teleman schrieb:Bei VW gibt es sehr großzügige Sozialpläne.
Das da jemals ein VW-Mitarbeiter in den Bürgergeldbezug gerät halte ich für sehr unwarscheinlich.
Richtig und aus meiner Sicht der einzige Grund warum der VW Konzern(! Nicht VW selber) mit den Mitbewerbern in der Globalisierung nicht mehr mithalten kann. Selbst ohne Elektroauto, ein Golf Diesel mit Standardausstattung - nicht volle Hütte - kostet mittlerweile 50kEUR und das nicht weil die Kiste es wert ist, sondern weil die Personalkosten in diesem Ungetüm in Relation zur globalen Konkurrenz eben nicht mehr Konkurrenzfähig ist.
Ich hab selber zwei Freunde die direkt bei VW arbeiten und habe berufliche Kontakte in mehrere deutsche Automobilhersteller und das was jetzt passiert, zeichnete sich schon vor 20 Jahren ab. Die Gehälter sind abstrus plus sonstige Benefits... Ich gönne es jedem aber es war eine Frage der Zeit.
Ich möchte auch meinen, dass selbst ein früheres Umschwenken auf Elektro daran nix geändert hätte. Während andere ein 400km Elektroauto auf dem Markt gebracht haben hat VW ein 200km Elektroauto (Golf) für den doppelten Preis gebracht. Die haben die Wende zwar verschlafen aber dies ist für mich nicht relevant sondern die ganze Konzern- und Personalstruktur kämpft für eine Welt die es aufgrund der Konkurrenz aus globalen Märkten nicht mehr gibt.
Ich weiß nicht wie VW das Ruder rumreißen möchte ohne sich von den heftigen Personalkosten und Sozialleistungen zu verabschieden.
Nehmen wir mal nur das Thema Krankenstand und VW... Man arbeitet dort wirklich extrem gepampert, es gibt für alles Richtlinien, dort arbeitet sich niemand zu Tode... Die Gewerkschaft schwebt über Allen... Dennoch hat VW einen Krankenstand der gerne mal angeblich 15% beträgt was nicht erklärbar ist wenn man die Arbeitsbedingungen zugrunde legt. Das ist nur erklärbar wenn man unterstellt, dass die Mitarbeiter dort in einer Welt leben, die völlig jenseits der restlichen Personalstrukturen in anderen Unternehmen verläuft und ich habe es bei oben genannten Bekannten selber erlebt...da wird für jede Minute mehr Arbeit Diskussionen angefangen, es wird förmlich die Arbeit niedergelegt wenn in Aussicht gestellte Lohnerhöhungen drohen zu platzen..meine zwei Bekannte sehen ihren Arbeitgeber nicht als jemand der ihnen Arbeit gibt, sondern als jemand der ihnen Geld zu geben hat und das jedes Jahr mehr. Dieses Grundverständnis was über Jahrzehnte in ganze Familien geimpft wurde (Gewerkschaft) fällt denen jetzt im Strukturwandel auf die Füße und niemand von denen hätte es für möglich gehalten das Stellenabbau (siehe letzte 3 Jahre) überhaupt ein Thema sein kann mit dem sie sich beschäftigen müssen... Das Management wusste es, aber wie mächtig die Gewerkschaft und ihre Arbeitnehmer sind in den selbst verschuldeten Forderungen word zum Beispiel klar, wenn das Management sich nichtmal mehr traut, Missstände bezüglich Krankenstände anzusprechen:
https://www.google.com/amp/s/nachrichten.ostfriesischer-kurier.de/nachrichten/vw-angeblich-eine-milliarde-verlust-pro-jahr-durch-uebermaessiges-krankfeiern-5705.html%3famp=trueFür mich hat der ganze deutsche Automobilmarkt fertig, der ist in seiner jetzigen Form nicht mehr Global konkurrenzfähig.