Kriegsreparationen, die Deutschland zu zahlen hat
06.06.2021 um 20:10Anzeige
cachalot schrieb:Ja. Man muss sich damit auseinandersetzen.So sieht's aus.
Ja. Es war ein Verbrechen und es muss anerkannt sein. Und das geschah sehr spät.
Nein. Man (ich) muss mich nicht entschuldigen.
Ja. Man (Staat) muss man sich entschuldigen.
Und die Nachfahren der Opfer müssen ebenfalls etwas tun. Auch sie müssen sich damit auseinandersetzen und ebenfalls mal zu einem Ende kommen. Sonst haben wir die ewige Blutrache am Laufen.
Entschädigungen wurden verhandelt und vereinbart. Ich wiederhole es gerne ebenfalls nochmal. D gibt viel Geld in Entwicklungshilfe. Ohne dafür Dank und Huldigung zu erwarten. Kann man natürlich ignorieren.
Und nein, die Forderungen der Herera und Hama sind jenseits von gut und böse. Sie haben sich damit aus einer sinnvollen Diskussion/Aufarbeitung verabschiedet. Da gehts nur noch um Abzocke.
sacredheart schrieb:Und wenn man moralisch statt juristisch argumentieren willte wüsste ich auch nicht warum hier lebende Türken sich an Reparationen beispielsweise an Namibia beteiligen müssten.Na ja, es geht ja nicht um eine Erbschuld oder eigene Schuld der Menschen - es geht um eine Schuld der Gesellschaft als Ganzes. Die hier lebenden Zugezogenen profitieren ja dem Grunde nach letztlich auch von der damals stattgefundenen Ausbeutung.
paxito schrieb:Das ergibt keinen Sinn. Weder Verfassung, noch Landesgrenzen, noch Bevölkerung sind identisch, wie konstruiert du da ein "nur umbenannt"?Das konstruiere nicht ich - das ist die einhellige völkerrechtliche Situation. Lies Dich halt da ein. Im Reichsbürgerthread findest Du zudem alles dazu.
paxito schrieb:oder der DDR?Teilweise auch. Das war relativ umstritten.
T.Rick schrieb:bei denen die eine Fortführung des alten Deutschen Reichs durch die Bundesrepublik bejah(t)enDas ist einhellige Sicht.
paxito schrieb:Wie man das zusammen denken soll erschliesst sich wohl nur Juristen.Das ist einfach:
kleinundgrün schrieb:es geht um eine Schuld der Gesellschaft als Ganzes.Nö, warum sollte die heutige Gesellschaft Schuld sein? Es gibt keine Erbschuld
kleinundgrün schrieb:Die hier lebenden Zugezogenen profitieren ja dem Grunde nach letztlich auch von der damals stattgefundenen AusbeutungAuch hier. Nö
abberline schrieb:Nö, warum sollte die heutige Gesellschaft Schuld sein? Es gibt keine ErbschuldDas findest Du einige Beiträge zuvor. Wenn Land A Land B was wegnimmt um damit besser zu leben, dann ist das schon eine Schuld. Und warum "Erbschuld"? Wer hat wen beerbt? Das Deutsche Reich mit dem aktuellen Namen "Bundesrepublik Deutschland" ist ja nicht gestorben - es ist noch immer da und damit auch noch immer alles, was es eben so an rechtlichen oder moralischen Verbindlichkeiten angesammelt hat.
kleinundgrün schrieb:Die Frage ist nur, ob es einfach zu lange her ist und ob man aufgrund der Umstände so einen Ausgleich verlangen kann. Schließlich war so ein Vorgehen damals recht üblich und die Umstände haben sich seitdem sehr grundlegend geändert.@kleinundgrün
Niederbayern88 schrieb:Man weiß nicht wie lange man "zurückgehen" kann um noch etwas zu verlangenDeutschland gibts ja freiwillig.
