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Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

14.907 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Klima, Generation, Letzte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

02.05.2023 um 17:52
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Wieso müssen diese Leute denn überhaupt Vorbilder sein?
Müssen sie nicht. Sie würden aber glaubwürdiger rüberkommen. Wenn dir der Lungenfacharzt eine Fluppe anzündet und dir vom Rauchen abrät oder dein Gegenüber die vegane Lebensweise preist, während er sich sein Rindersteak rare reinzieht, dann kann so etwas schon befremdlich wirken.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Auf so einen Quark kommt man nur, wenn man das Problem noch immer nicht als politisches, sondern fälschlicherweise als eines des privaten Lebenswandels versteht.
Quark lese ich hier auch, allerdings nicht den, den du sehen möchtest.


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02.05.2023 um 20:34
@LeeMonade

Sorry, deine Benachrichtigung ist wohl untergegangen^^
Zitat von LeeMonadeLeeMonade schrieb am 29.04.2023:Wissen Inge und Hans das wirklich? oder haben sie sich mit dem Thema bisher einfach nicht beschäftigt, weil es eher "nur ne Nebensache" war?
JA, kleben nervt halt, aber mehr nicht ...
Irgendwie ist es doch total unwahrscheinlich, dass das Thema irgendwer noch nicht mitbekommen hat. Ob nun die Berichterstattungen der LG oder der Thematik zum Klimawandel im TV. Das die Generation 75+ sich dafür nicht interessiert sei es wegen des Alters oder weil sie keine Kinder/Enkelkinder besitzen, steht auf einen anderen Blatt - man kann es ihnen auch nicht so ganz übelnehmen, find ich.

Dann sind da noch die Nachrichtenstorys, die schlechte Publicity: Berichte von blockieren von Krankenwagen oder dem trotzigen, teils hysterischen Verhalten der Aktivisten vor Ort ... und den immer gleichen eintönigen Aktionen zum Leidwesen der Durchschnittsbürger.

Deshalb ja meine Frage, ob sich deren Protest nur auf Sitzblockaden beschränkt - worauf du mir aber keine Antwort geben konntest, was ich nun als eine indirekte Verneinung deinerseits auffasse. Ich persönlich habe nichts gegen die Proteste ( ehrlich gesagt ist mir das mir alles zu lasch & kontraproduktiv :D ), wundere mich nur über die Kreativlosigkeit seitens der LG und das sie sich nicht wundern, dass kaum über ihr Anliegen diskutiert wird - wenn, dann nur über den Nutzen der Sitzblockaden und dessen Auswirkung.

@nasenstüber hat weiter oben ein paar kreative Vorschläge gebracht: Aktionsstände in der Fußgängerzone, z.B. - etwas womit man den Bürger in konstruktive Dialoge verwickeln kann, sich austauscht, einfach unaufgeregt auf "Inge & Hans" einwirken kann.

Oder "Abseilaktionen" an Kirchen in Stile von Greenpeace - so das das Augenmerk auf "die Sache" gelengt wird, und nicht nur auf den Unmut, von den nahezu immer in den Medien geredet & berichtet wird.

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Satiriker Martin Sonneborn hatte auch ein paar kreativ-witzige Vorschläge vorzuweisen, mal so als Beispiel. :D
Zitat von LeeMonadeLeeMonade schrieb am 29.04.2023:nur ein Beispiel: CDU-Fraktionschef Dennis Thering (Hamburg) sieht das als Einzahlung in das System Bundesrepublik, fühlt sich aber noch immernicht genötigt, Klimaprobleme anzugehen, was also ist von ihm zu erwarten? Spende von Mitglied an die eigene Partei? oO
Das CDU/CSU wissenschaftliche Fakten gerne ignoriert oder gar bestreitet, ist ja nun leider auch nix Neues mehr. Oo


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02.05.2023 um 21:29
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wenn man auf der einen Seite bzw bezüglich der Staus sinngemäß sagt "Kleinvieh macht KEINEN Mist", dann müsste man es konsequenterweise auch auf der anderen Seite so kommunizieren.

Und letzten Endes ist es doch auch so, man müsste - eben weil die Zeit drängt - an ganz anderen bzw. größeren und effektiveren Stellschrauben drehen - dies bevorzugt global.
Aber dabei andererseits auch nicht überdrehen damit "das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet" wird.
Also eine gute Balance zwischen Effekt und Verträglichkeit.
Da muss man jetzt direkt mehrere Sachen trennen.
Zum ersten gibt es nicht die eine große Stellschraube. Es werden immer viele Einzelmaßnahmen benötigt und das Tempolimit ist da eben eine ganz besonders einfach umzusetzende, bei der der einzige Grund, es nicht zu tun, rein verrückte Ideologie ist.
Das Tempolimit spart co2 und Geld, es nicht zu tun, zeigt, wie sehr man Klimapolitik mit Füßen tritt.

