Rassismus

Zarathustra80 schrieb:Ich halte es auch für rückschrittlich erwachsene Frauen als "kleine Mädchen" zu bezeichnen - den erwachsenen Frauen im Artikel, die sich auf solche Rollenbilder berufen, gilt auch meine Kritik. Auf Twitter bekommst du übrigens einen Shitstorm,wenn du U-30 Frauen als "kleine Mädchen" bezeichnest ;). ich habe mir mal die Mühe gemacht ein paar der kritischen Stimmen im Artikel zu googeln.

könntest Du mal den Artikel lesen, dann erübrigen sich solche Anmerkungen.

This has already happened. Nutmegs, a football community for women and non-binary people of colour, pass on tickets to those who have not been to a live game before. At the 2021 Women’s FA Cup final, a seven-year-old Muslim girl of South Asian heritage couldn’t wait to attend Wembley for the first time.

“She was super excited because she plays football at school but is the only girl,” says Hayley Bennett, co-founder of Nutmegs and a diversity and inclusion consultant.

“I hoped it would be really affirming for her to see women’s football being played in the stadium as she wasn’t aware it existed.”

But this girl didn’t see anyone who looked like her on the pitch and few in the stands. It sent the opposite message and she commented on the fact that the players she saw were not the same as her.

“We just reinforced all of the negative messages she had absorbed that football wasn’t for girls like her,” says Bennett. “It was the worst thing we could have done to inspire her professionally.”

Quelle: https://theathletic.com/3431700/2022/07/19/england-women-diversity-role-models/?smtyp=cur&smid=tw-nytimes

fischersfritzi schrieb:Und ich halte für sehr schlechten Stil, dass du so tust, als würde ich das tun.
Es geht um Mädchen wie diese

Tussinelda schrieb:könntest Du mal den Artikel lesen, dann erübrigen sich solche Anmerkungen.

Wie ich bereits geschrieben habe:

Zarathustra80 schrieb:Die einzigen "kleinen Mädchen" waren aus Hören-Sagen-Geschichten dieser aktivistisch involvierten Frauen

@Zarathustra80
aktivistisch involvierte Frauen, ach so. Ist das was negatives? Und unterstellst Du denen Lügen? Ist es nicht so, dass sich die Diversität verringert hat? Das die Gründe genannt wurden? Das aufgezeigt wurde, wie es an der Basis ist usw.
Was stört Dich eigentlich so massiv daran, wenn Minderheiten sich und ihre Interessen vertreten, dass Du es ständig kritisieren musst? Wenn Kinder gefördert werden sollen? Nimmt Dir das irgendwas weg? Löst es Ängste aus? Oder passt es Dir nur grundsätzlich nicht, dass Minderheiten für sich das Gleiche fordern, was die Mehrheit sowieso hat? Ich verstehe es nicht, aber Deine Negativität ist echt bemerkenswert.
Da sucht man einen Tweet raus um sich darüber zu empören, dass Menschen wieder mehr Diversität im englischen Frauenfußball erreichen wollen. Warum?

Zarathustra80 schrieb:Wie ich bereits geschrieben habe:
Zarathustra80 schrieb:
Die einzigen "kleinen Mädchen" waren aus Hören-Sagen-Geschichten dieser aktivistisch involvierten Frauen

Interessant, dass du sowohl die Frauen abwertest, als auch das, was sie berichten.
Salgado ist eine Spielerin der Women Championchip.
Du könntest ihre Aussage auch einfach respektvoll zur Kenntnis nehmen, statt Person und Aussage abzuwerten.

Goalkeeper Shanell Salgado, born and raised in Germany to parents from Sri Lanka and Portugal, is one of three Asian players in the Women’s Championship. Last season, when Lewes played Liverpool, she went over to sign some autographs and caught the attention of an Asian family.

“The mum had a little girl with her and she said, ‘Look, look’, and the girl said, ‘Oh, Mum, she looks like me’,” says Salgado. ” That hit me — I thought, ‘Wow, I never had someone like that to look up to’.”

Quelle: wie oben

Ich bin hin und hergerissen wie ich diese Stelle bewerten soll:

But this girl didn’t see anyone who looked like her on the pitch and few in the stands. It sent the opposite message and she commented on the fact that the players she saw were not the same as her.

