Präsidentschaftswahl in den USA 2020

calligraphie schrieb:Also geht's in den Parteien ähnlich wie bei uns zu ? Jede gr Partei hat ihre Ableger , Strömungen oder Flügel . Und die machen zwar im Wahlkampf gemeinsame Sache aber davor und danach dann doch wieder Druck im Eigeninteresse.

Durch das Zwei-Parteien-System dürfte das in Amerika sogar noch deutlich stärker der Fall sein als bei uns.
Ein deutscher Politiker der mit der Linie seiner Partei nicht einverstanden ist kann zu einer anderen Partei wechseln die ihm besser passt und da immer noch politischen Einfluss ausüben.
Die Dems und die Reps sind hingegen Sammelbecken für "alles was irgendwie liberal respektive konservativ" ist, mit beiden Worten im weitesten vorstellbaren Sinne gebraucht.

AtheistIII schrieb:Ein deutscher Politiker der mit der Linie seiner Partei nicht einverstanden ist kann zu einer anderen Partei wechseln die ihm besser passt und da immer noch politischen Einfluss ausüben.

@AtheistIII
Um sich da dann hinten anzustellen?
Die neuen Partei-Kollegen würden es gar nicht schätzen, wenn ihnen ein prominenter Neuzugang die Posten wegschnappt.

Boris Palmer bleibt bei den Grünen, obwohl er auch bei der CDU (mindestens da) besser aufgehe wäre.
Wolfgang Clement hat die SPD gequält und unter Thilo Sarrazin hat die SPD gelitten.

@frauZimt
Ok, nicht besonders gut formuliert von mir, ich meinte mehr an der Basis/unteren Rängen als in den Spitzenpositionen.
Ich behaupte nicht das die deutsche Politik sich durch häufige Parteiwechsel in den Führungsriegen auszeichnet (der einzige Fall der mir spontan einfällt wäre Lafontaine), aber Aussenseiter haben es in deutschen Parteien doch schwer eine ausreichende Anhängerschaft an ihrer Parteibasis zu rekrutieren weil die Anhänger ihrer Meinung vermutlich grösstenteils in anderen Parteien vertreten sind.
Die Demokraten in den USA hingegen haben von Sozialisten bis zu Wirtschaftsliberalen alle Strömungen in ihrer Partei, die Republikaner alles von beinharten Faschisten bis zu Anarchokapitalisten.
Deswegen bin ich ziemlich überzeugt das die Flügelkämpfe in den US-Parteien deutlich prominenter sind als in Deutschland.

Wer in diesem Jahr noch mal Lust hat auf eingehende Stimme zu starren. 😀

Here Are the Electoral College Results, By State

https://nyti.ms/3p33sdl

Achtung Spoiler, Biden gewinnt. 😱😄

AtheistIII schrieb:der einzige Fall der mir spontan einfällt wäre Lafontaine

Lafotaie - an den dachte ich auch - war wohl damals in seiner Eitelkeit gekränkt. Der wollte der SPD schaden- und das ist ihm damals ja auch gelungen.

AtheistIII schrieb:Die Demokraten in den USA hingegen haben von Sozialisten bis zu Wirtschaftsliberalen alle Strömungen in ihrer Partei,

Die SPD ist auch vielfältig, wenn du die Jusos dazurechnest.
Aber klar, in den USA ist das gravierender, weil tatsächlich nur die beiden großen Parteien eine Rolle spielen und es keine Koalitionen gibt.

Die Kommunalpolitik muss man sicher extra betrachten.

Larry08 schrieb:Here Are the Electoral College Results, By State

@Larry08
Danke für den Link.

Die "Würfelgrafik" ist ja gut gemacht.

Larry08 schrieb:Achtung Spoiler, Biden gewinnt. 😱😄

Weißt du doch noch gar nicht. Die Wahlmänner dürfen selbst entscheiden wen sie wählen.

Aktuell steht es nach deiner Webseite

Biden . . . Trump
186 . . . . 174

frivol schrieb:Die Wahlmänner dürfen selbst entscheiden wen sie wählen.

@frivol
Kannst du das belegen?

@frauZimt


@frivol nein:

Bei US-Präsidentschaftswahlen dürfen sich Wahlleute nicht frei für einen Kandidaten entscheiden, sie müssen sich an das Mandat ihres Bundesstaates halten. Das erklärte der Supreme Court. Konkret ging es um Fälle aus dem Jahr 2016.

Quelle: https://www.google.com/amp/s/www.spiegel.de/politik/ausland/usa-wahlmaenner-sind-laut-oberstem-gericht-an-mandat-gebunden-a-9476f141-4c51-4efb-b87a-eb90cd8727b4-amp

frivol schrieb:Aktuell steht es nach deiner Webseite
Biden . . . Trump
186 . . . . 174

202 zu 174 im Moment. Und Biden erwarten Kalifornien (hier alleine 55 Stimmen), Hawaii (4), Washington (12), Oregon (7), Massachusetts (11) und New Jersey (14)

frauZimt schrieb:Kannst du das belegen?

Das ist ja das spannende am US-Präsidentenwahl. Aber die meisten Wahlmänner stimmen für den Sieger ihres Staates. Weil die Wahlmänner werden von der Siegerpartei benannt. Aber es gibt oft einzelne Abweichler, die auf der genannten Webseite in english "Faithless electors" = abtrünige Wahlmänner genannt werden. Und da ist der Counter noch bei 0 für beide Kandidaten

Da wird es nochmal erklärt

Donnerstag, 05. November 2020
Abtrünnige im Electoral College
Wenn Wahlleute fremdgehen

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/US-wahl-2020/Wenn-Wahlleute-fremdgehen-article22149759.html

frivol schrieb:Aber es gibt oft einzelne Abweichler, die auf der genannten Webseite in english "Faithless electors" = abtrünige Wahlmänner genannt werden. Und da ist der Counter noch bei 0 für beide Kandidaten

Da müsste es aber schon sehr viele Abweichler geben, damit Trump doch noch durch kommt. Selbst wenn es jetzt in einem Staat zwei, drei Faithless gibt, sollte das den Kohl nicht mehr fett machen.