Auch sind hier die Prozentzahlen ganz anders. Nehmen wir mal an, LG schafft pro Jahr 1000 Staus (es sind weniger).
Das hier sind nur die staus auf fernstraßen https://de.statista.com/statistik/daten/studie/169948/umfrage/anzahl-der-staumeldungen-in-deutschland/#:~:text=Die%20Statistik%20zeigt%20die%20Anzahl,liegt%20bei%20rund%2013.200%20Kilometern.

Da reden wir von Staus zwischen 300000 und 800000. Nur auf Fernstraßen, ohne Städte. Und auch ohne einzelne Behinderungen wie Falschparker und so weiter. Allein die Schwankung zwischen 2015 und 2016 betrug ca 130000 Staus. Also mehr als das 100fache, was LG überhaupt pro Jahr schaffen könnte. Und nur auf Fernstraßen und ohne Falschparker und so weiter.

Und keiner fand, dass das ein Sicherheitsrisiko sei, dass viel mehr KTW zu spät kommen, dass wir unbedingt Staus abbauen müssen, dass wir mehr auf ÖPNV setzen müssen und was weiß ich. Niemand hat davon gesprochen. Da ist es wohl kaum ehrlich, dann wegen einzelner Staus so zu tun, als würde LG alles lahmlegen, Schuld an verspäteten KTW sein usw und so fort. Wenn es nicht um Klimaschutz geht, ist Stau jedem absolut scheißegal als politisches Thema.
Darum ist dieser Vorwurf an LG rein ideologischer Natur und kein ernsthaftes Argument.

Das Tempolimit hingehen kann durchaus mehr Einsparen, als das, was selbst in jährlichen Schwankungen kaum ins Gewicht fällt.
. Wegen fehlender neuerer
Erhebungen zum Geschwindigkeitsverhalten auf Autobahnen waren bisher keine aktuelleren
Aussagen möglich. Unter Annahme eines unveränderten Geschwindigkeitsverhaltens gegenüber
(UBA 1999) und einem Befolgungsgrad von 80 % wurde 2010 abgeschätzt, dass bei einen
Tempolimit von 120 km/h die CO2-Emissionen der Pkw auf deutschen Bundesautobahnen um 9
% sinken würden (UBA 2010, UBA 2012). Dies entspricht nach der damaligen Prognose für 2020
einer Menge von jährlich rund 3,2 Millionen Tonnen CO2 (Basis: Inlandsfahrleistung).
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020-06-15_texte_38-2020_wirkung-tempolimit_bf.pdf

Dass die Emissionen deutscher PKW auf Autobahnen um geschätzt 9% sinken würden, ist kein Pappenstiel. Das ist eine Menge Holz und das könnte uns durchaus dabei helfen, unsere Emissionsziele im Verkehrssektor zu erreichen.

Du kannst das also nicht miteinander vergleichen. Die Staus, die LG verursacht, sind im vergleich zu den Staus insgesamt quasi keinerlei Veränderung. Ein Tempolimit wäre ein ernsthafter Beitrag dazu, die Emissionen von PKW in einem relevanten Ausmaß zu reduzieren.


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02.05.2023 um 22:10
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ein Tempolimit wäre ein ernsthafter Beitrag dazu, die Emissionen von PKW in einem relevanten Ausmaß zu reduzieren.
ja, aber nur ein kleiner Beitrag - innerhalb Deutschlands.
Es geht doch aber bezüglich des Klimas um globale Veränderungen.

Ich verstehe trotzdem deinen Punkt und was du sagen willst. Bin ja auch nicht gegen 120 oder 130 auf Autobahnen.

Aber dennoch sehe ich es nach wie vor als nicht wirksam an, wie die LG vorgehen.
Weiter oben wurden schon Punkte aufgeführt, wie sie evtl. tatsächlich etwas bewirken könnten, z.B. in diesem Beitrag beschrieben: Beitrag von tHEbLoB (Seite 499)


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02.05.2023 um 22:40
@Optimist

Denk mal in emotionaler Logik. Stell dir vor, du hast einen Freund und in eurer Freundschaft liegt ganz viel im Argen.

Er hat hohe Schulden bei dir.
Er hat Probleme mit Wut und rastet manchmal grundlos aus.

