Neue Form der Rassentrennung?

diese beiden posts von dir zeigen den Spannungsrahmen, der exitent ist

Tussinelda schrieb:ich spreche von Selbstbezeichnungen, wenn Deine Freundin sich als Afrikanerin bezeichnet, dann ist dies ihr gutes Recht, wo habe ich dem JE widersprochen? Zeige mir das auf, ansonsten war Dein ellenlanger post leider für die Tonne ;)

der post war nicht für die Tonne sondern zeigt (anhand einer mir bekannten Person) in welchem Spannungsfeld wir uns bewegen.
wäre nicht als allererstes zu klären, inwieweit die Selbstbezeichnung/ Selbstwahrnehmung /eigene Identifizierung von Migranten die Wahrnehmung in der Mehrheitsgesellschaft beeinflusst und bestimmt??  Tussinelda

Was man schon allein daran erkennen kann, dass Schwarze Menschen hier nicht als Deutsche gesehen werden

ich kenne keinen einzigen Menschen, der als Eigenbezeichnung Schwarze/r Deutsche/r wählt Und ich habe seit meiner frühesten Jugend zahlreiche afrikanische/ afrikastämmige Freunde mit und ohne deutschen Pass in Deutschland.
dass es solche Gruppen gibt, bezweifle ich nicht.

nur  mal angenommen, meiine Freundin wäre kein Einzelfall. In meinem migrantischen Freundeskreis ist sie keine Ausnahme sondern die Regel ist, niemand bezeichnet sich bevorzugt als Deutsche/r), sondern möchte weiterhin  ihrem Herkunftsland/-region zugeordnet werden (auch die Pass-Deutsche, die vor gut 25 Jahren aus Rumänien kam, der man ihre Herkunft nicht unbedingt ansieht, die Philipina, der Kameruner sieht ssich als Afrikaner, obwohl er vor >20 Jahren nach D geheiratet hat und die deutsche Staatsbürgerschaft hat...etc)
Warum ist es rassistisch, diese Sicht zu übernehmen?
warum muss man grundsätzlich rassistische Motive unterstellen?

@lawine

Du verstehst die ganze Thematik offenbar überhaupt nicht.

Es geht da nich um Leute, die hier eingewandert sind und sich dementsprechend nicht als Deutsche identifizieren sondern vor allem um Leute, die hier ihr ganzes Leben verbracht haben.

Die sind es, die ein Problem damit haben! Wieso sollte sich irgendwer, der sein ganzes Leben in Nürnberg verbracht hat, und evtl dessen Eltern ebenfalls, denn als "Afrikaner" identifizieren?
Das ergibt überhaupt keinen Sinn, wenn nicht irgendein unsinniger Abstammungsfetisch in der Gesellschaft die ganze Diskussion bestimmt.

Und es geht auch gar nicht darum, diesen Leuten abzusprechen, sich als "Afrikaner" zu identifizieren sondern nur darum, ihnen eben selbst die Entscheidung zu lassen, anstatt sie in irgendwelche Schubladen einzuordnen aufgrund ihrer Hautfarbe.
Schlicht und ergreifend in Betracht ziehen, dass das auch einfach nur ein "Deutscher" sein kann.

Das tut man hier aber nicht, weil "deutsch-sein" eben über Abstammung definiert wird und gewisse Merkmale eben konsens-mäßig als ausländisch gelten.

Fierna schrieb:Es geht da nich um Leute, die hier eingewandert sind und sich dementsprechend nicht als Deutsche identifizieren sondern vor allem um Leute, die hier ihr ganzes Leben verbracht haben.

Die sind es, die ein Problem damit haben! Wieso sollte sich irgendwer, der sein ganzes Leben in Nürnberg verbracht hat, und evtl dessen Eltern ebenfalls, denn als "Afrikaner" identifizieren?
Das ergibt überhaupt keinen Sinn, wenn nicht irgendein unsinniger Abstammungsfetisch in der Gesellschaft die ganze Diskussion bestimmt.

Stimmt bedingt den hier verallgemeinerst du wieder. Meine frau ist in Österreich geboren und hat nur hier ihren Wohnsitz gehabt. Dennoch sieht sie sich als türkin. Menschen sind nunmal verschieden und man kann sie nicht verallgemeinert zusammengefassen.

Den ich bezweifle das meine frau einen abstammungsfetisch hat..

Das liegt daran, dass die Debatte und der Konsens in Österreich nahezu derselbe ist wie in Deutschland.

