@sacredheart Das Problem, wie ich es sehe? Es gibt da Probleme (und ein großes), welche die Partei weder wirklich debattiert noch aufarbeitet.
Das muss nicht unbedingt auf einem Parteitag passieren.
Aber es ist ein großes Problem: wenn es überhaupt nicht passiert.
Das wurde beim sog. SPD Manifest offenbar. Gut Michael Roth im Interview.
Roth über SPD-Friedensmanifest "Das ist kein Debattenbeitrag, das ist Geschichtsklitterung"
Und wurde schon 2023 offenbar (ich hatte hier darüber geschrieben).
ntv.de: Ralf Stegner, Rolf Mützenich und viele andere SPD-Politiker und -Mitglieder fordern einen ganz anderen Ansatz in der Friedens- und Sicherheitspolitik. Was haben Sie beim Lesen des sogenannten Manifests gedacht?
Michael Roth: Ich wollte das anfangs gar nicht glauben, weil ich hoffte, dass wir in der SPD inzwischen deutlich weiter sind. Wir haben uns offenkundig auf dem - wie ich finde - sehr guten und auch sehr selbstkritischen Grundsatzbeschluss zur Außen- und Sicherheitspolitik ausgeruht, den der SPD-Parteitag im Dezember 2023 gefasst hatte. Damals hielt Rolf Mützenich eine Rede, die inhaltlich überhaupt nicht zum Antrag passte und erntete dafür stehenden Applaus. Mir war in dem Moment klar: Da stimmt etwas nicht. Die SPD-Führung muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie auf diese Schieflage zwischen Beschluss und Stimmung in der Partei nicht reagiert hat. Wir hätten die Debatte weiterführen müssen, statt diese abzuheften.
Ja, was war ich froh, als der Wahlkampf vorüber war.
Die SPD hat ja einen Angstwahlkampf geführt. Montags hat man der Ukraine weitreichende Unterstützung zugesagt und dienstags und freitags auf den Kundgebungen vor einer militärischen Eskalation gewarnt.
Quelle:
https://www.n-tv.de/politik/Das-ist-kein-Debattenbeitrag-das-ist-Geschichtsklitterung-article25826911.htmlHast du gesehen, wie - ich nenne die mal den Ralf Stegner Flügel? Wie sie auf dem Parteitag mit Papp-Pickelhauben und angeklebten Schnäuzern auf dem Parteitag einliefen?
Der Enkeltrick der altbekannten Art verfing offensichtlich im Saal. In einer Ecke hatten sich dort zwischenzeitlich Aktivisten einer Initiative mit dem langen Namen „Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten für Diplomatie und Deeskalation“ vor Fernsehkameras aufgebaut. Sie trugen rote Shirts mit dem Audruck „Abrüsten - irgendwann ist jetzt!“, klebten sich schwarze Bärte ins Gesicht und setzen sich Pickelhauben aus Pappe auf. Dabei schwiegen sie.
Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/mit-mir-wird-es-keinen-anderen-weg-in-der-ukraine-politik-geben-die-spd-watscht-lars-klingbeil-ab/ar-AA1HyYEdUm den Verteidigungskurs von Pistorius (auch Klingbeil) als autokratischen Militarismus zu framen?
Das kam rüber wie ein provinzieller Cringe- oder Karnevals-Verein. Oder Moskau Cringe.
Das Ergebnis für Klingbeil war (wie du sagst) natürlich ein Debakel. Ein signifikantes Debakel.
64,9 Prozent für den SPD-Chef. Diese brutale Zahl wird Lars Klingbeil verfolgen. Dabei hatte bei der Debatte alles harmlos geklungen. Wieso die Partei nicht mehr ehrlich zu sich selbst ist.
So kommt dann auch Karin Christmann im Tagesspiegel zu einem Wort wie verlogen.
Gleichzeitig hat sich die SPD als verlogene Partei präsentiert. Wer nur die große Debatte verfolgt hätte ohne später das Wahlergebnis zu erfahren, der müsste denken, dass da eine Partei zwar in schwieriger Lage steckt, aber dass die Genossinnen und Genossen zusammenstehen.
Denn es gab keine große Abrechnung, keine scharfe Kritik. Auf offener Bühne hat sich niemand getraut, dem Parteichef ins Gesicht zu sagen, was man von ihm hält. Das lag auch an der Parteitagsregie, die reichlich Amts- und Funktionsträger auf der Rednerliste platzierte. Aber nicht nur. Die SPD tat so, als wäre sie sich unterm Strich einig.
Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/kalt-von-hinten-erwischt-der-gewiefte-machtmechaniker-klingbeil-ist-schwer-besch%C3%A4digt/ar-AA1HzelqDa fällt auch das Beobachten ja nicht mal mehr schwer.
Etwas mehr, Stimmen dazu (wer sich interessiert und es ein bischen geschichtlich mag) auch noch hier (sind so etwa 7 Minuten):
„Wandel durch Annäherung hat nie funktioniert“ – SPD und Friedenspolitik
Baum, Andreas | 25. Juni 2025
Quelle:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wandel-durch-annaeherung-hat-nie-funktioniert-spd-und-friedenspolitik-100.htmlOn verra.