Das sind beides wichtige Punkte in einer Freundschaft. Aber du hast dich bis jetzt entschieden, ihm zuzugestehen, dass er Probleme hat, an denen er nicht so leicht etwas ändern kann und ihm darum diese großen Fehler verziehen.

Aber dann fragst du ihn nach Hilfe beim Umzug, er sagt zu, kommt dann aber nicht, ohne sich abzumelden. Dann ist die Freundschaft vorbei. Denn da ging es dann um etwas, was auch ihm eigentlich leicht gefallen wäre und nichts kostet. Wutprobleme und Schulden löst man nicht von heute auf morgen. Ein Anruf um abzusagen, das kann man schon machen.
Wenn dein Freund nichtmal das tut, ist dir klar, er wird auch niemals, absolut niemals an seinen anderen Problemen arbeiten.

Und so ist das in der Politik auch. Wer soll denn der Regierung glauben, dass sie größere Stellschrauben glaubwürdig angeht (die nicht gerade in Resorts von den Grünen liegen), wenn sie sich selbst bei den einfachsten Maßnahmen weigert, tätig zu werden?

Die Forderung des Tempolimits ist genau deshalb wichtig. Es ist nicht glaubwürdig, dass Klimaschutz gemacht wird, wenn man nichtmal sinnvolle Maßnahmen wie das Tempolimit umsetzt (obwohl das sehr leicht möglich wäre).
Genauso wie es nicht glaubwürdig ist, dass jemand wirklich Besserung in einer Freundschaft gelobt, wenn er schon in kleinen Gesten keinerlei Mühe zeigt.

Der Protest von LG zielt genau auf GRUNDHALTUNG ab. Es ist die Grundhaltung, die sich ändern muss. Ausgeklügelte Pläne für co2 Reduktionen gibt es von Wissenschaftlern, dafür braucht man LG nicht.


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02.05.2023 um 22:48
Zitat von tHEbLoBtHEbLoB schrieb:ob sich deren Protest nur auf Sitzblockaden beschränkt
Sitzblockaden dürften das bekannteste und auch meist genutzte Mittel sein. Es gibt aber auch andere Methoden. Z.B. sehr langsames Fahren oder Spazierengehen auf der Fahrbahn zum Ausbremsen des Verkehrs oder gerade heute wurde von Klimaaktivisten (durchaus bekannte Gruppen, ob eine Verbindung zur LG besteht, weiß ich jedoch gerade nicht) ein Hörsaal der HU Berlin in Rahmen einer geplanten Vollversammlung friedlich besetzt.
Zitat von tHEbLoBtHEbLoB schrieb:Aktionsstände in der Fußgängerzone,
Die sind in ihrer Wirkung doch nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein.
Nicht, dass ich das ständige Festkleben auf der Fahrbahn oder das Bewerfen von Kunst mit Lebensmittel für erfolgsversprechend halten würde).
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Es geht doch aber bezüglich des Klimas um globale Veränderungen.
Die deutsche Politik oder das deutsche Volk können jedoch nichts global verbindliches festlegen
Also hat man die Wahl entweder nach dem Motto "wenn nur wir was machen, bringt es eh nichts" die Welt tatenlos und sehenden Auges vor die Hunde gehen zu lassen oder man krempelt die Ärmel hoch und tut sein bestes (in der Hoffnung, dass andere doch noch rechtzeitig mitziehen).
Das heißt ja nicht, dass wir auf sämtliche Annehmlichkeiten verzichten müssen, um auch noch das letzte Gramm CO2-Ersparnis rauszuquetschen. Aber es gibt durchaus Stellschrauben, die auch ohne großen Aufwand oder kaum zumutbare Entbehrungen bereits viel Ertrag bringen (Beispiel Tempolimit).

Und bei der durchaus nicht unbedeutenden globalen Größe unserer Wirtschaft oder unseres pro-Kopf-Klimaabdrucks sind nennenswerte Änderungen bei uns auch durchaus nicht unbedeutenden für die globale Statistik. (Aber ja, natürlich auch nicht einmal annähernd ausreichend, wenn andere Staaten nicht auch mitziehen)


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03.05.2023 um 00:21
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Denk mal in emotionaler Logik. Stell dir vor, du hast einen Freund und in eurer Freundschaft liegt ganz viel im Argen.

Er hat hohe Schulden bei dir.
Er hat Probleme mit Wut und rastet manchmal grundlos aus.

Das sind beides wichtige Punkte in einer Freundschaft. Aber du hast dich bis jetzt entschieden, ihm zuzugestehen, dass er Probleme hat, an denen er nicht so leicht etwas ändern kann und ihm darum diese großen Fehler verziehen.

