Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?
19.06.2025 um 14:51Es ist ein Irrtum, dass die Reichen diejenigen sind, die Arbeitsplätze schaffen. Es sind immer die Arbeiter die Arbeitsplätze schaffen. Wenn Arbeiter in einem Unternehmen produktiv sind und das was sie herstellen, von Leuten benötigt wird, dann kann man in diesem Unternehmen mehr Arbeitsplätze mit weiteren Arbeitern besetzen, weil dort eben Potenziale sind, weil die Arbeiter das produziert haben, was die Leute haben möchten. Es sind immer nur Arbeiter die etwas erwirtschaften und niemand sonst.hidden schrieb:Die Reichen investieren in Wirtschaft ( und Gold, Kunst, Immobilien, Oldtimer) und schaffen so hoffentlich Arbeitsplätze
Das ist auch eines der verrücktesten Narrative der herrschenden Klasse, dass sie sagen, wenn ihr jetzt nicht immer schlechtere Arbeitsbedingungen akzeptiert innerhalb des Proletariats, wenn ihr nicht immer längere Arbeitszeiten und immer schlechtere Löhne akzeptiert, dann werden eure Unterdrücker gehen. Und wenn die Leute, die euch in der Lohnsklaverei halten, gehen, dann wird es euch noch schlechter gehen.hidden schrieb:Arbeiter kann man gut besteuern, die Reichen gehen nach Monaco, Schweiz oder Dubai, von denen gibt es nichts.
Das setzt ja voraus, dass wir die brauchen. Also diese Idee setzt voraus, dass wir die Leute brauchen, die einfach von der Arbeitskraft anderer leben, wo Sozialisten eben sagen: „Nein, die brauchen wir nicht. Wir brauchen keine Schmarotzer. Wir brauchen keine Leute, die von der Arbeitskraft anderer leben. Die Arbeiter können sich selbst organisieren. Die brauchen niemanden der an der Spitze des Konzerns steht und in der Karibik mit seiner Yacht rumschippert von der Arbeitskraft der wahren Leistungsträger lebt. Die brauchen wir nicht. Und wenn die Arbeiter sich selbst organisieren, sollen die Kapitalisten doch gehen, aber ihre Fabriken bleiben hier. Ihre Produktionsmittel bleiben hier. Die können sich ja ins Ausland verkrümmeln. Das ist ja scheißegal. Die braucht ja keiner, denn es sind ja eh überflüssige Leute. Sie sind ja sowieso nur am schmarotzen."
Aber selbst im parlamentarischen, kapitalistischen Staat gibt es ja eine Wegzugssteuer, wenn die Kapitalisten sagen, ich gehe, ja gut dann müssen sie eben die Wegzugsteuern bezahlen. Mal abgesehen davon, dass sie ihre Fabriken nicht einfach einklappen können und irgendwo anders wieder ausklappen können.
Das sind solche Angstnarrative die man aufmacht, um den Menschen Angst zu machen. Man möchte die Menschen mit Angstnarrativen wie: „Wenn eure Ausbeuter gehen, dann seid ihr vollkommen geliefert." verängstigen.
Müssen sie ja nicht, denn die Arbeiter können sich auch ohne einen Kapitalisten, der von ihrer Arbeitskraft lebt, emanzipieren und sich in demokratischen Betrieben organisieren, wo sie selbstbestimmt entscheiden, was produziert wird, wie es produziert wird und wer wie viel arbeitet.hidden schrieb:Wenn die Arbeitsplätze auch ins Ausland gehen ist der Ofen hier aus.
Strohmann. Niemand spricht davon endlos Kredite zu vergeben, zu mal das auch gar nicht geht, wie der Ökonom Maurice Höfgen in seinem Video, dass ich oben verlinkt, ausführlich erklärt hatRöhrich schrieb:Endlos Kredite zu vergeben ohne das Geld zu haben führt in den Kollaps.
Inflation bedeutet ja nicht, dass alles immer teurer wird und dass das Geld weg ist, sondern das irgendwer mehr Profit gemacht hat. Das Geld, was wir durch die Inflation mehr ausgegeben haben, muss ja irgendwo gelandet sein. Spoiler: Das Geld der Leute ist bei den Superreichen gelandet.Röhrich schrieb:Wenn die Zentralbanken dann übermäßig Geld auf den Markt wirft, dann gibt es eine Inflation, die Bürger werden ärmer.
