gastric schrieb:Habe ich was von abschaffen geschrieben?
Habe ich das behauptet oder davon geschrieben?
gastric schrieb:Das, wonach es klingt. Abwasser säubern und für andere zwecke weiternutzen.
Welches Abwasser soll denn gesäubert werden?
Und warum?
Welche Abwässer fallen denn in der Landwirtschaft an und was wird damit gemacht?
gastric schrieb:Bisher nutzen wir wasser, es entsteht abwasser und das abwasser wird gereinigt und in flüsse, seen, wohin auch immer geleitet, während man für den nächsten schritt wieder auf frischwasser zurückgreift.
Das ist aber kein Thema in der Landwirtschaft sondern betrifft die Privathaushalte, bestes Trinkwasser wird größtenteils durch die Toilette und Waschmaschine gefeuert und dann in die Kläranlage geschickt anschließend einfach in Flüsse abgeleitet, die ins Meer gehen.
Sauberes Wasser könnte mit massivem Aufwand aber auch versickert werden. So ist das Abwassersystem halt günstiger.
Eigentlich müssten die Nährstoffe im menschlichen Abwasser weit mehr in die Landwirtschaft rückgeführt werden, ansonsten wird der Kreislauf immer weiter gebrochen.
Was haben Abwässer aber mit Stallungen zu tun? Die anfallenden Abwässer werden rückgeführt in Form von Jauche und Gülle.
gastric schrieb:Dabei geht es nicht nur um den anbau, sondern vor allem um die schaffung nachhaltiger und resilienter landwirtschaftlicher systeme. Solche systeme sind robust gegenüber klima- und umweltveränderungen und erhalten gleichzeitig langfristig bodenfruchtbarkeit und biodiversität.
Alles wunderbare Begriffe und Sätze.
Mir fehlen aber neue Ansätze, warum werden diese komplett ausgeblendet?
Direktsaat, Biotechnologien werden weltweit die Nachhaltigkeit weiter steigern aber in Deutschland werden diese Bereiche gemieden. Warum?
Warum lese ich seit 20 Jahren immer die selben Floskeln aber meist wird da ein Großteil einfach ausgeblendet und vieles zur Unkenntlichkeit verkürzt.
Biodiversität ist ebenso ein dehnbarer Begriff, kann man nutzten wie man gerade möchte.
Bodenfruchtbarkeit ist ein extrem komplexes Thema, wird viel von gesprochen in der Öffentlichkeit aber eigentlich geht es nicht um Inhalte und umsetzbare Lösungen.
Um dem fortschreitendem Klimawandel gerecht zu werden, muss dringen in der Zucht auf neue Techniken gesetzt werden, Biotechnologien werden zum Muss.
Wo wir dann auch beim Thema sind, die Biotechnologie in der Landwirtschaft war eine Zukunftstechnologie in Deutschland, vor 30 Jahren waren wir da führend in der Forschung und Entwicklung, bis dann die Verbote kamen und anschließend die Forschung maximal behindert wurde.
Das hat dem Wirtschaftsstandort Deutschland maximal geschadet, Genmonstermais von Greenpeace erfunden.
gastric schrieb:Jo. Schreiben sich viele auf die fahne, ohne die tieferen, oft aufwendigeren prinzipien dahinter zu verstehen oder umzusetzen.
Welche Prinzipen gibt es denn da? Ich würde mal sagen es sind halt einfach nur wohlklingende Marketingbegriffe geworden.
Wenn ich mir die "Fräser Fraktion" anschaue, dann halte ich das nicht für eine Innovation oder gar für regenerativ, sondern für Dieselverbrennung mit Marketinggewand. Das sind meist Betriebe, die an Minimalbodenbearbeitung gescheitert sind und sich nun wieder an neuen Dingen abarbeiten aber den Begriff regenerativ nicht wirklich verstehen wollen, ihn einzig für sich deuten.
Es gibt dutzende Definitionen zur regenerativen Landwirtschaft aber keinen bindenden, das war vor 20 Jahren schon so entstanden, sind eben Auswüchse aus den 1980er und 90ern in der USA, woher dieser Begriff kommt.
gastric schrieb:Die vorteile sind ja auch langfristig und nicht nach x jahren ersichtlich
Gut, dass Du das erkennst. Denn bei Masse der "funktionierenden" Agroforsten sind alle erst wieder kurzfristig aber haben ein gutes Marketing. Langfristig entstehende Nachteile werden nun mal auch am Anfang nicht erkennbar sein sondern erst später.