@Rasenmayer: Das denken viele. Aber es hat einen Grund, warum Präsident Trump gerade für heute eine Überraschung bereiten könnte. z.b. wenn die republikanische Staaten ihre eigene Union bilden, dann schließen sie einen Teil der demokratischen Staaten aus - und wählen mit dieser Mehrheit ihren eigenen Präsidenten. Donald Trump 46. Präsident der USA exklusive der ausgeschlossenen Staaten.

frivol schrieb:Das ist ja das spannende am US-Präsidentenwahl. Aber die meisten Wahlmänner stimmen für den Sieger ihres Staates. Weil die Wahlmänner werden von der Siegerpartei benannt. Aber es gibt oft einzelne Abweichler, die auf der genannten Webseite in english "Faithless electors" = abtrünige Wahlmänner genannt werden. Und da ist der Counter noch bei 0 für beide Kandidaten

@frivol

Du hast gesagt, die Wahlleute sind frei in ihrer Wahl. Das sind sie definitiv nicht.

frivol schrieb:Die Wahlmänner dürfen selbst entscheiden wen sie wählen.

Es hat Abweichler gegeben, auf beiden Seiten, aber das ist eine andere Geschichte. Die werden dann mit Strafen belegt (weil sie sich nicht an den Wählerauftrag Gehalte haben). Dagegen haben sie geklagt ubd verloren.

Es gibt tatsächlich einzelne Staaten, in deneb´n die Wahlleute nach ihrem Gewissen entscheiden dürfen, aber das sind nur wenige Staaten.

Das Ergebnis ist vorhersehbar und wird den Prognosen entsprechen.

frivol schrieb:Das denken viele. Aber es hat einen Grund, warum Präsident Trump gerade für heute eine Überraschung bereiten könnte. z.b. wenn die republikanische Staaten ihre eigene Union bilden, dann schließen sie einen Teil der demokratischen Staaten aus - und wählen mit dieser Mehrheit ihren eigenen Präsidenten. Donald Trump 46. Präsident der USA exklusive der ausgeschlossenen Staaten.

das ist unmöglich, weil das die Verfassung nicht hergibt.
das wäre automatisch ein Bürgerkrieg

@frivol
Das werden sie nicht machen. Bis auf Texas und Florida sind die republikanischen Staaten arm. Texas und Florida werden sicher keine Lust haben, die finanziell mit zu tragen. Ohne die Finanzspritzen der demokratisch geführten Staaten sieht es dort sehr duster aus.

frivol schrieb:z.b. wenn die republikanische Staaten ihre eigene Union bilden, dann schließen sie einen Teil der demokratischen Staaten aus - und wählen mit dieser Mehrheit ihren eigenen Präsidenten. Donald Trump 46. Präsident der USA exklusive der ausgeschlossenen Staaten.

Außerdem, selbst wenn es verfassungsmäßig möglich wäre, könnten die republikanischen Länder höchstens aus den Vereinigten Staaten austreten und nicht andere Staaten ausschließen. Somit wäre Biden trotzdem 46. Präsident der USA, während Trump dann 1. Präsident der amerikanischen DDR wäre. :D

frivol schrieb:Das denken viele. Aber es hat einen Grund, warum Präsident Trump gerade für heute eine Überraschung bereiten könnte. z.b. wenn die republikanische Staaten ihre eigene Union bilden, dann schließen sie einen Teil der demokratischen Staaten aus - und wählen mit dieser Mehrheit ihren eigenen Präsidenten. Donald Trump 46. Präsident der USA exklusive der ausgeschlossenen Staaten.

Angenommen, das wäre verfassungsrechtlich möglich: Glaubst du ernsthaft, die Republikaner würden die gesamten USA quasi zur Unkenntlichkeit zerteilen (mit unabsehbaren Folgen für die Wirtschaft, die Innen- und Außenpolitik), um einem durchgeknallten Mann Mitte 70 weiterhin seinen Thron zur Verfügung zu stellen?

Rasenmayer schrieb:Außerdem, selbst wenn es verfassungsmäßig möglich wäre, könnten die republikanischen Länder höchstens aus den Vereinigten Staaten austreten und nicht andere Staaten ausschließen. Somit wäre Biden trotzdem 46. Präsident der USA, während Trump dann 1. Präsident der amerikanischen DDR wäre

so oder so gibt das halt weder die Verfassung der USA noch die Verfassungen der Bundesstaaten her.

das ausrufen einer solchen wäre automatisch Verfassungsfeindlich und Hochverrat.

frivol schrieb:Abweichler

frivol schrieb:wenn die republikanische Staaten ihre eigene Union bilden

Was meinst Du mit Union? Dass sie sich austreten aus den Vereinigten Staaten und ihre eigenen Vereinigten Staaten gründen. United Republican Party URP oder die United States of Republicans USR? Ok USR hört sich ja fast genau so an wie USA. Meinen Segen haben sie. Die werden dann aber rucki zucki zu ner 3. Welt Bananenrepublik. Ausser Texas und Florida sind die nicht gerade reich oder fortschrittlich. Öl aus Texas und Tourismus aus Florida wären dann die Einnahmequellen. Mit dealmaker Donnie als ihren gottgesandten Messias und Schoßhündchen der Russen! Herrlicher Gedanke!