Im Grunde verstehe ich die Reaktion, es ist nachvollziehbar, entspricht aber auch exakt der Definition des Othering, welches ja wiederum Grundpfeiler für Diskriminierung ist:

Von Othering spricht man, wenn eine Gruppe oder eine Person sich von einer anderen Gruppe abgrenzt, indem sie die nicht-eigene Gruppe als andersartig und fremd beschreibt

Quelle:
https://diversity-arts-culture.berlin/woerterbuch/othering

Möglicherweise sollte man dem kleinen Mädchen keine Vorwürfe machen und mal mit den Eltern sprechen sowie mit den Sportfunktionären.

behind_eyes schrieb:Möglicherweise sollte man dem kleinen Mädchen keine Vorwürfe machen

Sag mal gehts noch?
Wie kommt man überhsupt auf die Idee einer 7 jährigen Vorwürfe zu machen, wril sie sich in einer Gruppe von anderen nicht gespiegelt sieht.

Meine Güte, auf sowas muss man erst mal kommen.

@fischersfritzi
interessant finde ich auch, dass komplett übersehen wird, dass es nicht nur um non-whites geht, sondern auch um unterprivilegierte weiße Mädchen, die auch nicht die gleichen Möglichkeiten haben....allerdings haben diese wenigstens Vorbilder, das Aussehen betreffend.

@behind_eyes
vielleicht noch etwas weiter zitieren:

Dies geschieht in der Regel innerhalb eines Machtgefälles: die als anders Beschriebenen sind von Diskriminierung betroffen und haben deswegen wenig Möglichkeiten, sich gegen die Zuschreibung zu wehren.

Quelle: Deine Quelle.

behind_eyes schrieb:Möglicherweise sollte man dem kleinen Mädchen keine Vorwürfe machen und mal mit den Eltern sprechen sowie mit den Sportfunktionären.

oder man sollte verstehen, dass einer Gruppe anzugehören oder sich in einer Gruppe wiederzufinden nicht das Problem ist ;)

Aber ich finde es immer wieder toll wie engagiert hier die Nicht-Betroffenen darin sind, Betroffenen dolle Tipps zu geben!

Tussinelda schrieb:auch um unterprivilegierte weiße Mädchen

Feminismus und "Gendergedöns" wird ja auch als "woke" bewertet und nicht so gern gesehen....

fischersfritzi schrieb:Sag mal gehts noch?
Wie kommt man überhsupt auf die Idee einer 7 jährigen Vorwürfe zu machen, wril sie sich in einer Gruppe von anderen nicht gespiegelt sieht.

Hab ich nicht gemacht, also beiß dich nicht dran fest.

Tussinelda schrieb:oder man sollte verstehen, dass einer Gruppe anzugehören oder sich in einer Gruppe wiederzufinden nicht das Problem ist ;)

Sie fühlt sich weder der Gruppe zugehörig noch findet sie sich da wieder und genau das ist ihr Problem in dem Moment.
Das die Ursachen dein beschriebenes Machtgefälle sind, ist klar deswegen schrieb ich ja man sollte mit den Eltern reden (weil die am besten ihrem Kind ihr Problem erklären und helfen können) als auch mit den Sportfunktionären weil die im Falle dieses Sports Einfluss auf die Ursachen nehmen können.

behind_eyes schrieb:Sie fühlt sich weder der Gruppe zugehörig noch findet sie sich da wieder und genau das ist das Problem.

sie fühlt sich einer Gruppe zugehörig, die findet sie dort aber nicht, so ist es wohl richtiger umschrieben. Das Mädchen hat weder jemanden abgewertet, noch bewertet, sondern schlicht festgestellt, dass dort niemand aussieht wie sie. Das ist kein Othering, sondern eine simple Feststellung.

behind_eyes schrieb:Das die Ursachen dein beschriebenes Machtgefälle sind, ist klar deswegen schrieb ich ja man sollte mit den Eltern reden (weil die am besten ihrem Kind ihr Problem erklären und helfen können) als auch mit den Sportfunktionären weil die im Falle dieses Sports Einfluss auf die Ursachen nehmen können.

Einfluss nimmt man, indem es mehr Diversität gibt und da sind sie ja gerade dabei, die wieder zu verbessern ;)
was meinste denn sollten die Eltern ihrem Kind sagen? Dass es nicht richtig sei festzustellen, dass da niemand aussieht wie sie?

behind_eyes schrieb:Hab ich nicht gemacht, also beiß dich nicht dran fest.

