sacredheart schrieb:Wenn wir fair sein wollen, müssen wir die aktuelle Regierung nun mal mit der vorigen vergleichen.
Unstreitig. Aber doch bitte nicht auf Stammtischniveau mit lustigen Sprüchen.
sacredheart schrieb:keinerlei Wirtschaftswachstum, keine Belebung des Wohnungsbaus, ein gescheitertes Heizungsgesetz, dessen Stümperei dem Klimaschutz geschadet hatte, verbranntes Geld bei Northvolt und sonst? Na ja, frei kiffen und Geschlechterwechsel. Alle wichtigen Reformen wurden gar nicht erst angegangen, das gilt aber auch für die Merkel Jahre zuvor: Rente, Sozialstaat, Migration.
Wirtschaftswachstum: Das ist ja auch eine Frage der Umstände. Vielleicht wäre es wirtschaftlich viel schlimmer ohne rot-grün gewesen? Wer weiß?
sacredheart schrieb:ein gescheitertes Heizungsgesetz
Na gut. Da wurde offenbar die Macht der Bild unterschätzt. Wenn den Leuten glauben gemacht wird - und schlimmer: die Leute es auch glauben - Habeck käme vorbei, die Heizungen raus zu reißen (überspitzt, aber dieses Gefühl wurde so geschürt), kann es nicht funktionieren.
Klar, das Gesetz war nicht "fertig". Aber normalerweise wird das dann solange angepasst, bis es gut funktioniert. Nicht einfach niedergemacht. Inhaltlich brauchen wir so etwas.
sacredheart schrieb:Von daher erwarte ich jetzt auch von Herrn Söder nicht, den ich ansonsten nicht besonders schätze, dass er jetzt das Problem Wohnungsbau fast gelöst hätte
Das ist sicher auch überspitzt. Aber Söder ist ein Paradebeispiel für rückwärts gewandte Politik. Wir werden in Deutschland verlieren, wenn wir "in Tradition" verbleiben. Verbrenner haben schlicht kein Potential. Gar keines. Sie werden noch einige Zeit einigermaßen bezahlbar funktionieren - aber jeder Euro, den wir da rein stecken, fehlt bei unserer Innovationskraft. Wir werden niemals - wirklich niemals - Verbrennungsmotoren im Individualverkehr mit regenerativen Treibstoffen betreiben. Wer da von "Technologieoffenheit" faselt, ist ein Idiot. Es ist technisch und wirtschaftlich nur grober Unfug.
Die Leute wollen Strom aber keine Windräder sehen. Oder Stromtrassen. Das geht halt nicht. Die Leute wollen billig heizen, aber nicht, dass ihre Keller immer öfter überschwemmt werden. Das geht nicht. Die Leute wollen billig Auto fahren, aber nicht, dass die Lebensmittelpreise explodieren. Das geht nicht. Wir werden jede Entscheidung, die "unser jetzige Wohlfühlblase schützt", mittel- und langfristig bitter bezahlen.
Jeder, der sich am gendern abarbeitet, statt die Leute davon zu überzeugen, wenigstens einigermaßen den Klimawandel in den Griff zu bekommen, ist politisch aktuell völlig fehl am Platz.
Söder ist die Verkörperunng von "Mei, bisher hat es funktioniert, dann wird es auch noch weiter funktionieren". Das ist grundlegend falsch. Wir stehen an einem Wendepunkt. Gesellschaftlich und umwelttechnisch.