Das Thema ist ja nicht neu und zur Bewertung sollte man dann auch gerne die langfristigen Erfahrungen von vor 30 Jahren beachten.
Aber auch hier, solche Systeme sind nicht pauschal für alles umsetzbar, bringen bei einzelnen Varianten Vorteile, haben für andere Varianten massive Nachteile.
Hört sich aber klasse an und vor allem Vorzeigebetriebe verdienen durch das Vermarkten damit meist gutes Geld. Das ist bei Agroforst und Regenerative gleich, da finden sich dann die immer wieder selben Protagonisten, die der Welt erklären in Schulungen, Vorträgen und der Presse, welch Wunder sie erfunden haben...
"Agroforst" vor 30 Jahren begonnen bedeutet heute ganz neue Probleme, die Bäume und Büsche haben ihr Wurzelwerk weit in die Ackerflächen verlegt, saugen massiv das Wasser der Kulturpflanzen ab und teilweise bringen diese Streifen massiv einwandernde Unkräuter mit sich (Biodiversität...).
Auch die "Aufladung" mit Viren bei Insekten (Läusen zB) in diesen Streifen wird dadurch zunehmen.
Der Klimawandel treibt immer neue Insektenarten in die nördlicheren Gefilde und bringt auch neue Pflanzenkrankheiten mit sich.
Stolbur ist ein neues stark zunehmendes Problem, es bedroht nicht nur den Zuckerrüben- und Kartoffelanbau, sondern auch massiv den Gemüseanbau.
gastric schrieb:Hat (wie alles andere auch) vorteile und nachteile. Kann für mehr nachhaltigkeit angewendet werden, kann aber auch zur weiteren ausbeutung des bodens genutz werden, bis jarnix mehr geht.
Jede Technologie kann gutes oder schlechtes bewirken.
Die möglichen Vorteile scheinen aber in Deutschland komplett ausgeblendet zu werden.
Welche Ausbeutung des Bodens damit passieren sollte erschließt sich mir aber nicht.
Bodenbearbeitung kann ebenso positiv sein aber im Großteil wird diese in Deutschland durch den Pflug und anderen Geräten aber eher Nachteilig eingesetzt. Die Diskussion darüber findet ja in der Öffentlichkeit eher nicht wirklich statt, denn der Biolandbau ist auf massiven Einsatz der Bodenbearbeitung angewiesen, die Probleme werden hier nicht thematisiert.
gastric schrieb:Direktsaat (und damit einhergehend pfluglos) ist quasi eine der entscheidenden praktiken der regenerativen landwirtschaft...
Das war mal der Ursprung, woher dieser Begriff stammt aber in Deutschland sind die bekannten Regenerativen Betriebe diesen Weg alle nicht gegangen, einzelne mir bekannte sind an Minimalbodenbearbeitung schon gescheitert, von Direktsaat brauch wir da gar nicht sprechen.
Ich würde mich als 30 Jahre Minimalbodenbearbeitungsbetrieb bezeichnen, aber niemals den Begriff Regenerativ nutzen wollen.
Einen Pflug haben meine Flächen seit dem nicht mehr gesehen, arbeite seit 25 Jahren mit dem US Thema Covercrops, möglichst ganzjährige Begrünung selbst in kurzen Anbaupausen zwischen Getreideernte im Sommer und neue Aussaat im Herbst säe ich gerne schnellwachsende Zwischenfrüchte an.
Aber eines werde ich da nicht machen, mir eine Fräse oder Schälpflug holen, wie es die "Regenerativen" heute für Hipp erklären.
Und das System bringt auch Nachteile sowie Probleme mit sich, stärkerer Ungräserdruck in Jahren mit schwacher Entwicklung der "Cover"-Crop durch Witterungseinflüsse. Wie löst man dieses Problem? Massiver Einsatz von Diesel und Bodenbearbeitung oder durch zB Glyphosat.
Ist halt alles nicht einfach, wenn man sich mit der Landwirtschaft real befasst und dann mit Begriffen bombardiert wird und Aktivisten die Deutungshoheit in den Medien erlangen.
Dann sind wir nämlich bei dem
gastric schrieb:balblabla
angelangt.