Fedaykin schrieb:FF schrieb:
dass jemand überwiegend die Herkunftsländer-Kutur auslebt, aber trotzdem gerne in Deutschland lebt und sich auch als Staatsbürger fühlt, und man ihm die Staatsbürgerschaft, wenn er sie hat, nicht einfach aberkennen kann.
Fedaykin: Genau das ist Haken. Was bleibt dann? Eine Paralelkultur die aber durch den Pass auf einmal politischen Einfluss ausüben kann.
Folgt daraus denn zwingend eine Parallelkultur, können nicht auch fortschrittliche Elemente der Herkunfts-Kultur gelebt werden?
Spricht man von "eigener Kultur", haben alle gleich anatolische Bauern, halbkriminelle junge Typen in Shisha-Bars und Frauen mit Kopftuch vor Augen. Als gäbe es nicht auch in den arabischen Ländern und der Türkei eine bürgerliche Kultur mit Bildung und allem Pipapo, die nicht unbedingt konservativ sein muss. Irgend jemand ist ja auch in der Türkei in der Opposition und hat wegen regierungskritischer Haltung Ärger. Die gehören genauso zur türkischen Kultur, wie die, die die nordafrikanischen Länder, Syrien und Ägypten verlassen, um zu studieren und dem religiösen Mief zu entkommen, auch zur Kultur ihrer Länder gehören, denn die gab es auch schon immer.
Man würde es solchen Menschen sehr viel einfacher machen, sich zu integrieren, wenn man ihnen zugestehen würde, dass auch sie ihre Kultur ausleben können... und das ganz im Einklang mit der deutschen und auch der deutschen Staatsbürgerschaft.
Du kannst aber umgekehrt nicht verlangen, dass ein Neu-Staatsbürger sich den progressivsten, tolerantesten, gebildetsten Gesellschaftsmitgliedern anpasst. Es ist ihn nunmal erlaubt, Putin und sogar Erdogan gut zu finden, so wie jedem anderen Bundesbürger und sogar Ex-Bundeskanzlern.