Neue Form der Rassentrennung?

Tussinelda schrieb:Kritik ist nicht abwertend, ohne Kritik (es gibt auch Selbstkritik, wertet man sich dann selbst ab??) könnte man sich nicht verbessern....Kritik ist auch nichts Böses, auch wenn Du es offenbar so siehst.

Selbstkritik ist was anderes. Kritik ist schon böse, da man den anderen dadurch verändern will und ihn nicht so akzeptiert wie er ist.

Aber Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man etwas böses tst, das verstehst du total falsch. Wenn man einem - übertrieben gesagt - Massenmörder alles machen lassen würde und ihn nicht stoppen würde, also quasi sein Handeln nicht kritisieren, dann wäre hier Chaos. Irgendwann würde jeder Morden ohne Konsequenzen.

Also ohne Kritik oder Regulierungen geht es auch nicht. Nur in einer Idealen Gesellschaft braucht man keine Kritik.

Deswegen finde ich es auch hilfreich, dass interrobang diese Frau kritisiert, sonst hätten wir irgendwann nur noch solche Menschen wenn man den Anfängen nicht wehrt.

Ilvareth schrieb: Was ist nun PC? Die Rolle mit einem schwarzen oder mit einem weißen Darsteller besetzen?

Bei Rollen die die Hautfarbe thematisieren braucht man das, sehe ich auch so. Aber bei anderen Rollen sollte es mMn egal sein, ob sie ein Schwarzer oder Weißer spielt. Wenn es nach mir ginge, würde ich das Theater ganz abschaffen. Also ich brauche sowas nicht. Aber ich kann auch verstehen, wenn andere dorthin wollen.

@interrobang
Korrigier mich, da kenne ich mich jetzt im Detail nicht aus, aber ist Kingpin in den Comic nicht nur einfach weiß dargestellt, könnte aber ebensogut schwarz sein? Oder beziehst du dich jetzt darauf, dass der eigentlich weiße Böse schwarz dargestellt wird? 

@blueavian
Ich hab ja jetzt auch bewusst dieses Beispiel gewählt, weil es eine Rolle in einem bekannten weltweit gespielten Stück ist, die eben nicht "hautfarbenneutral" angelegt ist. Und im Umkehrschluss die anderen Rollen auch nicht, weil sonst der Konflikt nicht funktioniert. Die zweite Frage auch wäre aber, wenn ich denn keinen optisch passenden Darsteller habe, ist dann Blackfacing akzeptiert oder darf man das Stück dann nicht aufführen? 

@Ilvareth
Für mich war der kingpin im comic immer die verkörperung des stereotypes eines weissen oberkapitalisten. Deswegen fand ich es ein wenig strange das ausgerechnet ein weisser stereotyp durch einen schwarzen dargestellt wird..

Von der statur her passt Duncan natürlich super..

@interrobang
Hm, ach so rum! Also war der für dich immer mehr Kritik am weißen Mann, die jetzt wegfällt. Auch ne interessante Frage. 

@Ilvareth
denk doch mal bitte daran, wie Schwarze Menschen damals gesehen wurden, als die Zauberflöte geschrieben wurde. Natürlich ist dann der historische Kontext maßgebend. Es ist auch nicht schädlich, wenn Schwarze Menschen, um etwas zu verdeutlichen, eine Rolle spielen, wo sie "stigmatisiert" werden, auf den Kontext kommt es eben an, hatte ich ja schon mehrfach drauf hingewiesen. Wie sollte man denn rassistische Handlungen darstellen oder eine Zeit wiedergeben, in der Rassismus "normal" war, wenn die Darsteller dann nicht auch das verkörpern, worum es geht. Rassentrennung etc. Wie würdest Du denn Roots verfilmen?

@Tussinelda
Kommen eigentlich noch die belege für deine Behauptungen?

@Tussinelda
Roots wäre ein völlig anderes Thema. 
Der Punkt ist doch der, zum damaligen Zeitpunkt war die Darstellung des Schwarzen so völlig in Ordnung, wenn nicht gar schon auf Grund des überhaupt dargestellten Konfliktes revolutinär antirassistisch, heute ist sie das aber nicht mehr. Traditionell wurde der Monostatos auch von einem Weißen dargestellt, der sich schwarz angemalt hat. Das hat auch nie einer in Frage gestellt, ob das okay ist. Heute stellt sich aber die Frage nach Blackfacing. Andersherum stellt sich mir aber auch die Frage, ob es in Ordnung ist, eine solche Rolle von einem Mitglied einer Minderheit darstellen zu lassen, über den dann gesagt wird, seine Seele sei so schwarz wie sein Gesicht.

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Ich hab ja jetzt auch bewusst dieses Beispiel gewählt, weil es eine Rolle in einem bekannten weltweit gespielten Stück ist, die eben nicht "hautfarbenneutral" angelegt ist. Und im Umkehrschluss die anderen Rollen auch nicht, weil sonst der Konflikt nicht funktioniert. Die zweite Frage auch wäre aber, wenn ich denn keinen optisch passenden Darsteller habe, ist dann Blackfacing akzeptiert oder darf man das Stück dann nicht aufführen?

Deine Fragen finde ich schon sinnvoll. Wenn es nach diesen Blackfacern geht, sollte man es wohl alles sein lassen. Da wäre das Beispiel rassistisch. Am besten man macht gar nichts mehr :D.

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Roots wäre ein völlig anderes Thema. 