Aber dann fragst du ihn nach Hilfe beim Umzug, er sagt zu, kommt dann aber nicht, ohne sich abzumelden. Dann ist die Freundschaft vorbei. Denn da ging es dann um etwas, was auch ihm eigentlich leicht gefallen wäre und nichts kostet. Wutprobleme und Schulden löst man nicht von heute auf morgen. Ein Anruf um abzusagen, das kann man schon machen.
Wenn dein Freund nichtmal das tut, ist dir klar, er wird auch niemals, absolut niemals an seinen anderen Problemen arbeiten.
das ist ein sehr gutes Bild.

Aber das erweitere ich mal folgendermaßen:
Um meinen Freund zu motivieren sich endlich zu ändern oder wenigstens dass er einsieht, wenigstens ein bisschen was ändern zu müssen, beeinträchtige ich 3-4 wildfremde Leute aus meiner Umgebung, in der Hoffnung, dass diese meinem Freund die Leviten lesen.

Glaubst du, dass dies was bewirken könnte?
Der würde noch viel sturer reagieren als er so schon ist ;)
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und so ist das in der Politik auch. Wer soll denn der Regierung glauben, dass sie größere Stellschrauben glaubwürdig angeht (die nicht gerade in Resorts von den Grünen liegen), wenn sie sich selbst bei den einfachsten Maßnahmen weigert, tätig zu werden?
damit hast du Recht, die Regierung ist in vielen Dingen unglaubwürdig.
Aber wie gesagt, indem man seinen Unmut an Wildfremden auslässt - in der Hoffnung, dass die Druck bei der Regierung machen - das finde ich eben auch nicht zielführend.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Forderung des Tempolimits ist genau deshalb wichtig. Es ist nicht glaubwürdig, dass Klimaschutz gemacht wird, wenn man nichtmal sinnvolle Maßnahmen wie das Tempolimit umsetzt (obwohl das sehr leicht möglich wäre).
Genauso wie es nicht glaubwürdig ist, dass jemand wirklich Besserung in einer Freundschaft gelobt, wenn er schon in kleinen Gesten keinerlei Mühe zeigt.
wie gesagt ob Tempolimit oder nicht, die Regierung (alias mein Freund) ist so und so nicht glaubwürdig - da brauche ich auch nichts mehr testen und auf eine kleine Geste hoffen. Ich muss es quasi aufgeben ihn - über Andere - zu mobilisieren.

Wenn schon, kann ich das nur ganz direkt versuchen, aber dann so diplomatisch und psychologisch geschickt wie nur möglich. Mit Druck würde ich nur Gegendruck und Sturheit ernten.
So ist es psychologisch gesehen bei vielen Menschen - nach meinen Erfahrungen und soviel also zu deiner Metapher.

Nun weiß ich nicht, ob man das auch 1:1 auf die Politik ummünzen kann (die hat ja auch viel mit Psychologie zu tun).
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Der Protest von LG zielt genau auf GRUNDHALTUNG ab. Es ist die Grundhaltung, die sich ändern muss
die sich jedoch nicht so ohne weiteres ändern wird, weil die Menschen sind wie sie sind - so im Allgemeinen (auf ihren Vorteil und Bequemlichkeit bedacht, Weg des geringsten Widerstandes usw. - bis auf soundsoviel Prozent Ausnahmen).
Zitat von Mr.WölkchenMr.Wölkchen schrieb:Also hat man die Wahl entweder nach dem Motto "wenn nur wir was machen, bringt es eh nichts" die Welt tatenlos und sehenden Auges vor die Hunde gehen zu lassen oder man krempelt die Ärmel hoch und tut sein bestes (in der Hoffnung, dass andere doch noch rechtzeitig mitziehen).
ich habe halt schon lange meinen Optimismus und Glauben an die Menschheit verloren und denke leider, dass der Mensch sich so und so - mehr oder weniger schnell "abschaffen" wird.
Und was ich bis jetzt in meinem Leben oft gesehen hatte: Wo man 1 Loch versucht zu stopfen, reißt man damit 10 Neue wieder auf.


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03.05.2023 um 00:38
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dies entspricht nach der damaligen Prognose für 2020 einer Menge von jährlich rund 3,2 Millionen Tonnen CO2
Um's mal festzuhalten: Die weltweiten CO2-Emissionen lagen 2021 bei ca. 37,1 Milliarden Tonnen CO2. 3,2 Millionen Tonnen CO2 entsprechen einem Anteil von: 3,2 x 106 / 37,1 x 109 = ca. 0,000086 = 0,0086%. Die prognostizierte Einsparung durch ein Tempolimit in Deutschland beträgt also etwas weniger als ein Hundertstel Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.