Einerseits übernehmen "Ausländer" selbstverständlich diese Identität, wenn ihnen ihr ganzes Leben erzählt wird, dass sie Ausländer sind...das Eine bedingt das Andere.
Und andererseits ist dieser ganze Abstammungsgedanke in der Türkei ja nun auch nicht ganz unbekannt, nicht?

Es würde sich sonst niemand als Türke identifizieren, der/die sonst keinen Bezug dazu hat.

Fierna schrieb:Wieso sollte sich irgendwer, der sein ganzes Leben in Nürnberg verbracht hat, und evtl dessen Eltern ebenfalls, denn als "Afrikaner" identifizieren?
Das ergibt überhaupt keinen Sinn, wenn nicht irgendein unsinniger Abstammungsfetisch in der Gesellschaft die ganze Diskussion bestimmt.

das behauptest du.

wieso sollten sich Menschen, die im 12. Jahrhundet in Siebenbürgen eingewandert sind, als Deutsche fühlen, obwohl alle ihre Vorfahren die rumänische (oder welche auch immer grad aktuell war) Staatsbürgerschaft hatten? ach so, sie waren als nationale Minderheit mehr oder weniger anerkannt. heute würde man das evt ethnopluralismus nennen ?? keine Ahnung, der Beegriff ist schwammig.

Aber macht das Sinn, dass sich Menschen in der Diaspora über Jahrhunderte mit der Ursprungsnationalität ihrer Ur-Ur-Urvorfahren identifizieren?

bi näherer Betrachtung stellt sich die Sinnfrage aber gar nicht, denn es ist FAKT, dass sich die ethnische Gruppe der Siebenbürger Sachsen mit ihrer Mundart, Kultur, Tradition, eben mit allem was zu ihrer kulturellen Identität dazu gehört hat, bis ins 21 . JH hinein von den Rumänen unterscheidet. Und zwar selbstbewusst und aus eigener Entscheidung. auch trotz der massiven Unterdrückung im 20 . Jh unter N. Ceauscescu.

Fierna schrieb:wenn nicht irgendein unsinniger Abstammungsfetisch in der Gesellschaft die ganze Diskussion bestimmt

das könnte man schon fast als Beleidigung ansehen.

Warum muss man den Menschen ihre kulturelle Identität wegnehmen??

@liaewen schatz du hast einen abstammungsfetisch :D

@Fierna

Fierna schrieb:Einerseits übernehmen "Ausländer" selbstverständlich diese Identität, wenn ihnen ihr ganzes Leben erzählt wird, dass sie Ausländer sind...das Eine bedingt das Andere.

Also siehst du hier nur entweder/oder und keine zwischenstufen?

Fierna schrieb:Und andererseits ist dieser ganze Abstammungsgedanke in der Türkei ja nun auch nicht ganz unbekannt, nicht?

Kann ich nicht beurteilen aber eventuell meine frau mit ihrem fetisch.  ^^

Ich vermute immernoch das das Hauptproblem das ist das leute Herkunft und Staatsbürgerschaft über einen haufen werfen.. Bzw was für sie für ihre Identität wichtiger ist.

interrobang schrieb:@liaewen schatz du hast einen abstammungsfetisch :D

meinst du mich mit dem Buchstabensalat? ;)

Fierna schrieb:Einerseits übernehmen "Ausländer" selbstverständlich diese Identität, wenn ihnen ihr ganzes Leben erzählt wird, dass sie Ausländer sind...da

vor allem wird das von den Großeltern und Eltern hochgehalten ;)

@lawine

Was widerspricht da irgendeiner Aussage von mir und was hat das alles mit der Debatte zu tun.
Du bezweifelst also, dass es hier irgendwelche "Migranten" gibt oder deren Nachkommen, die sich selbst als deutsch identifizieren bzw das gerne würden?

@interrobang

Es geht da nicht um die Einzelperson sondern den gesamtgesellschaftlichen Konsens. Willst du bezweifeln, dass man auch in Österreich die ganze Sache über Abstammung definiert?

@lawine
Nein. @liaewen ist meine frau. Also in echt, nicht auf allmy. :D

@Fierna

Fierna schrieb:Willst du bezweifeln, dass man auch in Österreich die ganze Sache über Abstammung definiert?

Nochmal. Meine meinung ist das dies von person zu person verschieden ist. Ich bin Kärntner und da ist das wegen historischen gründen nochmal ganz anderst und komplexer.