Warum?
und wieder, es kommt auf den Kontext an. Schwarze Menschen wurden (und werden) so betrachtet, es gäbe ja keinen Rassismus, wenn es nicht so wäre, warum also sollte es nicht auch dargestellt werden? Wie willst Du es denn darstellen, wenn aufgrund der Hautfarbe eine Beziehung nicht möglich ist?

@interrobang
soll ich YouTube Videos posten? Das scheint ja der einzig gültige Beleg für irgendwas zu sein.

@Tussinelda
Roots legt den Kern der Handlung auf den historischen Konflikt, die Zauberflöte stellt keinerlei Anspruch auf irgendwas Historisches innerhalb ihrer Handlung. Theoretisch ließe sich der Monostatos mitsamt dem Schwarz-Weiß-Konflikt aus der Geschichte streichen, die Haupthandlung funktioniert dann immer noch. Deswegen stellt sich bei Roots die Frage für mich gar nicht. Da geht es um die Darstellung historischer Begebenheiten. 

@Tussinelda
Och jetzt sei nicht sauer nur weil eine lüge aufgedeckt ist wurde.

Die belege brauche ich ja da du keine Argumente hast und nur dinge behauptest.

@interrobang
ich bin nicht sauer, ich frage mich nur, wie ich etwas belegen soll.....offenbar muss jemand auf YouTube darüber sprechen, andere Medien bringens ja nicht. Lese Dir die hier schon geposteten links nochmal durch. Da steht eigentlich alles, was Du wissen musst. Hier noch was:
http://junkee.com/gif-gif-gif/119126

What Your Choice Of GIF Reveals About Your Personality

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Theoretisch ließe sich der Monostatos mitsamt dem Schwarz-Weiß-Konflikt aus der Geschichte streichen

das würde aber das Original komplett verändern, warum sollte man dies tun?

Ilvareth schrieb:Monostatos ist schwarz, der Konflikt, dass er als Schwarzer sich in eine weiße Frau verliebt, was ihm gesellschaftlich nicht zugestanden wird, ist für die Rolle elementar

da es elementar ist für die Rolle, sollte sie auch ein Schwarzer spielen.

Tussinelda schrieb:ich bin nicht sauer, ich frage mich nur, wie ich etwas belegen soll....

Das is dein Problem. Wen du etwas behauptest dann musst du es auch belegen.

@Tussinelda
Man könnte ihn streichen, weil diese Darstellung in der heutigen Zeit rassistisch ist. Als "Die kleine Hexe" geschrieben wurde, war es in, dass Kinder sich als "Wilde" verkleideten zu Fastnacht, mit schwarzer Farbe und Lendenschurz. In der aktuellen Hörspielfassung sind sie ersatzlos gestrichen. Obwohl auch diese Darstellung in ihrem Kontext erklärbar wäre. 

Tussinelda schrieb:da es elementar ist für die Rolle, sollte sie auch ein Schwarzer spielen.

Dann dürften wir also ,nach deienr Logik beim neuen Spiderman film herbe kritik äußern, wei ldie darsteller NICHT dem Original entsprechen, Oder bei the daredevil wo King Pin nicht der Vorlage entsprache, Nicht zu vergessen L von the Death note reallife serie und die Aufregung des Rassismus über den neuen Dragonfist von Marvel oder Nick Fury von Marvel Avenger movies.

Nur um Beispiele zu nehmen, die dann laut deienr Logik auch aufs schärfste kritisiert werdne müsste.

Ich denke langsam verstehe ich, alle Menschen sind rassistisch, das ist ein Problem. Bei weissen Menschen ist es ein größeres Problem. Hmm!

blueavian schrieb:Bei uns sind oft die Klimaanlagen für jeden zu kalt eingestellt

Na, wenn sich alle unwohl fühlen, ist ja alles in Ordnung. :D

Ilvareth schrieb:Ich hab ja jetzt auch bewusst dieses Beispiel gewählt, weil es eine Rolle in einem bekannten weltweit gespielten Stück ist, die eben nicht "hautfarbenneutral" angelegt ist. Und im Umkehrschluss die anderen Rollen auch nicht, weil sonst der Konflikt nicht funktioniert.

Man könnte das Stück "hautfarbenneutral" machen, indem man den Text etwas abändert. Monostatos würde dann eine ähnliche Rolle bekommen wie Papageno, nämlich die des "gewöhnlichen" Dieners, der von den hohen Herrschaften nicht für vollgenommen wird. Damals wohl ganz selbstverständlich. Papageno als Mann aus dem einfachen Volk wird ja auch diskriminiert.

interrobang schrieb:Für mich war der kingpin im comic immer die verkörperung des stereotypes eines weissen oberkapitalisten. Deswegen fand ich es ein wenig strange das ausgerechnet ein weisser stereotyp durch einen schwarzen dargestellt wird

Wieso? Gerade dann ist das doch eine wunderbare Idee!
Wobei ich zugeben muss, dass ich die Geschichte nicht kenne.

Ilvareth schrieb:Der Monostatos ist schwarz, der Konflikt, dass er als Schwarzer sich in eine weiße Frau verliebt, was ihm gesellschaftlich nicht zugestanden wird, ist für die Rolle elementar,

Ja und nein. Es würde stimmen, wenn es um eine einfache Frau, z.B. Papagena, ginge. Da es aber um eine höhergestellte Frau geht (nämlich Pamina), wäre diese für ihn auch dann unerreichbar, wenn er weiß wäre.