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03.05.2023 um 04:45
Zitat von uatuuatu schrieb:Um's mal festzuhalten:
Und inwiefern ist das ein Argument gegen ein Tempolimit?
Niemand sagt, dass damit bereits die halbe Miete geschafft wäre.

Ein Tempolimit wäre jedoch eine Maßnahme, die sehr schnell und ohne Aufwand oder Kosten umzusetzen wäre und niemanden nennenswert beeinträchtigt. (Wer sein Auto mit 200 km/h ausfahren möchte, kann das gerne weiterhin auf dem Nürburgring tun.)


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03.05.2023 um 05:54
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da muss man jetzt direkt mehrere Sachen trennen.
Zum ersten gibt es nicht die eine große Stellschraube. Es werden immer viele Einzelmaßnahmen benötigt und das Tempolimit ist da eben eine ganz besonders einfach umzusetzende, bei der der einzige Grund, es nicht zu tun, rein verrückte Ideologie ist.
Das Tempolimit spart co2 und Geld, es nicht zu tun, zeigt, wie sehr man Klimapolitik mit Füßen tritt.
Sehe ich anders. Das Tempolimit hat keine Entscheidende Größenordnung die Tauglich wäre um die Klimabilanz deutlich zu ändern. Es würde am Gesamtausstoss nur ca 1% ausmachen, gleichzeitig würden wir aber eine von vielen liebgewonnene Freiheit aufgeben und sogar eher zu den eher langsamen gehören. Zudem ist gerade bei 100 mit eher mehr Stau zu rechnen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:uch sind hier die Prozentzahlen ganz anders. Nehmen wir mal an, LG schafft pro Jahr 1000 Staus (es sind weniger).
Alleine Gestern gab es 16 Blockaden in Berlin. Klar, alles Definitionssache, nichts desto trotz muss man sich mal entscheiden: Legt man nun Städte lahm oder nicht? Die LG sagt ja also muss man auch anerkennen das es einigen weh tut.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da reden wir von Staus zwischen 300000 und 800000. Nur auf Fernstraßen, ohne Städte. Und auch ohne einzelne Behinderungen wie Falschparker und so weiter. Allein die Schwankung zwischen 2015 und 2016 betrug ca 130000 Staus. Also mehr als das 100fache, was LG überhaupt pro Jahr schaffen könnte. Und nur auf Fernstraßen und ohne Falschparker und so weiter.
Gerade auf Autobahnen sind Falschparker ein echtes Problem. So wie die LG protestiert sind ja eher Städte betroffen. Und da ist sie sehr effektiv was Stau verursachen angeht. Normalerweise bedarf es Baustellen, Unfälle oder hohes Verkehrsaufkommen, LG schafft das mit 10 Mann. Mit dem Unterschied das Baustellen notwendig sind, Unfälle leider passieren und hohes Verkehrsaufkommen eine Frage ist die LG mal beantworten sollte bevor sie sich festklebt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und keiner fand, dass das ein Sicherheitsrisiko sei, dass viel mehr KTW zu spät kommen, dass wir unbedingt Staus abbauen müssen, dass wir mehr auf ÖPNV setzen müssen und was weiß ich. Niemand hat davon gesprochen. Da ist es wohl kaum ehrlich, dann wegen einzelner Staus so zu tun, als würde LG alles lahmlegen, Schuld an verspäteten KTW sein usw und so fort. Wenn es nicht um Klimaschutz geht, ist Stau jedem absolut scheißegal als politisches Thema.
Darum ist dieser Vorwurf an LG rein ideologischer Natur und kein ernsthaftes Argument.
Doch, was glaubst du warum endlich mal deutliche Strafen alleine für die fehlende Rettungsgasse eingeführt wurden? Und ich Frage mich wo du lebst. Das Thema Stauvermeidung taucht spätestens seit der ersten Ölkrise immer wieder auf und von mal zu mal immer heftiger. Der ADAC prangert das immer wieder an. Warum gibt es denn die ganzen Stauwarner etc? Und das Einsatzkräfte behindert werden dadurch wird auch schon lange thematisiert. Da biegst du dir gerade was zurecht. Und bitte mach mal eins, sprich nicht von KTW. Die sind in dem Zusammenhang fast schon unwichtig, entscheidender sind RTW und NEF. Jedem der es kennt schüttelt es.