Denn, wenn man sich deren Vermögen anschaut, dann sieht man, dass sie ihre Vermögen in den letzten vier Jahren verdoppelt haben, während alle anderen Menschen immer ärmer geworden sind.
Durch die Inflation konnten sie schön die Preise erhöhen und die Leute mussten das alles bezahlen. Es wurde umverteilt von unten nach oben.
Und der Staat hat nicht genug Macht, um das Ganze einzudämmen, was eigentlich seine Aufgabe sein sollte.
Die Superreichen sind der Grund dafür, das alles teurer wird und geworden ist. Die Superreichen sind diejenigen, die das Geld aus der Zivilgesellschaft und aus dem Staat absaugen, um ihr eigenes Kapital zu maximieren.
Merkwürdigerweise spüren die Superreichen auch keine Wirtschaftskrise, denn die werden in der Krise immer reicher. Okay, die Superreichen spüren die Krise auch, aber halt in einer positiven Art und Weise.
Weil eine Sache verstehen die Leute über Inflation nicht. Inflation heißt nicht, dass das Geld weg ist, Inflation heißt, arme Menschen müssen für ihren täglichen Gebrauch mehr ausgeben und diese Mehrausgaben landen dann bei anderen Menschen. Das bedeutet Inflation.
Aber wer sind diese anderen Menschen, wo das Geld der armen Menschen landet? Lass uns doch einfach mal auf den Vermögenzuwachs von Dieter Schwarz schauen.
Oh! Sieh an, das Vermögen ist ja um 70% gestiegen. Jetzt wisst ihr, wo das Geld gelandet ist. Eigentlich ziemlich einfach.
Eine Frau Klatten (BMW-Erbin) wird nicht mit 25% besteuert weil sie Steuervermeidungsmodelle nutzt, um die Besteuerung ihres Gewinn noch weiter herunterzudrücken als 25%.alhambra schrieb:Ja, mit 25%. Und ich zahle den Spitzensteuersatz von 42%.
Die Realität ist, das Milliardäre im Schnitt mit 0,5% versteuert werden. Das ist die Realität. Eine Besteuerung von 0,5 %!
Das taxobservatory hat dazu eine Studie gemacht:
"Milliardär*innen weltweit haben effektivehttps://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.taxobservatory.eu/www-site/uploads/2023/10/ExecutiveSummary_German.pdf&ved=2ahUKEwjM4b3yk76LAxWUywIHHXjyBocQFnoECCQQAQ&usg=AOvVaw0J-Vjzdl0UG9hEHOM4u2WB
Steuersätze von 0 bis 0,5 % ihres Vermögens, aufgrund der häufigen Verwendung von Scheinfirmen zur Vermeidung der Einkommensteuer. Bisher wurden keine ernsthaften Versuche unternommen, diese Situation zu lösen, was die gesellschaftliche
Akzeptanz bestehender Steuersysteme gefährdet."
Die Kapitalisten beteiligen sich ohnehin schon viel zu geringfügig daran, denn die Kapitalisten zahlen anteilig viel zu wenig für die Solidargemeinschaft, während die Arbeiter über Gebühr belastet werden, denn in Deutschland sind Vermögen extrem gering besteuert, während Arbeit, also Einkommen aus Arbeit, sehr hoch besteuert ist.alhambra schrieb:Es gibt keinen Vernünftigen Grund, die Reichen nicht proportional genau so an der Finanzierung des Staates zu beteiligen.
Das heißt, die Kapitalisten beteiligen sich jetzt schon kaum an der staatlichen Solidargemeinschaft. Alles was sie beitragen, haben sie vorher dem Arbeiter gestohlen. Der Arbeiter hat den Wert geschaffen, die Kapitalisten haben den Wert gestohlen und geben von diesem Wert nur einen sehr kleinen Teil an den Staat zurück, während der Arbeiter von dem bisschen, was er behalten darf, von dem was er erarbeitet hat noch ziemlich viel, also anteilig von dem was er behalten hat, an den Staat abführen muss.