Niederbayern88 schrieb:Man weiß nicht wie lange man "zurückgehen" kann um noch etwas zu verlangen.Formaljuristisch sind solche Forderungen kaum begründbar. Sie sind verjährt bzw. durch verschiede Übereinkommen (z.B. im Fall von Polen) eher nicht mehr existent.
Niederbayern88 schrieb:daher gibt sie oft immer nach vor allem bei sowasIst es denn nicht moralisch gut, wenn man versucht, Unrecht etwas abzumildern? Auch wenn man nicht formaljuristisch verpflichtet wäre?
Tussinelda schrieb:Ich finde, wenn man einen Völkermord anerkennt, dann hat man sich direkt an die Volksgruppen zu wenden, die tatsächlich davon betroffen waren,Deine Argumentation ist echt murks, zuerst behauptest Forderungen stellen sei nur ab Namibias Gründung möglich, jetzt willst nicht mehr dass die Zahlung zu der Regierung gehen. Aha.
Niederbayern88 schrieb:Was mir ein wenig gegen den Strich geht (ist nur meine Sicht) its eben dieses "Fordern"Wie ich schon schrieb, ist so etwas durchaus auch ein politisches Mittel.
Abahatschi schrieb:Deine Argumentation ist echt murks, zuerst behauptest Forderungen stellen sei nur ab Namibias Gründung möglich, jetzt willst nicht mehr dass die Zahlung zu der Regierung gehen. Aha.Das mag daran liegen, dass Du nicht verstehst, was ich schreibe. Die Regierung stellt nicht die Forderungen, sondern die Nachfahren der Genozidopfer. Deutschland ging und geht davon aus, mit der namibischen Regierung verhandeln zu müssen. Das war aber nie das, was Nachfahren wollten.
Tussinelda schrieb:Ich finde, wenn man einen Völkermord anerkennt, dann hat man sich direkt an die Volksgruppen zu wenden, die tatsächlich davon betroffen waren, sich direkt bei diesen zu entschuldigen und diese auch direkt in sämtliche Verhandlungen einzubinden. Ganz zu Schweigen davon, dass Raubgüter, Gebeine etc. direkt an die Nachfahren zurückzugeben sind.Es waren alle Vertreter der Herero eingeladen, aber nach der Niederlage vor Gericht in New York hatten wohl Einige Angst intern einen Gesichtsverlust zu erlangen.
Doch standen auch namhafte Herero-Vertreter ausdrücklich hinter dem "Dialog mit Deutschland" und beteiligten sich aktiv daran. Manche der Verhandler schweigen jedoch heute nach der Erklärung, manche Regierungsvertreter distanzieren sich. Das ist symptomatisch für die zerstrittene Szene in Namibia. Eingeladen für die Verhandlungen waren tatsächlich wesentlich mehr, nämlich alle Interessengruppen der Herero und Nama. Doch viele lehnten gleich ab – und hier liegt das große Dilemma.https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-06/namibia-versoehnungsabkommen-ablehnung-voelkermord-deutschland-kolonialverbrechen-herero-nama-5vor8
Tussinelda schrieb:Das bedeutet ja a) wenn es keine Möglichkeit gibt, Forderungen zu erheben, Pech gehabt und b) wenn ein Völkermord zu sät anerkannt wird, Pech gehabt.Wenn Du es so ausdrücken willst, ist da was dran, richtig. Es ist aber in dem Fall so, dass Deutschland sowieso schon überdurchschnittlich viel Entwicklungshilfe zahlte und zahlt.
Tussinelda schrieb:Ja, Forderung waren erst ab der UNABHÄNGIGKEIT möglich, was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass die namibische Regierung jetzt die Vertretung der betroffenen Volksgruppen sei. Wenn man sich etwas eingelesen hätte dann wüßte man, dass dies von Anfang an der Verhandlungen ein Problem war.Es bleibt halt falsch was Du schreibst.
cejar schrieb:Es bleibt halt falsch was Du schreibst.Tja. Wir haben halt Schuld dran das die Namibianer sich untereinander nicht grün sind.