So und LG spricht ja davon das sie alles lahmlegen wollen. Das ist ja die Drohung. Und das sie es nicht geschafft haben ist im wesentlichen der Polizei zu verdanken.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass die Emissionen deutscher PKW auf Autobahnen um geschätzt 9% sinken würden, ist kein Pappenstiel. Das ist eine Menge Holz und das könnte uns durchaus dabei helfen, unsere Emissionsziele im Verkehrssektor zu erreichen
1% etwa. Und dafür so viel Ärger machen. Hast du in Berlin nicht die Wahlergebnisse mitbekommen? So macht man Werbung für AfD etc.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Du kannst das also nicht miteinander vergleichen. Die Staus, die LG verursacht, sind im vergleich zu den Staus insgesamt quasi keinerlei Veränderung. Ein Tempolimit wäre ein ernsthafter Beitrag dazu, die Emissionen von PKW in einem relevanten Ausmaß zu reduzieren.
Bei weitem nicht das was wir brauchen. Ich wäre ja mal beeindruckt wenn sich LG für die Flächendeckende Einführung der Biotonne (da Stecken Millionen Tonnen Biomasse Potential drin) oder Fließwasserkraftwerke (20 GW Potential) festkleben würde.


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03.05.2023 um 05:54
Zitat von Mr.WölkchenMr.Wölkchen schrieb:Ein Tempolimit wäre jedoch eine Maßnahme, die sehr schnell und ohne Aufwand oder Kosten umzusetzen wäre und niemanden nennenswert beeinträchtigt.
So einfach ist es auch nicht. So eine Verordnung muss auch gelegentlich geprüft werden. Es braucht zustätzliche Einseätze, die gelegentlich Blitzer aufstellen, wieder abbauen, sie auswerten; es bräuchte folglich auch zusätzlichen bürokratischen Aufwand, um Temposünder zu sanktionieren; daraus wiederum resultiert, dass es möglicherweise mehr Autobahnwachen und sonstige Infrastruktur braucht. Soweit ich das überblicke, wurde das nicht in den Berechnungen berücksichtigt, sondern nur die bloße Nettoersparnis.

Zudem gibt es da auch einen ökonomischen Zusammenhang, wonach eine bei uns fallende Nachfrage nach Sprit, den Rohölpreis auf dem Markt verbilligt, und ihn dann damit für ärmere Menschen weltweit erschwinglicher macht, wodurch sie eben dann unseren bisherigen Anteil verkonsumieren könnten.
Es ist also aus meiner Sicht nicht wirklich gesichert, ob eine deutsche Einsparung auch tatsächlich global was bewirkt. Ob sich da der Aufwand wirklich noch lohnt, bleibt schon von diesem Standpunkt aus gesehen eher fraglich.


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03.05.2023 um 06:06
Ok, LG hat ein Problem mit "oben", die würden nicht genug tun...da frage ich mich warum sie nach "unten" treten und die Bevölkerung drangsalieren.
Vielleicht ist dass der Grund warum sie keine Unterstützung haben (außer von weiteren Fanatiker) und letztendlich Strafen kassieren.
Bei den Strafen müsste die Justiz mehr Gefängnisstrafen aussprechen wenn ihre Strafen von Unternehmen! übernommen werden.


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03.05.2023 um 06:10
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:Alleine Gestern gab es 16 Blockaden in Berlin. Klar, alles Definitionssache, nichts desto trotz muss man sich mal entscheiden: Legt man nun Städte lahm oder nicht? Die LG sagt ja also muss man auch anerkennen das es einigen weh tut.
Ein Tempolimit auf Autobahnen verursacht Staus? Ich dachte immer, dass Raser sich teilweise selbst überschätzen und andere mit reinziehen oder dass es heute noch Fahrzeughalter gibt, die das Reißverschlussverfahren nicht kennen.

Tempolimit im normalen Stadtverkehr halte ich persönlich aber für Unsinn. Hier könnte sich der Wissing doch mal für die endgültuge Abschaffung unsinniger Ampeln einsetzen und an Knotenpunkten zB für Fuß-/Radfahrerbrücken sorgen sowie für noch mehr Verkehrsinseln. MMn entstehen die meisten Staus durch unsinnige Ampelphasen.


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03.05.2023 um 08:44
Immer wieder witzig wie viele Argumente dem deutschen einfallen wenn es um das Tempolimit geht 😅 und immer wieder "Freiheit und freie Fahrt für freie Bürger..."

Dem Ami die Knarre, dem deutschen das Auto. Viele Staus entstehen durch hohes Verkehraufkommen plus derer die trotzdem noch jede Lücke mit hohem Tempo erschließen müssen oder generell wie die angestochen rasen.

https://www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-mit-130-km-h-sinken-die-unfallzahlen-drastisch-a-1249595.html


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03.05.2023 um 09:22
🤔 hier wird mit co2 ausstoss als eines der hauptgründe für ein tempolimit mit angeführt...

