gedanke nicht los das das denken in die Richtung nicht ganz abwegig sein muss.

Ja stimmt, gibt solche Marine-Stiefel:



Da wäre es natürlich durch den Reissverschluss schon etwas eher möglich diese zu verlieren oder selbst schneller aus diesen raus zu kommen. Dachte nur ich hätte hier und da etwas von Schnürstiefeln gelesen - kann natürlich auch sein das viele direkt an die BW-typischen Schnürstiefel gedacht haben - weiss ich jetzt nicht.

@Ingrid007
Sehr gute Abhandlung über GHB, aber ich verstehe gerade den Zusammenhang nicht und was Du damit sagen willst.
Es ging ja in meinem Post um den Amphetamin- Nachweis, und GHB ist kein Amphetamin. Klar ist es Mittel der ersten Wahl bei Narkolepsie, aber nochmal: die Narkolepsie bei Jenny war 1. nicht gesichert, somit auch höchstens der Verdacht darauf aktenkundig, und 2. neu aufgetreten. Die Eltern sagen, solche Einschlaf- Attacken hätte Jenny früher nie bekannt.
Ich könnte mir aber vorstellen, daß jemand- vielleicht ein Truppenarzt- mal diesen Verdacht geäußert hat und Jenny sich dann in ihrer Verzweiflung, weil sie die Ausbildung unbedingt durchziehen wollte, selbst Amphetamine besorgt hat. Die sind vielleicht nicht Mittel der Wahl zur Dauertherapie, ich kenne die Guidelines nicht, aber sie wirken auf jeden Fall auch.
GHB hat Jenny jedoch mit Sicherheit nicht eingenommen.

@Bauzi

Bauzi schrieb:Zu meinem eigenen Beitrag fällt mir grad auf das man eine verletzung welche von einem Unfall stammt hätte sehen müssen.

Nicht unbedingt, weil die Zersetzung der Leiche schon zu weit fortgeschritten gewesen sein könnte, um noch viel erkennen zu können.

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich weiss jetzt auch nicht, ob sich das noch mit Pietät vereinbaren lässt und ob solche Spekulationen überhaupt nötig sind. Sinnvoll sind sie sowieso nicht.

Nur mit solchen Spekulationen kann man erkennen, was möglicherweise vorgefallen sein könnte.

Jenny könnte gut Narkolepsie gehabt haben und das nicht gewusst haben, die Krankheit wird häufig erst spät diagnostiziert.
Oder sie könnte das gewusst haben und mit Medikamenten behandelt haben.
In beiden Fällen sind mit dieser Erkrankung zusätzliche Risiken verbunden, nicht nur durch plötzlich einsetzende starke Müdigkeit, sondern auch durch Kataplexie.
Kataplexie ist ein plötzlicher Verlust des Muskeltonus, der zu Stürzen führen kann und z.B. durch Erschrecken ausgelöst werden kann.
Das würde bedeuten, dass sie z.B. durch einen dummen Streich, bei dem sie erschreckt wird, unbeabsichtigt in Gefahr gebracht worden sein könnte.

@all

Es geht nochmal um die Stiefel, weil die Frage kam ob es Schnürstiefel waren oder solche mit Reißverschluß wie auf dem Bild oben. Jenny hat am Nachmittag vor ihrem Tod ein Foto gemacht aus der Takelage, wo man die Stiefel einer Kameradin sieht. Aus der vielzitierten NDR- Doku

Original anzeigen (2,3 MB)

Hoffe das klappt jetzt mit dem Hochladen des Bildes

Schnürstiefel also,.. was natürlich nicht heißt das an Bord, oder zur Ausstattung nicht noch ein zweites (anderes) Paar gehörte oder was man sich auf irgendeinem Weg angeignet hat und auch vielleicht abweichend von der normalen Uniform getragen hat.
Dazu müsste man natürlich Insiderwissen aus erster Hand haben ... vielleicht kann uns ja noch jemand darüber aufklären.

Ausgehen muss man hier scheinbar aber tatsächlich von Schnürstiefeln.

@Clark
Also ich würde jetzt erstmal davon ausgehen, daß es genau solche Stiefel waren, die sehen doch geeignet aus für den Dienst an Bord.
Ich war beim Heer in einem ziemlich undiszipliniertem Haufen, aber selbst bei uns hat man das Tragen selbst beschaffter Stiefel nicht gerne gesehen. In der Grundausbildung in der Marine wäre sowas doch bestimmt nicht toleriert worden.

Sehe ich genauso. Bliebt die Frage - wo sind diese abgeblieben - bzw. wieso ist sie dann ohne über Bord gegangen?