Ich lehne grundsätzlich verallgemeinernde aussagen ab.

@interrobang

Die Voraussetzungen für eure Staatsbürgerschaft gelten aber nunmal für alle, genau wie die Def von "Migrationshintergrund", ob nun behördlich oder die auf der Straße...das hat nichts mit Meinung zu tun.
Das prägt das Bild der ganz überwiegenden Mehrheit sowie die Debatte.

@Fierna
vielleicht fragst du die Inhaber des Istanbul markets, oder des Istanbulsupermarktes , des Massai-Restaurant oder der Akropolis Kneipe, bei nächster Gelegenheit, ob sie einen Abstammungsfetisch haben :) :)

Fierna schrieb:Du bezweifelst also, dass es hier irgendwelche "Migranten" gibt oder deren Nachkommen, die sich selbst als deutsch identifizieren bzw das gerne würden?

nein, bezweifle ich nicht. ich habe nur keine migrantischen Freunde, die sich vordergründig als Deutsche ansehen (weil ihnen ihre Herkunft und kulturelle Iddentität wichtiger ist ) und ich habe in anderen Ländern als Deutschland Erfahrung mit Menschen gemacht, die dem widersprechen, was du postuliert hast:
dass es keinen Sinn machen würde, sich mit der Herkunft der Ahnen zu identifizieren (wobei du dich bereits auf die erste Generation bezogst).

das ist alles ;)

interrobang schrieb:Ich lehne grundsätzlich verallgemeinernde aussagen ab.

Dieser schlichte Satz ist von salomonischer Weisheit , darum schließe ich mich dem an

@lawine
Was genau hat die Herkunft jetzt mit der Bezeichnung Schwarze Deutsche zu tun?

Tussinelda schrieb:Was genau hat die Herkunft jetzt mit der Bezeichnung Schwarze Deutsche zu tun?

das "schwarz" ist ein Hinweis auf die migrantischen Wurzeln (also ursprüngliche Herkunft der Verwandten...)

Natürlich kann man sich als "Weißer" vielleicht auch an der Ostsee ziemlich "schwarz" bräunen lassen, aber recht gesund wäre das sicher nicht ;)

lawine schrieb:vielleicht fragst du die Inhaber des Istanbul markets, oder des Istanbulsupermarktes , des Massai-Restaurant oder der Akropolis Kneipe, bei nächster Gelegenheit, ob sie einen Abstammungsfetisch haben :)

Wer sind denn da die Inhaber genau? Du verstehst die Aussagen halt immernoch nicht.

lawine schrieb:nein, bezweifle ich nicht. ich habe nur keine migrantischen Freunde, die sich vordergründig als Deutsche ansehen (weil ihnen ihre Herkunft wichtiger ist als sich mit Detuschsein gemein zu machen) ) und ich habe in anderen Ländern als Deutschland Erfahrung mit Menschen gemacht, die dem widersprechen, was du postuliert hast:

Es interessiert für die Diskussion überhaupt nicht, was deine Freunde, inters Frau oder sonst wer machen. Ihr habt jetzt nahezu eine Seite mit irgendwelchen Anekdotenbeweisen vollgeklatscht.
Das endet wieder mit den ganzen Menschen in der Karibik, wo es jaaaaa genauso ist wie hier, und ich dann irgendwann einfach keine Antwort mehr bekomme.

Fierna schrieb:Du verstehst die Aussagen halt immernoch nicht

ich verstehe sie nicht in deinem Sinn, da hast du recht ;)

@ Tussinelda
   

@lawine
   Was genau hat die Herkunft jetzt mit der Bezeichnung Schwarze Deutsche zu tun?

siehe mein Beitrag  11 Uhr ff

@Fierna

Fierna schrieb:Die Voraussetzungen für eure Staatsbürgerschaft gelten aber nunmal für alle, genau wie die Def von "Migrationshintergrund", ob nun behördlich oder die auf der Straße...das hat nichts mit Meinung zu tun.

Stimme dir zu. Aber warum erzählst du mir das?

Fierna schrieb:Ihr habt jetzt nahezu eine Seite mit irgendwelchen Anekdotenbeweisen vollgeklatscht.

Das beste mittel gegen verallgemeinerungen sind nunmal Ausnahmen davon um aufzuzeigen das die verallgemeinernden aussagen keine absolutheit darstellen.

Im wissenschaftlichen Sinn würd ich dir aber recht geben.