Im umkehrschluss dürften dann alle emobile und wasserstoffautos so schnell fahren wie es im moment erlaubt ist?


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03.05.2023 um 10:20
Zitat von El-BertoEl-Berto schrieb:hier wird mit co2 ausstoss als eines der hauptgründe für ein tempolimit mit angeführt...
+ Umwelt
+ Sicherheit
+ Entspannung
+ Keine Rasertouristen mehr aus dem Ausland

- Spaß am Rasen

Ich bin selbst Recht flott unterwegs, weil ich es auch darf. Gegen ein Tempolimit hätte ich aber gar nichts.
Zitat von El-BertoEl-Berto schrieb:Im umkehrschluss dürften dann alle emobile und wasserstoffautos so schnell fahren wie es im moment erlaubt ist?
Abgesehen davon das die E-Autos nicht CO2-frei sind und je schneller desto mehr Power benötigt wird, macht die Frage nicht allzuviel Sinn.


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03.05.2023 um 10:53
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ein Tempolimit auf Autobahnen verursacht Staus?
Generell gilt: Je langsamer die Straße, desto weniger kommen durch. Wurde hier schonmal angesprochen. Kann schonmal zu Staus führen. Das gilt natürlich nicht überall. Man stelle sich Altstadt ohne Tempolimit vor. Aber gerade auf einer gut befahrenen Autobahn macht das Unterschiede. Übrigens gibt es bei uns seit Abschaffung des Tempolimits nicht mehr Unfälle.


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03.05.2023 um 11:13
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:Das Tempolimit hat keine Entscheidende Größenordnung die Tauglich wäre um die Klimabilanz deutlich zu ändern.
Welche Maßnahme hätte denn deiner Meinung nach das größte Einsparpotential, das tauglich wäre, um die Klima und Umweltbilanz deutlich zu verbessern?
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:Zudem ist gerade bei 100 mit eher mehr Stau zu rechnen.
Weil?
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:Alleine Gestern gab es 16 Blockaden in Berlin
Weltweit gesehen haben 16 Blockaden aber keinen großen Effekt.
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:nichts desto trotz muss man sich mal entscheiden
Warum muss man das?
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:So und LG spricht ja davon das sie alles lahmlegen wollen.
So, so, LG spricht also davon. Wärst du bitte so freundlich und würdest die Aussage belegen?
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:1% etwa. Und dafür so viel Ärger machen
Der Effekt auf die Erderwärmung und die äußerst geringe Menge des CO2 Ausstoßes, welche entsteht, wenn die LG durch ihre Blockaden einen Stau verursachen, ist sowas von gering, wahrscheinlich sehr weniger als 1%, dass man darum nun wirklich kein Theater machen muss.
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:Ich wäre ja mal beeindruckt wenn sich LG für die Flächendeckende Einführung der Biotonne (da Stecken Millionen Tonnen Biomasse Potential drin) oder Fließwasserkraftwerke (20 GW Potential) festkleben würde.
Ich und viele andere wären ja mal höchst beindruckt, wenn diese engagierten Klimaschützer, die der LG andere Protestformen oder Aktionen vorschlagen, ihre eigenen "großartigen" Vorschläge mal selber verwirklichen würden. Am Ende des Tages würde nämlich, für den ein oder anderen Macher, der nicht nur schwätzt, wahrscheinlich ein paar Medaillen und eventuell auch ein paar Beleidigungen rausspringen.
Zitat von uatuuatu schrieb:Die weltweiten CO2-Emissionen lagen 2021 bei ca. 37,1 Milliarden Tonnen CO2. 3,2 Millionen Tonnen CO2 entsprechen einem Anteil von: 3,2 x 106 / 37,1 x 109 = ca. 0,000086 = 0,0086%. Die prognostizierte Einsparung durch ein Tempolimit in Deutschland beträgt also etwas weniger als ein Hundertstel Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.
Eine sehr gute Rechnung. Danke dafür.
An der Stelle wäre mal interessant zu wissen, wie groß eigentlich der Anteil, der von den LG verursachten Staus, an den weltweiten Co2 Emissionen ist?
Vermutlich beträgt dieser Wert noch sehr viel weniger als ein Millionstel Prozent an der weltweit CO2-Emission.


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03.05.2023 um 11:35
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Weltweit gesehen haben 16 Blockaden aber keinen großen Effekt.