Du hast es für nötig befunden, hervor zu heben, dass man einer 7 jährigen keine Vorwürfe machen sollte für normale, altersangemessene Wahrnehmungen und Empfindungen.
Das ist, mit Verlaub, etwas kurios.

Ich beisse mich auch nicht fest, wenn ich dir mein Unverständnis darüber mitteile.
An etwas festbeissen drückt sich im Allgemeinen dadurch aus, dass über einen längeren Zeitraum immer und immer wieder das Selbe vorgetragen wird.
(Schönes Beispiel dafür wäre die bekannte Ortsschild Debatte)

Also bitte nicht etwas unterstellen was ich nicht getan habe.

Tussinelda schrieb:was meinste denn sollten die Eltern ihrem Kind sagen? Dass es nicht richtig sei festzustellen, dass da niemand aussieht wie sie?

Also bei Ratschlägen an Eltern bin ich immer zurückhaltend, jede Familie hat ihre Geschichte, jedes Kind ist anders, halt der ganz normale Menschenzoo.
Ich persönlich würde meinem Kind erklären, daß ihre Gefühle total nachvollziehbar sind und sie sind auch nicht falsch oder richtig oder whatever - die Gefühle sind da und die haben einen Grund. Gleichzeitig würde ich daran arbeiten, meinem Kind zu helfen die durch diese Gefühle aufgebauten Mauern abzubauen mit einem Probetraining, vielleicht spielt es am Ende garkeine Rolle und alle sind supernett und das Kind will wieder hin.
Gleichzeitig kann man auch mit den Sportfunktionären reden, die Situation schildern und schauen, bzw erstmal herausbekommen ob der Grund für diese reinweiße Mannschaft überhaupt etwas damit zu tun hat, was ursächlich für die Gefühle des Kindes sind. Die Hautfarbe ist es nämlich nicht, hinter solchen Reaktionen stecken Storys und vielleicht lernt sie so, wenn es ihr gefällt, das nicht alles was böse oder negativ aussieht, es auch ist.
Sollte sich aber herausstellen das die reinweiße Mannschaft aus rassistischen Motiven existiert, dann würde ich das meinem Kind genauso sagen und es von diesem Milieu fernhalten um es zu schützen.

Aber wie gesagt, das gilt nur für mich.

@behind_eyes
das Mädchen hat keinen Pieps von Rassismus gesagt. Vielleicht interpretierst Du da einfach ein wenig zu viel rein, so als NichtBetroffene Person? Da war eben niemand, mit dem das Mädchen sich auf Anhieb identifizieren konnte. Und das ist schade, da Vorbilder eben gebraucht werden. Aber das ändert sich ja hoffentlich wieder.

Außerdem ging es ja darum, mal ein Spiel anzuschauen, als einziges fußballspielendes Mädchen, da das Mädchen wohl nicht wußte, dass es auch Frauenfußball gibt. Und da hat das Mädchen festgestellt, dass zwar Frauen Fußball spielen, aber keine die so sind wie sie.

behind_eyes schrieb:Im Grunde verstehe ich die Reaktion, es ist nachvollziehbar, entspricht aber auch exakt der Definition des Othering, welches ja wiederum Grundpfeiler für Diskriminierung ist

Es entspricht vor allem ganz normslen psychologischen Mustern.
Die Ähnlichkeit zum Selbst dpielt bei Vorbildern und Rolemodels eine entscheidende Rolle.

Aus dem Abstract einer wissenschaftlichen Arbeit zu Vorbildern

Die Imitation des Verhaltens von Vorbildern und die Übernahme von Einstellungen und Werten folgen dabei bestimmten Gesetzmäßigkeiten, wobei besonders die wahrgenommene Ähnlichkeit zum Modell von Bedeutung ist.

Quelle: https://www.grin.com/document/388272

Der Volltext ist nicht abrufbar.
Mir geht es aber auch nicht um die ganze Arbeit, sondern explizit um diese Aussage

wobei besonders die wahrgenommene Ähnlichkeit zum Modell von Bedeutung is

Tussinelda schrieb:das Mädchen hat keinen Pieps von Rassismus gesagt.

Was denkst du ist der Grund für ihre Zurückhaltung?

