SvenLE schrieb:Das subventionieren muss aber auch beim Kunden spürbar sein. Nur die Anbieter zu entlasten bringt absolut gar nichts!
Das funktioniert halt oft nicht.
Die Frage ist, was muss ein Anbieter an Geld einnehmen, um die Dienstleistung oder das Produkt anbieten zu können. Mindestens das muss der Kunde bezahlen, sofern der Anbieter nicht irgendwo bescheißt (Steuer, Löhne etc.).
Der zweite Punkt ist, inwieweit der Anbieter aufgrund der Marktsituation Subventionen nicht an die Kunden weitergeben muss.
In der Gastronomie sind Kunden eher sehr preissensitiv und die Konkurrenz ist groß und recht gut vergleichbar. Da werden Subventionen vermutlich eher beim Kunden ankommen. Dennoch ist es fraglich, ob man als Gesellschaft etwas wie "essen gehen" subventionieren sollte. Ich finde nicht.
Berryl schrieb:Geht ja auch darum den Gastronomen mehr Gewinn zu verschaffen
Die Frage ist, was Du unter "Gewinn" verstehst. In der Gastronomie sind die Erträge eher sehr überschaubar.
mchomer schrieb:Da wurde nichts an die Kunden weitergegeben.
Weil nichts da war, das man hätte weitergeben können. Da ging es darum, diesen Wirtschaftszweig überleben zu lassen, nicht dass Kunden günstiger essen gehen können.
mchomer schrieb:Aber zurzeit ist es wirklich frech, was Restaurants, Eisdielen, Imbissbuden oder als Restaurants getarnte Imbissbuden für Preise abrufen.
Inwiefern frech? Welche Einblicke hast Du in die Kalkulationen?
Frech wäre es, wenn die Leute sich damit eine goldene Nase verdienen würden. aber wenn man auch nur ein bisschen in die Branche schaut, geht es da nur ums Überleben.
Sherlock_H schrieb:Ich glaube, den meisten würde schlecht werden, wenn sie wüssten, wieviel von den 30,-- Euro, die sie für ein gutes Essen und die Getränke zahlen, direkt oder indirekt "an den Staat" wandern.
Aber das ist auch richtig so. Das trifft jedes Gewerbe. Die Gastronomie hat "nur" das Problem, dass sie quasi alle Kostenerhöhungen mitgenommen hat und gleichzeitig ein preissensitives Publikum hat, das gar nicht beurteilen kann, was so ein Essen kostet und gleich mal von "frech" spricht, wenn der Preis entsprechend hoch ist.
Bluemeanie schrieb:So ist das wenn man zu übeheblich wird und meint dass die Regeln des Marktes aus welchem Grund auch immer (Corona, Ukraine...) obsolet sind.
Das ist ja echt albern. Woher soll denn bitte die Überheblichkeit der Gastronomie kommen? Enorme Kostensteigerungen und eine völlig überspannte Personalsituation. Da dürfte kaum jemand auch nur in die Nähe von "überheblich" kommen.
mchomer schrieb:Da verlangt auch der 0815-Imbiss Preise, die in keinem Verhältnis zur Qualität stehen.
Es ist nicht die Qualität, die kostet. Es ist alles "drumherum". Der Kostenunterschied zwischen "schlecht kochen" und "gut kochen" ist gar nicht so groß. Dazu kommt der Personalmangel gerade in der Küche.
Berryl schrieb:Solche Angebote gibt es in meiner Wahrnehmung kaum mehr.
Weil solche Angebote früher oft auf drei Standbeinen fußten: Selbstausnutzung (Pächter mit Familie), Fremdausnutzung (miese Löhne) und Steuerbetrug. Man kann heute kostendeckend solche Angebote gar nicht umsetzen. Weil auch einfache Gerichte nur mit hohen Fixkosten herstellbar sind. "Billig essen gehen" wird aussterben. Menschen dafür zu bezahlen, dass sie Essen kochen, den Abwasch machen und ein nette Ambiente bereitstellen, ist einfach Luxus. Das wird immer teurer werden.