Wie groß ist der Effekt auf die weltweite Klimaerwärmung, wenn in Deutschland ein Tempolimit auf den Autobahnen eingeführt wird?
Welche Kipppunkte können dadurch umgangen werden bzw. um welche Zeitwerden sie nach hinten verschoben?
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Vermutlich beträgt dieser Wert noch sehr viel weniger als ein Millionstel Prozent an der weltweit CO2-Emission.
Und das ist ein Argument um mehr CO₂ auszustoßen als notwendig?


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03.05.2023 um 11:48
Kam das schon?
Keine Ingewahrsamnahme von Klimaaktivistinnen bei Sitzblockaden auf Münchener Straßen
Normenketten:
PAG Art. 17 Abs. 1 Nr. 2
GG Art. 2 Abs. 2 S. 2, Art. 8
StGB § 240
Leitsätze:
1. Eine Sitzblockade von Klimaaktivistinnen stellt eine Versammlung dar, die den Schutzbereich des Art. 8 GG eröffnet. (Rn. 9 – 10) (redaktioneller Leitsatz)
2. Polizeigewahrsam stellt keine geeignete Maßnahme dar, Klimaaktivistinnen von der Durchführung weiterer Aktionen abzuhalten, so dass sich der Fall im Vergleich zu den üblichen Fällen der Anwendung von Art. 17 Abs. 1 PAG unterscheidet. (Rn. 14 – 22) (redaktioneller Leitsatz)
3. Bei der Ingewahrsamnahme von Aktivisten einer Sitzblockade steht das Übermaßgebot der Verhältnismäßigkeit entgegen. (Rn. 23 – 25) (redaktioneller Leitsatz)
4. Es kann bezweifelt werden, dass das Festkleben auf der Fahrbahn als Nötigung gem. § 240 StGB strafbar ist. (Rn. 26 – 39) (redaktioneller Leitsatz)
5. Freiheitsentzug im Polizeirecht ist die ultima ratio und im freiheitlich demokratischen Rechtsstaat einer der tiefsten möglichen Eingriffe in die Grundrechte der Bürger. Geringfügigen Straftaten mit diesem Mittel zu begegnen ist nicht verhältnismäßig. (Rn. 41 – 42) (redaktioneller Leitsatz)
Quelle: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2022-N-41330?hl=true


Oha, das ist interessant. Punkt 4 kann Autofahrer, die die Klimaaktivisten von der Straße holen ganz schnell Probleme bereiten, weil „Notwehr“ (Achtung: Verhältnismäßigkeit der Mittel wahren!) dann nicht gegeben ist.

Die Begründungen haben es auch in sich, unter anderem:
Die Intensität der Sitzblockade ist für die unmittelbar betroffenen blockierten Verkehrsteilnehmer nicht unerheblich, da sie an ihrer Weiterfahrt gehindert werden. Allerdings ist diese Auswirkung ihrer Art nach zu vergleichen mit ähnlichen Hindernissen im Straßenverkehr wie etwa die Blockierung von Straßen durch Baustellen, Unfälle, aber auch Veranstaltungen wie etwa Sportereignisse (in München wären hier konkret Radrennen und Stadtläufe zu nennen), Umzüge (Fasching, Trachtenumzüge) und auch angemeldete Demonstrationen zu nennen. Die Wirkung dieser vergleichbaren Hindernisse ist faktisch identisch. Staus und Verkehrsbehinderungen gehören zum typischen Erscheinungsbild von öffentlichen Veranstaltungen und Versammlungen. Der Unterschied besteht für die betroffenen Dritten nur in der Möglichkeit, sich im Vorfeld über die anderen Ereignisse zu informieren und die Behinderungen zu umgehen. Dieser Unterschied begründet sich indes aus der Nichtanmeldung der Sitzblockaden als Versammlungen im Vorfeld. Hier ist festzustellen, dass die bloße Teilnahme an einer nicht angemeldeten Versammlung nach dem BayVersG gerade nicht strafbar ist und sich der grundrechtliche Schutz der Versammlungsfreiheit auch auf nicht angemeldete Versammlungen erstreckt.
….
Die Dauer der Sitzblockaden ist begrenzt. Die Demonstrierenden setzen regelmäßig die Polizei mit Beginn der Blockade in Kenntnis derselben, weshalb stets von einer zeitnahen Beendigung der Blockade auszugehen ist. Die Dauer erschöpft sich dabei in Zeiträume von unter einer Stunde bis hin zu wenigen Stunden. Im Großraum München ist für Autofahrende im Berufsverkehr und für Teilnehmende am öffentlichen Personennahverkehr bereits im Regelbetrieb mit teilweise ähnlich langen Verzögerungen zu rechnen.



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