Tussinelda schrieb:Vielleicht interpretierst Du da einfach ein wenig zu viel rein, so als NichtBetroffene Person?

Hmm, ich bin jetzt mal ganz still und sage dazu nix.

Tussinelda schrieb:Da war eben niemand, mit dem das Mädchen sich auf Anhieb identifizieren konnte.

Die Frage ist, warum dies ein so großes Problem ist und dazu muss man wissen, daß Probleme ja Ursachen haben, also was ist die Ursache das die Identifikation über die Hautfarbe so wichtig ist... Das kann aus meiner Sicht nur durch schlechte Erfahrungen mit Menschen anderer Hautfarben sein. Gewöhnlich haben ja gerade Kinder am wenigsten Berührungsängste also glaube (sic!) ich das hier schlechte Erfahrungen gemacht wurden.

behind_eyes schrieb:Was denkst du ist der Grund für ihre Zurückhaltung?

welche Zurückhaltung? Was interpretierst Du denn da alles rein?

behind_eyes schrieb:Die Frage ist, warum dies ein so großes Problem ist und dazu muss man wissen, daß Probleme ja Ursachen haben, also was ist die Ursache das die Identifikation über die Hautfarbe so wichtig ist...

weil die ein Teil von ihr ist?

behind_eyes schrieb:meinem Kind zu helfen die durch diese Gefühle aufgebauten Mauern abzubauen mit einem Probetraining,

Es geht nicht um ein Probetraining.
Das Mädchen spielt bereits Fussball in der Schule. Aber sie ist das einzige Mädchen.

“She was super excited because she plays football at school but is the only girl,” says Hayley Bennett, co-founder of Nutmegs and a diversity and inclusion consultant.

“I hoped it would be really affirming for her to see women’s football being played in the stadium as she wasn’t aware it existed.”

Quelle: s.o.

Es ging um Empowerment.
Und das hat eben nicht stattgefunden, da Identifikationsfiguren fehlten.

Tussinelda schrieb:welche Zurückhaltung?

Gut stimmt, bleiben wir bei den Fakten - sie musste feststellen das da alle anders als sie waren.

Tussinelda schrieb:weil die ein Teil von ihr ist?

Aber der Einfluss auf die Identifizierung über das Merkmal Hautfarbe scheint für mich da aus dem Gleichgewicht zu laufen weshalb ich denke das alleine die negative Festellung des Anders sein Ursachen hat die nicht rein am Fakt der Hautfarbe liegen.
Wenn die große Identifikation rein über die Hautfarbe das Normal sein soll, müsste es ja nachweisbar sein, daß zum Beispiel andersfarbige Eltern ihren Kindern keine oder schlechter eine Identität stiften können, sie als anders wahrgenommen werden von den Kindern. Davon habe ich aber noch nichts gelesen. Solche Familien erlebe ich losgelöst von Hautfarben genauso wie andere.

behind_eyes schrieb:Aber der Einfluss auf die Identifizierung über das Merkmal Hautfarbe scheint für mich da aus dem Gleichgewicht zu laufen weshalb ich denke das alleine die negative Festellung des Anders sein Ursachen hat die nicht rein am Fakt der Hautfarbe liegen.
Wenn die große Identifikation rein über die Hautfarbe das Normal sein soll, müsste es ja nachweisbar sein, daß zum Beispiel andersfarbige Eltern ihren Kindern keine oder schlechter eine Identität stiften können, sie als anders wahrgenommen werden von den Kindern. Davon habe ich aber noch nichts gelesen. Solche Familien erlebe ich losgelöst von Hautfarben genauso wie andere.

kann es sein, dass Du Minderheit, Selbstidentifikation, Identifikation mit der eigenen Gruppe usw. obwohl im pc thread rauf und runter diskutiert immer noch nicht verstanden hast?
Dass der Mehrheit anzugehören auch bedeutet, sich keine Gedanken über zum Beispiel die eigene Hautfarbe zu machen, machen zu müssen, dies aber bei Menschen anderer Hautfarben ganz anders ist?
Was sind andersfarbige Eltern? Was genau muss ich darunter verstehen?

Tussinelda schrieb:Was sind andersfarbige Eltern? Was genau muss ich darunter verstehen?

Eigentlich nichts anderes als ich geschrieben hab.
Eltern deren Hautfarbe eine andere ist, als die vom Kind.